Wirtschaftswoche, 31. 05. 05

VW: Jedes Jahr 20 Millionen Euro Defizit im Freizeitpark
Volkswagen hat nicht nur Probleme in China und den USA, sondern auch in einem exotischen Konzernbereich: seinem Freizeitpark.

Die so genannte Autostadt in Wolfsburg, die am 1. Juni ihren fünften Geburtstag feiert, hat seit dem Jahr 2000 jährlich über 20 Millionen Euro Defizit erwirtschaftet. Ausgeglichen wird es mit einem Konzernzuschuss, der intern "Budgetmittel zur Absatzförderung" heißt. 2004 gelang es Geschäftsführer Otto Ferdinand Wachs, das Minus der Autostadt GmbH durch Preiserhöhungen und Sparmaßnahmen von erwarteten 26 auf 16 Millionen Euro zu drücken. Für VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch ist das eine lohnende Investition in eine "überaus erfolgreiche Kommunikationsplattform". 159.000 Volkswagen wurden im vergangenen Jahr in der Autostadt direkt an Kunden ausgeliefert, fast die Hälfte davon Golf-Modelle. Über 10.000 Autoverkäufe pro Jahr verdankt VW nach Marktforschungsstudien laut Wachs der Autostadt.

Trotzdem bereitet das 25 Hektar große Areal mit Museum, Marken-Pavillons, Ballettbühne und Ritz-Carlton-Hotel dem Konzern Sorgen. Zwar betrachtet Wachs die Autostadt mit 2,1 Millionen Besuchern als "zweitgrößten Freizeitpark Deutschlands" nach dem Europa-Park im baden-württembergischen Rust. Doch nur 1,3 Millionen davon zahlten 2004 Eintritt, schreibt die WirtschaftsWoche. Und Konkurrenz droht den Wolfsburgern von BMW, DaimlerChrysler und Porsche, die in den kommenden zwei Jahren eigene moderne Museen und Erlebniswelten eröffnen. Damit das Aushängeschild Autostadt nicht Rost ansetzt, muss VW in den ursprünglich rund 450 Millionen Euro teuren Freizeitpark verstärkt investieren. 2003 hatte die Volkswagen-Spitze eine damals vorgeschlagene Autostadt-Investition in Höhe von 100 Millionen Euro abgelehnt.
wiw

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Die Firma Barth freute sich über die Simulatoren.