„Victoria amat curam“ – die Binsenweisheit, dass Erfolg und gute Vorbereitung häufig Hand in Hand gehen, ist einer der Schlüssel für einen gelungenen Orlando-Besuch. Ob man mit der Planung unbedingt
555 Tage vorher beginnen muss, darüber mögen sich die Gelehrten streiten, aber gut geplant ist halb gewonnen. Aber eben nur halb.
Prolog I – Double the fun!
Wie wir ja alle wissen, bricht in den beiden US-amerikanischen Disney-Parks dieses Jahr eine neue Zeitrechnung an: von BC nach AD, bzw. von „vor“ nach „nach“ Galaxy’s Edge, dem unfassbar super-duper tollen Star Wars-Themenbereich, den man sicherheitshalber zweimal gebaut hat, um im Falle des Großen Erdbebens oder eines fetten Hurricanes einen in Reserve zu haben. Clever.
Da meine Gattin niedergelassene Ärztin ist und im Vorfeld Termine „blocken“ muss, wollte ich 2018 mit meiner Planung für das kommende Jahr ganz besonders ausgefuchst sein. Wir erinnern uns: Disney hatte für die beiden galaktischen Kanten Eröffnungen im Sommer respektive Herbst in Aussicht gestellt. Da dieses Jahr ein Trip in den Westen der USA anstand und ich davon ausgegangen war, dass in den Disney-Hotels kaum noch Zimmer zu bekommen wären, wenn der Krieg der Sterne-Laden erst einmal auf hätte, habe ich mir Ende 2018 für den Spätsommer 2019 noch schnell ein Hotelzimmer im frisch renovierten Grand Californian geschnappt. Für den Herbst stand dann noch ein Trip nach Orlando an. Auf diese Weise – so der Plan – müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn ich Star Wars Land gleich zweimal verpassen sollte.
Es kam dann aber anders.
Wie wir wissen, machte das Westküsten-Star Wars-Land bereits im Mai auf. Dafür aber nur zur Hälfte. Darüber hinaus hatte Disney – furchtschlotternd ob der unzähmbaren Massen antizipierter Gäste – den Inhabern der meisten Jahrespässe den Zugang bis zu Labor Day versagt. Dummerweise lag unser geplanter Besuchstag exakt auf dem ersten Tag des Endes dieses Embargos. Die Aussicht, sich mit Jahrespässlern um ein Foto mit Sturmtrupplern prügeln zu müssen (viel mehr gab der Bereich zu dem Zeitpunkt augenscheinlich noch nicht her) war zusammen mit dem Umstand, dass wir wenige Monate später ohnehin in Orlando das dortige Themenbereich-Faksimile besuchen könnten ausschlaggebend dafür, dass ich kurzentschlossen die Hotelbuchung stornierte und mich stattdessen in den
Warner Studios auf Sheldon’s Platz gesetzt und (drei mal drei mal) an Penny’s Türe geklopft habe.
Ich, auf Sheldon's Platz sitzend
Ich, an Penny's Tür klopfend
Sheldon's und Leonhard's Bude
Aufzug, kaputt
Aquaman's Kostüm, Original
Wonderwoman's Kostüm, Original
Blick über das Griffith Observatory mit der Los Angeles Skyline im Hintergrund, nächtens
Somit konnte ich meine Energie, mein Können und mein Herzblut ganz in die Planung des Orlando-Trips stecken. Und die war – um es gleich vorauszuschicken – ein komplettes Desaster.
Prolog II – Whoops. Something went wrong
Wer sich ein wenig mit Disney beschäftigt, der weiß sicher, dass man in Disney Hotels ein paar Gimmicks genießt. Zum einen darf man seine FP+ früher buchen. Statt 30 Tage vor dem jeweiligen
Besuchstag, 60 Tage vor dem
Anreisetag, was zu maximal 44 Tagen Vorsprung vor „normalen“ Besuchern führt
( f(t) = 60 + maximum(t, 14) - 30). Dies ist insofern von entscheidender Wichtigkeit, als dass bestimmte FP+ nur zu doofen (weil sehr späten) Uhrzeiten oder
gar nicht buchbar sind. Da man vor Ort nach „Abfahren“ des dritten FP+ zusätzliche Drängeltickets nachbuchen darf sind frühe Uhrzeiten
spielentscheidend. Und bei typischen 90 Minuten bei Slinky Dog Dash und den Sieben Zwergen und 120 Minuten bei Flight of Passage ist ein solcher FP+ wirklich Gold wert. Als wäre das noch nicht genug unfairer Vorteil veranstaltet Disney täglich in je einem Park die
„Extra Magic Hours“, bei dem der Laden (bzw. ein Teil davon) exklusiv für Disney-Hotelgäste eine Stunde früher oder länger geöffnet hat. Weniger Leute plus höhere Kapazität durch Fehlen von FP+ plus der Unwille der meisten Leute, früh aufzustehen, ergibt eine Reihe von Rides mit wenig oder gar keiner Wartezeit, ist also gerade morgens ebenfalls eine ziemlich feine Sache.
90 Minuten für Slinky Dog …
Dummerweise zu großen Teilen in der prallen Sonne
Die Bahn ist nett, aber definitiv keine 90 Minuten „wert“.
Da die Disney-Altvorderen offensichtlich davon ausgingen, dass man ihnen trotz gerade mal halbfertigen Star Wars Land die Bude einrennen würden, hauten sie sogar folgende Sonderregelung raus: Extra Magic Hours
jeden Morgen, in
jedem Park und in den Hollywood Studios sogar
drei Stunden lang. Der Park öffnete also um 09:00 Uhr für alle und um 06:00 Uhr für Hotelgäste.
