Letztes Wochenende hatten Daniel (rautenkranzer) und ich spontan Lust, nach Holland zu fahren, um Efteling (Samstag) und Toverland (Sonntag) zu besuchen.
Mir war klar, dass ich am Samstag das Spiel gegen Schweden verpassen würde, aber ich habe es ja überlebt. Hatte zudem gehofft, in Efteling gäbe es eine Möglichkeit, sich die Übertragung anzusehen, habe aber leider nichts entdecken können.
Während wir in der Queue zur Nahrungsaufnahme standen, entdeckte ich vor mir eine Landsfrau, die, wie sie mir berichtete, mit dem ganzen Schützenverein da war. Als ich sagte, dass dies ja ein ganz schlechtes Timing des Vereins wäre (bezogen auf das Achtelfinalspiel), musste sie dies leider bejahen; offensichtlich hat das die Stimmung der Gruppe etwas getrübt.
Als wir die ganzen Autos vor, hinter und neben uns sahen, die alle Richtung Parkplatz wollten, war uns klar, dass es ziemlich voll werden würde. Egal, trauriger ist die Tatsache, dass der Park 7,- Euro fürs Parken haben will. Beide Daumen klar nach unten. Für das nächste Mal überlege ich mir eine Alternative.
Dann ging es zum imposanten Eingang. Leider bringt die ADAC-Karte an der Kasse nichts; die Vergünstigung gibt es nur im Vorverkauf.
Oft hilft es bei diesem Besucherandrang den Park von hinten aufzurollen, was wir auch gemacht haben, d.h. zuerst ins „Abenteuerland“, um Pegasus und Python zu fahren.
Allerdings halte ich mich bei diesem Bericht nicht an diese Reihenfolge.
Carnaval Festival
Also fangen wir mit einem der Highlights an, dem Darkride „Carnaval Festival“, einer Fahrt rund um die Welt, bei der landestypische Szenen gezeigt werden.
Extrem lustige Figuren und Szenen, extrem lustige Musik, die sofort zu einem Ohrwurm wird. Einfach nur extrem geil.
Gleich zu Beginn der Hinweis, das eine Gruppe von Rollstuhlfahrern unterwegs war. Und der Service für Leute mit Handicap funktioniert im Park tadellos. Als die Rollstuhlfahrer über einen separaten Eingang zur Station kamen, wurde die Drehplattform zum Einstieg angehalten und es gab sofort eine freundliche Durchsage, dass die Fahrt angehalten werden muss. Als wir daher mitten drinnen anhielten, kam es uns in den Sinn, mal nicht den Soundtrack mitzusummen, sondern mal kölsche Karnevalslieder anzustimmen. Da guckten die Holländer in den anderen Gondeln aber dumm aus der Wäsche. Als es nach der nächsten Ansage weiterging, war sofort wieder dieser Ohrwurm, der versuchte sich in das Langzeitgedächtnis einzubrennen. Das wir nachts im Schlaf nicht dieses Lied gesummt haben, ist alles.
Droomvlucht
Zu Deutsch „Traumflug“ ist das nächste Highlight. Erneut ein Darkride, eine Gondelbahn, die von einem Traum erzählt.
Wie man auf dem obigen Bild erkennt, ist Efteling so gestaltet, dass von den großen Attraktionen nur die schön gestalteten Eingänge zu sehen sind. Keine klobigen Gebäude, kein Wellblech, sondern alles verbirgt sich hinter Bäumen oder Bepflanzungen. So ist dies z.B. auch bei Vogelrock, wo außer dem Greifvogel, nichts von der Attraktion zu erkennen ist. Dadurch ist auch nie einsehbar, wie groß die Attraktion eigentlich ist. Hervorragend gelöst.
Beide Daumen hoch. Hervorragend in Szene gesetzt, atmosphärisch dicht, Liebe fürs Detail, auch hier wieder ein toller Soundtrack. Der Urwald mit der finalen Spirale ist einfach nur umwerfend.
IMHO der beste Darkride, den ich (bisher) gefahren bin.
Während der Fahrt standen unsere Münder nur offen. Leider waren wir zu sehr mit knipsen beschäftigt, aber das Paar hinter uns hat die verträumte Atmosphäre zum Kuscheln genutzt. Eine zweite Fahrt war leider nicht möglich, dafür waren die Warteschlangen doch zu lang (wir mussten ca. 20 bis 30 Minuten warten).
