Am Freitag war es endlich soweit... Ich hatte mal frei unter der Woche *hurra* und das musste natürlich ausgenutzt werden. Hierzulande gibt es momentan nichts interessantes, deswegen verschlug es uns - Chrissi und meinereiner - nach Holland.
Erstes Etappenziel:
De Waarbeek in Hengelo, direkt hinter Enschede, wobei man das "hinter" auch genau nehmen darf. Keine Ausschilderung, gar nichts, keine Hinweise. Nur wir und Map24 - so suchten wir den Park. Nach einer sehr langen Landstraße mitten durch die holländische Pampa kamen wir an und durften wieder suchen. Wo ist denn der verdammte Eingang? Ein Pfannkuchenhaus? Toll! Aber was ist mit dem Park?
Natürlich gilt auch hier: Wer lesen kann ist klar im Vorteil! *seufz*
Sind wir noch richtig?
Ach! Dort geht es lang!
Ich weiß nicht genau, ob wir nun überrascht oder geschockt waren. Trash... einfach nur qualitativer Trash! Der ganze Park besteht aus einigen wenigen Attraktionen, davon vieles im Stand-Alone Betrieb, und einer richtig tollen Achterbahn - die "
Rodelbaan". Eine kleine süße Rappelkiste aus den 30ern ohne Bügel und großartiger Streckenführung.
Neben der Rodelbaan gab es noch eine ulkige Old-Timer Fahrt, einen Calypso (Schwarzkopf?) und, worüber ich mich sehr freute, ein Glas-Labyrinth.
Aber nun gut... Es war schon gegen 11 und wir machten uns auf Richtung Hellendoorn. Auch hier war die Anfahrt wieder etwas kompliziert, aber zum Glück gab es wenigstens hier eine Ausschilderung. Irgendwann mitten im Walde tauchte dann eine Einfahrt auf, welche zum
Avonturenpark Hellendoorn führte.
Auf dem Parkplatz gab es dann eine große Überraschung:
Nix los!
Einige wenige Autos und 4 Reisebusse waren der große Ansturm an diesem Tag. Also ab durch den Eingang und etwas durch den Park gewuselt. Erste Anlaufstelle war die extremst öde Wildwasserbahn "
Wild Waterval". Kein Theming, kein großartiges Layout, großer Drop, das wars.
Ein Weg führte uns dann zur
Vekoma Bahn "
Tornado". In der Mitte butterweich, ganz vorne Mord- und Totschlag. Typischer
Vekoma-Coaster, aber CC+1
Von dort aus ging es dann am Shop vorbei und hinab in den etwas neueren Bereich. Der Bear-Rapid "
Sungai Kalimantan" hatte mich etwas enttäuscht. Ziemlich trocken und irgendwann hörte die Thematisierung auf. Abwechslungsreiche Streckenführung, aber könnte etwas peppiger sein.
Direkt am Ausgang vom Rapid ist die letzte Neuheit des Parkes zu finden: "
Donder Stenen!!!". Ein niedlicher Coaster mit spärlicher Thematisierung und einigen üblen Schlägen in der Front-Row. Irgendwie war bis jetzt alles ziemlich nüchtern.
Nach dem ganzen Coastern hatten wir uns eine kleine Pause an dem Wasserspielplatz gegönnt. O-Ton Chrissi:"Also dafür haben sich die 18€ aber gelohnt" - über eine Stunde lang feucht-fröhlicher Spaß an den Wasserfontänen.
Bevor wir aber weiter gegangen sind, haben wir uns erst mal ein wenig in die noch scheinende Sonne geknallt um zu trocknen.
Leicht getrocknet ging es dann nun zum "
Discovery Club". In dem alten Haus lebt und wohnt Prof. Null-Nix, der schon viel um die Welt gereist war. Er hatte von überall her Souvenirs mitgebracht und diese im Keller gelagert. Eines Tages bekam er von einer Amazone ein Fläschen mit der Aufschrift "Diese Mixtur haucht jedem Material leben ein". Ganz gespannt probierte der Prof die Mixtur aus...und siehe da! Es funktioniert! Doch dann ist ihm die Flasche in den Keller gefallen und nun sind all seine Souvenirs zum Leben erweckt worden. Nun ist es die Aufgabe der Besucher, mit Hilfe von Laserpistolen, wieder Ruhe zu schaffen.
Der Mann, der die Geschichte erzählt hatte, hatte eine dunkle rauhe Stimme gehabt und passte auf die Rolle des Profs wie kein anderer. Zwar hatten wir nur ein wenig verstanden, aber doch genug, um uns in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Atmosphäre wurde gut aufgebaut und hatte bis zur Station hin leider ziemlich an Wert verloren, da man an ziemlich kahlen Wänden vorbei gehen muss und alles einen Tick zu hell beleuchtet wurde. Aber genug der Meckerei! Dieser Ride war für uns eine gekonnte Abwechslung zum Rest des Parks und ein absolutes Highlight.
Hmm... waren hier nicht 3 Achterbahnen im Park? Ach verdammt...die...ääh...Mensch! Wie heißt die noch mal?
Ziemlich versteckt konnte man dann doch ein Schild mit der Aufschrift "
Rioolrat" entdecken. Übersetzt heißt das "Kanal Ratte" und genau das kommt auf einem zu. Ich hatte echt mit allem gerechnet, aber nicht mit sowas. Wenn man dem Schild folgt, geht man an einem Gebäude entlang hin bis zu einem Drehkreuz. Es können immer zwei Schübe herein, so dann man gerne mal mitten in diesem Kreuz steht und nicht weiter kommt. Dann geht es in das Gebäude hinein, wo man einige Metallstufen herunter gehen muss, wobei man hier auf seinem Kopf achten sollte, da dort überall Rohre hängen. Unten angekommen sieht man nur noch einen dunklen, langen, nassen Gang. Man kann sich dort sehr gut verlaufen, dabei ist der Weg zur Station doch recht simpel. Die Fahrt ist vom Layout her nicht sonderlich spannend, bekommt aber am Ende ordentlich Schwung und nach einer flotten Kurve im Tageslicht geht es schon zurück zur Station. 2 Runden fährt die Bahn und wird durch einige Soundeffekte ordentlich aufgewertet. IMHO ein weiteres Highlight in diesem Park mit einigen guten Ideen.
Das waren die großen Attraktionen in diesem Park. Es gibt noch einen großen Spielplatz am Eingang, eine Themenfahrt, die aber leider geschlossen war, ein großes Heckenlabyrinth, ein Kettenkarussell, eine Casa Magnetica und eine Old-Timer Fahrt zum selber steuern. Alles in allem ein schöner Park, wo man aber schon merkt, wo Grevin eingegriffen hat bzw. was mal neu gemacht worden ist. Ein Besuch reicht mir persönlich vollkommen aus und ich hoffe auch, dass dort noch einiges getan wird, weil es ziemlich viele verlassene Ecken und spärliche Attraktionen gibt, die man noch aufwerten könnte.
Fotos: (c) Stefan Burian / cyberhoppers.info
Mehr Fotos zu den Parks gibt es auf meiner Homepage.