Einer der Parks, den ich mir während unseres USA-Aufenthaltes im September zu Gemüte führen durfte, war Six Flags Darien Lake:
Dass die Wahl auf diesen Park fiel, hatte im Wesentlichen zwei Gründe:
Zum einen war er quasi um die Ecke von unserer Lagerstatt aus gelegen, aber in erster Linie war SFDL wegen
auf meinem Programm – und zumindest was das angeht, bin ich voll auf meine Kosten gekommen.
Der Eintrittspreis hatte sich erfreulicherweise über den Sommer etwas gesundgeschrumpft und betrug zur Halloweensaison nur noch 20$ statt deren 30. Dafür gab’s dann allerdings eine lustige Parkplatzgebühr von 10$: Nun ja, Six Flags hat ja schliesslich auch einen Ruf zu verlieren…
Die ältere Dame am Eingang fragte mich, ob ich neben meiner Kamera auch noch ein Klappmesser dabeihätte, was ich entrüstet ablehnte: mit dieser Reaktion habe ich verhaltenes Amüsement ausgelöst und damit war dann auch der security-check erledigt.
Im Park war tatsächlich weitestgehend tote Hose, es waren sehr wenig Leute unterwegs – erst gegen Abend besserte sich die Population etwas auf, was man hinsichtlich des Halloween Fright Fest ganz gut nachvollziehen konnte.
Ich bin natürlich zuerst zu SROS gewetzt und hatte dort durchaus meinen Spaß.
Zum Ride selbst:
Gerader
First drop, bei mir ohne Nebel, daraufhin folgt eine bodennahe schnelle 90Grad links Kurve, dann ein sehr hoher, dementsprechend langsamer fast-ohne-
Airtime-hügel, am Ende des Kurses eine schnelle 540-
helix, danach geht es schnurgerade zurück über einen See in die zweite immer noch einigermaßen schnelle 540-
helix und es folgen drei Bunnyhops, nach dem ersten der finale 45Grad Richtungswechsel im Nadir und der letzte fast schon in der Schlussbremse.
In der letzten Reihe greifen die Bremsen auf dem Hügel
Insgesamt steht bei diesem Layout der speed im Vordergrund, erst in zweiter Linie gibt es gegen Ende ein wenig
Airtime. Das Layout mit den bodennahen Helices und Kurven, sowie dem langsam druchfahrenen ersten Hügel mag gut in die Superman-Storyline passen, insgesamt ist diese Bahn für mich jedoch unterm Strich hinter der SFNE-Version und Goliath@WW angesiedelt.
Falls sich das jetzt so lesen sollte, als ob Supi in DL nix dolles wäre, wäre dazu ein kleine Korrektur notwendig:
Supi ist was Tolles! Auf jeden Fall.
Wer in der Gegend vorbei kommt, sollte auf jeden Fall einen Abstecher machen und sich selbst davon überzeugen. Nur weil die anderen Vertreter Ihrer Gattung mE noch einen Tacken besser sind, heißt das ja nicht, dass DL keinen e-Ticket Ride hat.
Daher mein Fazit: Toller Coaster, bei Gelegenheit mitnehmen.
Supi von der Landstrasse aus gesehen
So, jetzt weiter im Text, denn SROS war in vielerlei Hinsicht eine echte Perle an diesem Tage:
Minimaler Andrang und durchgehend
Zweizugbetrieb, und als Zugabe gab’s Ride-OPs mit dem ein oder anderen Lächeln auf den Lippen:
Das verdient sich klar das Prädikat HOSSA!
Da könnte sich so mancher Park in RLP eine Scheibe abschneiden…
Irgendwie mag ich die Dinger...
Folglich war anstehen nur für die frontrow notwenig und so war denn auch stets eine lustige Meute in verschärftem Tempo vom Exit zum Reenty für den nächsten Zug unterwegs, da dieser oft schon in der Schlussbremse wartete – letzteres war ein Bild., dass ich später bei Supis Namensvetter in SFNE noch häufiger betrachten sollte, aber dazu später mehr.
