Wirklich prima Bilder, Dennis!
Da werden gleich Erinnerungen wach :-; , wo ich doch auch am 6. Mai das vorgebliche Land der Phantasie besucht habe.
Ich häng also mal frech meinen textlastigen Besuchsbericht in diesen Thread mit rein
Wie auch bei Dir stand dieser Besuch ganz oben auf meiner "Todo" Liste, der letzte Tour lag bei mir allerdings schon ein paar Tage länger als bei Dir zurück ( so ca 33 Jahre.. eine Klassenfahrt... ).
Die Kombination aus Brückentag, Frühlingsspecialpreisen bei der Bahn und einer guten Erreichbarkeit des Parks mittels Bus veranlasste mich dann am Freitag morgen so kurz vor sieben mein Schicksal für die nächsten 320 km in die Hand eines Unternehmens zu legen, welches mich unter der Woche oft genug mit kreativen Reisezeitverlängerungen, traumhaften Platzangebot (Überfüllt, wieso? Die Tür ging doch noch irgendwie zu .. weil, sonst wären sie ZU SPÄT angekommen.. und für ZU SPÄT ist der Kollege zuständig..) und in Krisensituationen optimal agierenden Personal (Informationen verwirren unnötig...) verwöhnt.
Offenbar durften am Freitag die Azubis der Bahn den Laden schmeißen,. bin jedenfalls lange nicht mehr so pünktlich , bequem und freundlich umsorgt an meinem Ziel ( und wieder zurück..) gelangt.
Der Tag ging dann auch gleich gut weiter:
DrEvil hatte schon ausführlich vom
Busshuttle Brühl - Phantasialand berichtet und so war die Linie 705 gleich gefunden. Hatte schon brav mein Fahrgeld ermittelt und abgezählt in der Hand, (1,70 Euro.. City Ticket 1a ..) doch das wollte man gar nicht haben .. so was.. Shuttlebus für lau..
DONNERSCHLAG! (Das der 10:25er Bus rappelvoll war, ist da nicht verwunderlich, aber mehr als einen Doppelgelenkbus im 30 min Takt kann man wirklich nicht machen und jeder ist mitgekommen.. mein dickes Lob für diese Anbindung!)
Am Haupteingang ausgespuckt prüften dann auch gleich so um die 140 Kunden die Belastbarkeit des Kassenpersonals, welche in meinem Fall aber schon an die Grenze des Machbaren gestoßen schien.. 2*10 Euro + 2*5 Euro - 26,50 Euro .. mal frisch geraten.. Wechselgeld bedarf "3.50 Euro" ist da irgendwie vorhersehbar und sollte nicht schon um kurz vor 11 zu einem Verzweifelungsausbruch bei der Kleingeldsuche an der Kasse führen.. (Gut, dass ich da meine 1,70 vom Bus noch hatte.. da fand sich dann eine Lösung, die mich aber mein 1 Euro Stück fürs Schließfach gekostet hat <veg>..)
Supi... immer noch kurz vor 11 Uhr und ich bin endlich drinne...
Erster Eindruck: Nett übersichtlich hier.. und den Plan mit den Showzeiten bekommt man auch gleich in die Hand, was die Tagesplanung deutlich erleichtert, wenn man denn die Ruhe hat, erst zu planen und dann loszurennen ( hab ich natürlich nicht
... vielleicht wären die Showzeiten auch ne prima Info auf der Webpage? Wenn sie da schon sind.. sorry, dann war ich zu blöd sie zu finden und dem ganzen Klickibunti ...)
Also den Zettel in die Tasche und mich zuert einmal in die
Galaxie Simulation gesteckt:
Das Schild überm Eingang versprach einen Gag , die Warteschlange war eine erfreulich kurze Freude und die Preshow hat mich bei Laune gehalten und mich von den Hinweisen " Heute nur die Simus im Keller..." wohl gründlicher abgelenkt als andere Mitschlangenbewohner, die hektisch von einer Que in die andere wechselten in Erwartung dadurch den entscheidenden Schritt in ihrem Leben getan zu haben ( um so was muss es dabei gehen, wenn ich mich da an den Glaubenskrieg einer 6 köpfigen Familie recht erinnere.) . Da am Ende dann doch wieder alles organisch Richtung Keller zusammelgefädelt wurde, machte die Schilder irgendwie überflüssig. 10 min brauchte es dann, bis die LTU mich dann ins Universum geschossen hat. Und ich war wahrlich beeindruckt! Roch die Preshow noch verdächtig nach der heißen Luft Kamschatkas , brannte diese dann - im Gegensatz zu der peinlichen Nummer im EP - in Brühl wirklich und ich war mitten drin und das gebotene kam einer Simulation sehr nahe.