Ich muss zugeben, dass ich kein großer Freund von Disney Hotels bin. Einfach, weil ich finde, dass nach 8-16 Stunden es irgendwann auch mal gut mit der Magic ist. Umso erfreuter war ich natürlich, dass die von mir präferierten
Hilton und
Waldorf Astoria am Bonnet Creek mittlerweile als „official Disney Hotel“ gelten und man somit Zugriff auf die FP+- und Extra Magic Hours-Privilegien hat.
Vor den Spaß haben aber die Götter der Disney-IT-Abteilung den Schweiß gesetzt. Also den der Gäste, nicht den eigenen.
Um nämlich in den Genuss der Vorteile eines „official Disney Hotel“ zu kommen, muss man auf der Disney-Homepage seine Hilton-Reservierungsnummer eingeben. Danach sollten die Details der Buchung automatisch von Hilton zu Disney übertragen werden. Soweit die Theorie.
In der Praxis klappt die Nummer überhaupt nicht. Entweder wird der Reservierungscode nicht erkannt. Oder er wird erkannt, die Gäste haben aber plötzlich so putzige Namen wie
TBA2ADULT und lassen sich nicht „matchen“. Oder sie lassen sich matchen, nachdem ein hilfreicher Mitarbeiter des Helpdesk Hand angelegt hat und die Buchung verschwindet ein paar Wochen später wieder. It’s magic!
Insgesamt habe ich im Vorfeld des Trips ein rundes Dutzend Mal mit der Hotline telefoniert bis dann irgendwann die Buchungsdatensätze stabil in meinem Disney Konto standen. Ich will mich auch nicht über die wirklich freundlichen Mitarbeiter beschweren, aber die vorgeschaltete Warteschleife, in der zu scheppernden Disney-Medleys diabolisch/hysterische Stimmen die Vorteile der
My Disney Experience anpreisen, stellt eine der größten Herausforderungen für das eigene Nervenkostüm dar, den man sich heutzutage stellen kann.
Das nächste Problem entbrannte dann um meinen Annual Pass, der just in den ersten Tagen des Trips ausläuft. Nun muss man wissen, dass man FP+ nur dann buchen darf, wenn man auch ein gültiges Ticket hat, was ich aber nun mal nicht hatte. Das wäre an sich kein Problem – schließlich lässt sich ein Annual Pass verlängern, blöderweise aber erst 60 Tage bevor dieser ausläuft. Und erst nach einer erfolgten Verlängerung hätten sich die FP+ buchen lassen. Aber auch dieses Problem ließ sich nach etlichen Telefonaten mit der Helpdesk lösen.
Das dritte Problem nahm sich dann vergleichsweise harmlos aus: das FP+-Buchungsfenster öffnet sich um
07:00 Uhr Orlandozeit, in Deutschland also gegen Mittag. Dummerweise war ich 74 Tage vor Orlando in Los Angeles und so hieß es: Wecker auf 04:00 Uhr stellen und FP+ buchen.
Dafür wurde ich mit einer wirklich befriedigenden Selektion von Fastpasses belohnt. Nicht nur, dass ich alles bekam, was ich wollte, ich bekam es sogar wann ich es wollte. Und ohne Fehlermeldungen. Und da man als Hotelgast alle FP+ auf einen Rutsch buchen kann, legte ich mich mit einem Sack voller FP+ für Flight of Passage, Slinky Dog Dash, Seven Dwarfs und mehr um 05:00 Uhr wieder zufrieden ins Bett. Nun stand einem erfolgreichen Orlando Urlaub wirklich nichts mehr im Wege, denn was sollte jetzt noch schief gehen?
Prolog III – Herr Spohr und Herr Baublies
Der Herr Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG und der Herr Baublies, ehemaliges Vorstandsmitglied der
Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) mögen sich nicht. Das ist soweit normal, denn Konzerne und Gewerkschaften sollen sich gar nicht mögen, in diesem Fall liegen die Dinge aber ein wenig anders, denn nicht nur, dass der Herr Spohr den Herrn Baublies nicht mag, auch der Herr Behrens (ein Vorstandskollege bei der UFO) mochte den Herrn Baublies nicht und Herr Baublies mochte Herrn Behrens nicht und deswegen haben die sich auch gegenseitig bei der Staatsanwaltschaft wegen Untreue angezeigt und deswegen sind die auch (zusammen mit drei weiteren Gewerkschaftsvorständen) zurückgetreten. Und deswegen sagt der Herr Spohr, dass die UFO gar keine Tarifabschlüsse beschließen kann, die UFO sagt aber doch. Sagt der Herr Spohr
„Nein, dürft ihr nicht!“. Sagt die UFO
„Doch, dürfen wir wohl!“.
Jetzt konnte die UFO natürlich nicht wissen, wie viel Mühe ich zu diesem Zeitpunkt bereits in die verdammten FP+ gesteckt hatte, sonst hätten die mit Sicherheit nicht beschlossen, an just jenem schönen Sonntag, an dem mein Flug nach Miami gehen sollte, zu streiken.
Ich will die 14 Tage Zitterpartie, ob der Flug denn nun geht oder halt nicht, an dieser Stelle nicht auswalzen. Der langen Rede kurzer Sinn: UFO hat in letzter Sekunde einen Rückzieher gemacht und stattdessen bei Eurowings gestreikt (kann man verstehen, sie hatten sich schon so auf einen Streik gefreut und irgendwo muss man ja streiken) und der Lufthansa A380 hat uns sehr komfortabel von Frankfurt nach Miami gebracht. Aber schön ist anders.
Mittlerweile verhandelt der Herr Spohr doch mit dem Herrn Baublies. Obwohl der zurückgetreten ist. Und obwohl ihn die Lufthansa verklagt, rausgeworfen und nochmal verklagt hat. Sachen gibt’s…
Der Herr Baublies (links) und die Frau Dr. Bettina Volkens von der Lufthansa (rechts). Die haben sich noch lieb.
