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Rekord im T-Rex Tower
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JUK
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Aufsteiger Jens Uwe Kupka
Lensahn
Deutschland . SH
 
Avatar von JUK
Link zum Beitrag #180140 Verfasst am Donnerstag, 08. September 2005 22:13
Themenersteller
Relax
Quelle: oberpfalznetz.de 764092-129,1,0.html

Zitat Hirschauer Himmelsstürmer
Stefan und Matthias Dirschedl haben 6640 Fahrten im T-Rex-Tower in Geiselwind absolviert
Geiselwind. (sta) Es war ein bisschen Formel 1 und ein bisschen fränkische Kirmes: Nach 60 Tagen und exakt 6640 Fahrten im T-Rex-Tower des Freizeitparks Geiselwind haben am Samstag Abend Stefan und Matthias Dirschedl ihren Weltrekordversuch im 56 Meter hohen Freifallturm erfolgreich beendet. Nach Feuerwerk, Konfettiregen, Champagnerdusche und Medienrummel wollten die beiden Brüder aus Hirschau nur noch eines: so richtig abfeiern mit Familie und Freunden.

Aus einer Festlaune heraus war im vergangenen Sommer die Idee geboren worden, den Weltrekord von Richard Rodriguez im Dauer-Achterbahnfahren zu brechen. Geworden ist daraus ein Weltrekordversuch im Dauerfahren im Freifallturm "T-Rex-Tower". Für Michael Mensinger, Geschäftsführer des Freizeit-Landes Geiselwind, ein unbezahlbarer PR-Event. Denn während der 60 Tage, an denen die beiden Dirschedl-Brüder jeweils acht Stunden ihre "Schicht" fuhren, gaben sich die Kamerateams fast aller bekannten deutschen Fernsehstationen die Klinke in die Hand.

Konfetti und Feuerwerk

Matthias (22) und Stefan (32) genossen die mediale Aufmerksamkeit sichtlich. Zum großen Weltrekord-Finale am Samstag war noch einmal alles angetreten, was Kamera und Mikrofon hatte. Punkt 21 Uhr ließen sie ein letztes Mal die Sicherheitsbügel einrasten. Und dann ging es noch einmal nach oben, begleitet von Konfettiregen und Feuerwerk.

Aus den Lautsprechern wummerte der Hit "The final countdown" und der Platz vor dem T-Rex-Tower war fest in der Hand des Fanclubs des ERSC Amberg. Denn die Dirschedls sind eingefleischte Eishockey-Fans und und Stefan hatte versprochen, in der nächsten Saison den Part des Stadionsprechers zu übernehmen, wenn der Weltrekordversuch gelingen sollte. Auf diese neue Aufgabe wird er sich nun wohl einrichten müssen. ERSC- Abteilungsleiter Oliver Heisel: "Am 30. Oktober steht das erste Heimspiel auf dem Terminplan".

Zuvor aber gab es bei der letzten Drop-Shot-Fahrt in 56 Metern Höhe einen unvorhergesehenen Zwischenstopp: Nicole Seemann schnappte sich das Mikrofon und machte ihrem Stefan einen Antrag: "Ich lass Dich erst wieder herunter, wenn Du sagst, dass Du mich heiratest". Was blieb dem Stefan da anderes übrig, als nach fünfeinhalbjähriger Partnerschaft nun zu versprechen, Kurs auf den Hafen der Ehe zu nehmen. Denn allmählich wurde es empfindlich kalt unterm fränkischen Sternenzelt und die Dirschedls wollten nach 60 Tagen, nach knapp 500 Stunden im Gerät und nach wer weiß wie vielen Schachteln Zigaretten endlich raus. "Die Zeit wird so unendlich, da brauchst du so viel Geduld und Ausdauer. Das ist so ein stupider Job, das kannst du dir nicht vorstellen. Aber das macht ja ohnehin nur ein Verrückter", so Stefan hinterher im Freudentaumel.

Wie man sich im Fahrgeschäft so die Zeit vertreibt? Ein bisschen Quatschen, ein bisschen Spielen mit dem Handy und ab und zu mal was leichtes lesen - für die Dirschedl-Brüder waren es manchmal schon quälend lange Stunden.

Bremse reingehauen

Zwischenfälle? "Ja, einmal hat Matthias ein Schleudertrauma gekriegt. Manchmal würfelt es einen halt ein bisschen durcheinander, wenn der Freefall-Tower plötzlich abbremst. Matthias hatte gerade gelesen, als der T-Rex die Bremse reingehauen hat. Und da ist es passiert."

Die Krise? Stefan und Matthias waren nicht nur in der Gondel beieinander sondern teilten sich nachts auch das Hotelzimmer.

Die "Kohle"? Die beiden Weltrekordler haben sich, wie sie sagen, nicht der Tortur unterzogen, um das große Geld zu machen, sondern "um uns selbst was zu beweisen". Wenigstens waren alle 6640 Fahrten im T-Rex "unter teilweise sauschweren Bedingungen" gratis. Geiselwind-Geschäftsführer Michael Mensinger legte am Ende aber noch einen 500-Euro-Schein als Taschengeld für den nächsten Urlaub drauf.

Urkunde unterschrieben

Der Rekord? Notar Dr. Christof Münch aus Kitzingen, der bei der vorletzten Fahrt der Dirschedls selbst mit in die Gondel eingestiegen war, hat sich vom ordnungsgemäßen Ablauf des 60-tägigen Feldversuchs um die Gesetzmäßigkeiten der Schwerkraft vergewissert und dies mit einer vielfach unterzeichneten Urkunde dokumentiert.

Die Rekordmarke steht. Doch, ob sie Anerkennung findet von der gestreng britischen Redaktion des Guinnes-Buchs der Rekorde ist noch fraglich. Die Redakteure des RTL-Fernsehen wollen Informationen haben, wonach die Dauerfahrt der Dirschedls wohl doch nicht akzeptiert werden könnte. "Wenn die sehen, wie gewissenhaft wir das dokumentiert haben, werden wir sicher eine Chance bekommen", ist sich Matthias sicher. Denn eines der Guiness-Kriterien, die Wiederholbarkeit der Leistung, sei auf jeden Fall gegeben.

Und wenn nicht: Die Dirschedels planen für nächstes Jahr einen weiteren Rekordversuch in irgend einem Freizeitpark. Vielleicht in Norddeutschland, vielleicht im Ausland. Schaun mer mal.

Noch keine Jahreszahl

Diese Frage bleibt also noch offen. Es steht aber auch noch die definitive Antwort von Stefan Dirschedl auf den charmanten Heiratsantrag seiner Nicole aus. "Ich war überrascht und überwältigt", so der Angebetete. "Ja, ja, es wird geheiratet", versichert er. Und wann läuten die Hochzeitsglocken? Stefan mag sich da noch nicht genau festlegen. "Es wurde ja noch keine Jahreszahl genannt".
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