Pirmasenser Zeitung vom 27.12.2004
Mit Westernstadt geht's nicht voran
Höheischweiler: Wer ist schuld an Verzögerung?
Von PZ-Mitarbeiter Markus Müller
Höheischweiler. Bereits zu Pfingsten sollte sie zum Teil eröffnet sein: Die geplante Westernstadt im früheren Tivoli-Park an der Autobahn A 62. Getan hat sich seit dieser Ankündigung allerdings nichts. Im Gegenteil: Da die Genehmigungen im Februar ausliefen und nicht erneuert wurden, müssen das schon im vergangenen Jahr aufgebaute Erlebniszelt und der Westersaloon sogar wieder abgebaut werden.
Dabei hatte es Anfang des Jahres noch gut für das Projekt der Tivoli-Buffalo-City GmbH ausgesehen. Nach zahlreichen Gesprächen und langen Verhandlungen mit Orts- und Verbandsgemeinde ebnete der Höheischweilerer Gemeinderat im Februar den Weg für die Verwirklichung des Freizeitparks, der das Flair einer Westernstadt haben soll. Denn die Ratsmitglieder stimmten der vorübergehenden Nutzung der Straße durch das Gewerbegebiet als provisorischer Zufahrt zu - bis die eigentliche Zufahrt zum Petersberger
Kreisel erschlossen wird. Damit schien das größte und letzte Hindernis für die Westernstadt beseitigt.
Vorgesehen waren ein großes Erlebniszelt für rund 1 500 Besucher, ein Saloon, ein Streichelzoo, ein Wildgehege samt Restaurant und ein Westerntheater mit Museum und Apartements. Laut Projektleiter Dieter Bork sollte bis Pfingsten zumindest ein Teil des Freizeit- und Familienparks eröffnet werden - getan hat sich bis jetzt allerdings noch nichts.
Schuld daran sei die Verbandsgemeinde, behauptet Bork. Denn sie habe den erforderlichen Erschließungsvertrag für das Gelände noch immer nicht vorgelegt. "Und ohne den Vertrag kann die Kreisverwaltung unsere Bauanträge nicht genehmigen", berichtet Bork. Von Verbandsbürgermeister Hartmut Grimm fühle er sich daher irgendwie hingehalten. "Er hat mir die Unterlagen mehrmals zugesichert, erhalten habe ich bis heute nichts", erklärt der Projektleiter.
"Das stimmt so nicht", hält Grimm dagegen. Er habe dem Unternehmen bereits vor mindestens einem Dreivierteljahr einen Entwurf des Erschließungsvertrags vorgelegt. "Seitdem habe ich aber keine Rückmeldung dazu erhalten", schildert er seine Version der Verzögerung. Die Verbandsgemeinde trage auf keinen Fall schuld am derzeitigen Stillstand.
Die wahren Gründe für die Verzögerung des Baubeginns bleiben also vorerst unklar. Klar dürfte dagegen sein, dass es mit der Westernstadt nicht vorangeht, solange die Verantwortlichen sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Zwar wolle die Tivoli-Buffalo-City GmbH den Freizeitpark auf jeden Fall errichten, gibt sich Bork kämpferisch: "Aber zur Not suchen wir uns eben einen anderen Standort."
Pirmasenser Zeitung vom 27.12.2004
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