Und nun zum Wetter
Wenn man einen Trip nach Orlando unternimmt, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Wetter ein eminent wichtiges Thema ist. Das gilt ganz besonders für Trips im Herbst, bei denen man immer mit
Tropenstürmen oder sogar
Hurricanes rechnen muss. Besonders gefährdet ist dabei die Zeit von
September bis Oktober, die die
höchste Wahrscheinlichkeit für Stürme hat. Dabei muss ein Sturm nicht einmal direkt treffen … aufgrund der immensen Größe der Systeme bringt er Tage extrem schlechten Wetters mit sich. Aus diesem Grund fahre ich mit Erstbesuchern nur noch dann im Herbst nach Orlando, wenn diese auf Halloween aus sind und dann auch eher
Ende Oktober bis Anfang November. Außerdem ist es extrem wichtig, hinreichend
Ersatztage in petto zu haben, denn gelegentlich erwischt man auch in Orlando Tage, an denen es im Grunde den ganzen Tag lang durchregnet und das richtig.
Wie unberechenbar das Wetter in Orlando sein kann, zeigte sich auf diesem Trip, bei dem wir jeden Tag eine Höchsttemperatur von 32°C und eine Tiefsttemperatur von 26°C hatten und das Ende Oktober. Dazu gab es fast täglich einen tropischen Guss und Luftfeuchtigkeit von 90% aufwärts. Das ist eigentlich Sommerwetter.
Mut zum Pre-Trip
Wenn ich mit anderen Enthusiasten unterwegs bin, mache ich eigentlich immer „Orlando pur“. Mit meiner Frau schätze ich es aber, andere Flecken von Florida zu erkunden. Diesmal hat es uns nach Fort Lauderdale gezogen. Ein Atlantik in Badewannen-Temperatur und die Nähe zu den – für mich immer beeindruckenden – Everglades machen die Stadt an der Ostküste vielleicht nicht unbedingt zu einem Must-See vom Schlage Miami, aber zu einem willkommenen und sehr entspannenden Auftakt.
Sonnenuntergang können die am Atlantik einfach nicht, der Sonnenaufgang war aber brauchbar
Schiffstour durch die örtlichen Elendsviertel. Erschütternd.
Die Everglades erkundet man am besten per Airboat.
Landschaft, so weit das Auge reicht.
Wer sich für dererlei interessiert, kann auf Tuchfühlung mit Alligatoren gehen.
Universal – luxuriös oder ruinös?
Wie einige sicher wissen, tut sich bei Universal im Moment so einiges. Es wird eine neue Stunt-Show im Terminator-Gebäude geben, im Jurassic Park entsteht eine neue Bahn und der Doppel-
B&M-
Inverter „Dragon Challange“ a.k.a. „Duelling Dragons“ musste
„Hagrid's Magical Creatures Motorbike Adventure“ weichen. Letzterer zieht momentan unfassbare Massen von Besuchern an, weshalb Wartezeiten von 2 bis 3 Stunden dort an der Tagesordnung sind. Und das, obwohl der Coaster vom (kostenpflichtigen) Universal Express System ausgeschlossen ist. Aus diesem Grund, und weil ich neugierig war, ob sich die Nummer lohnt, haben wir uns diesmal die
„Universal VIP Experience“ gegönnt. Der „Spaß“ kostet je nach Saison zwischen $200 und $300 pro Nase, wobei der Eintritt hier nicht inkludiert ist, dafür aber:
- Valet Parken mit erheblich kürzeren Wegen und einer sehr angenehmen privaten Sicherheitskontrolle
- Ein separater Eingang in die Universal Studios
- Ein Frühstücks-Buffet und Mittagessen
- Für die Zeit nach der Tour Universal Unlimited Express
und natürlich ein
VIP-Guide, der die kleine Gruppe (8 Mann) sehr effizient durch den Park (und direkt zum Dispatch der Attraktionen) führt. Effizient ist dabei noch die Untertreibung des Jahrhunderts. Linksherum durch eine Seitentür an den Müllcontainern vorbei über eine Feuertreppe direkt zum Dispatch der Mummy … das hat schon was. Die durchschnittliche Wartezeit an diesem Tag lag bei 30 bis 45 Sekunden. Übrigens auch bei Hagrid’s
„Wir mussten die Unmerkbarkeit von Pteranodon Flyers noch toppen“-Coaster.
Und wie isser denn so?
Grandios! So wie „Revenge of the Mummy“ für thematisierte Indoor-Achterbahnen den Goldstandard setzt, ist HMCMA die beste thematisierte Achterbahn, die ich bislang fahren durfte. Nicht die bestthematisierte (das ist weiterhin Expedition Everest), aber was die Bahn an Storytelling, Animatronics, einem Rückwärts-Segment, sieben
LSM-Launches und wirklich überraschenden Effekten in 1½ Kilometer Strecke packt, ist wirklich bemerkenswert. Und das in Verbindung mit einem genialen Zugdesign. Germany, 10 Points. Tolles Ding. Fahren!
Wie bereits die Vorgänger-Anlage ist der neue Potter-Coaster nicht wirklich gut einsehbar.
Das sorgt aber auch dafür, dass man von außen die Überraschungen nicht mitbekommt.
Und das ist gut so. Also nicht googlen!