Dann - alle Ratschläge zur sinnvollen Wartenzeitenoptimierung in den Wind schlagend - rein in die Hütte mit den
Winjas .. vorbei an der Trambolinanlage, wo man gegen satte 4 Euro die mitgebrachten Kleinkinder fachgerecht aufhängen lassen konnte. Der Spaß lag eindeutig bei den Kleinen, den Großen ( die für 4 Euro lange schaffen müssen.. ) blieb angesichts solcher saftigen Geldforderungen das Lachen im Halse stecken. Auch bei anderen Attraktionen gilt der Eintritt im PHL wohl nur als Lizenz zum zugucken (Kletterspiele, Bullenreiten von den ganzen Kirmesbuden ganz zu schweigen..) was bei mir eindeutige "Abzockwarnlampen" leuchten ließen.
Die "Town" ist natürlich eine Klasse für sich und ich bin über einen halbe Stunde nur herumgelaufen um mich an den vielen netten neuen Winkel zu begeistern. ( Wer allerdings auf die Wahnsinnsidee gekommen ist, die Kleinstkindmeile nach ganz oben zu legen.. seufz... aber das mögen Leute beurteilen, die Kids im Zielgruppenalter im Schlepptau haben) .
Nach etwas Suchen ging es dann Richtung Winjas am "Rucksackposten" vorbei, der da zwar stand, aber auch gegen 12 Uhr sicht scheinbar nicht in der Lage sah, die Wartezeiten Tafel aufzuhängen. War somit optimistisch und die Wartenschlange schien auch nicht all zu voll zu sein ( warum dann allerdings der komplette Hinternisslauf notwendig war, blieb mir ein Rätsel ( klappte am Nachmittag besser.. da war der Weg "passend" umgekettet worden) und das "Absperrungen überspringen" war bei den Kids Lieblingssportart..).
Im dunklen Teil der Que wurde ich dann eines besseren belehrt, ca 40 min brauchte ich durch diese in meinen Augen an einen Schweinetreibverschlag erinnernden Bereich des PHL. Ich persönlich habe mich in dieser Que überhaupt nicht wohl gefühlt: Laut , lärmend, Lautsprecherdurchsagen nahezu unverstehbar, Thematisierung im Prinzip gut, im Detail aber furchtbar .. Für mich machen lieblos auf Putz verlegte Leitungen, billigste Baumarktleuchtstoffröhren in modischem hellgrau und "Laternen", die ziemlich genau auf Augenhöhe mir direkt in die Visage leuchten, sehr schnell den ersten Eindruck zu Nichte. "Licht aus "verdeckt nun mal nicht die schlampige Ausführung im Detail.
Die Fahrt entschädigte dann für die Qualen in der Warteschlange, bin kein großer Freund von sich drehenden Gondeln, aber so wie bei den Winjas macht sogar mir Spaß. Vertikal Lift, ein paar nette Gags auf der Strecke, dazu die offene Fahrt durch die Halle.. einfach nur gut.
Weiter gings dann zum
Tempel des Nachtfalken:
Wartezeit hier dann handgestoppte 4min 24 Sekunden. ( endlich mal ein "Coaster" , wo die Wartezeit nicht länger als die Fahrt ist...) . Dies Bahn ist natürlich ein echtes "MUSS" für alle Liebhaber von Kettenlifttouren und hat meinen geliebten "Tausendfüssler" in der Wertung "harmloseste bekannte Bahn" auf Platz 2 verwiesen.
Derartig durch
G-Kräfte gefordert wurde dann erst einmal die Gondelbahn getestet ( durchlaufen..) ... Auch hier wieder der Eindruck: Es fehlt einfach an der Feinarbeit: Hier bröckelt es, da sind Licht ritzen und dort ( igitt !!!) dringt soviel Tageslicht durch die Lüftung ein, dass bei diesem Slowride einfach keine Stimmung aufkommen wollte.
Um diesen Teil des Parks abzuschließen ging es dann weiter Richtung See vorbei am liebevoll gemacht Spukschloss , welches für sich gelungen ist, die Großküche mit ihrer Industiefassade gegenüber setzt hier aber auch wieder einen schrecklichen optischen Kontrast.
Einen alten Bekannten traf ich dann auf meinem Weg Richtung Eingang "Hollywood Tour" Ich meine die Sanitären Anlagen in diesem Bereich.. irgendwie kam es mir so vor, dass diese auch schon bei meinem ersten Besuch vor 33 Jahren in dieser zeitlosen Form vorhanden waren. Keine Frage: Sauber war es und erfüllte seinen Zweck , entspricht aber nicht mehr dem von anderen Parks (EP, HP, Tripsdrill) gewohnten Standard. Dieses gilt auch für die netten Teller mit Kleingeld an diesen Orten.. Die auch in diesem Fall tadellose Arbeit der Hygienetruppe sollte auch vom Arbeitgeber Park so honoriert werden, dass es ohne Trinkgeldbettellei geht.
