Vorwort
Ich habe ein bisschen im INternet recherchiert, da ich demnächst vorhabe eine Homepage über Sommerrodelbahnen zu gestalten. Dabei habe ich auch mal die mir bekannten Hersteller und Systeme von Sommerrodelbahnen aufgelistet. Über Korrekturen und Ergänzungen von euch würde ich mich freuen!
Außerderm könnte ich noch Bildmaterial gebrauchen, aber dafür werde ich mich nochmal melden, wenn es soweit ist.
Wiegand Sommerrodelbahn
Grundlage der Wiegandsommerrodelbahnen ist eine Edelstahlrinne, in der die Schlitten frei fahren. Die Rinne hat ein ständiges Gefälle, so dass die Schlitten nur von der Schwerkraft getrieben die Strecke bewältigen. In den Kurven ist diese Rinne höhergezogen, um auch hohe Kurvengeschwindigkeiten zu erlauben. in bzw. vor Stationen (hauptsächlich auf geschlossenen Strecken) ist meist ein Bremsband aus Gummi, auf das die Unterseite der Schlitten auffährt und durch die Reibung darauf abgebremst wird. Auf diesem Förderband werden die zum Stillstandgekommenen Schlitten dann weitertransportiert. Bei einigen Bahnen ist vor dem Band auch noch eine (sanftere) Selektivbremse eingebaut. Diese besteht aus drei Stufen, in denen jeweils die Geschwindigkeit gemessen wird und bei Bedarf der Schlitten von einem sich mit Magnetkraft (durch dann eingeschaltete Elektromagnete) an den Schlitten heftenden in der Bahn eingebauten Bremsklotz gebremst wird. Dies wiederholt sich dann nach Bedarf noch zwei Mal.
Mittlerweile gibt es drei unterschiedliche Schlittengenerationen:
Der Rutscher läuft in der Mitte Klappbar auf einer Achse mit Rollen, vorn und hinten rutscht er auf Kunststoffkufen. Dies war die erste Schlittengeneration, die besonders für steile anlagen geeignet ist. Durch die Rutscher fahren sich diese Schlitten am Bobartigsten.
Die Rollversion hat vorne und Hinten je eine Achse mit Rollen. Auf diesen rollt der Schlitten besonders auf flacheren Anlagen gut.
Eine Weiterentwicklung davon ist der Twinbob, der ebenfalls komplett auf Rollen Läuft aber ein neues Design mit Rückenlehne bekommen hat.
Alle Schlitten gibt es al 2-Personen-Version, die Rutsch- und die Rollversion auch als Einsitzer.
Die Roll- und Rutschschlitten haben jeweils einen zwischen den Beinen angeordneten, der Twinbob je zwei seitlich angebrachte Bremshebel. Ohne Betätigung der Hebel werden Bremsgummis von Federn auf die Stahlwanne gedrückt. Zum fahren wird der Hebel nach vorne gedrückt, wodurch die Bremsklötze von der Wanne abgehoben werden. Zum Bremsen wird an dem Hebel gezogen und so die Bremsgummis auf die Fahrbahn gedrückt und durch die Reibung gebremst.
Für den Regenbetrieb gibt es (bei manchen Bahnen) zusätzliche aufsteckbare Nässe-Brems-Gummisaus weicherem Gummi, die eine höhere Reibung haben, so dass auch bei Nässe Bremsen möglich ist.
In den Rollen der Schlitten kann auch eine automatische Fliehkraftbremse eingebaut werden, die die mögliche Höchstgeschwindigkeit begrenzt (meist auch ca 40km/h)
Als Transportsystem zum Startpunkt auf dem Berg gibt es den von Wiegand entwickelten Lifter, Schlepplifte, Transportseilbahnen, Sessellifte oder Seilbahnen.