Und? Lohnt sich die VIP-Tour? Jein. Erstbesuchern möchte ich davon abraten, denn man sieht recht wenig von den eigentlichen Parks, da man tatsächlich von Attraktion zu Attraktion „hetzt“. Zumal die Wartezeiten bei Universal – zumindest unter der Woche – im Vergleich zum Reich der Maus noch vergleichsweise human sind. Aber wer schon mal da war und mit minimierten Wegen, bei kleinstmöglicher Wartezeit, die Sahneschnittchen abgreifen möchte, und das notwendige Kleingeld hat, der kann durchaus zu einer VIP-Tour greifen. Idealerweise legt man den Besuch – so wie wir – auf einen Sams- oder Sonntag, an denen die Wartezeiten am längsten sind – auch in anderen Parks.
Wenn man nett zum Tour-Guide ist, gibt es auch einen Besuch in der Immigration Area der Men in Black
Der beste Ride der Welt
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnte, und wenn ja, kann man es nicht zu oft wiederholen: Flight of Passage, das E-Ticket im 2017 eröffneten „Pandora“-Themenbereich ist die beste Attraktion, die ich je in meinem Leben fahren durfte. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem ich dachte, schon alles gefahren zu sein. Ich glaube, das letzte Mal war ich bei meiner Jungfernfahrt auf Spiderman derart geflasht von einem Ride. Das beginnt schon an der unfassbar gelungenen Inszenierung des Themenbereichs, über die genialste Queue der Welt, zwei Pre-Shows, von denen insbesondere die erste nicht mehr von dieser Welt ist und endet bei einer Ride-Experience, die nicht nur das absolute Maximum des gegenwärtig technisch Machbaren markiert, sondern in jedem Aspekt perfekt ist. Das hochdynamische Ride-System, die perfekte Abstimmung auf den grandiosen Film, der atemberaubende Soundtrack. Dank der fetten FP+ Ausbeute habe ich dieses Jahr die Drs. Stevens und Ogden ganze sieben Mal besucht und obwohl mein
FoPC (Flight of Passage Count) mittlerweile auf die 50 zugeht wird die Nummer einfach nicht langweilig.
Der Themenbereich ist eine wahre Augenweide
Der FP+ Zugang
Im „Link-Chamber“
Gerade Nachts ist es super in Pandora
Den
Impertinenzia-Award in Platin möchte ich in diesem Zusammenhang an die mexikanische Abuela vergeben, die ihr Handy – so wie im Safety Spiel gefordert – in einem der Storage Compartments abgelegt hatte und das – kurz vor „Abflug“ und nachdem alle bereits „angeschnallt“ waren – infernal laut zu bimmeln begann. Und als der zuständige Mitarbeiter der
Pandora Conservation Initiative (PCI) ihr das Teil reichte, damit sie es ausstelle (das ikonische Telekom
„Da-Da-Da-Da-Damm“ hätte die Immersion schon arg beeinträchtigt), fing sie doch tatsächlich an,
minutenlang zu telefonieren. Ich kann zwar kein Spanisch, aber war bestimmt wichtig. Muss es ja gewesen sein. Hätte Sie bei 140 Minuten Wartezeit sonst ja auch sicher nicht gemacht.
Und weil wir gerade in Disney's Königreich der Tiere sind - wenn es um Tiere geht, hier finden Sie sie! - kommen jetzt noch ein paar Bilder aus diesem prächtigen Park:
Der Park ist wirklich von jeder Ecke eine Augenweide.
Dieses Motiv habe ich noch nie fotografiert. Es hat noch niemand je fotografiert.
Das Safari-Feeling ist ungeschlagen
Es gibt Giraffen …
… und den Löwen. Aber der schläft heute Nacht.
Der Gorilla übrigens auch.
Nur der ungestüme Herr Gebhard ist ganz alert.
Pittoresk neben einem Wasserfall angebrachter Primat
Rivers of Scheiß
Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters und meiner zahlreichen Besuche in Orlando nehme ich mir hin und wieder eine kleine Extravaganz heraus. Zum Beispiel die Abendshow
„Rivers of Light“ im Animal Kingdom stimmig und gelungen zu halten. Leider tun das nicht sonderlich viele Menschen und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Disney an dem Ding herumgefummelt hat. Die erste Aktion bestand darin, die beiden Darsteller, die die Boote betanzt haben, aus dem Ensemble zu streichen. Okay, mit unfassbar hohem technischen Aufwand autonom navigierende Boote zu konstruieren, um diese sich in einer komplexen Choreographie bewegen zu lassen ergibt in der Tat nicht viel Sinn, wenn hinten im Boot ein Aufpasser sitzt, von dem jeder annehmen musste, dass er das Boot steuert, in Wirklichkeit aber nur aufpasst, dass der Darsteller nicht ins Wasser fällt, ergibt nicht so recht Sinn.
Aber den wirklich extrem gelungenen Soundtrack mit
„Beloved Disney Songs“ als
„Rivers of Light: We Are One“ zu verschlimmbessern, war die so ziemlich törichteste Idee, die man sich vorstellen kann.
Damals war alles besser
Damals war mehr Cast Member
Epcot für immer
Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters und meiner zahlreichen Besuche in Orlando nehme ich mir hin und wieder eine kleine Extravaganz heraus. Wer mich kennt, der weiß, dass ich einer der glühendsten Verehrer von
„IllumiNations: Reflections of Earth“ bin und dafür sogar bereitwillig einen der 1st-Tier-FP+ opfere. Somit war ich schon ein wenig bedrückt, dass Jim Cummings der atemberaubenden Feuerwerk-Show für das in 2020 kommende
HarmonioUS im September nach 20 Jahren das letzte Mal die Fackeln ausgeblasen hat.
