An diesem Morgen mussten wir endlich mal nicht so früh aufstehen, da Drayton Manor nur einen Katzensprung von Birmingham entfernt liegt.
Direkt rechts vom Haupteingang, an dem man 21 Pfund zu bezahlen hatte, sieht man schon die Neuheit:
G Force: Noch ist nichts los, die Fahrgeschäfte öffneten erst um 10:30. also noch gemütlich eine halbe Stunde vor der Bahn warten.
Ich habe übrigens selten eine so hässliche Station gesehen. Innen sieht man nur das Stahlgerüst, es ist düster und an eine Wand wird zu Technoklängen eine Mediaplayer-Visualisierung projiziert. Dann geht es die Stahltreppe hoch in den Bahnhof.
Dort nahm man in den recht angenehmen Sitzen Platz und die Fahrt begann.
Was dann folgte konnte ich nur noch mit "einfach krank" beschreiben. Das Fahrgefühl ist ganz anders als man es von Achterbahnen gewohnt ist, eher mit irgendwelchen Kirmesschleudern zu vergleichen.
Von der Fahrt hatte ich mir mehr versprochen! Mal sehen, ob die Anlage im Skylinepark mich nächste Woche wieder mit dem X-Car versöhnt.
Übersicht: nach einer kleinen Abfahrt links außerhalb des Bildes fährt man in den Lift. Dann folgt die Abfahrt und der
Camelback. Es schließt sich die Bended Cuban Eight, eine Figur, die wie ein
Looping beginnt, aus dem man sich rausdreht, und noch einem
Looping Ansatz, nach dem sich das Fahrzeug um die eigene Achse wieder in die normale Fahrposition dreht, an. Nach zwei Steilkurven ist man schon wieder in der Schlussbremse.
Lift und
Camelback von der anderen Seite aus gesehen:
Direkt neben
g Force befindet sich die Station der Seilbahn, die einmal über den ganzen Park führt. Das witzige dabei: in der Station müssen die Seilbahnwagen von Hand geschoben werden, bis sie eine kleine Abfahrt hinabrollen und wieder im Seil einklinken:
Ebenfalls in dieser Ecke steht Maelstroem, die aber bei unserem Besuch ein sehr kurzes Fahrprogramm fuhr.
Eine der beiden Parkeisenbahnen: Diese umrundet den Bereich vor dem See die andere Fährt vom Eingang zum hintersten Ende des Zoos und zurück.
Vom Eingang aus gesehen links liegt gegenüber die nächste Achterbahn, ein kleiner Pinfari:
Dahinter kommen in einer kleinen Sackgasse noch ein paar Kinderfahrgeschäfte, für uns uninteressant.
Also drehen wir uns wieder um und werfen einen Blick über den See zu Sormforce 10, dahinter liegt Shockwave:
Stormforce 10 ist eine typisch englische Wildwasserbahn: nass! Beim Vorwärtsdrop spritzt es zwar kaum mehr als bei hiesigen Anlagen, nach dem kleinen (!) Rückwärtsdrop spielt das Boot aber eher U-Boot. Wie alle anderen war ich wirklich komplett nass und konnte nach der Fahrt noch ein paar Liter Wasser aus meiner Kapuze ausschütten.
Weiter geht es mit Shockwave, einem
Intamin Standup-Coaster. Er ist zwar in Europa einzigartig, aber jetzt weiß ich auch warum: langweilige Strecke, stehend ist das Fahrgefühl nicht wirklich anders als im Sitzen und der Einstieg mit den ganzen verstellbaren Teilen ist wesentlich komplizierter als bei normalen Zügen.
Der Rapid, welcher unter Shockwave seine Runden dreht war leider geschlossen:
Wieder zurück zum Hauptweg (eigentlich besteht der Park nur aus zwei Wegen, die zusammen ein T bilden: Der Hauptweg mit den zwei Eingängen an den Enden ist der Querstrich, in der Mitte zweigt der Zoo als Senkrechte ab). Links liegt eine Halle, die einen Darkride beheimatet. Mit Booten durchfährt man die typischen Piratenszenen. Ich fand die Gestaltung richtig gut, wenn auch die Figuren etc nicht in Lebensgröße, sondern eher nur halb so groß waren. Davor steht noch ein Kontiki und eine Koggenfahrt:
Neben der Halle gibt es noch eine Floßfahrt durch ein Drachenland, die an diesem Tag aber außer Betrieb war.