Hersteller-Homepage:
wiegandslide.com sommerrodelbahn.html
Quelle: mitglied.lycos.de foto09.jpeg
Edelstahlwanne mit erhöhter Kurve
Quelle: mitglied.lycos.de foto15.jpeg
Rutschversion (zu erkennen ist der Knick in der Mitte des Schlittens am Gelenk)
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Rollversion
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Twinbob
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Bremsband in der Station
Quelle: mitglied.lycos.de foto10.jpeg
Selektivbremse (in der mitte der Bahn sind die Magnetelement zu erkennen, die sich nach oben an die Schlittenunterseite ziehen)
Wiegand Bobkart
Das Bobkart ist eine Weiterentwicklung der Sommerrodelbahn, die das Rodelerlebnis auch in der Ebene ermöglicht:
Die 2-Personen-Schlitten laufen ebenfalls in einer Edelstahlrinne. neben der Rinne sind aber unter einer Kunststoffabdeckung Stromschienen angebracht. Über einen hinter dem Schlitten hergezogenen Stromabnehmer beziehen die Bobs ihren Fahrstrom, mit dem die 9 PS starken Elektromotoren in den Bobs betrieben werden. So können bis zu 40 km/h erreicht werden (bei Nässe reduziert die Anlage automatisch die Höchstgeschwindigkeit, auch der Betreiber kann niedrigere Geschwindigkeiten programmieren). Rechts und links des Bobs sind wie beim Twinbob der Sommerrodelbahn die Steuerungshebel angebracht, die hier aber die Steuerung des Elektromotors übernehmen.
Zusätzlich zu der Steuerung durch den Fahrgast besitzt die Anlage auch eine automatische Zentralsteuerung. Damit wird die Position jedes Bobs überwacht und Auffahrunfälle (fast) unmöglich gemacht. Auch im Ein- und Ausstiegsbereich wird die Geschwindigkeit automatisch reduziert.
Hersteller-Homepage:
wiegandslide.com bobkart.html
Quelle: mitglied.lycos.de foto37.jpeg
Bobkart in der Edelstahlwanne. Zu erkennen ist auch der nachgezogene Stromabnehmer
Wiegand Alpine Coaster
Der Alpincoaster ist eine Weiterentwicklung der bekannten Sommerrodelbahn. Dabei fahren die Schlitten nicht mehr in einer Edelstahlwanne, sondern auf Edelstahlschienen! Darauf sind die Schlitten Zwangsgeführt und können die Schiene nicht verlassen.
Die Schiene besteht aus mehreren Rohren: Auf den äußersten laufen die Rollen. Die nächsten Rohre werden von den Bremsen komplett umgreifen, wodurch der Schlitten nicht abheben oder umkippen kann. Dadurch, dass die Bremsen das Rohr praktisch einquetschen, ist die Bremswirkung besonders gut und auch bei Regen und Schnee mehr als ausreichend.
Durch die Zwangsführung sind nun auch Jumps und Wellen möglich, wo der Schlitten ohne die Schiene abheben würde.
Die Schlitten sehen den Twinbobs der Sommerrodelbahn ähnlich: Sie haben seitlich angebrachte Bremshebel, mit Federkraft Bremsklötze von oben und Unten an die Bremsrohre drücken. Zum fahren werden sie nach vorne gedrückt, zum Bremsen nach hinten gezogen.
In den Schlitten finden 2 Personen Platz, die hintere wird mit einem Dreipunktgurt, die vordere mit einem Beckengurt angeschnallt.
In den Schlitten sind Fliehkraftbremsen eingebaut, die ab einer bestimmten Geschwindigkeit automatisch Bremsen und so die Höchstgeschwindigkeit limitieren.
Die Schlitten können für den Nachtbetrieb auch mit Scheinwerfern und Bremslichtern ausgestattet werden.
Wie auch bei der Sommerrodelbahn kommen am Bahnende Selektivbremsen und Bremsbänder zum Einsatz.
Der Bergtransport kann mit Lifter, Schlepplift, Transportseilbahn oder Sesselbahn erfolgen.
Hersteller-Homepage:
wiegandslide.com alpine-coaster.html
Quelle: mitglied.lycos.de foto09.jpeg
Alpincoaster-Schlitten
Quelle: mitglied.lycos.de foto15.jpeg
Alpincoaster-Schlitten von unten
Quelle: mitglied.lycos.de foto27.jpeg
Die Schiene: AUßen Laufrohre, dann Bremsrohre, in der Mitte zwei zusätzliche Stabilisierungsrohre
Wiegand Hexenbesen (Wie-Hex)
Ob es sich bei dem Hexenbesen noch um eine Rodelbahnartige Anlage handelt ist umstritten, da der Fahrgast nicht mehr selber in das Fahrgeschehen eingreifen kann. Er lässt sich schon fast als Achterbahn bezeichnen:
Bei diesem System hängen 1-2-Personenwagen unter der Fahrschiene. Wie Rodelbahnen rollen sie die Strecke hinab, wobei die hängenden Wagen seitlich ausschwingen können. Bergauf wird der Wagen wieder mit einem "Beschleuniger" befördert, wobei es sich um ein Seil mit aufgesetzter Verdickung handelt. An dieser hakt der Wagen ein und wird dann per Elektromotor wie von einer Seilwinde wieder hinauf gezogen. In einer Strecke können auch mehrere Beschleuniger und Abfahrtsstrecken im Wechsel folgen.