Das ist ein Stück weit verständlich. Das Konzept, die Show vom gesamten See aus angucken zu können hat mit größer werdenden Zuschauermassen immer schlechter funktioniert, denn ein guter Platz war und ist bei der Show der Schlüssel zum Erlebnis. Und die waren am Schluss nur noch sehr schwer zu bekommen (abgesehen von der zitierten FP+ Area). Die neue Show wird wohl eher so konzipiert sein, dass man sie am besten von vorne bewundert und wenn man sich die massiven Bauarbeiten anschaut, die gegenwärtig am Nordende der Lagune ausgeführt werden, scheint Disney hier viel, viel Platz schaffen zu wollen.
Bis es soweit ist, will Disney natürlich seine Restaurants weiterhin voll bekommen und darum gibt es interim
„Epcot Forever“.
Und was soll ich sagen: ich mag die Show! Ich mag Sie sogar ein klitzekleines bisschen mehr als IllumiNations. Vielleicht habe ich den Vorfahren das eine Mal zu oft gesehen. Vielleicht war ich einfach erleichtert, dass die Nummer gegenüber dem Vorgänger eben nicht abfällt, wie die Nummern-Revue
„Happily Ever After“ oder jüngst
„Rivers of Light: We Are One“. Und ich will ganz ehrlich sein: Hand auf’s Herz: in der Mitte war IllumiNations schon ein bisschen langweilig. Außerdem fand ich die Nummer mit den … na ja, ich will nicht spoilern … ich fand sie auf jeden Fall klasse!
So schaut die Show von der FP+ Area aus
Und so von unserem Hotelzimmer im Waldorf
Nur der gute Jim Cummings geht mir ab.
„And though each of us has our own individual stories to tell, a true adventure emerges when we bring them all together as one. We hope you enjoy our story tonight: Reflections of Earth“
Für den kleinen und großen Hunger
Wo wir schon beim Epcot sind … wir haben es dieses Jahr mal wieder in Restaurants jenseits ausgetretener Pfade geschafft, die wir uneingeschränkt empfehlen können:
„Monsieur Paul“ bietet großartige französische Küche, der Fisch war spektakulär, nur beim Dessert wäre ich fast explodiert. Mon dieu!
Im japanischen Themenbereich hat Mitte des Jahres mit dem
„Takumi-Tei“ das dritte Restaurant eröffnet. Auch hierfür kann ich meine absolute Empfehlung aussprechen.
Und da der Magic Kingdom-Tag mit Extra Magic Hours um 07:00 Uhr und Feuerwerk um 22:00 Uhr doch ein bisschen lang wurde, haben wir uns um 17:00 Uhr eine Auszeit im
„California Grill“ (im Contemporary ganz oben) gegönnt. Kann ich ebenfalls nur wärmstens empfehlen. Ein Dinner mit Blick auf die Seven Seas Lagoon bei Sonnenuntergang ist die stilvollste Methode eine geglückte ganztägliche FP+-Kaskade zu feiern (die durchschnittliche Wartezeit lag im Park an dem Tag bei 45 Minuten, unsere persönliche bei 5 Minuten).
So sieht das aus.
Und so sieht es nach dem Essen im Magic Kingdom aus.
Sexy is back
Wie schon weiter oben ausgeführt, ist ein Trip im Herbst nicht ohne Tücken. Dennoch hatte ich zwei gute Gründe, warum der Besuch auf Ende Oktober fiel: erstens gibt es da Halloween Horror Nights und zweitens war ich im Frühjahr schon da.
Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters und meiner zahlreichen Besuche in Orlando nehme ich mir hin und wieder eine kleine Extravaganz heraus und die heißt: HHN nur mit RIP-Tour. Eine RIP-Tour ist wie eine VIP-Tour nur halt abends zum Halloween-Event. Und mir
R statt
V. Und mittlerweile ist das für mich eine
glasklare Empfehlung und das aus verschiedenen Gründen:
Das Publikum auf den HHN ist sehr … speziell. Das Publikum auf RIP-Touren ist zwar noch spezieller, aber es sind weniger und das macht schon was aus.
Die Macher stecken unfassbar viel Aufwand in die Houses, der allerdings nicht so recht verfängt, wenn man die Hintergrundstory nicht kennt. Da ist es wirklich praktisch, dass die Tour-Guides diese immer gerne vorab zum Besten geben.
Selbst im Vergleich zur Nutzung von Express-Passes läuft man auf den RIP-Touren signifikant weniger, da man die Queues von 10 Houses nicht komplett hin und zurück laufen muss, sondern teilweise direkt von Ausgang zu Eingang spazieren darf. Das spart enorm Wegstrecke. Und wer jetzt denkt:
„Soll der dicke Henrichs sich mal ruhig bewegen, tut dem mal ganz gut“: selbst mit RIP-Tour lag meine Laufleistung (ohne weiteren Park-Besuch) an dem Tag bei 22km.
Wie waren sie denn nun, die Halloween Horror Nights 29? Gut waren sie. In den Mazes ist Universal teilweise neue Wege gegangen, so war das
„Ghostbusters“-House weniger erschreckend als vielmehr detailversessen umgesetzt mit zahlreichen gigantischen Szenen aus dem Film. Die zweite Auflage der
„Stranger Things“ punktete mit riesigen Demogorgonen. Ebenfalls krandios:
„Killer Klowns From Outer Space“, letztes Jahr noch Scare-Zone, jetzt House. A propos Scare Zones: diese sind weiterhin das Highlight des Events mit Krachern wie
„Vanity Ball“ (bei denen es die Protagonisten mit der Schönheits-Chirurgie deutlich übertrieben haben) und dem düster-schaurigen
„Vikings Undead“. Und weil das immer schon gut funktioniert hat, spielt Universal auch dieses Jahr die „Sex Sells“ Karte, diesmal mit einem Hauch Fetisch, weil das so schön verrucht ist. So zeigen sich die Stelzenläuferinnen in
„Anarch-Cade“ in hautengen Latex-Kostümchen und in
„Rob Zombie HillyBilly Deluxe“ bekommt ein zum Tode durch den elektrischen Stuhl Verurteilter vorher noch von einer Leder-Domina mit der Reitergerte Popo voll. Amerikanischer wird’s nicht.
