Nachdem mein letzter Besuch auf der Wasserkuppe im Nebel endete, machte ich mich an Fronleichnam bei strahlendem Sonnenschein und über 30° erneut auf den Weg in die Rhön. Schon im Zug zeichnete sich ab, dass ich nicht alleine sein werde: Allein im Steuerwagen waren 30 Fahrräder mit an Bord.
In Fulda angekommen, stieg ich dann in den Bus der LNG-Fulda um. Sonntags und an Feiertagen fährt von Fulda aus entlang des Milseburgradwegs und über die Wasserkuppe nach Gersfeld der Rhön-Rad-Bus im 2 Stundentakt. Dabei handelt es sich um normale Linienbusse, die aber noch einen Anhänger für über 40 Fahrräder mitführen:




Ganz nett fand ich auch, dass die Fahrer angewiesen sind während der Fahrt auf Sehenswürdigkeiten rechts und links hinzuweisen. Mit dem gut gelaunten Fahrer hat die fast 1 stündige Fahrt richtig Spaß gemacht.

Als erstes fuhr ich bis auf die Wasserkuppe mit. Von diesem höchsten Berg Hessens hat man eine gute Sicht über die ganze umliegende Rhön:


Einer der Gründe, warum ich wieder hier hoch fuhr, war die Doppel-Sommerrodelbahn, die bei meinem letzten Besuch geschlossen war:


Als Schlepplift dient ein Skilift, an den die Schlitten rückwärts eingehängt werden:


Alpine-Coaster und Sommerrodelbahnlift laufen parallel den Berg hinauf:


Nachmittags brach den plötzlich die Lift-Schiene des Alpine-Coasters. Nach einem Notstopp wurden die Schlitten ganz vorsichtig über die gebrochene Stelle gezogen und die Bahn geschlossen. Schon 10 min später war der Werkstattwagen da:


Die Schiene wurde wieder zusammengeschweißt und glatt-geflext:


Mal eine Schiene von unten: ganz links und rechts die Laufschienen, dann die Bremsschienen (die auf dem Lift aber so dünn sind, dass die Bremsen nicht greifen können), welche gebrochen war, und ganz innen zwei Verstärkungsrohre:


Die gebrochene und reparierte Schiene (links vor dem Sonnenreflex):


Die Schneise für den neuen WiLi (neuartiges Bergaufsystem auf Schienen, 4 Personen pro Wagen, auch zum Transport von Ski, Fahrrädern und anderem Sportgerät):


Jetzt einen kleinen Rundgang über die Wasserkuppe:
Das Fliegerdenkmal und rechts die Radarkuppel auf dem Gipfel:


Ein Hang haben die Gleitschirmflieger in Besitz genommen:




kurz daneben tummeln sich die Modellflieger:


Und wieder nur wenige Meter weiter befindet sich der „echte“ Flugplatz:




Noch mal ein Foto ohne Nebel vom deutschen Segelflugmuseum. Zu sehen ist der Eingang und dahinter die erste Halle:


Hinter dieser wurde eine zweite, doppelt so große Halle erbaut, die bald vom Museum bezogen wird:


Gegen 16:45 trat ich den Rückweg mit dem Fahrrad an. Die Auffahrt zur Wasserkuppe musste man noch auf der Straße runter fahren, nach drei Kilometern zweigt aber schon ein Radweg ab. Dieser führt mit erstaunlich wenigen Hügeln nach Hilders. Dieser Weg ist gut befahrbar, nur ein ganz kurzes Stück ist Schotterweg, der Rest asphaltiert. Wenn man an Stellen ohne Beschilderung immer geradeaus fährt, kann man den richtigen Weg kaum verfehlen. Bis Hilders sind es ca 10 km.

In Hilders beginnt dann der Milseburgradweg, eine Fahrradweg, der auf einer alten Eisenbahntrasse von Hilders bis fast nach Fulda führt (knapp 30 km)




Überall an dem Weg gibt es tolle Rastplätze mit Unterständen, Spielplätze, Kioske etc.:


Überreste aus der Bahnzeit:


Entlang des Weges sind immer wieder Eisenbahnrelikte wie alte Schranken, Signale usw zu finden:


der Haltepunkt Milseburg, nach dem der Weg benannt ist. Im Hintergrund ist bereits der Höhepunkt der Strecke zu erahnen:


Der Milseburgtunnel. Mit etwa 1,2 km ist dies der längste Fahrradtunnel Deutschlands. Dies ist auch der höchste Punkt der Strecke:




Die meisten alten Brücken wurden abgerissen und gegen ansprechende Holzbauwerke ersetzt:


Noch ein paar Fotos der weiteren Strecke:






Ende des Radweges am Bahnhof Götzenhof bei Fulda:


Um in die City von Fulda zu kommen muss man noch ca 6 km weiter fahren, den ersten davon auf der Straße, danach auf gemischten Fuß/Radwegen und auf der Straße eingezeichneten Radwegen.

An diesem Wochenende war in Fulda auch das Bahnhofsstraßenfest:














Noch ein letzter Blick vom Bahnhof aus die Bahnhofsstraße entlang, bevor mich der Zug wieder Richtung Frankfurt/Mainz bringt:



Edit:
Hier nun auch noch die Videos der Sommerrodelbahn:

Sehr schöne Bilder von Rodelbahnen, alten Eisenbahnstrecken und der Kirmes. So einen Schienenbus wie in dem einen Bild sieht man heute nur noch sehr selten. Gestern fuhr davon einer am Movie Park vorbei (Die Prignitzer Eisenbahngesellschaft hat überwiegend sehr moderne Fahrzeuge, aber als Ersatzfahrzeug fährt noch gelegentlich ein solcher Schienenbus, wo man sich direkt neben den Fahrer stellen und ihn beobachten kann. Hat 300 PS und 6 Gänge, 90 Km/h Spitze!

Auch sehr interessant: Der lange Tunnel. Finde es gut, dass manche Eisenbahnstrecken überhaupt noch einen Nachnutzung finden! Und mit dem Fahrrad lassen die sich ja wunderbar fahren, da man von den lächerlichen Steigungen nichts merkt.

Na da möchte meiner einer auch mal hin, egal ob mit einem Bob auf der Rodelbahn oder mit einem Fahhrad auf alten Eisenbahnstrecken!


MfG Dark moon