Flammen vernichten Pyramide

Feuer auf dem Weihnachtsmarkt - Kripo spricht von technischem Defekt

Kassel. Die große Weihnachtspyramide auf dem Königsplatz hatte keine Chance. Wie eine Riesenfackel brannte das neun Meter hohe Bauwerk aus Aluminium und Holz gestern kurz nach 5 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt. Die Berufsfeuerwehr konnte das weihnachtliche Kunstwerk nicht mehr retten. Der Brand sei zusätzlich durch austretendes Gas aus mehreren Flaschen angefacht worden, sagt Feuerwehrmann Gerhard Pasche.
Dem rechtzeitigen Einsatz der Brandschützer ist es allerdings zu verdanken, dass keine weiteren Buden beschädigt wurden oder gar abgebrannt sind. Verletzt wurde niemand. Somit nahm der Betrieb auf dem Weihnachtsmarkt, abgesehen vom betroffenen Stand, gestern seinen gewohnten Lauf. Die Kriminalpolizei gehe von einem technischen Defekt im Elektroschaltkasten der Pyramide aus, sagt Hauptkommissarin Sabine Knöll. Der Besitzer der Pyramide, Ingo Beinhorn aus Göttingen, schätzt den Schaden auf rund 70 000 Euro. Sein Stand sei zwar versichert, „aber der Weihnachtsmarkt ist für mich so gut wie gelaufen“. Er mache jetzt mit einem Provisorium weiter, aber die Pyramide, sagt der 51-jährige Schausteller, „war für mich auch ein Symbol und Markenzeichen, das Leute angezogen hat“. Seine halben Meter Bratwurst und andere Speisen werde er bis zum Ende des Weihnachtsmarktes weiterhin anbieten, um den wirtschaftlichen Verlust in Grenzen zu halten. Als Ingo Beinhorn gestern früh gegen 6 Uhr auf dem Königsplatz eintraf, war seine Pyramide bereits zerstört. Er war vom Wachdienst des Weihnachtsmarktes in Göttingen angerufen worden. Ein Jahr lang habe er an dem Werk, das es seit fünf Jahren gibt, gearbeitet. Im nächsten Jahr will er nun eine neue Pyramide anfertigen lassen. Max Wunderle, Vorsitzender des Schaustellerverbands Kassel-Göttingen, sah sich wie viele Passanten gestern Morgen den Schaden an. An einen Brand auf dem Kasseler Weihnachtsmarkt könne er sich nicht erinnern, sagt Wunderle. In Bad Hersfeld hingegen habe vor ein paar Jahren auf dem Weihnachtsmarkt ein Kinderkarussell gebrannt, „das war Brandstiftung“. Der Vorfall auf dem Königsplatz, so hoffen Betreiber und Besucher, wird schnell vergessen sein.

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