Hinterfragen wir diesen ganzen Hick- Hack mal ein bisschen.
Man muss sich dazu einiges im klaren sein. Die Vergabe Kritik bekannt u. bewährt wird inzwischen gerichtlich
schon sehr aufgeweicht. Allein seine Platzgelder pünktlich zu zahlen, nie absagen u. das Geschäft in einem
optisch u. technisch einwandfreien Zustand zu präsentieren langt nicht mehr.
Auf öffentlicher Platzvergabe gibt es inzwischen sehr viel andere Argumente u. die müssen die
Entscheider berücksichtigen. Eine Lösung wäre, wie Hr. Ritter schon angesprochen z.B. ein Punktsystem.
Gerade der Schaustellerbund ist hier in einer Zwickmühle, auf der einen Seite die Kollegen die auf einem
guten wirtschaftlichen Platz rausfliegen, auf der anderen die, die nie eine Chance wegen bekannt u. bewährt
bekommen.
Wir Fans jammern über jeden Laden der aufgibt. Was bleibt am Ende? Doch nur noch die,
die die Sahne- u. Grandplätze beschicken.
Dann wird uns auch mal ein großer Breakdance verlassen. Alleine nur Dorfplätze reichen eben nicht mehr.
Vor 15-20 oder mehr Jahren sind sehr viel mehr Plätze noch sehr gut gelaufen. Da blieb für alle was.
Und heute? Da wurden Platzgelder in die Höhe geschraubt, die Besucher bleiben weg, die Festplätze
werden kleiner oder komplett gestrichen. Feste an Stadtränder verlegt. In Private Hände, mit allen negativen Folgen,
gegeben. Werbeetas gekürzt, Konkurenzveranstaltungen geschaffen, Nebenkosten erhöht, Sicherheitsvorkehrungen
eingebette in das Platzkonzept u. die Kosten umgelegt.
Ich könnte noch X Gründe mehr aufzählen warum einige noch vor Jahren gut laufende Plätze den
Bach runter gehen.
Damals hatte sich ein vielleicht nun betroffener Schausteller noch nie Gedanken gemacht, sich zur gleichen Zeit, oder
sogar aus Existenangst, für Grandplatz zu bewerben.
Doch was soll er den nun machen? Zusehen wie sein Laden in der Halle verkümmert?
Nein, er tritt die Flucht nach vorne an u. will vom restlichen Kuchen auch noch ein Stück,
also Klagen. Wem das Wasser vielleicht schon bis zum Hals steht, dann eben auch mal
gegen einstige Freunde u. Kollegen.
Entsprechende Verfahren gab es ja schon. Attraktivität, Betreiben u.einige andere Argumente mehr
liegen im Auge des Betrachters u. haben auch schon erfolgreich gepunktet.
Der Steuerausschuss in die Düren hat nun diesem einfach mal vorgegriffen.
Das, das den Stammbeschickern gar nicht schmeckt ist klar. Ich gebe auch zu, das diese
sicherlich ihren Teil zum Erfolg der Kirmes beigetragen haben.
Andererseits haben diese wirlich schon Jahrzehnte lang gut daran verdient u. werden sicherlich
nicht gleich, mit vielleicht einmaligen aussetzen, Pleite gehen.
Aber auch das Signal ist an die Mitbewerber ist deutlich: He, wenn ihr ein Attraktives Geschäft habt
bekommt ihr auch bei uns mal eine Chance.
Wie soll der Schaustellerbund nun handeln? Um die meisten mittleren- u. kleinen traditionellen
Volkfestplätze noch zu erhalten braucht es Fahrgeschäfte.
Aber die Stammbeschicker die aus Düren, Düsseldorf, Crange, Bremen, München usw.
übrigbleiben, werden diese Plätze auch nicht mehr beschicken können.
So hart es nun klingen mag, aber ich halte auch das gelegenliche Auswechseln von Stammbeschickern
für richtig.
Nur so kann der ganze Berufsstand weiter existieren, u. die kleineren noch bestehenden Volkfeste
überleben.
Sonst hat dann irgendwann der Stammbeschicker zwar immer noch Düren u. 2-3 andere gute Plätze, nur das reicht dann auch nicht
mehr, weil es die restlichen Feste mangels anderer Geschäfte nicht mehr gibt.
Und spätestens dann schliesst sich der Kreis, auch dieser Schausteller wird aufgeben u. die Annakirmes (u.alle Andere) geht in die Geschichtsbücher ein.
Soweit das ganze mal aus meiner Sichtweise.