Leider waren die Blitzlichtbedingungen nicht ideal, sonst hätte ich mehr Bilder gehabt.
Vogel Rok
Natürlich drängt sich der Vergleich mit TotN auf, der natürlich nicht mithalten kann. Einzig die Länge der Bahn spricht für TotN. Ansonsten hat Vogel Rok eine richtige Thematisierung, schöne Effekte, ein interessantes Layout, hat Speed (mehr als TotN), einen tollen On-Board-Sound, und die Idee, im unteren Bereich der Queue durch eine Glasfront in die Halle sehen zu können, ist toll. Und fährt sich überaus smooth.
Allerdings, wenn Space Center noch heute so im PHL stehen würde, wäre das Weltraumabenteuer mein Favorit.
Fata Morgana
Der nächste Darkride - eine Bootsfahrt durch den Orient, durch Szenen aus 1001 Nacht.
Auch hier erlebten wir wieder den Service für Rollstuhlfahrer. Eine Ansage, die Einstiegsplattform wurde angehalten, dadurch standen auch alle Boote im Darkride, und den Behinderten wurde der Einstieg in das Boot ermöglicht. Auch hier gibt es einen separaten Eingang für Rollstühle. Toller Service. Daumen hoch.
Auch hier zeigt es sich, wofür Efteling bekannt ist: für seine schönen thematisierten Fahrten.
So baut und gestaltet man Darkrides!
Villa Volta
Von außen und innen ein Top-Thematisiertes Mad-House mit 2 Pre-Shows, die angeblich eine wahre Geschichte erzählen. Für diejenigen, die kein Niederländisch sprechen, ist dies allerdings uninteressant, da die Pre-Shows sprachlastig sind; Effekte sind die Ausnahme.
Der Hauptraum ist extrem geil thematisiert und die Fahrgastgondel ist optisch von der Trommel kaum zu unterscheiden. Die Fahrt ist stimmig und der Soundtrack wieder einmal außergewöhnlich gut. Allerdings kommt das Ende der Show sehr abrupt. Schade.
Pegasus und Python
Kommen wir mal zu den beiden anderen Achterbahnen. Pegasus war die Enttäuschung des Tages, da haben wir uns mehr erwartet.
Python war dagegen überraschend anders. Überraschend wenige Schläge für eine (alte)
Vekoma-Bahn. Ob das an den bequemen
Kumbak-Wagen liegt, deren Design allerdings gewöhnungsbedürftig ist?
De Vliegende Hollander - Impressionen
Piraña
Europas erster Rapid River mit überraschend hässlicher Station. Ansonsten das übliche, wie etwa Wellenmaschinen und Wasserfall und einem Effekt, der schon zu Beginn der Fahrt alle im Boot nass macht. Ansonsten extrem breite Fahrrinnen, ideal zum überholen.
Ach ja: in unserem Boot war noch eine Mutter mit ihrem Kind, das etwa 6 Jahre alt war. Als der Kleine eine Welle abbekam, war für Mutter und Sohn die Fahrt gelaufen, denn der Kleine hörte mit dem Heulen gar nicht mehr auf.
Weitere Impressionen:
Der Halbmond
Game Gallery – Kotz…
Ohne Kommentar
Eingang zum Märchenwald
Blick von der Pagode auf das Eingangsgebäude
An der linken Seite befindet sich ein EC-Automat
Das Spukschloss – gähn
Fazit
Das Essen war unerträglich schlecht. Ok, es ist Holland, aber in Toverland ist es ja auch noch im Rahmen des erträglichen. Wer einen guten Tipp, kann sich ja melden. Ach ja, gegessen haben wir im SB-Restaurant am Anton-Pieck-Platz.
Der Park ist sehr sauber, das Personal freundlich.
Was besonders auffällt sind die ewig langen und unansehnlichen Queues, die alle gleich aussehen und fast immer im Freien verlaufen; allerdings mit Überdachung.
Die weiten Wege im Park fallen kaum auf. Teils läuft man durch den Wald, teil durch eine schöne Parklandschaft. Da kommt man sich eher vor wie in einem Botanischen Garten.
Insgesamt ist dieser Top-Park Pflichtprogramm und die Darkrides rechtfertigen jede Anfahrt.
Beide Daumen hoch.
Gruß
Micha