Nicht weit von Berlin liegt Potsdam, wo seit über 90 Jahren Filmgeschichte geschrieben wird. Zu der Medienstadt Babelsberg in Potsdam gehört auch ein Filmpark:
Direkt hinter dem Eingang betritt man die Straße der Giganten, Die Hauptachse des Parks, an der Figuren aus verschiedenen Filmen zu bewundern sind:
Kurz nach Betreten des Parks sieht man auf der rechten Seite die Halle des „4-D-Kinos Metropolis“:
Leider habe ich aus dem sehenswerten Inneren keine Fotos. Es handelt sich dabei jedenfalls um eine Halle, in der fünf Bankreihen vor einer gewölbten Leinwand stehen. Diese Bänke werden während des Films hydraulisch bewegt, von der Heftigkeit mindestens wie ein Venturer-Simulator! Dazu wird ein normaler Film (nicht 3D) an die Leinwand projiziert und je nach Situation ein Gebläse und/oder Nebelgenerator in Betrieb gesetzt.
Die ganze Anlage wirkt schon etwas älter und nicht mehr ganz Zeitgemäß, so dass auch ein Tonaussetzter während unserer Vorstellung gut ins allgemeine Bild passte.
Auch der Wartebereich wirkt mit seinem alten Weltraum-Gestaltung nicht mehr so ganz aktuell.
Hinter der Kino-Halle befindet sich ein Teich, um den herum Stuntautos und Hubschrauber zu besichtigen sind:
Der Bereich wirkt mit seiner Vulkangestaltung (passend zur Stunt-Show-Arena) und der etwas antiquierten Technik relativ alt, verlassen und trostlos:
Also weiter zum nächsten Mini-Themenbereich:
Trashiger Animatronic:
Und die geile Janosch-Bootsfahrt:
Die kenn ich nicht:
Zuerst schippert man durch die grüne Pampa (durch Pflanzen, die noch in ihren Plastiktöpfen herumstehen). Dann kommt man schließlich an die Wand eines angrenzenden Gebäudes, die endlich passend zum Janosch-Thema bemalt ist:
Dann kommt auch schon der Höhepunkt der Fahrt: Der Darkride-Teil mit Nebel, Wasserwand und Animatronic(hinter dem Nebel verborgen):
Direkt nebenan liegt ein kleiner Wasserspielplatz:
Bis hier hin entsprach der Park noch nicht meinen westlich orientierten Ansprüchen und ich begann mich zu fragen, ob ich mir die 15.00 Euro Eintritt nicht lieber hätte sparen sollen. Wie sich später herausstellte war das bisherige aber der schwächste Bereich des Parks.
Ganz am Ende der Straße der Giganten ist ein Wartebereich für die Studio-Tour eingerichtet. Dort wird man dann abgeholt und über die öffentliche Straße auf das benachbarte Studiogelände zu den Wegebahnen geführt. Dieser Weg beträgt zwar nur 20m, ist wegen dem Verlassen des Parkgeländes aber doch ungewöhnlich.
Auf dem Studiogelände kann man dann in einer der drei Bahnen Platz nehmen:
Die Bahn kurvt dann zwischen den Studiohallen umher, während erläutert wird wo GZSZ oder Schloss Einstein gedreht wird und für was die verschiedenen Gebäude genutzt werden:
Der Höhepunkt der Studiotour ist aber die Besichtigung der Außenkulissen. Dort sind mehrere Straßenzüge in Originalgröße Nachgebaut. Um dieses Gelände zu betreten, muss wieder eine öffentlich Straße überquert werden, von der aus man noch Fotos machen darf. In den Kulissen selbst besteht aus Urheberrechtlichen Gründen Fotografierverbot:
Auf der Rückfahrt kommt man dann noch an der ältesten Studiohalle (1913) vorbei:
In der Nähe des Abfahrtspunktes der Studiotour ist in einer Halle die erste der drei Shows des Parks untergebracht: „Studio1 – Fernsehen live“:
In drei Kulissen wird unter Mitwirkung der Zuschauer (immer den Moderator ansehen, denn wer wegsieht ist dran!) Fernsehen produziert. Dabei werden auch Basistricks, wie die grüne Wand (Blue-box-Methode) etc erläutert, sowie der Schnitt und Mischvorgang während einer Livesendung gezeigt. Insgesamt recht unterhaltsam und interessant gemacht!
