Six Flags New England, Springfield, MA
Mein Besuch datierte auf den ersten Tag der Halloween Weekends: Auch wenn ich mir durchaus intensivere Halloweenevents vorstellen kann, so war der Park doch bei schönem Spätsommerwetter propenvoll, reguläre Wartezeiten unter 60 Minuten an den Coastern waren zu keinem Zeitpunkt realisierbar.
Nichtsdestotrotz wirkte der Park sauber, gepflegt und hatte verhältnismäßig viel Flair und erfreulich wenig Prolo-Pöbel-Stimmung. Einzig der aufreizend gelangweilte Eindruck einiger Operator-Crews trübte das Bild ein wenig.
Richtiges Six-Flags Gefühl hatte ich nur an drei Stellen:
1)Beim Betrachten der Parkgebühren: Parken: 15$, Preferred Parking 25$
2) Als ich folgendes Schmankerl am Vorabend am PC bemerkte:
Auf den online Tarif von 40$ Eintrittsgeld kommen noch einmal 3$ Gebühr, wenn man sich das Ticket zuhause ausdrücken lassen möchte: Herzhaft was in die Fresse dafür!
3)Gastro: Das Essen war bis auf die Pommes bei eher übersichtlicher Qualitätsanmutung sauteuer. Einzige Ausnahme waren die Fritten, die waren gut und der Preis so bei 3$ebbes.
Zunächst einmal ein paar Blicke in den Park und auf die schöne Halloween-Deko im Eingangs/Mainstreet-Bereich. Darsteller waren eher wenige vor Ort und auch nur im Eingangsbereich, das hat mich aber weniger gestört.
Herzlich Willkommen!
Wanna Marry me Please?
Better not marry her!
Happy Halloween
So, genug der Stimmung, jetzt zu den Bahnen:
Diese Bahn hat mit Sicherheit das abwechslungsreichste Layout, das ich bisher gefahren bin. Die Bahn ist lang,
hat Speed,
massig
Airtime,
einen wundervollen Bereich unübersichtlich ineinander verschlungener Kurven gegen Ende,
einen highspeed Tunnel,
eine getunnelte Kurve, welche sich toll fährt, mit Nebel gefüllt ist und zu allem Überfluss noch wunderbar einsichtig gelegen ist,
einige headchopper/near misses –
und sieht geil aus.
Gerade die Kurven/Airtimeknäuel sind untergehbar, so dass der lustwandelnde Parkgänger der Bahn erfreulich nahe kommen kann, was zur Vorfreude/Gesamtstimmung nicht unerheblich beiträgt.
Streng betriebswirtschaftlich gesehen war es sicherlich Verschwendung, daraus nicht mindestens zwei Bahnen zu machen: mir ist es immer noch unvorstellbar, dass diese Bahn weder höher noch länger ist, als der Halbbruder in Darien Lake *kopfkratz*
Und an dieser Stelle folgt kein Vergleich, schon gar nicht mit europäischen
Intamin-Megas, jawoll!
Auch wenn ich aus den verschiedensten Gründen auf anderen Bahnen schon mehr Spaß hatte, so ist dieser Track sicherlich einzigartig und stellt in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme dar.
SROS in SFNE ist quasi die Lichtgestalt unter den Rollercoastern, die ich bisher gefahren bin.
Wundervoll 1
Wundervoll 2
Einzig der massige Andrang (90-120min) und die lahme Abfertigung haben den positiven Gesamteindruck ein wenig getrübt; das Boarding war die langsamste Prozedur der ich jemals beiwohnen durfte. An diesem Tag war es nahezu überflüssig, mit zwei Zügen zu fahren, die Wartezeit in der Schlussbremse war fast so lange, wie die Fahrt selbst.
Ich weiß wohl, dass es gerade bei dieser Bahn einige gute Gründe gibt für eine sorgfältige Abfertigung, aber das von mir erlebte Operating war doch etwas zuviel des Guten.
