Gestern morgen haben meine Freundin und Ich entschieden, dem Phantasialand einen kleinen Besuch abzustatten, mein letzter Besuch ist schon seit Ewigkeiten her (das letzte Mal war ich gerade so groß genug für die Gebirgsbahn), dass ich kaum Erinnerung mehr hatte.
Also in aller Herrgottsfrühe ins Auto gesetzt, dem regnerischen Wetter im Vogelsberg zum Trotze und in der Hoffnung auf besseres Wetter Richtung Köln. Natürlich habe ich mich auf dem Ring Köln erst einmal verfahren ("Bitte der A 4 folgen" "A4? Ich denke wir sind auf der A 555?"
Dann im Phantasialand angekommen, erst einmal gefreut, dass keine Parkplatzgebühren erhoben werden. Die Parkplätze waren einigermaßen gefüllt (es war schon kurz vor 12). Also raus aus dem Auto, die 28 Euronen für dein Eintritt gelatzt und erst einmal auf Toilettensuche gegangen.
Mittlerweile goß es in Strömen, kommen wir also zur ersten Station:
1. Station: Show "Arachnome" Wartezeit: 0 Minuten (wenn man auch Punkt 12 dort erscheint)
Nach einem meiner Meinung nach langweiligen Anfang gewann die Show doch zunehmend an Qualität und Spannung. Genial finde ich das Setting, das Theater wirkt optisch sehr nobel und die Sitze waren auch bequem. Einziger Wermutstropfen waren die Tricks des Zauberers, dank RTL kannte ich die meisten davon schon ...
2. Station: Die Gondelbahn (Wartezeit 5 Minuten)
Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, also erst einmal in den linken Parkteil eingeschwenkt (vom Haupteingang aus gesehen) und den einzigen "Powered
Inverted Coaster" des Parks mitgenommen. Das meine ich übrigens ernst, die Richtungswechsel der Bahn im Inneren haben Spaß gemacht. Die Thematisierung- Bauschaum mit Barbies- naja, trashig eben, aber auch irgendwie Kult. Lustig auch, dass man vor den Eingang der Bahn ein Warnschild aufgestellt hat, dass man sich vor herannahenden Gondeln ducken soll- Lichtraum lässt grüßen.
3. Station: Temple of the Nighthawk (Wartezeit 10 Minuten, 2 Zug Betrieb)
Erst einmal für den Tag warm gemacht- schließlich sollte die Schlange noch gezähmt werden- zudem interessierte mich die Umgestaltung der Bahn, da ich mich noch etwas an das Space Center erinnern konnte. Was soll man sagen? Station top, Rest flop. Allerdings gefällt mir die Bahn vom Fahrablauf sehr gut, wenn auch mit ein paar ordentlichen Schüttlern. Was ich nicht mochte ist der sehr enge Anstehbereich, wenn der mal so richtig gut gefüllt sein sollte, dann würden klaustrophobische Leute ernsthafte Probleme bekommen- dies ist mir übrigens im Rest des Parks auch öfters aufgefallen.
4. Station: Race to Atlantis (Wartezeit 15 Minuten)
Das war ein Fehler: Diese Bahn hätten wir nie betreten dürfen. Thematisierungsmäßig mittlelmäßig, Galaxie war um einiges besser. Einzig die Kostüme der Op`s waren schön. Dann aber diese Pre- Show, einfach nur lachhaft. Zumal man uns in den Vorräumen der Simulatoren ewig hat schmoren lassen. Nun aber zur Fahrt: Anfangs fand ich sie schön, den ein oder anderen Freudenjauchzer gab ich von mir, dann wurden wir aber von irgendwem (oder irgendwas) gerammt und der Simulator machte eine sehr unschöne Bewegung. Daraufhin spürte ich einen leichten Schmerz in der Nackengegend, welcher beim Verlassen des Simulator schlimmer würde und letztendlich dazu führte, dass ich an dem Tag keine einzige Achterbahn mehr fahren konnte!
5. Station: Hollywood Tour (Wartezeit: ERT ohne Ende)
Nun also mit steifem Nacken weiter zur Hollywood Tour (etwas wirr war unsere Wegeplanung schon). Überrascht war ich vom Fahrtbeginn, der Rest war zumindest ansehlich. Einige gute Effekte wurden verbaut, allerdings benötigt diese Bahn dringends einer Renovierung. Gefallen haben mir die äußerst freundlichen Ops (wie auch fast überall im Park bis auf den Koch des China- Imbiss auf die Anfrage nach einer Portion Pommes mit Mayo
).