Im Gegensatz zu dorten war die Abfertigung jedoch recht flott für amerikanische Verhältnisse. Die größte Überraschung jedoch war das Operatorteam: freundlich, ausnehmend nett und umgänglich – so etwas habe ich bei keinem Six-Flags Coaster wieder gesehen.
Dies alles muss man vor dem Hintergrund sehen, dass kurz zuvor verkündet wurde, die Saison um vier Halloween-Wochen(enden) zu verkürzen, und dass der Park ohnehin zum Verkauf steht.
Die damit verbundene [string]sub[/string]depressive Stimmung ließ sich trotz überwiegend zugewandter Mitarbeiter im gesamten Park wahrnehmen und war in Verbindung mit dem schlechten Wetter und den wenigen Besuchern ein ideales Bett für das Fright Fest.
scary coaster: Supi vom Halloween-Dorf aus gesehen
Ein paar andere Coaster gibt es auch noch, zunächst einmal wären der Standard
Boomerang und der SLC zu nennen:
Beide sind in etwa so, wie man es von anderswo kennt, diesbezüglich habe ich keine besonderen Vorkommnisse erlebt.
Viper ist ein Arrow 5-looper, der sich – zumindest in der frontrow sehr angenehm fährt, besonders der
Batwing war seidenweich – ich hätte nie gedacht, dass so etwas 1982 schon möglich war. Einzig die Einfahrt in die Corkscrews rumpelt wie so oft.
Für mich kam dann noch als besonderes Highlight dazu, dass ich in der Front die Beine ausstrecken konnte, Danke dafür.
Das
frightfest war in einem gesonderten Areal rechts hinter SROS aufgebaut. Hier konnte man durch eine Geisterstadt mit reihenweisen Grabsteinen und einigen untoten Bewohnern lustwandeln...
Die Jugend von heute...
Grüße aus der Notaufnahme
Grüße aus der Anatomie
...um schließlich das
zu erreichen.
Ein Maze, dass stilecht in einer Scheune aufgebaut war, 3$ Eintritt kostete und recht liebevoll und detailliert ausgestaltet war. Es tummelten sich 5-8 Erschrecker darinnen, die alle recht zivilisiert agierten – ich war jedoch am ersten Tag dort und allzu lange konnte ich leider nicht bleiben, so dass ich mir das alles nur bei Tagslicht anschauen konnte.
Für mich war das Erlebnis etwas speziell auch deswegen, weil ich mit einer Gruppe von geistig leicht bis mittelschwer eingeschränkten Leuten da drinne war, wobei sich die Betreuerinnen dafür entschieden hatten, lieber mal draußen zu warten…die Stimmung war also eher intensiv und der Geräuschpegel dementsprechend.
Booh!
Die Tatsache, daß
diese Saison nicht mehr öffnen würde, war schon hinlänglich bekannt – und auch so einige Flatrides waren an meinem Besuchs-Sonntag geschlossen. Für mich war das jedoch unerheblich, da ich die Dinger sowieso nicht abkann, das ist einfach nicht meine Welt.
Mein Fazit:
Darien Lake ist ein netter Park, der wohl im Sommer noch deutlich durch den Wasserpark an Attraktivität gewinnt. Dass ich einen so sympathischen Eindruck gewonnen habe, liegt nicht nur in der Art, wie SROS betrieben wurde, sondern auch an der offenen und freundlichen Art der Mitarbeiter an den Rides, im Merch und im Service.
Natürlich waren die MA nicht sehr froh, soviel liess sich schon erkennen, aber keiner hat sich gehen lassen, jeder agierte zugewandt und kundenorientiert und alle haben an diesem Tag – die Nachricht des vorgezogenen Saisonendes war noch recht neu - ihr Teil dazu beigetragen, dass der Besucher einen positiven und freundlichen Eindruck mit nach Hause genommen hat und gerne mal wiederkommen möchte - so auch ich!
Ich hoffe sehr, dass sich ein Betreiber findet, der adäquat investieren kann und daß ich bei meinem nächsten Besuch den Park geöffnet und lebendig vorfinde.
Gruß,
Werner