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Hochseilgarten für Winsen
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JUK
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Aufsteiger Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
 
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Link zum Beitrag #135825 Verfasst am Dienstag, 22. März 2005 00:20
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Relax
Quelle: abendblatt.de 412190.html

Hochseilgarten für Winsen
Erlebnispark: Zwei Unternehmer stellten den Politikern ihre Pläne für die Landesgartenschau vor. Wer bekommt den Zuschlag?

Von Manfred Peschel

Winsen - Die Kreisstadt Winsen stimmt sich auf die Landesgartenschau ein. Und nicht nur die Stadt, sondern auch Privatleute tragen zur Attraktivitätssteigerung dieser Veranstaltung im Jahre 2006 bei. Mit Spannung erwarteten die Kommunalpolitiker im Jugendausschuß die Bewerbervorstellungen zweier Unternehmer, die auf dem Gartenschaugelände einen Hochseilgarten schaffen wollen. Heinz-Ulrich Meyer (55), in Winsen bekannt als Wirt und Pächter der Stadthalle, traut sich zu, diesen Erlebnispark neben dem Stadthallengeschäft zu betreiben. Der zweite Bewerber ist der Niederländer Björn van Daelen, der bereits in Geesthacht einen Hochseilgarten aufgebaut hat. 20 000 Besucher pro Sommerhalbjahr verzeichnet van Daelen.

Heinz-Ulrich Meyer gab an, daß diese Art sportlicher Betätigung in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz bereits eine der beliebtesten Freizeitangebote seien. Unter fachmännischer Anleitung werden Gruppen, Schulklassen und Einzelpersonen durch den Hochseilpark geführt und können unterschiedliche Parcours mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden durchlaufen. "Hochseilgärten werden in der Regel in einer Höhe von vier bis sechs Metern angelegt. Die Übungen sind bevorzugt in der Horizontalen auszuführen", sagt Meyer. Beim Bau dieses Gartens in Winsen solle unbedingt beachtet werden, daß noch ein zeitlicher Vorsprung gegenüber anderen Gemeinden im Norden bestehe, weshalb ein zügiges Genehmigungsverfahren angestrebt werden sollte. Die Stadt könnte von einem hohen Werbeeffekt profitieren.

Meyers Zeitplan sieht so aus: Planung der Anlage im Frühjahr 2005, Baubeginn im Sommer, Probebetrieb im Herbst und endgültige Fertigstellung zur Landesgartenschau im Frühjahr 2006. Der Winsener rechnet mit einem Investitionsvolumen von 80 000 bis 100 000 Euro. Der Eintritt für Kinder ab acht Jahre soll bei acht Euro beginnen. Der Hochseilgarten könnte am Luhespielplatz neben der Skaterbahn so angelegt werden, daß er auch nach der Gartenschau dauerhaften Bestand habe. Kontinuierliche Veränderungen würden neue Reize geben. Der Kiosk am Spielplatz, den Meyer auch gern übernehmen will, und die Toilettenanlagen stellten einen Vorteil dieses Standortes dar. Mehr Fläche als einen halben Hektar werde für den Hochseilgarten nicht benötigt, eher etwas weniger.

Auf die Frage vom Ausschußvorsitzenden Georg Bernhart, wie er das neben der Stadthalle schaffen könne, sagte Meyer: "In den Sommermonaten ist dort nicht viel los. Deshalb habe ich Kapazitäten frei."

Der Niederländer van Daelen (62) war 20 Jahre lang in der Tourismusbranche tätig. Auch er entdeckte die Hochseilparks in anderen Ländern und brachte die Idee hierher. In Geesthacht baute er einen Erlebnispark, vergrößerte ihn und stellte dann fest, daß für viele Besucher der Parcours zu anstrengend wurde. "Wenn sie völlig erschöpft ankommen, empfinden sie keine Freude", so van Daelen aus der Erfahrung. Zu lang dürfe der Kurs auch nicht sein, sonst müßten die nächsten zu lange warten. Daraufhin trennte er zehn schwere Parcoursteile ab, in denen sich dann nur die Spezialisten, die "Freaks", tummeln. Und die Bewältigung des Normalparcours erfüllt Kinder ab sechs Jahre, Jugendliche und Erwachsene mit Freude und Stolz. "Diese Gäste kommen wieder und bringen neue mit." Auch Feuerwehr, Polizei, THW besuchen den Hochseilgarten, um zu trainieren. Van Daelen rechnet mit einem ähnlichen Investitionsvolumen wie Meyer. Der Erlebnispark in Geesthacht ist auf einer Fläche von 2700 Quadratmetern gebaut. Die zu bewältigenden Aufgaben befinden sich in einer Höhe von acht bis zwölf Metern. Der Niederländer geht von einem Eintrittspreis in Höhe von zehn Euro aus. "Im Winter ist kein Betrieb. Mit einem geringeren Eintritt rechnet sich die Sache nicht."

Die Politiker im Fachausschuß zeigten sich angetan von diesem Erlebnispark. Dieser soll auf jeden Fall während der Landesgartenschau geschaffen werden. Wer allerdings von den beiden Bewerbern den Zuschlag bekommt, wollen die Fraktionen noch intern beraten. Daniela Behrend-Breuer, Winsgar-Geschäftsführerin, findet den Hochseilgarten hervorragend: "Ich kann mir vorstellen, daß Kinder und Jugendliche nicht den ganzen Tag mit ihren Eltern durch das Gartenschaugelände laufen wollen. Da ist der Erlebnispark für sie eine tolle Abwechslung."

erschienen am 21. März 2005 in Harburg
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