Mitglied wählen
Freunde
Suche
Parque de Atracciones Madrid am 13. Juli 2006 (ohne Fotos)
Autor Nachricht
Fu**ing Monday
nach oben
Einsteiger Kaspar Junker
Thun
Schweiz . BE
 
Link zum Beitrag #302254 Verfasst am Mittwoch, 26. Juli 2006 16:21
Themenersteller
Relax
Endlich konnte ich wieder der schönsten Nebensache der Welt nachgehen – genau, dem Achterbahnfahren S ! Der Besuch im EP Ende Juni hatte bei mir den grossen Hunger nach Coastern geweckt und dieser konnte nur durch einen Spontantrip nach Madrid gestillt werden. So gings also mit Easyjet von Basel aus in Richtung Iberische Halbinsel. Es war mein erstes Mal in Madrid und ich muss sagen, die Stadt muss sich gegen andere Haupt- und Grossstädte in Europa überhaupt nicht verstecken.

Nachdem ich am Mittwochabend mein kleines Zimmer in einer gemütlichen Pension im Zentrum der Königlichen Stadt bezogen hatte, startete Tags darauf meine Tour mit dem Parque de Atracciones. Der Park liegt am Stadtwald von Madrid und präsentiert sich auch dementsprechend mit vielen Bäumen und diversen Grünflächen. Laut dem Parkplan ist das Gelände in fünf verschiedenen „Zonas“ aufgeteilt, doch eine einheitliche Thematisierung ist zum Teil nur mit bestem Wille zu erkennen. Neben gut thematisierten Rides stehen jede menge Trashrides und verstaubte Perlen. Wobei vielleicht gerade diese Mischung aus Freizeit-, Stadtpark und Kirmes den Charme des Parques ausmachen.

Punkt 12 Uhr Mittags öffneten sich die Tore und ich machte mich mit nur gerade einer Handvoll anderer „Frühausteher“ auf den Weg zu den Attraktionen. Und von diesen hat es trotz der doch geringen Grösse des Park eine Menge. Als erstes gings, vorbei am trashigen Kinderland, in die „Zona de Maquinismo“, also irgendwie „Mechanischer Bereich“. Jedenfalls waren die Rides hier wie alte Maschinen gestylt. Praktisch alle Achterbahnen und Thrillrides des Parks stehen in dieser Ecke. Zum Start des Tages gings auf Abismo, Neuheit 2006 und mein erster X-Car Coaster. Der Zug bietet gerade mal 12(!) Personen Platz. Als „Kapazitätsmonster“ kann man die Bahn also nicht gerade bezeichnen. Egal es hatte sehr wenig Besucher, die Wartezeit lag meistens zwischen 5-15 Min. Dafür ist sie ein absolutes „Spassmonster“. Diese Bahn hat mich echt umgehauen! Nach der ersten Fahrt war ich sprachlos...klar der Ride ist kurz, aber eben extrem thrillig. Die Bügel sind super bequem und bieten viel Bein- und Armfreiheit. Der senkrechte Lift ist ja schon eine Attraktion für sich und das Gefühl in der Schraube, mit den Händen in der Luft – unbezahlbar! Nach dem Überkopfelement gehts hier aber im Gegensatz zum älteren Bruder im Skyline Park noch weiter. Es folgt eine schöne „Steilwandkurfe“(wie sagt man dem richtig?), ein extremer Kamelback gefolgt von einem Horseshoe, bevor man voll Karacho durch die Station düst und wieder Himmelwerts schiesst, wo einem die Bremsschwerter schon erwarten. Das Ganze wird dann auch noch mit einem schönen Speed absolviert.

