Einen relativ interessanten Bericht über die Fertigung der B&M Schienen aller in den USA auszuliefernden Bahnen findet man hier.
Bemerkenswert ist dabei, daß die Laufrohre in Europa gebogen werden und dann an das in dem Bericht portraitierte Unternehmen in Ohio geliefert und dort weiter verarbeitet werden.
Schade finde ich, daß aus Geheimhaltungsgründen nicht auf die Fertigung der Backbones eingegangen wird. Schade, aber andererseits auch absolut verständlich, steckt hier doch eine Menge Know How drin.
Sehr interessanter Bericht. Zwar nicht in Coastersandmore-Qualität aber trotzdem sehr gut.
Ich würde liebend gerne mehr solcher Berichte lesen, aber leider lässt sich eine Firma ja nicht so gerne in die Hände schauen.
Schon heftig, dass die Schweissarbeiten mit einer Toleranz von einem Millimeter ausgeführt werden! Unsere Schweisser würde mich dafür auslachen, wenn ich so eine Toleranz verlangen würde!
Du verwechselst Fräs- und Drehteile mit tonnenschweren Baugruppen aus verschweißten Stahlteilen. Bei Kastenprofilen besteht eine Schiene sicherlich aus mehr als 15 Einzelteilen. Beim zusammenschweißen verzieht sich die ganze Konstruktion noch einmal, das muss beim Heften der Bauteile mit einkalkuliert werden
Dazu kommt das Biegen von 130mm dicken Stahlrohren nach Koordinaten im Raum. Da es kaum wirtschaftliches Interesse an CNC-Biegemaschinen in der Größenordnung gibt, biegt man z.B bei Maurer immer noch mit der gleichen Maschine an der vor 30 Jahren schon Anton Schwarzkopf die Hebel in der Hand hielt.
Daher ist das Herstellen von Achterbahnen auch 2009 noch mit handwerklichen Know-How verbunden, denn wie man aus CAD-Daten letztendlich ein fertig gebogenes Rohr herstellt ist wohl eine Sache über die kein Hersteller freiwillig redet.
Wäre mein Vorredner nicht anonym, so würde ich sein Posting zu 100% unterschreiben, so stimme ich ihm nur verbal zu 100% zu!
Im Ernst, es ist kein Problem, Einzelteile mit Abmessungen von auch über einem Meter auf ein Zehntel oder -mit den entsprechenden Maschinen und unter bestimmten Randbedingungen- gar auf ein hunderstel Millimeter genau spanabhebend zu bearbeiten (Fräsen, Drehen, etc.).
Schienen sind aber Schweißteile, die, von einigen kleineren Frästeilen mal abgesehen, im wesentlichen aus umgeformten Teilen zusammengeschweißt werden. Und genau hier liegen die Probleme der Schienenfertigung. Ich versuche es mal einigermaßen verständlich auch für Nicht-Techniker auszudrücken:
1. Umformen der Laufrohre und des Backbones:
Stahl hat sowohl ein elastisches wie auch platisches Verformungsverhalten. Das bedeutet, daß man, will man Stahl biegen, erst mal den elastischen Anteil "überbiegen" muß. Jeder kann mal versuchen, auf Anhieb in eine Büroklammer einen rechten Winkel zu biegen. Das funktioniert nur, wenn man die Klammer weiter als 90° biegt. Der Stahl, Büroklammer oder Laufrohr, federt also zurück.
Hinzu kommt beim Biegen der Laufrohre von Achterbahnschienen, dass sie erstens erheblich größere Dimensionen haben und zweitens dreidimensional gebogen werden müssen. Wie mein Vorredner schon sagte, gibt es keine automatischen Biegemaschinen für solche Anwendungen auf dem Markt, da die Anzahl der Anwendungen einfach viel zu gering und damit auch der Markt für solche Maschinen viel zu klein ist.
Die runden Backbones werden genauso wie die Laufrohre gebogen.
Die Backbones der B&M Schienen werden aus Stahlblechen gefertigt, die mittels mehrerer sogenannter „freier Biegungen“ gebogen und dann zum Kastenprofil verschweißt werden. Das B&M Verfahren hat hierbei gegenüber den Backbones aus Rohrmaterial den Vorteil, dass sehr große und somit steife Backbones herstellbar sind, die aus Rundrohr nicht mehr herstellbar wären.
2. Verschweißen der Einzelteile zur Achterbahnschiene
Um aus den Einzelteilen Backbone, Laufrohr links und rechts, Ties sowie den End- bzw. Verbindungsplatten und sonstigen Teilen eine Schiene herzustellen, müssen diese verschweißt werden. Hierzu werden die Teile –wie schon von VT_340 erwähnt- zunächst nur geheftet. Das bedeutet, man schweißt die Teile nur punktförmig zusammen, so dass sie nicht mehr lose runterfallen, sondern zusammenbleiben. Echte Kräfte übertragen kann man jetzt aber noch nicht. Danach wird das richtige Verschweißen vorgenommen.
Da beim Schweißen der Stahl an der Kontaktstelle verflüssigt wird, bringt man –je nach Schweißverfahren- eine große Menge Wärme in die Konstruktion ein. Hierdurch dehnen sich die Bauteile an diesen Stellen lokal aus, während die Stellen, an denen nicht geschweißt wird, ihre Dimensionen weitestgehend beibehalten. Das Material verspannt sich also.