Wie auch schon in Darien Lake hat das recht laute Geklapper der Kette, was wir ja aus Europa nicht kennen, den Spaß überhaupt nicht getrübt, ganz im Gegenteil wurde dadurch noch eine „rollercoastigere“ Stimmung erzeugt . Die Crew hingegen war vermutlich durch den ungewöhnlich hohen Lärmpegel schon eher genervt, im Rahmen einer Arbeitsmedizinischen Begutachtung hätte ich sicherlich eine Schallpegelmessung dieser Arbeitsplätze veranlasst.
Batman- The Dark Knight:
BTDK war komischerweise eine dieser Bahnen, die mir mehr Spaß als SROS gemacht haben.
Hurricane Harbour geschlossen, Batman geöffnet: Besser als umgekehrt!
Warum das so war, war mir selbst nicht ersichtlich, möglicherweise lag es auch daran, dass dies mein erster B&M Floorless war und ich mich schon lange darauf gefreut hatte.
Nun, was soll ich sagen, trotz hoher Erwartungen wurde ich nicht enttäuscht.
Yippee!
Der Ride besticht mE mit einem hohen Wellnessfaktor durch überlegene Laufruhe, durch ein kompaktes und dadurch extrem unterhaltsames und kurzweiliges Layout...
...einen hohen Re-Ride Faktor, Gutes Operating, geile Trackoptik, ein sauberes und ansprechendes Setting, unterhaltsames Queueing, z.T. unter dem Track und durch eine für mich durchaus spektakuläre Pre-Show (zisch – Boden weg, zisch -Tor auf – so muss das sein, das Auge isst ja schließlich auch mit).
Dies alles prägt in toto ein Fahrgefühl, welches für mich selbst überraschend euphorisierend war.
Ich habe selten in letzter Zeit beim Aussteigen so gegrinst – genau genommen seit EGF und seit Black Mamba nicht mehr.
Batman- The Ride, Batman- The Car, Batman- The Mülleimer
Mind Eraser:
Meine Fresse, da hatten sich den ganzen Tag über 60 min+ Schlangen gebildet für einen 08/15-
Vekoma SLC, der sich nicht gerade besonders sanft fuhr.
Noch überraschender war nur noch, dass nahezu alle Mitfahrer von der Fahrt vollkommen begeistert waren, was durchaus einer inadäquaten Reaktion entsprach. Es gibt sicherlich noch schlimmere Ausführungen dieser Bauart, aber trotzdem: einmal SLC, immer SLC…
Same Procedure as every Year...
Thunderbolt:
heißt der historische Woodie! Auch dieser fährt sich außerordentlich rasant und wenn man sich zuvor die fehlenden und nur zum Teil provisorisch ausgebesserten Latten am Gerüst angeschaut hat kommt auch keine Langeweile auf.
Nein, in Ernst, auch hier wieder ein schönes Beispiel für die amerikanische Kunst des Holzbaus, gegen die die von mir bisher gefahrenen zentraleuropäischen Bahnen in erster Linie langweilig wirken. Heftige
Airtime, eine über weite Strecken erfreulich schnelle Fahrt, keinesfalls zu komfortabel, mit hohem Festhaltefaktor für Mutti und mit sehr „lebendigen Fahreigenschaften“.
Was mich am meisten verwundert hat, war, dass in den USA wirklich Jedermann/-frau mit so was fährt: Das stellt sich die ganze Großfamilie an, da kennen die gar nix! Kein Wunder, dass die ganzen Geilen Bahnen dort stehen, wo die Leute damit fahren – und auch ordentlich dafür blechen. Da sind die Europäer wohl zu weichgespült dafür, schade eigentlich!
Dann gab’s noch einen Dreierpack S&S Türme mit recht lahmem Abschuss, been there done that, ich hab’s erwähnt, dass muss reichen. Ich kann mir immer wieder nur schwer vorstellen, dass das noch vor wenigen Jahren die Krone der Schöpfung gewesen sein soll und dass alle Welt die Augen nach diesen Türmen verdreht hat.
unspektakulär, aber fotogen
Mr Six Pandemonium
Doofer Name, Doofe Fresse,
Nette Bahn!