Die Fahrzeuge können verschieden gestaltet werden, so dass die Passagiere sitzen, stehen oder sogar liegen.
In der Station werden die Wagen von pneumatischen Bremsen, deren Bremsklötze von oben auf das Fahrwerk drücken, angehalten.
Die erste Anlage dieses Typs eröffnet im Herbst 2006 auf der Wasserkuppe.
Eine kleinere Vorversion (max 1 Person bis 65 kg) ist bereits seit 2003 in Thale in Betrieb.
Hersteller-Homepage:
wiegandslide.com wie-hex.html
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Hexenbesen auf dem Testgelände
Wiegand Flyer (WIe-Fly)
Der Wie-Fly ist das selbstgetriebene Pendant zum Hexenbesen.
Auch hier hängen die Wagen freischwingend unter der Schiene. In diese sind Stromschienen integriert. Über Stromabnehmer am Fahrwerk bezieht der Wagen Strom zum Betrieb des im Fahrwerk integrierten Elektromotors. Fahrgäste können diesen Motor selber steuern. Zusätzlich überwacht eine Zentrale Steuerung den Abstand aller Fahrzeuge und mach so Auffahrunfälle unmöglich. Auch in Bahnhöfen wird die Geschwindigkeit automatisch reduziert.
Von dieser Anlage gibt es bisher nur einen kurzen Testaufbau auf dem Firmengelände, die erste Auslieferung soll aber 2007 im niederländischen Toverland errichtet werden.
Hersteller-Homepage:
wiegandslide.com wie-flyer.html
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WIe-Flyer, das orange sind die Stromschienen
RolbaRun
Das System RolbaRun war das wohl erste serienmäßige Sommerrodelbahnsystem. Es wurde von dem späteren Gründer des Fort-Fun-Erlebnisparks Karl Josef Freiherr von Wendt zusammen mit der Mannesmann-Demag Fördertechnik entwickelt.
Die Bahn besteht aus einer Kunststoffrinne (bei älteren Anlagen sehr Asbestbeton-ähnlich), die in den Kurven erhöht ist. In dieser Rinne rutschen die Schlitten auf weißen Kunststoffkufen. Zum beschleunigen wird in der Mitte des Schlittens ein Rad auf die Fahrbahn gedrückt, so dass sich die Rutschreibung verringert, zum Bremsen wird ein Bremsgummi auf die Rinne gedrückt. Das Beschleunigen geschieht durch das Vordrücken bzw. das Bremsen durch Zurückziehen eines zwischen den Beinen angeordneten Hebels.
Bei neueren Schlitten werden statt dem einen Rad in der Mitte je eine Achse vorne und hinten abgesenkt, wodurch die Schlitten wesentlich besser die Spur halten.
Der Bergtransport kann mit Schlepplift, Sesselbahn, Gondelbahn oder Transmobilbahn stattfinden.
Website der heutigen Hersteller/Vertreiber:
erbschloe.com
sgeise.com
Quelle: mitglied.lycos.de foto10.jpeg
Rutschwanne mit überhöhter Kurve
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Alte Version mit nur einer Achse in der Mitte. Weiß sind die Kuven, grün der Bremsgummi
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neuere Version mit 2 Achsen
RolbaBob
Der RolbaBob ist eine Schienengeführte Rodelbahn aus dem gleichen Hause wie die RolbaRuns.
Dieses System ist den Wiegand-Alpine Coasters sehr ähnlich. Die Schlitten laufen ebenfalls entgleisungssicher auf einer Zweirohrschiene. Die Wagen haben Fahrwerke mit Rollen auf unter und an der Außenseite der Schiene. mit Hilfe von zwei seitlichen Hebeln kann gebremst werden. Wenn ich die mir zur Verfügung stehenden Fotos richtig deute, drückt ein Gummibremsklotz auf ein Innen an den Fahrrohren angebrachtes waagerechtes Blech. Den Gegendruck von unten üben die unteren Rollen aus, so dass auch bei diesem System hohe Bremskräfte bewirkt werden können. Zusätzlich besitzen auch diese Schlitten eine Fliehkraftbremse, die die Höchstgeschwindigkeit begrenzt.
