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Walsroder Zeitung, 24. 03. 2005
Feuerwehr rettet Kinder mit Drehleiter Es ist der Albtraum tausender Freizeitpark-Fans, und jeder hat schon mit den Gedanken gespielt: Man schwebt im Fahrgeschäft über den Wolken, genießt den schönsten Tag des Jahres – und plötzlich geht gar nichts mehr. Ein technischer Defekt, ein Hängen zwischen Himmel und Erde. Für zwei Kinder aus Hagen am Teutoburger Wald endete der Ferienausflug in den Serengeti-Park Hodenhagen am Dienstag mit einem gehörigen Schrecken: Die Feuerwehr musste die Geschwister nach dem plötzlichen Ausfall des „Condors“ aus rund 15 Meter Höhe retten.
Hodenhagen. Es ist die letzte Fahrt des Tages, als die Gondeln des „Condors“ gegen 17.30 Uhr in die Lüfte steigen. Das Mädchen (7) und ihr Bruder (11) aus Hagen haben einen aufregenden Tag im Park erlebt, wollen noch einmal die Aussicht über die Anlage genießen. Andere Passagiere sind nicht an Bord. Ein simples Kabel, das die Gondeln mit Strom versorgt, macht den Tag für die Kinder zum aufregendsten ihres Lebens: In 15 Metern Höhe spüren die Schüler einen kleinen Ruck. Der „Condor“ dreht sich nicht mehr, die Maschinen stehen still. Das Kabel hat sich während der Steigbewegung durch einen technischen Defekt überdehnt – Stromausfall. Die Mutter am Boden sieht ihre Kinder in zwei unterschiedlichen Gondeln sitzen und ruft Hilfe. „Eine ganz tolle Mutter, gar nicht hysterisch“, lobt Werner Liedtke von der Polizei Hodenhagen später die Durchhaltekraft der Frau.
Die Verantwortlichen des Serengeti-Parks bewahren einen kühlen Kopf, halten sofort eine Drehleiter für notwendig. Wenig später rücken zwei Rettungsfahrzeuge, mehrere Polizeiwagen und die Feuerwehren aus Hodenhagen und Walsrode an, um die Kinder zu retten. Park-Chef Fabrizio Sepe eskortiert die Einsatzkräfte zum Fahrgeschäft im hinteren Teil der Anlage. Dass am Boden alles nach Plan läuft, spüren offenbar auch die beiden Kinder: Der Junge hält seine etwas nervöse Schwester in der Nachbargondel bei Laune und scherzt mit ihr, als die Walsroder Drehleiter positioniert wird. „Ladies first“, ruft der Elfjährige den Feuerwehrleuten zu – auch in Notsituationen ein echter Gentleman.
Nach einer Stunde sind die beiden Geschwister wieder heil auf der Erde angekommen, das Mädchen knuddelt einen Teddybären, den es von der Feuerwehr bekommen hat. „Die Kinder waren ein Glücksfall“, schwärmt Polizist Liedtke. „Sie haben die Nerven behalten, es gab überhaupt keine Gefährdung“.