Glücklich ist der Frühankömmling, denn er soll einen Sonnenuntergang genießen.
Untoter Winkinger. Hey, Hey Wicky, Hey Wicky Hey!
Kluge Mädchen haben immer einen Reservekopf dabei.
Wenn man es mit dem Liften übertreibt, kann das dabei rauskommen.
Stelzenläuferinnen im Latex-Kostümchen
Neulich in der Rob Zombie Scarezone
Spanking und Todesstrafe - Your favorite Combination
Wobei - Ohne Todesstrafe kommt Spanking offensichtlich auch gut an.
Je finsterer desto gruseliger
Dieser Evergreen wird nie alt.
Mädchen auf Stelzen
Bill und Ted gibt es bekanntlich mittlerweile nicht mehr, stattdessen gab die
Academy of Villains Ihre Show im Stunt Theater zum besten. Da ich mir beim letzten Mal von der brachialen Lautstärke der Show einen amtlichen Tinnitus geholt habe, kann ich leider nicht berichten, ob die Nummer was taugt. Die neue Projektionsshow auf dem See kann auf jeden Fall nix.
Ich besuche das Event seit nunmehr fast zehn Jahren und die Nummer wächst und wächst und wächst. 10 riesige Mazes, 5 Scarezones, 2 Shows muss man in einer Nacht erst mal „schaffen“, zumal auch der Andrang stetig zunimmt, selbst an einem Wochentag und ungeachtet der Tatsache, dass die Veranstaltung mittlerweile gefühlt von kurz nach Ostern bis Sylvester läuft. Wer die „Halloween Horror Nights“ genießen will, sollte den Besuch auf einen ansonsten „parkfreien“ Tag legen und auf jeden Fall zeitig losfahren: gegen Abend bricht der Verkehr rund um das Universal Resort regelmäßig komplett zusammen.
Von Wunsch und Wirklichkeit
Vor einigen Jahren habe ich einmal eine dieser Selbstbeweihräucherungs-Dokumentationen über Disney’s Imagineers gesehen, bei der einer der namensgebenden Ingenieure auf die Frage, ob man keine Angst hätte, dass irgendwann einmal die guten Ideen alle sein könnten, mit stolzgeschwellter Brust antwortet:
„Wir haben hier Schubladen voller guter Ideen. Aber die packen wir gar nicht an! Wir realisieren grundsätzlich nur großartige Ideen“. Offensichtlich gibt es aber auch noch eine Schublade
„Richtig doofe Ideen“ und in der hat sich Disney gerade mal so richtig ordentlich bedient. Und damit meine ich nicht den Einfall,
Galaxy’s Edge zu eröffnen, bevor es fertig ist. Stellt Euch vor, Universal hätte im Harry Potter Bereich damals nicht Hogwarts Castle sondern
„Eulenhubers Schule für pfiffige Zauberjungs“ gebaut, die ja bekanntlich von Dumbledore Schwipp-Schwager Karl-Heinz Eulenhuber betrieben wird.
Hogwarts Castle, das britische Pendant zu Eulenhubers Schule für pfiffige Zauberjungs
Absurd? Genau das hat Disney aber in Galaxy’s Edge gemacht. Der Themenbereich ist auf Batuu angesiedelt, einem Planeten am äußeren Rand der Galaxis, der ein wenig ausschaut wie ein Vorort von Marrakesch mit (ein paar) Raumschiffen. Statt – wie Universal – eine Nummernrevue der schönsten Film-Motive abzuspulen schafft Disney hier einen völlig eigenständigen Themenbereich, der blöderweise – mit einigen wenigen Ausnahmen – mit den Star Wars Filmen nicht so recht etwas zu tun hat. Klar: ab und zu laufen ein paar Storm Troopers, Rey, Finn, Poe oder Kylo Renn durch den Bereich, weil der aber riesig ist, kann man sich dort durchaus länger aufhalten ohne auch nur eine einzige Interaktion mit einem der Characters mitzubekommen. Und wenn doch, rumpelt es trotzdem noch gewaltig, denn die Darsteller, die man auf Batuu trifft, bleiben in ihrer Rolle und zwingen so die Besucher ebenfalls mitzuspielen, was meistens derbe in die Hose geht, denn – machen wir uns nix vor – am Ende geht es den meisten Gästen doch eher um ein Foto und nicht darum, sich um den Gasdruck in einem der Vaporisatoren am Nordkamm zu sorgen. Und hat Rey vor ihrem epischen Lichtschwert-Kampf gegen Kylo auf dem Todesstern V3 noch flott Selfies mit einer britischen Reisegruppe gemacht? Ne – hat sie natürlich nicht! Und deswegen ist das mit dem „in character bleiben“ so eine Sache, denn die meisten Besucher sind mit dieser Art von Interaktion schlicht überfordert.
Sehr alten Menschen wie mir stößt der Themenbereich ohnehin vor den Kopf, denn das einzige, das an die klassischen (und – da sind wir uns ja wohl einig, einzig wahren) Star Wars Filme erinnert ist der Millenium Falcon, Chewie und die Storm Trooper. Kein R2D2. Kein C3PO. Kein Joda. Kein Darth Vader. Keine Prinzessin-Leia im goldenen Metall-Bikini (für so ein Meet and Greet wäre die Wartezeit vermutlich länger als für Flight of Passage).
Wie sehr im neuen Themenbereich Wunsch und Wirklichkeit auseinanderdriften erkennt man schon daran, dass Rey und Poe minutenlang durch Batuu laufen können, ohne dass irgendein Gast Notiz von ihnen nähme. Wenn aber plötzlich der Wookie auftaucht, dann flippen alle aus.