Bitte beachten Sie auch den Hut!
Wie Bubu unten dankenswerterweise erwähnt hat, durchaus
kein Maurer Spinning SC 3000, sondern ein minimal modifizierter
Gerstlauer Spinning Coaster Model 420/4!
Als dieser ist der Coaster leider etwas kurz geraten, aber für ein paar schöne Momente zwischendrin ist die Bahn allemal gut.
Durch die quasi-Kirmes Position der Anlage - auf allen vier Seiten umgeben von Betonplatten- ist die Bahn gut einsehbar – und tatsächlich viel ansehnlicher als das jetzt klingt, wirklich!
Sachen gibts...
Flashback heißt hier der
Boomerang, auch dieser fuhr sich weich und heftig:
Viel
g auf engstem Raum, so dass ich es bei einer Fahrt beließ. Dies lag aber auch daran, dass ich unmittelbar zuvor für eine Fahrt auf
Cyclone Platz genommen hatte. Genauer gesagt hatte ich am frühen Abend in der Back-row gesessen- und das möchte ich euch nun wirklich nicht weiterempfehlen:
Bei
Cyclone ist meiner unmassgeblichen Meinung nach irgendwann einmal irgendwas mächtig schiefgelaufen. Irgendein Fehler erster Ordnung, der sich durch die gesamte Konstruktion zieht. So wie bei Frankensteins Geschöpf. Oder besser noch Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ja, das ist ein recht guter Vergleich, Cyclone ist wohl das Ergebnis eines schrecklichen Experimentes und hat mit einer Vergnügungsfahrt nur im entfernten Sinne zu tun. Wer von euch mal im Panzer mitgefahren ist, weiß, was ich meine.
Ähnlich brutal und krankhaft war Cyclone. Die
Airtime ist in etwa so überraschend und heftig, wie wenn man mit achtzig Sachen in ein Loch fällt, und die Geschwindigkeit ist über den gesamten Track etwa doppelt so hoch, wie es gesund/ und etwa viermal so hoch, wie es erquicklich wäre.
Ich saß an einem lauen Sommerabend in der letzten Reihe und – ich habe mich festgehalten, dass ist mir selbst auf Wildcat kein einziges Mal passiert. Auf diesem Psycho-clone hatte ich wirklich ernsthaft Zweifel, ob die von mir erlebten Fahrteindrücke ursprünglich so geplant waren… na ja, was soll ich sagen: einmal hat jedenfalls gereicht.
Einen in der Nacht recht wild und heftig laufenden Kiddiecoaster gibt es in dem Superheroareal auch noch:
Poison Ivy's Tangled Train sollte man auch mitnehmen, wenn man schon da ist, die Bahn war letztlich nämlich gar nicht so Kiddie, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und wurde hinzukommend von einer wundervoll energisch-engagierten und grenzwertig missmutigen Jungen Dame ganz hinreißend operated; ich hätte ihr Stundenlang zuschauen können, hach…
Keine Bilder hiervon, es war zwischenzeitlich auch schon dunkel geworden.
Dann noch dieses hier:
Na, was isses?
Eine Fahrt habe ich dann doch wider besseres Wissen gewagt – und wurde postwendend adäquat bestraft: mir war zum ersten und einzigen Mal auf meiner gesamten Tour übel- genauer gesagt: kotzübel!
Das hat mich wieder einmal in der Annahme bestätigt, dass ich für diese Art Fahrgeschäfte einfach nicht auf die Welt gekommen bin.
In diesem speziellen Fall ist das sehr schade, weil die ungewöhnliche Position und die wirklich interessante Fahrt eigentlich ein sehr schönes Erlebnis sind und daher das Prädikat empfehlenswert verdienen, eigentlich…
Über allen Wipfeln...
Gegen Abend habe ich mir dann zur Versöhnung noch ein paar Runden SROS gegönnt und zum Abschied von Amerika noch eine letzte Fahrt Batman.
Schön war’s in SFNE!
Gut's Nächtle
Gruß,
Werner