Endlich war es soweit - am 19. September in aller Frühe ging es in den Freizeitpark Duinrell - da wollte ich seit vielen Jahren schon unbedingt hin.
Das Auto war schon fertig gepackt, wir aßen noch einen Mitternachtsimbiss (Frühstück um 2 Uhr nachts) und dann ging es rauf auf die Autobahn.
Eigentlich wollten wir in Magdeburg von der A14 auf die A2, dann später auf die A30 Richtung Amsterdam, von Apeldoorn nach Arnhem, Arnhem -> Utrecht -> Den Haag -> Wassenaar, um den Ruhrpott mit dem verwirrenden Autobahnnetz zu umgehen. Allerdings verpassten wir die Ausfahrt und so beschlossen wir, doch durch den Pott zu fahren (A2 bis Oberhausen, A3 bis zur Grenze, wo es die A12 wird, dann geradeaus bis Den Haag durch). Mit einer Rast kamen wir dann gegen 11 Uhr im Park an. Einchecken konnten wir schon, den Schlüssel für den Duingalow gab es erst 15 Uhr. Was lag da näher als schonmal für 4 Stunden den Park unsicher zu machen?
Also gesagt getan - Eintrittskarten an der Rezeption abgeholt und rein in den Attractiepark.
Zuerst forderte aber die Pionierblase meiner Mutter ihre Aufmerksamkeit, also hieß es für sie erstmal mit gespreizten Beinen "Ich muß nicht zur Toilette". (RCT-Witz haha)
Danach ging es dann aber in den Park, wo wir gleich zur Aqua Shute kamen. Es war eine Van Egdom Aqua Shuttle, man muss hier einen schweren Plastikschlitten einen 12m hohen Turm hochtragen, um dann auf diesem Schlitten eine steile Rutsche mit hoher Geschwindigkeit hinabzusausen. Da hieß es von mir gleich "Hier willich gleich ämaah faahrn" bzw. "Aqua Shute ist das Geld wirklich wert". Vater stand unten mit Videokamera und filmte mich, ich rutschte ein paar mal die Bahn herunter.
In alter RCT-Manier hieß es dabei auch "Aqua Shute war ganz toll".
Eigentlich war ich auf der Suche nach den Sommerrodelbahnen, aber zuerst kam der Hunger durch. Wir gingen also gleich zur Snack Bar zwischen Aqua Shute und Bumper Frogs (Autoscooter) und Vater und ich orderten eine "Kroket", Pommes und eine Cola, Mutter nur Pommes und ein Wasser. Naja, Kroketten. Der Geschmack war ganz o.k., aber die Konsistenz war nicht so doll. Mein Vater meinte "Das sieht aus wie ausgekotzt". Für die, die nicht wissen, was eine "Kroket" ist: Es gibt verschiedene Arten, die, die wir dort bestellt haben, war die Rundvleeskroket, eine Art Rindfleischpastete (Fleischcreme mit Rindfleischfasern), das ganze paniert und fritiert. Es gab dort noch die Kwekkeboom-Kroket und die Kipkroket. Die Kwekkeboom Kroket beinhaltet statt der Fleischcreme eine Art aufgeweichten Teig mit Kräutergeschmack, darin Rindfleischwürfel, bei der Kipkroket sind es Hühnerfleischwürfelchen in Kräutercreme, wenn ich das richtig gedeutet habe.
Und immer allgegenwärtig waren ganze Scharen schwarzer Vögel, eine Art Rabenvogel, ich schätze, es waren Dohlen. Die Vogelexperten können mich ja mal aufklären, was das für Vögel waren:
Die haben immer auf Tischen und Stühlen gesessen und gewartet, bis jemand etwas von seinem Essen herunterwarf. Dann stürzten sie sich sofort drauf. Und diese Vögel fraßen wirklich alles.
Nach der kleinen Stärkung ging es zum Nautic Jet, der hier 50 Cent extra kostete, das war aber noch bezahlbar.
Diese Heege-Kleinstrides machen ziemlichen Spaß.
Am Tikibad mit den vielen tollen Rutschen vorbei ging es zur Kikker 8 Baan. Es handelte sich um einen
Zierer Standard-LTC mit Froschzug. Ziemlich langsam und nicht der Rede wert, aber doch ganz lustig.
Weiter ging der Weg zur Niagara Superrutsche. Es ist eine Teppichwellenrutsche, aber nicht die Standardform von "Metallbau Emmeln", sondern der Exot, wie er auch im Spreepark Berlin zu finden war. Die Bahn rutschte aber ziemlich schlecht und man blieb oft unterwegs stecken.