Rey und Poe laufen minutenlang durch Batuu …
… ohne dass auch nur ein Gast Notiz von Ihnen nähme.
Dann muss man leider feststellen, dass Disney – was die Darsteller-Dichte angeht – viel zu knauserig zu Werke geht: Zwei Storm Tropper und ganz selten Kylo Renn, Rey, Poe Dameron, Finn, Chewie oder die für den Themenbereich entwickelte Vi Moradi ist einfach zu wenig um einem so großen Areal Leben einzuhauchen.
Der
Millennium Falcon hingegen ist ein echtes Schmuckstück, da gibt es nix. Groß und authentisch. Allerdings hat Disney auch hier gleich zwei Böcke geschossen:
Wenn man sich das Werbematerial ansieht, so wird der Falcon stets von leicht oben gezeigt, denn nur so entfaltet seine ikonische „Untertassenform“ maximalen Wiedererkennungswert. Im Themenbereich schaut man hingegen von unten und vorne auf das weltbekannte Raumschiff, so dass es nicht selten vorkommt, dass Gäste auf der Suche nach dem Falken an ebenjenem vorbeilaufen.
Gelegentlich wird der Falke von Cast Membern wie Rey, Poe und Chewie „bespielt“. Damit letzterer in der floridianischen Sonne nicht sofort einen Hitzschlag bekommt ist der Bereich um den Falken klimatisiert. Darum ist das gesamte Set-Piece häufig von matt auf dem Boden sitzenden Touristen umringt, die sich so ein wenig Abkühlung verschaffen wollen. Dem Kampf von Rey und Chewie gegen die Erste Ordnung geht ein gerüttelt Maß Dramatik ab, wenn dieser hinter Chad und Margret aus Twickenham ausgetragen wird.
Hier wird der Falke gerade „bespielt“.
Das kommt dann besonders gut an, wenn der Wookie im Spiel ist.
Zumal der sich so herrlich aufregen kann, wenn mal was kaputt ist.
Wie kompromisslos Disney das Prinzip der Immersion verfolgt hat, zeigt sich auch in der Tatsache, dass einige „Attraktionen“ wie die beiden Workshops, in denen man sich Plastik-Lichtschwerter und Droiden made in China für einen sehr günstigen Kurs selbst zusammenschrauben kann und die Weltraumkneipe „Oga’s Cantina“ im Star Wars Alphabet
„Aurebesh“ beschriftet sind. Wenn man also nicht weiß, dass es sie gibt und wo sie sind, hat man auch keine Chance, sie zu finden. Die Hauptattraktion sowie die öffentlichen Toiletten sind zum Glück zusätzlich in lateinischen Buchstaben beschriftet, sonst würde es wohl streng riechen auf Batuu.
Undefinierter Kasten, Batuu (2019), beschriftet in Aurebesh, vermutlich Interozitor
Mural von Oga's Kantine
Ich finde die Idee hinter Galaxy’s Edge, das mehr Westworld als klassischer Themenbereich ist, großartig und wäre überglücklich, wenn das, was Disney hier gewagt hat, funktionieren würde. Tut es aber ganz und gar nicht. Das Problem sind hier in erster Linie die Gäste, mit deren Erwartungshaltung der neue Bereich radikal bricht. Es ist eben kein
„Wir machen ein Foto mit Anna & Elsa“-Ding, keine „Wow, sieht genau aus wie im Film“-Kulisse.
Nicht verwechseln: Park Asterix: Druiden, Galaxy's Edge: Droiden
R2D2 (billige Kopie made in China)
Ein mehr humanoides Modell
Die Einkaufsmeile von Batuu
Batuu Fried Chicken. Wie Kentucky Fried Chicken, aber mit Pod Boostern
Die Mitarbeiter sind aber nicht allzu motiviert
Surmtruppler der ersten Ordnung. Denn Ordnung muss sein.
Noch ein Ordnung-Witz? Na gut! Kylo Renn schaut, ob auch alles in Ordnung ist.
Wer die 50$ für „Preferred Parking“ nicht scheut, darf sein Raumschiff direkt im Themenbereich abstellen.
Was für ein bonziger Angeber!
Der Eingang der Falken-Attraktion.
Die Zentrale von Al Jazeera auf Batuu
Fritz Lang meets Joe Rohde
Dieses Flak-Geschütz ist direkt auf die Baustelle von „Universal's Epic Universe“ ausgerichtet. Nur für alle Fälle.
X-Wing
Noch mehr galaktische Fahrzeuge …
… deren Namen ich gleichwohl nicht kenne.