Die Fahrgäste sind im Schlitten angeschnallt und werden mit einem Lifter wieder hinauftransportiert. Interessant ist die vom Hersteller angebotene Möglichkeit zwei Strecken über Weichen mit einem Lift zu betreiben.
In Deutschland ist dieses System (noch?) unbekannt, aber in Nachbarländern (z.B. Tschechien) gibt es schon solche Anlagen.
Website der heutigen Hersteller/Vertreiber:
erbschloe.com
sgeise.com
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RolbaBob-Schlitten
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RolbaBob-Lifter
Brandauer Sommerrodelbahn
Die Sommerrodelbahn von Brandauer ist ebenfalls ein Schienengeführtes System. Allerdings besteht die Schiene im Gegensatz zu den vorherigen Anlagen aus nur einer Aluminiumschiene. Oben auf das Rohr ist ein Metallband aufgeschweißt, das ein Kippen der Schlitten verhindert. Die Schlitten besitzen in der Mitte einen Bremshebel. Durch Vordrücken wird die mit einer Feder betätigte Bremse gelöst, durch zurückziehen wird gebremst. Die Fahrgäste sind mit Gurten im Schlitten gesichert.
Zum Bergtransport kann ein Lifter, Sessellift, Schlepplift oder Gondelbahn benutzt werden.
Hersteller-Homepage:
braso.at
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Brandauer Sommerrodelbahn
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BraSo mit Schlepplift
Sunny Roll
Über dieses System liegen mir leider nur wenige Informationen vor:
Die Fahrbahn besteht aus einer grünen Kunststoffrinne, in der die Schlitten auf Rollen laufen. Gebremst wird durch zurückziehen des mittig am Schlitten angebrachten Hebels.
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SunnyRoll-Bahn
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überhöhte Kurve
Bob France
Sieht dem SunnyRoll-System sehr ähnlich: Bobs laufen auf luftgefüllten Reifen in einer Kunststoffrinne. Durch die weichen Reifen ist die Reibung der Schlitten aber relativ groß.
Zum Bergtransport dient ein Schlepplift.
In Deutschland ist keine solche Anlage vorhanden, aber z.B. in den grenznahen Vogesen.
Quelle: mitglied.lycos.de foto36.jpegBobFranc-Schlitten
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Kunststoffbahn mit Firmenprägung
Kuriositäten
Schliersee Bergalm: Sommerrodelbahn in einer sehr engen, in Kurven nicht überhöhten Rinne rutschen RolbaRun-Bobs. Zur Ausrüstung der Rodler gehören Handschuhe, mit denen man sich auch während der Fahrt auf dem Rinnenrand abstützen kann ohne sich Abschürfungen oder Verbrennungen zu holen.
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RolbaRun-Schlitten in enger Rinne
Schliersee Bergalm: Alpenroller: Der Alpenroller ist eine Schienengeführte Bahn, die Bergab durch Schwerkraft rollt. und kann vom Fahrgast gesteuert werden. In der Schiene der Bergaufstrecke sind Stromschienen integriert, die einen eingebauten Elektromotor versorgen, mit dessen Hilfe der Bob wieder auf den Berg fährt.
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Alpenroller auf der Bergabstrecke
ourstockworks.com ricketyrollercoaster-5810.html
Stromschiene auf der Bergstrecke
Sommerrodelbahn Torgau: Weigand Sommerrodelbahn, aber die Schlitten müssen von Hand die Bergbahn hinaufgezogen werden.
Hat jemand Fotos?
Parc des Dunes (Franz. Atlantikküste Brem sur Mer): betonierter Boden und Mauern rechts und Links bilden die Rodelbahn. wagen auf vier Rollen müssen den Berg hinauf geschoben werden. Dann kann man (ohne Bremsmöglichkeit) die kurvige Bergabbahn hinunterrollen.
Quelle: mitglied.lycos.de foto05.jpeg
Bergaufstrecke
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Bob am Ende der Bergabstrecke