[Presse] Bürgermeisterin sagt Meckenheimer Kirmes ab

Zitat Initiative von Stadt und Vereinen gescheitert - Neuer Anlauf für nächstes Jahr

Meckenheim. (agi) Zu billig, zu teuer, falscher Ort, falsches Konzept: Einiges wurde an der Johannis-Kirmes in den vergangenen Jahren bemängelt. Doch damit werden selbst die Kritiker nicht gerechnet haben: Die Traditions-Veranstaltung zu Ehren des Meckenheimer Pfarrpatrons wird diesmal abgesagt. "Mangels aktiver Mitstreiter" könne die Kirmes nicht stattfinden, teilte Bürgermeisterin Yvonne Kempen am Montag in einer Pressemitteilung mit.

Zum Hintergrund: Die Unzufriedenheit mit Kirmes-Profi Günther Barth, mit dem die Stadt einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2004 hatte, war in den vergangenen Jahren so gewachsen, dass Verwaltung und Vereine ein eigenes Konzept umsetzen wollten.

Es entstand die Idee für eine Kirmes "Anno dazumal", nicht auf dem Markt, sondern in der Swistbachaue. Freilich schrumpfte die Zahl der Beteiligten laut Kempen auf zuletzt zwei Vereine und zwei Schausteller. "Das wundert mich nicht", kommentierte Stadtsoldaten-Kommandant Hans-Erich Jonen am Montag auf Anfrage.

Zu blauäugig

Für ihn verstößt eine Nostalgie-Veranstaltung mit Schubkarrenrennen und Ponyreiten und ohne Fahrgeschäfte gegen "das Grundprinzip einer Kirmes: Da fängt irgendwann die Musik an, und die spielt dann bis nachts". Er sei für den Markt als Veranstaltungsort. Jonen, der mit seinen Stadtsoldaten viele Jahre Kirmes-Erfahrung gesammelt hat, glaubt, man sei zu blauäugig an die Sache gegangen.

"Schade" findet es Sven Goebel, Vorsitzender des Gewerbevereins Meckenheimer Verbund, dass die Kirmes ausfällt, zumal die Idee "familienortientiert" gewesen sei. "Ich bedauere dies sehr", ließ auch Kempen wissen. Die Stadt wolle aber für 2006 einen neuen Anlauf wagen.

Die Geschäftsleute seien gern wieder dabei, sagte Goebel, ebenso die Stadtsoldaten. Sie sorgen nun auch für Kirmes-Ersatz am Wochenende vom 24. bis 26. Juni laden sie zum Feiern ein, rund um ihr Zeughaus an der Schützenstraße.

(07.06.2005)

Quelle: general-anzeiger-bonn.de


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