6. Station: Die Silbermine (Wartezeit: 0 Minuten)
Da es inzwischen immer mal wieder schüttete, ab zum nächsten Darkride: der Silbermine. Wiedereinmal durfte sich der Architekt mit dem Bauschaum austoben, wie sonst könnte man dieses quadratische Etwas mit viel Modelliermasse drauf als Mine bezeichen? Die Fahrt an sich war schön. Wiedereinmal nette Effekte verbaut (bei der Bergauffahrt habe ich mich sogar erschrocken ...), insgesamt ein netter Zeitvertreib mit ethnisch passendem Personal (da legt das Phantasialand anscheinend besonderen Wert darauf).
7. Station: Feng Ju Palace (Wartezeit: 0 Minuten- wiedereinmal passend gekommen)
Immer noch Regen. Also ab in den Feng Ju Palace. Lustig war, dass einige Leute während der Pre- Show erzürnt den Ausgang hinausstürmten und schimpften, dass sich für den Mist die Wartezeit nicht gelont hatte- tja, wer sich informiert, ist nachher schlauer. Die Fahrt war ganz lustig, allerdings wollte das mein Magen nicht meinen und drohte damit, mein Brötchen retour zu schicken).
8. Station: Geister- Rikscha
Der Ride, der mich am meisten überraschte. Ich weiß nicht warum, aber hier hatte ich den Meisten Spaß, was wohl an den wirren Bewegungen der Gondeln lag. Die Queue war wiedereinmal sehr einengend, dafür war der Ein- und Ausstieg der Bahn sehr komfortabel und die Ride- Ops ("Oh, zu zweit, große Liebe") waren gut drauf (Vorsicht Ironie). Das Beste an der Bahn war der Schlusseffekt- instinktiv musste ich mich einfach umdrehen und nachschauen.
9. Station: Wildwash und Stonewash Creek (Wartezeit: jeweils 5 Minuten)
Jeah, es hatte aufgehört zu regen! Also rein in die erste Bahn (die linke von der Station aus gesehen). Schöner Schlussdrop, aber nass waren wir trotzdem nicht, also rein in die andere Bahn. Tja, Übermut tut selten gut, ich habe natürlich einen ordentlichen Guß abbekommen. Interessant auch, dass ich es zweimal verpasst habe, am Fotopoint in die Kamera zu schauen, und stattdessen sehnsuchtsvoll Richtung CA schaute. Tja, nichts geworden mit dem Fahrtfoto fürs Familienalbum.
10 Station: Mamba gucken
Zwar konnte ich aufgrund meines Nackens nicht fahren, aber schauen ist ja nicht schädlich. Wow, diese Bahn strahlt eine Eleganz aus! Kein Ton ist vom Zug zu hören, außer einem "Wuschhhhhhhhh" beim Vorbeirauschen. Auch die Mitfahrer waren erstaunlich leise (steht in der Station ein Warnhinweis, dass man bloß ruhig sein sollte, damit die bösen, bösen Brühler nicht aufmucken?). Die vielen schönen Fotopunkte mit einer tollen Sicht auf die Bahn, vor allem im
Looping und unterm Drop, entschädigten ein wenig fürs Nichtfahren.
11. und letzte Station: River Quest (Wartezeit 15 Minuten).
Immer noch kein Regen: Ab zu Riverquest. Der Anfang der Bahn ist schon genial, vor allem wenn man nichts davon weiß. Dann verliert die Bahn jedoch erheblich an Spannung, das Freefall- Element ist langweiliger als es aussieht und natürlich durfte auch ein Ausfall (5 Minuten im Nieselregen) direkt vor Auffahrt aufs Transportband der Station nicht fehlen. Nässegrad: Wir waren trocken, nur so ein armer Chegga gegenüber
war "etwas" soaked. Das fand seine Perle natürlich zum schießen ...
Fazit: Ein toller Park, allerdings finde ich das Wegenetz unstrukturiert und das Pflaster äußerst rutschig, die Themenbereiche wirken auch einfach aneinandergeklatscht. OK, das Phantasialand ist extrem klein (sogar die Lochmühle hat mehr Platz), aber weniger Themenbereiche wären hier mehr gewesen. Der Condor passt überhaupt nicht in seine Umgebung, der Temple sowieso nicht, vom Simulator ganz zu schweigen. Riverquest und der Tower stehen auch ziemlich allein gelassen zwischen Mexiko, China und Wildwest. Ich bin mal gespannt, inwieweit man Afrika integrieren kann. Zurzeit sticht es auch sehr hervor zwischen CA und Alt- Berlin... Es ist einfach jedesmal ein Kulturschock, falls ihr versteht, was ich meine. Trotzdem- der Park hat tolle Attraktionen und noch tollere Mitarbeiter (welche den Park auch sehr sauber halten), ich komme auf jeden Fall wieder- schließlich ist die Schlange ja auch noch nicht getestet.
Viele Grüße
schrubber