Komm ich jetzt ins Fernsehen?
Nebenan steht die Kaligarie-Halle, in der verschiedene Requisiten, Original-Animatronics etc ausgestellt sind:
Auch einige Tricks wie Blue-Box, Blenden, Modellaufnahmen und ein Trickfilmtisch werden gezeigt und Vorgeführt:
Ein Stückchen weiter steht ein Venturer-Simulator, der aber extra kostet:
Auch ein Autoscoote und ferngesteuerte Schiffe und LKWs tragen zur Finanzierung des Parks bei:
Ebenfalls an diesem Platz steht das Studio von Radi-Teddy, einem Berliner Jugendsender, der von dort live sendet:
Neben dem Radio-Teddy ist in der Halle noch eine Ausstellung über die Herstellung der Sandmännchen-Trickfilme mit sehr vielen Original-Figuren untergebracht.
In der gegenüberliegenden Halle befindet sich eine Ausstellung mit diversen Requisiten, wie zum Beispiel dem Schiff, das im Otto Katastrophenfilm die Freiheitsstaue umrammt:
Außerdem kann man einigen „Künstlern“ des Films (Maskenbildner, Kostüm-Schneider, Kulissenbauer, Modellbauer etc) bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen:
Gartengestaltung:
In der Mitte des Parks geht es hinab in die Tiefe des Meeres:
Boomer ist ein U-Boot-Simulator, in dem man in den Dreh einer Szene im untergehenden U-Boot integriert wird.
Auf dem Platz im Mittelalterdorf findet die zweite Show des Parks statt: Die Filmtier-Show:
Tiere wie Hunde, Stinktiere, Vögel, Esel, Kühe und Pferde führen dort kleine Kunststückchen vor:
Meiner Meinung nach nicht wirklich spannend!
Das mittelalterliche Städtchen:
In der Nähe des Parkeingangs ist in einer Burg ein (Erlebnis-)Restaurant untergebracht, dass offenbar Abends auch von Außerhalb für externe Gäste geöffnet ist:
Da jeder Park ein Westerndorf braucht, hat auch der Filmpark Babelsberg eines:
Knallbunt und nicht größer als die Besucher, na ja…
Auf dieser Seite der Straße der Giganten gibt es auch noch einen Abenteuerspielplatz, der für Kinder sicherlich ganz nett ist.
Hier noch mal die Burg, in der auch ein Filmparkshop untergebracht ist:
Und nun zum selbsternannten Höhepunkt des Parks, seiner dritten Show. Auf nach Bartertown:
In dieser Vulkan-Arena findet die Stuntshow statt:
Die Geschichte spielt nach dem dritten Weltkrieg, wenn das Gesetzt des Stärken gilt. Es ist Markt in Bartertown und es gibt Zoff um ein angeblich gestohlenes Motorrad. Ab dann wird nur noch Action ohne nachvollziehbare Handlung gebracht.
Story also mau, aber einige nette Stunts und pyrotechnische Effekte. Lustig war dann noch, dass durch den Schluss-Effekt einer der täglich gegrillten Schrotthaufen tatsächlich Feuer fing.
Insgesamt ist der Filmpark eben ein Themenpark. Um ihn einmal zu besichtigen ist er ganz nett, einen ganzen Tag muss man aber nicht einplanen. Wir waren etwa 5 Stunden im Park und haben dann lieber noch Potsdam besichtigt.