schrubber

...
Da hatte jemand ein Gepäckstück vor der Tür liegen lassen, was wir erst mitbekamen, als die Sicherheitsleute begannen, unseren Bereich zu evakuieren. Wir haben dann den ganzen Großeinsatz aus sicherer Entfernung mit ansehen dürfen. Das war schon eine seltsame Gefühlslage in dem Moment, du kommst aus dem Park, bist noch ein wenig in Stimmung und wirst dann jäh in die Realität katapultiert. Da merkte ich, auch wenn ich der Angst keinen Raum lasse, unterschwellig ist sie da.

Welche Realität? Diese in welcher einfach jemand sein Gepäck vergass, oder die in der total überreagiert wird und damit erst diese unterschwellige Angst ne Chance hat bemerkt zu werden?
Wenn ich immer gleich an ne Bombe denken würde wenn ich mal ne Tasche oder Gepäck rumstehen sehe wäre ich mittlerweile ziemlich kaputt.

Wer hat dir denn empfohlen wegen Kinder die Reise abzusagen? Ist ja lächerlich. Siehe dazu auch den Post von cRice, welchem in vollkommen zustimme. Auf den Strassen habe ich eigentlich meistens ein viel mulmigeres Gefühl als sonstwo ...

Solche Empfehlungen kommen aus allen Richtungen, sei es der Freundeskreis oder die Verwandtschaft. So ist/war die Stimmung im Land. Das lächerlich zu finden ist zum einen richtig, zum anderen aber auch gefährlich ignorant. Hier geht es um die Ängste der Menschen, Ängste, mit welchen eine gewisse neuradikale Partei erfolgreich auf Stimmenfang geht. Diese müssen ernstgenommen und thematisiert werden, um den Schrecken zu vertreiben.

Mit der Realität meinte ich das herauskommen aus der Traumwelt Disneyland hinein in eine Welt, in welcher bei einem vergessenen Gepäckstück der Raum drumherum großflächig abgesperrt und das SEK alarmiert wird. Das aktiviert den Instinkt.

"Man muss die Ängste der Menschen ernst nehmen" ist mittlerweile einer der typischen Politikerfloskeln geworden. Richtiger wäre es, die Ängste der Menschen durch Fakten aufzulösen. Und genau das Gegenteil ist passiert. Seit dem 11. September wird grundsätzlich Islam, Islamismus, Terrorismus und viele weitere Begriffe von vielen Zeitungen in einen Topf geworfen und es wird die Angst geschürt. Von daher kann ich diese Begrifflichkeit nicht mehr hören und denke, dass ein Großteil der Bevölkerung völlig paranoid durch die Welt läuft. In Deutschland sollten wir uns wohl eher Sorgen um rechtsradikale machen, die hier Häuser anzünden, Menschen abstechen, usw.

Genau das mein ich Dominik.
(Ich will gar nicht daran denken was für ne unterschwellige und paranoide Stimmung am Karneval herrschen wird dank Medien und Polizeipräsenz ...)

schrubber

...
Hier geht es um die Ängste der Menschen, Ängste, mit welchen eine gewisse neuradikale Partei erfolgreich auf Stimmenfang geht. Diese müssen ernstgenommen und thematisiert werden, um den Schrecken zu vertreiben.

Mit der Realität meinte ich das herauskommen aus der Traumwelt Disneyland hinein in eine Welt, in welcher bei einem vergessenen Gepäckstück der Raum drumherum großflächig abgesperrt und das SEK alarmiert wird. Das aktiviert den Instinkt.

Also die unbegründeten, oder zumindest stark übertriebenen, Ängste der neuradikalen Parteien müssen ernstgenommen und thematisiert werden? Damit erreicht man doch das Gegenteil von "Schrecken vertreiben"!
Genau das mein ich doch. Anstatt einfach an ein vergessenes Gepäckstück zu denken, denkst auch du plötzlich an Terrorismus. Und das kommt höchstwahrscheinlich eben erst durch die Reaktionen und Floskeln der Offiziellen da oben. Vor n paar Jahren hättest auch du dir in dieser Situation wahrscheinlich überhaupt nichts bei gedacht.
Ja mag sein dass das die heutige "Realität" ist, aber meiner Meinung nach hat das mit der wirklichen Realität wenig zu tun ...

Ganz passend dazu diese "Muslim Terrorist Bomb Pranks" welche in letzter Zeit die Runde machen. Sie zeigen ganz offensichtlich wieviel Misstrauen oder echte Angst viele Menschen von jemandem haben welcher einfach nur arabisch aussieht oder gekleidet ist. So weit sind wir heute schon ...

Colorado-Fan

"Man muss die Ängste der Menschen ernst nehmen" ist mittlerweile einer der typischen Politikerfloskeln geworden. Richtiger wäre es, die Ängste der Menschen durch Fakten aufzulösen. Und genau das Gegenteil ist passiert. Seit dem 11. September wird grundsätzlich Islam, Islamismus, Terrorismus und viele weitere Begriffe von vielen Zeitungen in einen Topf geworfen und es wird die Angst geschürt. Von daher kann ich diese Begrifflichkeit nicht mehr hören und denke, dass ein Großteil der Bevölkerung völlig paranoid durch die Welt läuft. In Deutschland sollten wir uns wohl eher Sorgen um rechtsradikale machen, die hier Häuser anzünden, Menschen abstechen, usw.

Verdreh mit bitte nicht das Wort im Munde. Ich schrieb ernst nehmen und thematisieren. So löst man Ängste auf, nicht durch Abtun. Dabei geht es doch nicht um Ängste der Parteien, sondern um die Art und Weise, wie diese instrumentalisiert werden.

Und wenn ich sehe, dass sich ein SEK Kommando um einen vergessenen Koffer kümmert, dann denke ich auch ohne Indoktrination von oben an was Ernstes. Das war auch vor 20 Jahren schon so.