Die
Hollywood-Tour startete für mich ohne Wartezeit , aber auch ohne Ansprache des Herren Alfred Hitchcock .. liebe PHL Betreiber: Wenn schon Worte des Meisters, dann bitte so, dass sie nicht im Klangmatsch untergehen.. Detailsverliebtheit auch bei der restlichen Tour nicht unbedingt das Markenzeichen des PHL zu sein: Wenn der Weiße Hai schon lang im Dunklem schwimmt... dann sollte man ihn wenigstens mal auftauchen lassen .. oder das Licht anlassen... Ein Gag, der absehbar erwartet wird, aber nicht kommt, ist schlechter, als einer, der gar nicht erwartet wird. Für mich eindeutiges Highlight der Tour ist "Tarzan" .. nicht aufwendiger als die anderen Szenen, aber die "Wasserskieshow" ist einfach klasse
und zeigt , dass ein guter Einfall selbst angestaubte Animatroniken retten kann. 2000 Meilen unterm Meer zaubert auch noch ein wenig mit Licht, Farbe und Musik.. der Rest.. aehm.. ...
Um den bislang gehabten sehr
gemischten Eindruck von den Slowrides zu komplettieren gings's weiter zu den Chinesengeistern und zur Silbermine. Die Rikscha schmekte wie gewohnte Einheitskost, die Silbermine hatte ein paar nette Effekte ( drehende Tunnel) litt für mich aber auch schrecklich daran, dass teilweise einfach nicht das Gefühl los wurde, in einer Halle mit schwarzem Dach zu fahren...
Nachdem mich dann ein Regenschauer erwischt hatte und ich eh in der Ecke war, verlangte es mich nur nach der
Lösung der Flußaufgabe:
Die Burg mach einen netten Eindruck,. kommt aber mit dem Scharm eines Betonklotzes daher , so richtig ritterlich kam mir das noch nicht vor , aber immerhin gab es hier erkennbare Ansetze des Elektrikers , Leitungen "unter Burgmauer" zu verlegen .. wenn der gute nun auch noch "Burkputz" findet und die aufgeklopften Stellen wieder verputzt, wäre es fast schon wie im Mittellalter ...
Dafür war der Ride Op im leichten Harnisch und schon nach nicht einmal 6 Minuten warten derjenige, der mit den Platz im Vampirboot (a bisle Airbrush könnte auch hier helfen, den Eindruck von billig Plastik zu mildern..) freundlich zu wies. Der vertikal Lift ist mal was nettes, die nachfolgenden Rutschen mit mehr oder weniger hartem Einschlag haben mich nicht sonderlich begeistert. Bin zwar patschnass geworden ( erstes "Wildwasser" , das meine Schuhe geflutet hat...) aber andere berichten von " nicht nass" so dass ich vermute ( wie immer..) das Wasser magisch angezogen zu haben. War am Ende ein wenig enttäuscht, da außer den einem sich wiederholendem Element nix spannendes passierte und Betonwände nicht wirklich nett anzusehen sind.
Statt Beton sollte es dann doch lieber
Felsengestein aus Colorado sein:
Zufällig hatte man auch genau so eine Felsformation in Brühl erstellt und gleich zur einfachen Besichtigung der selben ein paar Schienen durchgelegt. Nachdem ich den Eingang zur transcoloradischen Eisenbahn gefunden hatte, fand ich mich nach nicht einmal 10 min Anstehen in einem der hinteren Wagen (rechts..) dieses Minenzuges erwartungsgeladen wieder.
Kurzum..ich wurde wieder nass und hatte meinen Spaß , das Ding macht wirklich Laune wie es um und durch die Hügel fetzt und lässt das Punktekonto des PHL deutlich wachsen. Colorado Adventure war die einzige Bahn, die ich ein paar mal gefahren bin ( dann immer fein LINKS sitzend...) und die dann immer noch nicht langweilig war. Hier stimmt meiner Meinung nach sowohl Bahn, Effekte und Thematisierung. als auch Kapazität.
Zur Erholung gabs dann erst mal ne Bratwurst , die für grad so noch erträgliche 2,30 Euro zum Verzehr freigeben wurde.
Bei dem Preis kommt einem Schwaben natürlich gleich die Idee, dass man diese Wurst dann möglichst lange genießen muss, und was bei Gras und Kuh funktioniert sollte bei Wurst und Schwaben auch gehen, stehen doch im Park geeignete Magische Burgen zur Lösung des "wie bekomme ich die Wurst wiedergekäut" Problems zur Verfügung.
