Woher weis denn der Fahrer, wie weit er die Launchgeschwindigkeit runterregeln kann ohne einen Rollback zu produzieren? Oder lässt sich dei Geschwindigkeit nur soweit runterdrehen bis die Steuerung sagt "Zu langsam"?
@Bruno, für dich:
Einfachwirkender, durch Federkraft ausgefahrener Zylinder
Auf der Schnittzeichnung in dem dort auch verlinkten PDF Datenblatt ist die Federführung zu sehen. So wie ich das sehe, schiebt sich die Feder beim zusammendrücken über ein innen liegendes Rohr, welches auch als Anschlag für die Kolbenstange dient. Daher ist das Gehäuse dieser Zylinder auch so viel länger als die Kolbenstange bzw. der Kolbenhub.
No heed for shadows on your way, that try to steal your laughter!
Mich würde interessieren, welche Tests mit den Stahlseilen gemacht werden und wie häufig. Die Stahlseile sind vermutlich der kritischste Punkt bei einem Hydraulik-Launch.
Woher weis denn der Fahrer, wie weit er die Launchgeschwindigkeit runterregeln kann ohne einen Rollback zu produzieren? Oder lässt sich dei Geschwindigkeit nur soweit runterdrehen bis die Steuerung sagt "Zu langsam"?
auch das habe ich schon einmal kurz beschrieben. Von jeder einzelnen Runde wird die Zeit gemessen und auf dem Bildschirm dargestellt. Wenn nun die Rundenzeiten aufgrund der äußeren Temperaturen o. ä. schneller werden und eine Grenze unterschreiten, wird die Launchgeschwindigkeit reguliert. Genauso wird verfahren, wenn die Runden dann wieder deutlich langsamer werden, was aber in der Praxis äußerst selten geschieht. Wenn die Züge erstmal eingefahren sind (Rollen warm, Schmierung warm etc.), halten sie relativ konstant ihre Geschwindigkeit.
Der Regler für die Launchgeschwindigkeit hat übrigens derzeit nur 5 Stufen, jede steht für 0,5 m/s langsamer. Nun kann sich jeder ausrechnen, welches die geringste Abschussgeschwindigkeit sein kann. Und selbst mit diesem Tempo schafft der Zug den ersten Umschwung locker
Zu der Frage mit den absenkbaren Bremsschwertern auf der Launchstrecke. Die normale Position ist ausgefahren, d. h. bei einer Störung, Stromausfall usw. sind die Bremsschwerter immer in der Position, die den Zug abbremsen würden.
Was passiert denn, wenn die Störung so aussieht, dass die Steuerung die Zylinder nach dem Abschuss weiterhin absenkt, weil sie z.B. nicht mitbekommen hat, dass der Zug schon gestartet ist o.ä.?!
Also du sagst ja, dass man die Zylinder - in welcher Art und Weise auch immer gesteuert - herunterfahren muss. Wenn nun das System "aus Versehen" durchgehend das Signal zum Herunterfahren gibt, der Zug aber losgefahren ist und zufällig auch noch den ersten ungeplanten Rollback hat... Gibt es dagegen auch eine Schutzmaßnahme? (Ich meine, mit Sicherheit gibt es eine, aber wie sieht diese aus?)
ewas mehr als 6 Jahre Später:
In der Regel werden solche Systeme "Failsafe" gebaut. Und zwar mechanisch als auch elektrisch.
Fängt an bei der SPS welche die Bremsanlage steuert. Diese ist Fehlertolerant, sprich doppelt ausgelegt. Das bedeutet das jeder Prozesss von 2 unabhängigen Systemen ausgeführt wird, und jedes System unabhängig voneinander das andere System überwacht. Kommt eines der beiden Systeme zu einem anderen Ergebniss als das eigentliche (oder ist der Zeitunterschied zwischen der Ausführung der einzelnen Systeme zu groß, wird die Anlage "abgeschaltet", bzw. geht in Störung - SPrich automatisches "schließen" der Bremsen - zwangsbremsung.
Diese Systeme sind heute nach außen hin in einem Gerät untergebracht. Ein Beispiel für ein entsprechendes Produkt findet man hier
Die entsprechenden Bremszylinder werden in der Regel als "Druckbetätigte" einfachwirkende Zylinder mit Federrückstellung ausgeführt. (Deren funktionsweise wurde ja bereits erklärt), ein aus dem Nutzfahrzeugbereich bekannte Konstruktion, dort wird das ganze Federspeicherbremse genannt. (Anmerkung am Rande: Anton Schwarzkopf hat bei seinen Bremskonstruktionen übrigens ganz klassische Federspeicherbremszylinder von Wabco, also aus dem Nutzfahrzeugbau verwendet!)
Das funktioniert im Endeffekt so - druckbeauschlagung, Zylinder fährt "zusammen", presst dabei die im inneren des Zylinders angebrachte Feder zusammen, bzw. zieht die im inneren des Zylinders angebrachte Feder "auseinander". Sobald jetzt der aufgeschlagene Druck entweicht fährt die Kolbenstange durch die Kraft der Feder wieder aus und lässt die Schwerter wieder nach "oben" gelangen. (Alternative Systeme funktionieren genau anders herum - bei Beaufschlagung fährt der Zylinder raus, und bei herablassen des Druckes fährt dieser durch die Federwirkung wieder zusammen).
Auch diese Systeme sind wieder "Failsafe" ausgelegt, so steuern in der Regel gleich 2 Parallel geschaltete Ventile die Zylinder an. Fällt ein Ventil aus, so kann sich kein Druck für den Zylinder aufbauen, bzw. der vorhandene Druck baut sich über das andere Ventil ab. In der Regel heißt es hier - Keine Spannung am Ventil vorhanden, Bremse geschlossen.
In der Programmierung der Steuerung (Sicherheitsfunktion - siehe oben) ist es in der Regel so, das wenn das "Bremse öffnen" Signal gegeben wird (ob Manuell oder durch einen Sensor ist da egal), wie schon angedacht ein Timer gestartet wird, welcher die Bremse automatisch nach Ablauf einer gewissen Zeit wieder schließt, vorausgesetzt ein anderer Sensor oder ein eventueller "Not-Halt" bzw "Betriebsstop" hat nicht vorher bereits das Signal zum schließen der Bremse gegeben.
Je nach Risikobeurteilung kann übrigens zusätzlich noch eine weitere Sicherheitsfunktion eingebaut sein - hier wird die SPS so programmiert das diese an einem Ausgang in regelmäßigen Abständen Impulse ausgibt, welche von einem externen Gerät überwacht werden. Weichen diese Impulse von einer gewissen Toleranz ab so wird ebenfalls die "Not-Stop" Prozedur eingeleitet sprich bei Achterbahnen z.b. die Entlüftung der Bremsleitung eingeleitet, Antriebsorgane abgeschaltet usw.
Welche Systeme jetzt genau bei Desert Race zum Einsatz kommen kann ich nicht genau sagen, kenne die Steuerung da nicht "persönlich", aber in der Regel funktionieren die Bremssysteme alle nach diesem Prinzip von der Ansteuerung. Hier ist es egal ob Bremsklötze an die Bremsschwerter am Zug gepresst werden müssen oder ob Bremsschwerter für Wirbelstrombremsen nach oben geschoben werden müssen usw.
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