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[Presse] Viele drehten ihre Cents zweimal um
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SH-Kirmes
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Link zum Beitrag #114541 Verfasst am Montag, 27. Dezember 2004 16:23
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Dennoch: Schausteller sind mit Ergebnis des Weihnachtsmarktes zufrieden – Umsätze etwa auf Vorjahresniveau



Von Norbert Jonscher


Werner Rat (49) steht vor seiner Bude – und "zählt" die Regentropfen, die auf das Pflaster klatschen. "Jeder Tropfen kostet 1 Cent", klagt der Rheinländer. Es ist kurz vor Mittag, und es ist wenig los auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt. Dennoch ist Rat, wie fast alle Schausteller, nicht unzufrieden. Sein Fazit: "Das Geschäft war dieses Jahr in Ordnung."

Und das, obwohl, wie fast alle sagen, die Umsätze seit Jahren leicht zurückgehen. Aber dafür hat man Verständnis. "Wir müssen dankbar sein, dass die Leute überhaupt kommen bei der wirtschaftlichen Lage im Moment", meint Käte Nagler (66), seit 18 Jahren kann man bei ihr auf dem Weihnachtsmarkt Glücksfäden ziehen.

Und Sybille Römer, bei ihr gibt’s Deko-Artikel und Sammler-Bären, hat beobachtet: "Die Leute möchten, aber sie können nicht so, wie sie wollen." Will heißen: An ihrem Stand ist zwar viel los, die Leute schauen – und gehen weiter.

Das kennt auch Werner Rat. Und er hat dieses Jahr noch eine Erfahrung gemacht: "Die Kunden wollen handeln, den Preis drücken." Aber darauf, versichert er, lasse er sich nicht ein. "Das sind schließlich alles Handarbeiten, die sind es wert." Überraschend für ihn: Männer sind schlimmer beim Feilschen als Frauen.

Bei Lubi van Weijk wird nicht gehandelt; sie verkauft seit 24 Jahren Poffertjes. Ihr Fazit diesmal: "Das Geschäft lief gut – auch wenn es vielleicht ein bisschen weniger geworden ist." Das gleiche erzählt Monika Nassner vom gleichnamigen Süßwarenstand (Schokofrüchte, Mandeln): "Ich bin zufrieden."

Zum Schluss kehren wir ein im Schwarzwald-Stübchen – und treffen dort Stefan Franz (37), Vorstandsmitglied im Braunschweiger Schaustellerverband. Auch er ist zufrieden mit dem Verlauf des Marktes: "Alles war relativ friedlich dieses Jahr, und wir hatten Glück: nur einen Regennachmittag." Er selbst betreibt seit Jahren die Roß-Hütte am Dom. Der Umsatz, berichtet er, sei etwas besser gewesen als im Vorjahr; "Teufelsknobi" (2,80 Euro) und "Knobi-Knacker" seien diesmal die Schlager gewesen. Und: Der Trend gehe zum Pferd. "Manche haben zwar noch gewisse Berührungsängste, sie sagen, ich reite lieber auf dem Tier, aber es werden immer weniger." Nur einen kann Franz nicht bekehren: Seinen Mitarbeiter Mehmet Utangac (34), denn der ist Moslem. Und sagt: "Ich esse hier nur die Soße, sonst nix."


Quelle newsclick.de

Wir sind die Nummer 1 in Schleswig-Holstein
Klingt zwar komisch, ist aber so..
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