Von dort aus kamen wir zur Mad Mill, Waterspin und Splash. Beim Splash handelt es sich um einen Spillwater, der aber nicht so hoch und steil wie andere Spillwater sind. Man konnte wählen zwischen einem offenen Boot, wo man richtig nass wurde und einem Boot mit durchsichtiger Plexiglasüberdachung, wo man nur ein paar Tropfen abbekam. Für den Anfang wählte ich letzteres und fuhr zweimal mit. Ganz nett, aber ich habe mir mehr davon erhofft.
Die Mad Mill ist ein Huss Frisbee, die wie eine alte Windmühle thematisiert ist. Die Fahrt ist nicht sonderlich spektakulär (sieht von außen intensiver aus), macht aber auch massig Spaß. Ist eben eine große drehende Schiffsschaukel.
Der Top Spin ist hier einer mit Wasserfontänen, die aber so eingestellt sind, dass man nicht vollgespritzt wird. Außerdem fährt er mit einem zwar langen, aber sehr lahmen Fahrprogramm.
Schließlich fanden wir doch die Rodelbahnen, wo ich natürlich sofort einige Runden drauf drehte. Sie sind zwar mit 350m pro Bahn etwas kurz, machen aber sehr großen Spaß.
Die linke Bahn lief von Freitag bis Samstag, unter der Woche wurde sie wegen zu wenigen Besuchern nicht angestellt, am Donnerstag sollte sie in Betrieb genommen werden, war dann aber defekt. Also lief fast immer nur die rechte Bahn. Von woher kennen wir das nur...
Rick de Kikker, das Duinrell-Maskottchen, beehrte die Besucher auch öfters und es gab auch schöne Elektronikshows wie die Kwakus Kwebbel- und die Play Kwek Show. Die Animatronics hatten hier eine hohe Qualität und bei der Play Kwek Show war die Synchronität der Bewegungen zur Musik perfekt.
Schweinereien gab es auch zu sehen
Mittlerweile war es schon halb drei durch, also gingen wir zum Auto zurück, verstauten Kamera und andere Utensilien und warteten auf unseren Schlüssel. Den bekamen wir auch kurz nach 15 Uhr. Nun fuhren wir erst zum Supermarkt, etwas Käse und Brot als Wegzehrung für meine Eltern und für mich ein Paket Dubbel Vla und eine Flasche Vanilla Coke zum Probieren kaufen, danach in unseren Duingalow Nr. 453. Wir hatten ein A4-Haus gebucht (4 Personen, einfachste Klasse, ohne Fernseher und Mikrowelle), bekamen aber ohne Zuzahlung ein B6-Haus (6 Personen, Fernseher, Mikrowelle), was uns freute.
Einziger Mangel war, dass die Betten viel zu klein waren.
Abends ging ich dann ins Tikibad, während meine Eltern den Duingalow einräumten und Essens-Arrangements reservierten.
Beim Tikibad stand mir der Mund zentimeterweit offen, da ich solche großen Wasserparks bisher nur von Bildern her kannte. Ich wusste überhaupt nicht, wo ich anfangen soll. Ich probierte erst die Lichteffektrutschen aus, dann die Trichter. Hier war die Verfugung schon recht alt, so dass das Rutschen sehr weh tat.
Die Turborutschen Blits und Flits waren wirklich megaschnell. Sowas müsste es in Deutschland geben.
Im Bad aß ich noch eine Frikandel Speciaal (Frikandel ist eine Art Bratwurst ohne Darm, speciaal heißt, mit Mayo, Curry-Ketchup und Zwiebeln) mit Frites Speciaal. Das niederländische Fast Food ist spitze.
Geschafft, aber glücklich kehrte ich in den Duingalow zurück.
An den anderen Tagen kamen meine Eltern früh immer mit ins Bad, die zwei Gratis-Stunden ausnutzen und gingen Samstag bis Montag an den Strand zum Baden, da noch warmes Badewetter war. die anderen Tage haben sie Radtouren und Wanderungen unternommen, während ich im Park herumtobte.
Wir hatten von Samstag bis Donnerstag das "Culinair Jungle Arrangement" gebucht, so dass wir immer ein Frühstücksbuffet im Restaurant "De Schaapskooi" bekamen und abends uns am reichhaltigen Buffet im Mississippi Jungle Restaurant den Bauch vollschlugen.
Abends gingen wir dann noch öfters auf den großen Spielplatz, der auch für große Kinder interessant ist. Und abends gab es keinen, der kontrollierte, dass man auch wirklich nicht älter als 12 ist.
Auch die Spielhalle wurde öfters besucht, wo man sich an einigen Automaten Tickets holen und gegen kleine Preise eintauschen konnte. Leider besiegte mich mein Vater immer im Air Hockey.
Alles in allem mit Abstand mein bester Urlaub, den ich nächstes Jahr bestimmt wiederholen werde (dann aber leider allein und ich fahre mit dem Zug)