Um mein Adrenalin wieder etwas zu beruhigen, gings auf die Wildwasserbahn „El Aserradero“ nebenan, welche aber Standart war und höchstens etwas nässer machte als die nordeuropäischen Konsorten. Doch ein weiteres Highlight sollte bald folgen: Der 2005 eröffnete Maurer & Söhne Spinningcoaster „La Tarantula“. Gethemt als Spinnenetz, flitzten die Viererwagen über einen abwechslungsreichen Kurs. Dieser Coaster macht einfach Laune, denn keine Fahrt ist wie die andere. Im Gegensatz zu den Winjas im Phantasialand bietet dieses Customdesign zwar keine Sonderelemente wie Wippe usw. dafür fällt der Ride wilder aus. Die zwei Himmelmannturns tragen sicher dazu bei. Meine persönliche Lieblingsstelle ist aber sicher das Tunnel mit dem „S-Kurvenartigen“ Richtungswechsel nach dem zweiten Himmelmann. Hier wird man je nach Chaisenposition schön in den Sitz gepresst. Kurz gesagt: Eine Familienachterbahn der Extraklasse.

Zur Abwechslung gings dann durch die benachbarte „Cueva de la Tarantula“, einem Interaktiven Darkride. Die Bahn hatte früher ein Minentheming, zur Eröffnung von Tarantula wurde sie aber zur Spinnenhöhle umgethemt und mit Laserpistolen ausgerüstet. Ich kenne die alte Bahn zwar nicht, aber ich wage zu behaupten, dass diese besser war. Die meiste Zeit ist es nämlich stockdunkel und man versucht die Lichter zu treffen, welche dann ein paar komische Geräusche (Spinnen?) auslösen. Manchmal geht sogar ein Licht an und man sieht eine übergrosse Spinne oder ein komischen Zwerg. Naja, diese Bahn hätte man sich sparen können. Wiederholungsfaktor trotz Interaktivität gleich null.

Kommen wir also zum dritten und letzten Coaster des Parks und auch gleich zum Drittplatzierten meiner persönlichen Liste: Tornado. Dieser Suspended Looping Coaster aus dem Hause Intamin hat mich etwas entäuscht. Wenn die einzig andere Auslieferung dieses Coastertyps im finnischen Särkänniemi auch so lahm und ruppig daherkommt wie der Wirbelsturm in Madrid, so ist mir auch klar warum es keine weiteren Exemplare gibt. Ich hatte auf dem viel kritisiertem Standart SLC von Vekoma viel mehr Spass als auf Tornado. Und für Vekomas Suspended müssen die Parkbetreiber wohl weniger tief in die Tasche greifen wie für diesen Custom Intamin. Genug genörgelt, es gibt auch Positives zu berichten: Da wäre zum einten die beiden Loopings, was es in doppelter Ausführung auch nicht so oft gibt und zum anderen die Tatsache, dass es praktisch keine Wartezeiten gab. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass Tornado nach der Eröffnung der anderen Achterbahnen nur noch vor sich hin altert; ein bisschen mehr Wartung würde dem Coaster schon gut tun.

Nach mehreren Wiederholungsfahrten auf den drei Coasters zog es mich auf die diversen Rundfahrgeschäfte. Der Enterprise „La Turbina“ war für mich nach Jahren wieder mal eine Fahrt auf diesem Fahrgeschäft...und ich hatte es weniger heftig in Erinnerung. Wenn es wagrecht rundum geht, ist diese Maschine eine echte G-Schleuder! Weiter gings zu einem neuen Liebling von mir: dem Freefall-Tower „La Lanzadera“. Ich kannte bisher nur Mistery Castle aus dem PHL, aber das kann man echt nicht vergleichen. Dieser Turm rockt! knapp 60 Meter hoch und einen intensiven Fall. Könnte es sein, dass der Turm baugleich ist mit dem Freefall vom Holidaypark? Auf jeden Fall komme ich noch heute ins schwärmen von diesem Prunkstück des freien Falls. Des Weiteren findet man hier auch noch einen Top Spin, eine Schiffschaukel, eine grosse „Rundschaukel“ und noch ein paar weitere typische Kirmesattraktionen.

