Wie gesagt machten sich am Donnerstag ein paar Leute auf, eine Neuheit auszuprobieren.
Hier ein kleiner Erlebnisbericht von mir über den kleinen Bruder von Silver Star.
Nachdem man wie üblich den hinteren griechischen Themenbereich betreten hat und sich ungewohnterweise nach rechts wendet, wo man doch sonst so oft nach links zu Poseidon gegangen ist, durchläuft man einen kleinen Wellblechunterstand - von denen man einige in der Nähe der Bahn findet - welcher den Ein- und Ausgang markiert. Vorbei an archeologischen Ausgrabungen und Artefakten geht es unter der Stationsausfahrt von Pegasus hindurch, von wo man schon einen ersten nahen Blick auf die Züge werfen kann. Weiter geht es in einem Linksbogen durch weitere Ruinen und an Ruhe- und Präparationszelten vorbei zu einer Treppe, welche hoch in die Station führt. Leider bekommt man in den unbedachten Teilen der Warteschlange ab und zu Mal einige Tropfen Wasser von Poseidon ab.
In der Station kann man sich für eine der neun Anstellreihen entscheiden. Ich persönlich favorisiere die hinterste, man sollte auf jeden Fall mal alles ausprobieren. Das sollte eigentlich auch gut möglich sein, da sich die Wartezeiten den ganzen Tag über in Grenzen gehalten haben. Ungefähr 10 bis 20 Minuten musste man einplanen, gegen Abend vielleicht noch 5. Im Vergleich waren die Wartezeiten im sonstigen Park recht lange. Selbst bei Piraten in Batavia musste man länger anstehen als bei Pegasus. Auch die nahgelegene Poseidon hatte eine längere Warteschlange, obwohl doch Pegasus zurzeit
die Neuheit im Park sein sollte?!
Na ja, immerhin gut für uns, die wir die Bahn fahren wollten.
Der Wartebereich und die Station sind sehr schön und auch detailliert gestaltet. Alte Fundstücke, Vermessungsstäbe, Ausrüstung, Laternen... es gibt viel zu sehen. Das Wellblech und die Stützkonstruktionen der Zelte sind nicht einfach nur im Baumarkt-Rohzustand, sondern lückenlos in rostigem, gebrauchtem Look bemalt.
Allgemein laufen hier noch einige Musikstücke, die in Richtung Griechenland und Sirtaki gehen.
Das Einsteigen erfolgt recht einfach und bequem, und letzteres sind vor allem die Sitze. Für die kleineren Mitfahrer lassen sich die Bügel sehr weit schließen, allerdings klackert es beim Schließen recht laut. Egal. Hauptsache, man sitzt endlich drinnen.
Nach der Abfahrt des Zuges, wozu auch bei Pegasus die seit Silver Star obligatorische Startfreigabe der Mitarbeiter in der Station erforderlich ist, rollt der Zug langsam die leicht geneigte Zufahrt zum Lift herunter, begleitet von Schnauben und Galoppieren des Pferdes als Soundeffekt.
Auf dem Lift bemerkt man etwas, was mir schon an Atlantica ziemlich gefallen hat: Auch in Pegasus steckt ziemlich viel effiziente Technik. So schalten sich die einzelnen Reibradeinheiten kurz vor dem Überfahren klackend ein und stoppen wieder, nachdem der letzte Wagen das Antriebssegment passiert hat. Zur Sicherheit gegen Zurückrollen befinden sich auf dem Lift drei Bremsen. Die Liftfahrt wird übrigens mit weiterem Sound begleitet; einer passenden Musik zu einer abenteuerlichen Fahrt.
Nach dem Passieren der Liftkrone folgt der Pre-Drop, welcher den Zug beschleunigt. Im vorderen Zug hängt man anschließend mehr oder weniger im Sitz, um anschließend immer schneller werdend abwärts geschoben zu werden. In den Back Rows wird man entsprechend schön in den Pre-Drop und anschließendem Drop heruntergerissen. Im Tal passiert man einen kleinen Tempel, um dann die kleine Version eines Horse Shoes zu durchfahren. Wie man bei Silver Star gewohnt ist, wird man im hinteren Zug schön aus dem Element herausgezogen. Im Vergleich dazu ist im vorderen Zug das Einfahren in dieses Element auch sehr interessant.
Dem Horse Shoe folgt eine Rechtskurve, welcher eine abwärtsgeneigte Linkshelix folgt. Anschließend fährt der Zug leicht aufwärts einen kleinen Hügel hinauf, wobei
Airtime spürbar wird; um dann wieder plötzlich abwärts unter das Bodenniveau zu fahren. Der Zug schießt wieder hinauf in eine Rechtskurve; es folgt eine Linkshelix mit schönen
G-Kräften und ein Umschwung, welcher in eine Rechtskurve überleitet, welche in die Schlussbremse führt. Dieser Umschwung ist mein Favorit bei der Bahn.
Dann ist der wilde Ritt leider auch schon wieder vorbei. Der Zug wird sanft von der Magnetbremse abgebremst und schließlich auf der abschüssigen Bremsstrecke von konventionellen Pneumatikbremsen einige Male leicht ruckartig abgebremst und wieder losgelassen, um dann langsam wieder in den Bahnhof einzufahren.
Die Bahn fährt sich wirklich sanft. Absolut kein Vergleich zu Eurosat oder -mir; und erst recht kein Vergleich zur nahen Poseidon. Die Berechnungen vom Stengel-Büro und
Mack's neues Fertigungsverfahren leisten da wirklich ganze Arbeit. Die Kurvenwechsel fahren sich ebenso butterweich, was ziemlich ungewohnt ist, da man es bei
Mack normalerweise nebenher ständig mit seitlichen
G-Kräften zu tun hat. Außerhalb der Kurven wirkt die Bahn auf mich daher fast ein wenig lasch, das liegt dann aber wohl an der Gewohnheit.
Auch die
Airtime kann überzeugen. Man trifft sie zwar nicht oft an, sie ist auch nicht außergewöhnlich stark, aber dadurch, dass sie in unmittelbarem Kontrast zu den positiven
G-Kräften steht, fällt sie angenehm auf. Enttäuschungen wie bei den Airtimehügeln von
Mack-Watercoastern gibt es nicht.
Auf Poseidon gibt es jetzt ein paar neue Blicke. Ziemlich toll sieht es aus, wenn man in der Schlussbremse rechts runter schaut, wo die Poseidonboote das trojanische Pferd unterqueren. Außerdem fällt in der Station immer mal wieder der Blick auf die Boote, die in der langgezogenen Kurve die Station von Pegasus umfahren.
Eines fand ich bei den letzten Fahrten am Tag ziemlich toll: Einen Dreikäsehoch im Zug sitzen zu sehen, welcher anscheinend gerademal ganz knapp den vorgeschriebenen Meter groß war. Denn das war von Anfang an geplant: Eine Bahn zu haben, mit der
alle Spaß haben können, egal ob groß oder klein.
Vielleicht der Grundstein für eine folgende Achterbahnbegeisterung?
Dann wünsche ich dem Park, dass viele positive Reaktionen der Besucher folgen werden und außerdem dem Unternehmen
Mack viele Aufträge für einen schönen Achterbahntyp.
Gruß
Lorenz