Sehr, sehr, sehr selten passiert hier mal was
Impressionen aus Batuu
Ach. Fast hätte ich es vergessen: im Themenbereich gibt es zum jetzigen Zeitpunkt sogar schon eine Attraktion:
„Millennium Falcon Smugglers Run“ erlaubt es Gästen, sich an das Steuer des rasenden Falken zu setzen und den Kessel Run in 12 Parsecs zu absolvieren. Oder so ähnlich. Denn … Bob Iger, Du musst jetzt ganz, ganz stark sein, die Attraktion ist vielleicht nicht unbedingt der größte Murks, den man in Orlando fahren kann (das ist ohne Frage
„Fast & Furious: Supercharged“), aber auf jeden Fall der aufwändigste Murks. Die Idee war nämlich, eine tatsächlich interaktive und immersive Attraktion zu schaffen, die sechs Personen im Cockpit des Falken das Gefühl gibt, das legendäre Raumschiff selbst zu steuern. Dafür hat Disney zusammen mit Lucasfilm und nVidia den so ziemlich fettesten Gaming-PC zusammengeschraubt, den man sich vorstellen kann und mit einer fetten 180° Kuppelprojektion und Bewegungssimulatoren versehen. Man kann Disney also wirklich nicht vorwerfen, sie hätten geknausert. Leider bleibt die wahrgenommene Interaktivität unter dem Niveau einer
Nintendo Game and Watch. Und die konnte wenigstens die Uhrzeit anzeigen. Hat man das Glück, einen der beiden vorderen Plätze zu ergattern, darf man als
„Pilot“ entweder links/rechts oder oben/unten steuern. In der Realität werden aber leider immer die Blagen nach vorne gesetzt, die das natürlich in Ermangelung jeglicher Gaming-Kompetenz null schnallen und Han’s Schiff immer schön links und rechts (bzw. oben und unten) langschrammen lassen. Hat man die Position eines
„Gunners“ erwischt, so darf man die Geschütze des Falken abfeuern (aber nicht zielen) und wer die Arschkarte gezogen hat und
„Engineer“ wird, darf Knöpfe drücken, wenn sie grün aufleuchten. 5 Jahre Studium und dann das!
Auf dem Weg ins Cockpit
Im Cockpit des Millenium Falcon
Dabei fängt das Ganze so nett an: die Queue lässt sich sehen und hat sogar eine ganz anständige Animatronic eines gewissen
„Honda Ohnaka“ (geb. Civic), dem neben einem japanischen Mischkonzern auch die attraktionsstiftende Schmugglerbude gehört. Kurz bevor es losgeht, darf man für 40 Sekunden innerhalb des Falken abhängen. Das ist schon cool.
Werden hier Raketen getestet?
Herr Ohnaka. Spediteur.
Aber das war’s denn auch schon. Das zeigt sich auch an den Wartezeiten, die bei meinem Besuch nur deswegen teilweise über 20 Minuten lagen, weil Disney die halbe Attraktion gesperrt hatte (es ist eine Doppelanlage). Als Single Rider verpasst man zwar die Queue und wird grundsätzlich Ingenieur, hat aber kontinuierlich Walk-On, wenn man clever genug ist an der Stelle, an der man rechts oder links lang gehen kann, links lang zu gehen, denn jeder läuft rechts lang. Und muss zwei Minuten warten. Da ist Walk-On schon cooler.
Von Außen macht der Falke gleichwohl eine recht gute Figur
Besonders spät Abends oder früh Morgens
Der in knapp zwei Wochen öffnende Dark Ride
„Rise of the Resistance“ sollte mal besser die Wucht in Tüten werden. Ich bin da auch vergleichsweise zuversichtlich, denn was die Attraktion angeht, scheint Disney doch keine Experimente eingegangen zu sein und verlässt sich, was man so hört, darauf, was man wirklich gut kann: epische Darkrides gigantischen Ausmaßes zu bauen. Dadurch „funktioniert“ der gesamte Themenbereich zwar nicht automatisch besser, aber wenigstens wird es die Besucherzahlen ankurbeln. Ob auf das von Disney antizipierte Niveau, wird sich dann zeigen.
Kleiner Scherz. Wird es nicht.
Noch zu. Sollte besser die Wucht in Tüten werden.
Fazit
Uiuiui. Im Moment läuft bei Disney die größte Wette, seit der olle Walter einen Themenpark in die floridianischen Sümpfe gesetzt hat. Neue Hotelzimmer wohin das Auge reicht, massiv ausgeweitete Öffnungszeiten und ein „Boarding-System“ für den Themenbereich, das meines Wissens noch nie aktiv war, lassen erahnen, welche Besuchermassen der Konzern mit der Maus eigentlich antizipiert hat. Und es ist nicht schwer, sich auszumalen, dass man mit der gegenwärtigen Entwicklung alles andere als glücklich ist. Dass die Mausparks in Florida im Moment bauen, als wäre der leibhaftige Iger hinter ihnen her, ist ebenfalls etwas, das ich in der Form von Disney noch nicht kenne.
Ob sich das alles so auszahlt, wie sich die Konzernlenker das vorstellen, wird sich zeigen. So wie es sich im Moment darstellt, würde ich vermuten: eher nicht. Und die zu erwartende Katerstimmung mit gekürzten Öffnungszeiten, weniger Personal und Feuerwerk nur an ausgewählten Tagen kenne ich aus den Jahren nach 2001 nur zu gut. Daher würde ich Erstbesuchern, die mit einem Trip zur Maus liebäugeln, raten, diesen nicht auf die allerlängste Bank zu schieben. 2020 ist vielleicht ein wenig undankbar, weil viele Kracher-Attraktionen erst zum
50-jährigen Jubiläum 2021 fertig werden, wie der
Tron-Coaster im Magic Kingdom und
Guardians of the Galaxy im Epcot und auch die neue Bahn in Seaworld und den Jurassic Park Coaster würde ich eher 2021 vermuten.
Losgelöst davon: Orlando ist
immer eine tolle Destination. Sicher: billiger ist es in den letzten Jahren nicht geworden (Mitte der 2000er habe ich noch Trips organisiert, die um die €1.000 pro Nase gekostet haben, mittlerweile liege ich incl. Flug, Mietwagen, Hotel und Tickets fast doppelt so hoch), dafür muss man aber feststellen, dass alle Parks in Orlando die Messlatte für High-End-Attraktionen kontinuierlich höher legen. Kurzum: man zahlt viel, man bekommt aber auch viel. Und das ist aus meiner Sicht in Ordnung.
Eine junge Jedi Kämpferin folgt dem Pfad der Macht. Oder eine Disney-Mitarbeiterin auf dem Weg zur Toilettenpause. Wir werden es nie erfahren …