Zusätzlich wird durch das Einbringen der Wärme das Gefüge (also die innere Struktur des Materials) des Stahls verändert, so dass auch die Biegungen zum Teil nicht mehr ihre ursprünglich gewollte Form behalten.
Die „Kunst“ oder das Know How eine Schiene mit geringer Toleranz (und somit mit späterem sanften Fahrverhalten) zu fertigen, kann also nicht hoch genug eingeschätzt werden. Und da eine automatisierte Fertigung von Achterbahnschienen auf absehbare Zeit nicht in Sicht ist, wird jeder Achterbahnhersteller seine Schienenfertigung weitestgehend geheim halten.
Bruno
findet die Schienenfertigung nach wie vor als faszinierendsten Teil des Achterbahnbaus
Der "Ovale" Backbone bei größeren Maurer Anlagen besteht übrings aus zwei übereinander liegenden Rohren die seitlich mit Blechen verkleidet werden.
Das macht die Herstellung nicht gerade einfacher..
Intamin lässt, soweit ich weis, in Tschechien fertigen. Wenn es sich dabei nicht um ein Intamin- eigenes Werk handelt, kann es gut sein, dass die auch für andere Firmen Schienen fertigen.
No heed for shadows on your way, that try to steal your laughter!
Nicht nur Intamin hat in der Vergangenheit z.B. Speedmonster bei der Firma FKM (hat mittlerweile evtl. den Firmennamen geändert) gefertigt. Zu den Auftraggebern gehören lt. Coastersandmore beispielsweise auch Maurer Söhne und Mack Rides.
Ich meine auf einigen Fotos, welche mir von unserem damaligen Kunden FKM zur Verfügung gestellt wurden, auch einen Lift eines Volare von Zamperla endeckt zu haben.
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In Monthey gibt es ein kleines langweiliges Bürogebäude - mehr nicht. Intamin als auch B&M lassen an verschiedenen Orten im Ausland produzieren und haben keine eigene Fertigung.
Eine Firma in Osteuropa fertigt für verschiedene Hersteller. Nur Maurer,Mack,Gerstlauer, und Zamperla (?) fertigt noch selber. Allerdings stellt sich die Frage ob z.B Gerstlauer als relativ kleiner Betrieb wirklich ganz alleine so viele Schienenmeter produzieren kann. Maurer fertigt allerdings komplett selber! Das ist natürlich ein großer Vorteil wenn es z.B um Projektdokumentation und Qualitätssicherung geht.
In diesem Zusammenhang beziehe ich mich ausdrücklich auf den o.g. Artikel, glaube aber schon, dass das stimmt.
Man muss es nur gut genug verkaufen
Ich selbst weiss es halt nur von den Bildern her, dass da Intamin fertigen lässt und wie erwähnt vermutlich Zamperla.
Dies bedeutet aber auch nicht, dass da unb. jeder Achterbahntyp o.g. Hersteller gefertigt wird und sicherlich ist FKM nicht unb. der einzige Stahlbau- bzw. Biegebetrieb, der dass im Lohn anbietet. Jedoch ist dies in der Slowakei sicherlich günstiger, als im Rest von Europa, wobei sich dies auch schnell ändern kann.
Es ist durchaus üblich, dass auch andere Teile außer der Schienenfertigung fremd vergeben werden. Die Züge von Stunt-Fall und dessen amerkanische Brüder wurden z.B. in Deutschland zusammengeschweißt.
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Fremdzitate bitte immer als Zitate setzen [quote][/quote] mit verlinkter Quellenangabe
Eine Firma in Osteuropa fertigt für verschiedene Hersteller. Nur Maurer,Mack,Gerstlauer, und Zamperla (?) fertigt noch selber. Allerdings stellt sich die Frage ob z.B Gerstlauer als relativ kleiner Betrieb wirklich ganz alleine so viele Schienenmeter produzieren kann. Maurer fertigt allerdings komplett selber! Das ist natürlich ein großer Vorteil wenn es z.B um Projektdokumentation und Qualitätssicherung geht.
"Rund ein Drittel der Typhoon-Schienen wurden bei Gerstlauer gebogen und geschweißt, die restlichen Zweigurtschienen wurden in der Slowakei bei der Firma FKM gefertigt. Die Produktion von Schienen und Stützen für den weltweiten Achterbahnmarkt ist ein Standbein des osteuropäischen Stahlbauunternehmens."
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Maurer fertigt allerdings komplett selber! Das ist natürlich ein großer Vorteil wenn es z.B um Projektdokumentation und Qualitätssicherung geht.
Maurer macht aber neben dem Achterbahnbau auch "Traditionellen" Stahlbau. Damit kann Maurer Schwankungen in der Auftragslage der Achterbahnsparte wohl mit anderen Sparten ausgleichen. Das dürfte ei großer Vorteil gegenüber den anderen, "reinen" Achterbahnherstellern sein, die ja auschließlich vom Achterbahnbau abhängig sind.
Selbiges gilt dann auch für Intamin, die ja neben Achterbahnen und Fahrgeschäften (mit Ride Trade) auch noch in anderen Sparten tätig sind, z.b. Transportsysteme.
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Intamin als auch B&M lassen an verschiedenen Orten im Ausland produzieren und haben keine eigene Fertigung.
Das ist nicht richtig. In der BM-Doku wird explizit erwähnt, daß am (Wortlaut:) "Genfer See die Schienenteile gefertigt werden", was auf Monthey, zumindest aber auf die Schweiz zutrifft.
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