Nach so viel Action gönnte ich mir eine kleine Auszeit im ruhigen Parkteil „Zona de la Tranquilidad“ mit seinen diversen Familienattraktionen. Neben einem Schönen Riesenrad und einer langen, hängenden Monorail, stechen hier vor allem zwei Themenfahrten heraus. Da wäre zum Ersten „La Jungla“, eine Flossfahrt durch einen dichten Urwald, vorbei an Animatronix. Dabei dürfen natürlich Flossfahrtenklassiker wie Elefantenfelsen, Krokodilangriff oder Affentanz nicht fehlen. Die Figuren machten aber einen arg mitgenommenen Eindruck und funktionierten zum Teil gar nicht mehr! Schade, wäre die Attraktion gepflegter, hätte sie mit anderen Fahrten dieser Art locker mithalten können. Zum anderen gibt es auch noch „Fantasia“, den x-ten Small World-Klon. Wobei mir die Madrider Version der Kinderbahn sehr gut gefallen hat, ja sogar fast auf gleicher Ebene wie das Original von Disney anzusiedeln ist. Die Szenen sind klar von einander getrennt und sehr detailreich gestaltet, was zu mehreren Fahrten einlädt. Dies habe ich zum erstaunen der Operaterin auch getan. Jugendliche besuchen diese Bahn wohl nicht sehr oft S

Von der Mitte dieses Bereiches erstreckt sich die „Gran Aveida“ hinunter in Richtung Parkeingang. In der Mitte verläuft ein Fluss mit erfrischenden Wasserspielen. Neben Shops, Restaurants und Information findet man hier auch eine unscheinbare Überraschung, das Laufgeschäft „La Reina de Africa“. Die als Mississippidampfer gethemte Attraktion bietet als Besonderheit stockdunkle Gänge. Das macht das Ganze zu einem echten Abenteuer!
Die zweite Attraktion ist ein Simulator, „Cine Virtual“, welcher etwa die gleiche Ausmasse hat wie der in Port Aventura (Sea Odyssee, oder so ähnlich). Leider ist es nur ein Standartfilm, in dem man als Baumstamm eine rasante Reise durch Wasser, Luft und auf Schiene erlebt. Die Grosse Leinwand macht zwar spass, aber dieses Teil ist einfach zu heftig. Ich musste mich während der ganzen Fahrt festhalten und stiess trotzdem immer wieder mit meinen Nachbarn zusammen. Gut, wenn dies ja noch hübsche spanische Mädels sind, ist dies ja ziemlich egal S

Da es in der Zwischenzeit doch über 30 Grad warm wurde, suchte ich eine passende Erfrischung. Diese findet man hier am besten in der „Zona de la Naturaleza“, wo es gerade zwei Wasserbahnen gibt. Zuerst ging es auf den Spillwater „Los Fiordos“ von Intamin. Die Station ist schön gethemt als Nordische Burg und der Sturz ist als Berg verkleidet. Die Bahn gewinnt sicher keinen Innovationspreis, aber sie erfüllt ihren Zweck und macht nass. Ebenfalls nass macht der Rafting „Los Rapidos“. Man merkt diesen Anlagen in Spanien schon an, dass die Besucher nasser werden dürfen und auch wollen als zum Beispiel in Deutschland. Die Fahrt an sich ist aber nicht sonderlich lang oder spektakulär, sondern „Rafting-Durchschnitt“.

Das wars dann auch mit den Hauptattraktionen und um etwa 21 Uhr, nach unzähligen Wiederholungsfahrten, verliess ich glücklich und satt an Achterbahnfahrten den Park.

FAZIT: Parque de Atracciones ist sicher kein europäischer Toppark, hat aber mit Abismo und Tarantula zwei Top-Achterbahnen zu bieten. Die Atmosphäre ist sehr angenehm, was vielleicht auch an den geringen Besucherzahlen gelegen hat. Mir hat die Mischung aus Stadt- und Freizeitpark auf jeden Fall gefallen und ich werde wohl nicht zum letzten Mal im Parque gewesen sein.

Sobald ich Zeit habe, folgt der Bericht aus dem Parque Warner (ehem. WB Movie World Madrid)

Gruss aus der Schweiz
Kaspar alias F**ing Monday
Nächster neuer Beitrag in diesem Forum Nächster neuer Beitrag