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Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
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Verfasst am Montag, 24. Januar 2005 00:18 Themenersteller |
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Westfälische Rundschau, 23. 01. 05
Bei den Schaustellern dreht sich vieles um Bürokratie
(CZ) "Wir haben die gleichen Probleme, die der kleine Mittelstand hat: Ausufernde Bürokratie und eine komplizierte Steuergesetzordnung", sagt Hans-Peter Arens, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e. V. (BSM).
Großmärkte auf der "grünen Wiese", Veranstaltungsverbote nach Katastrophen und Unglücken, die EU-Ostererweiterung und die angedachte Dienstleistungs-Rahmenrichtlinie, sowie hohe Stromkosten und Standgelder beschäftigen die deutschen Marktleute und Schausteller, die noch bis Dienstag in der Westfalenhalle ihren 31. Bundesverbandstag abhalten. Veranstaltungsverbote nach Ereignissen wie dem 11. September 2001 oder der Flutkatastrophe in Asien lehnt Arens ab: "Da sollte man lieber das Fest durchführen und von der Erlösen etwas abgeben." Das Leben gehe auch in Diskos oder bei Sportveranstaltungen weiter, "da muss gleiches Recht für alle gelten".
Apropos Recht: Die Dienstleistungs-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union, die bis 2010 eingeführt werden soll, besagt u.a.: Für Unternehmer, die in anderen EU-Staaten tätig sind, gelten nur die Rechte und Vorschriften ihres Herkunftslandes. Hier fürchtet Arens die Untergrabung des deutschen Sicherheitsstandards: "Die Besucher sehen doch nicht, nach welchen Vorschriften ein Karussell geprüft wurde."
Eine gefährliche Tendenz beobachtet BSM-Vizepräsident Giuseppe Angeletti: "Es gibt immer mehr Bestrebungen, Volksfeste von Eventmanagern ausrichten zu lassen." Durch diese Privatisierungen, so Angeletti weiter, steige oft die Standmiete stark an und das Volksfest bekäme einen "Ballermanncharakter". Das wollen die Schausteller verhindern. Arens: "Der Trend zu höher, schneller, weiter ist abgeflacht. Volksfeste sollen zu einem Ort der Begegnung werden." Heute findet um 10 Uhr ein Marsch von der Petri- zur Reinoldikirche statt, um 12 Uhr sollen auf einer Kundgebung in der Bürgerhalle noch einmal die Forderungen des BSM erläutert werden.
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