Mit den Markthändlern versucht die Politik, behutsam umzugehen, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder Ärger mit der Stadt gegeben hat. Anlass könnte jetzt die neueste Erhöhung der Wochenmarktgebühren sein.
So soll 2005 die Stromabgabe verbilligt werden um 40 Cent auf einen Euro, die Nutzung indes verteuert sich. Pro Frontmeter sollen Händler, die dauerhaft die Wochenmärkte bestücken, statt 1,98 künftig 2,26 E zahlen; für Tagesbenutzer steigt die Einzelgebühr von 3,50 auf 4 Euro - eine Steigerung um 14,29 Prozent.
Die Stadt muss mit der Erhöhung ihre Kosten decken. Schwer ins Kontor schlagen insbesondere der städtische Reinigungsaufwand (55 000 E) und die Abfallbeseitigung (32 000 E). So kamen dann auch aus dem Gremium des Wirtschaftsausschusses Vorschläge, wie die Marktbeschicker entlastet werden könnten; Johannes Beckmann (CDU) etwa verwies auf Einsparmöglichkeiten bei der Müllentsorgung.
Michael Fechner, Sachgebietsleiter Gewerbe im Fachbereich Ordnung, berichtete daraufhin vom Versuch der Stadt, die Gebühren zu drosseln durch das Bereitstellen von Containern für die Mülltrennung: "Leider haben die Markthändler davon keinen Gebrauch gemacht."
Jochen Weber (SPD) regte an, die Nutzungsgebühr für Dauer-Beschicker zu kürzen zu Lasten der Tages-Händler: "Wir müssen etwas tun, um unsere Wochenmärkte zu attraktivieren und die Dauerbeschicker zu halten." Dem hielt die Verwaltung entgegen, dass die Berechnungen auf der Grundlage erfolgen, welche Kosten wo tatsächlich anfallen.
Der Ausschuss fällte keinen Beschluss; vielmehr schlug Kämmerer Tesche vor, zusammen mit dem Ordnungsamt bis zum Hauptausschuss die Kosten deutlich zu machen.
Auch die Schausteller müssen ab dem nächsten Jahr auf Kirmessen pro Frontmeter mehr zahlen. Die Jahrmarktentgelte steigen für alle Tarifgruppen, am stärksten für Verkaufsgeschäfte (um 8,70 Prozent auf 50 E). Große Fahrgeschäfte (Erhöhung um 2,97 Prozent) zahlen mit 90 E künftig das meiste. S. V
Quelle
waz.de