Tower aller Art sind für mich ein Horror, weil die Dinger einfach noch nicht das Problem der von mir geforderten geringen Höhe bei maximaler Falldauer gelöst haben. ( "What goes down must go up" ..oder so..) und da erschien mir die Idee des PHL, einfach den Tower in den Keller der Burg zu bauen echt schlau! Da spart mal locker 10 Meter nach oben <veg> und wenn man dann noch das Licht ausmacht, könnte man Höhenschisser wie mich mit dem Wurstpreis von 2,30 glatt in so ein Ding bekommen.
Diese Theorie habe ich dann gleich mal auf praktische Belastbarkeit geprüft, mich schon knapp hinter der Zugbrücke der Burg am Eingang zu Burg zu Tode erschreckt, weil dieser Gnome am Eingang nicht als Plastik sondern aus "Bosheit" gebaut war und mein harmloses Heranschreiten bewegungslos wie eine Spinne im Netz erwartet um dann eiskalt seinen Lebensgeist an mir auszutoben
Scheisse..der Gnome war echt und nicht in der Regierung ( will sagen .. nicht untätig...) und hat mich schon mal fein verschreckt.
Wartebereich und PreShow sind wirklich gelungen und was der Gnome am Eingang von meinem Schneid, doch endlich mal so einen Freifall Dingsda zu testen über gelassen hatte, wurden hier weiter dezimiert.. allein.. also 2,30 Euro einfach so ... nein.. da musste man nun durch
Die letzte Tür ging auf.. da waren SIE .. die Sitze, von denen man nicht wieder los kommen sollte, wenn man vorher mal geschwind an die Decke des Kellers ... ( irgendwie mal besser nicht hoch geguckt...) hochgefahren ist.
Schulterbügel runter, Gurt ..ah.. ein alter Bekannter von der GeForce.. wie immer etwas zu kurz eingestellt ( verdammte Bratwürste..) aber fix war's passend gestellt (.. alles eins Frage der Übung..) und gut war's ... dachte ich. Der Rid Op kam, sah, drückte und war nicht ganz zufrieden.. Der Kollege am Fahrpult auch nicht.. Bügel war zwar gerastet, aber scheinbar nicht so, wie es sollte. Nachdem andere schon Rucksack, Brillen und Turnschuhe auf dem magischen Altar in der Mitte der Halle abgelegt hatten, war es nun an mir, meine Jacke zu opfern... und siehe, dieses letzte Opfer stimmte die Götter der Gravitation gnädig und auch mein Bügel stand auf "go". ( lustige Sache.. den Sicherheitsgurt hat kein Mensch interessiert.. der war noch immer recht locker..)
Das nachfolgende Rauf -Runter Spiel kennt man ja.. ich kann dazu nicht viel sagen, weil es dunkel <veg> und ich hauptsächlich mit Spaßhaben beschäftigt war. Das mit der Wurst ist auch schief gegangen.. hatte nicht so recht bedacht, dass man zuerst nach oben geschossen wird.. somit war die Wurst nicht mehr zu retten... im Gegensatz zum Tag im PHL, der durch das wirklich geniale Magic Castle entgültig als "Positiv" mit kleinen Mängeln zu bewerten ist.
Weil am aufhören sollte, wenn es am schönsten ist, wurden noch die 4 dimensionalen Piraten besucht (wo ich wieder nass wurde...) und zum Abschluss gabs 30 min Bronx ( nett, aber zumindest diese Show, die als Stunt Show angeboten wird, schlechtes Mittelmaß und liegt meilenweit z.B. hinter den Gladiatoren im EP oder der Skishow im HP zurück , aber dieser Maßstab ist nicht ganz fair.. oder vielleicht doch .. der Eintrittspreis liegt dicht bei... also muss sich das PHL den Vergleich gefallen lassen..)
Gegen 23 Uhr wieder in den heimischen Mauern angekommen ergab ein kurze Bilanz des PHL Besuch unterm Strich eine Schwarze Null:
Minus
- 650 km Strecke ( für mich..)
- Thematisierung oft halbherzig ( ich liebe gute Slowrides ...)
- gesehen Shows gemessen am Eintritt zu dürftig
- teure Zusatzangebote
- Trinkgeldsammler im Park
Plus
- Park sehr gut per ÖPNV erreichbar
- sehr gelungene Rides : Galaxie, Winjas, Colorado , MC
Das reicht nicht, um das PHL in meine persönliche Top 3 zu katapultieren, aber der nächste Besuch wird bestimmt auch keine weiteren 33 Jahre auf sich warten lassen.
(die länge des Textes entspricht die Länge des Tages... ich bitte um nachsicht
)
Gruß
Quax