Auch in Drayton Manor legt man Wert auf Ordnung in den Warteschlangen. Queue Jumper werden konsequent bestraft:
Gegenüber dem Eingang findet man dieses Karussell, das aber absolutes Kinderprogramm fuhr:
Daneben steht das etwas außergewöhnliche Kettenkarussell:
Wiederum nur wenige Schritte entfernt findet man das absolute Highlight des Parks: Der Freefall. Das Besondere an diesem Turm ist, dass man sich verschiedene Arten zu Fallen aussuchen kann: normal sitzend, im Fahrradsattel hängend oder mit festem Boden unter den Füßen stehend:
Stehen mit Boden:
Die Stehendgondeln Klappen auf der Fahrt nach oben auch noch nach vorne:
Stehend ohne Boden:
Sitzend:
Das beste Fahrgefühl bieten die beiden Spuren stehend mit Boden. Das Fallgefühl ist so am intensivsten, wenn man normal steht und dann plötzlich komplett schwerelos wird, ohne in so eine Sitzposition gezwungen zu sein. Die Spur stehend ohne Boden schlägt übrigens gewaltig, keine Ahnung, wie man das bei einem geraden Turm in so perfektem
Vekoma-Stil hinbekommen hat. Auf den Sitzgondeln habe ich übrigens erst gar keine Zeit verschwendet.
Die Engländer scheinen die beiden Sitzgondeln zu bevorzugen, an den Stehgondeln war man spätestens in der nächsten Gondel drin, teilweise fuhr sogar nur eine der beiden. Am Abend hatte ich dann ca eine halbe Stunde ERT im stehen, während die anderen mich begleitenden Weicheier nach der Fahrt auf Stormforce 10 sich in einem Shop aufwärmten.
Vor dem Turm steht noch diese Doppel-Überschlagsschaukel:
Und zum See hin ist der PoweredCoaster zu finden:
Hier sollte besser kein Zug entgegenkommen...
Stromabnahmerädchen:
Perfekte Thematisierung mit echten !!! Greifvogelflügeln. Der Rest des Vogels lag ein Stückchen weiter auf der Wiese verteilt...
Auf dem See fährt auch ein kleiner Dampfer:
Eine so toll thematisierte Anlage hätte ich hier nicht erwartet. Bei einem Besuch in Drayton Manor sollte man dieses Madhouse auf jeden Fall mitnehmen.
Warten im Garten. Ab und an quietscht mal eine Türe oder man findet Köpfe zwischen den Bäumen.
Die erste Preshow findet im LKW der Geisterjäger statt.
Leider wurde mir ab hier das Halten der Kamera in der Hand verboten, obwohl laut Schildern bloß Blitzlicht unerwünscht war.
Nach der ersten Preshow gelangt man durch einen düsteren Gang (mit Schreckeffekt) zur nächsten Preshow. Hier werden Bilder lebendig und Decken durchsichtig. Wirklich toll gemacht.
Dann folgt die übliche Madhousefahrt. Doch wenn man denkt, diese ist zu Ende, bekommt man am eigenen Leib noch einmal die Geister zu spüren...
Nebenan steht Golden Nugget, ein Interaktiver Darkride durch den Wilden Westen.
In diesen Vier-Personen-Wagen durchfährt man die Halle und bekommt am Ende auf der Tafel seine Punkte angezeigt:
Vom Interaktiven her gefiel mir diese Bahn von allen am besten, weil es mit vier Personen einfach etwas übersichtlicher ist. Auch sind die Ziele hier nicht nur Lichtpunkte, die dann erlöschen, sondern es werden dadurch Aktionen ausgelöst. Man kann beispielsweise ein Fass aufschießen, so dass dort ein Animatronic rauskommt. Trifft man auch noch diesen, gibt es Zusatzpunkte.
Nebenan wurde an der Neuheit dieses Jahres gewerkelt, irgendeinem Indoorkarussell:
Pünktlich mit Beginn des Regens besuchten wir dann noch den Zoo. Im Reptilienhaus war es schön trocken und wir konnten den Schlangenfütterungen zusehen.
Aber auch draußen gab es noch genügend Tiere zu sehen:
Im Dinosaurierland waren wir nicht drin, das hätte 0,50 Pfund extra gekostet. Uns hat der Blick über den Bretterzaun auf die drei Pappsaurier gereicht.
Da der Park für die meisten Englandtourer sowieso zwischen Alton Towers und London auf dem Weg liegt, kann man ihn gut mitnehmen. Von
G Force und Shockwave war ich sehr enttäuscht, von den Darkrides aber mehr als positiv überrascht. Apokalypse war stehend natürlich wie erwartet die beste Attraktion des Parks.
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Alle Berichte der Tour:
Tag 1 (Ostersonntag):
Start der Tour
Chessington World of Adventures
Adventure Island
Thorpe Park bei Nacht
Tag 2:
Camelot Themepark
Pleasureland Southport
Tag 3:
Blackpool Pleasure Beach
Blackpool South Pier
Blackpool North Pier und Towr
Coral Island
Blackpool Central Pier
Tag 4:
Alton Towers
Tag 5:
Drayton Manor Themepark
Garry Evans Funfair und Star City
Tag 6:
Thorpe Park
Tage 7 und 8:
London City
London Trocadero
Bob Wilson Funfair