Dieser Bericht ist Teil der Serie "Tom's Orlando Guide". Informationen zu weiteren Parks findet Ihr hier:
Ich gebe es zu – was die Universal Studios angeht, bin ich befangen. Dies hängt mit meinem ersten Besuch in Orlando 2001 zusammen: Wie ich schon in meinem
Guide zum Magic Kingdom berichtet hatte, fiel mein allererster Themepark-Besuch komplett ins Wasser: nicht nur aufgrund eines Tropensturms blieb der erwartete Quantensprung gegenüber europäischen Themeparks komplett aus. Umso erfreuter war ich natürlich, dass es am nächsten Tag – die Universal Studios standen auf dem Programm – warm und sonnig war und mir die Attraktionen mehr als einmal den Mund vor Staunen offen stehen ließen – aber dazu gleich mehr. Wie Ihr schon bei meinem Islands of Adventure Guide lesen konntet, beginnt die Universal-Experience (ich glaube, man hört das Wort "Experience" auf jedem Orlando-Trip an die 100 Mal) bereits bei der Ankunft auf dem City-Walk. Im Gegensatz zu den Islands hält man sich jedoch für die Studios rechts und passiert den Universal-Globus und das riesige Studios-Tor.
Der Universal-Globus
Das Portal in die bunte Filmwelt von Universal
Nun noch schnell ein Ticket besorgen und rein durch die Drehkreuze in den Park.
Das Layout der Studios ist sehr viel geradliniger als das anderer Themeparks: Während man sich z.B. in den
MGM-Studios sehr schnell verläuft, ist das hier weitestgehend ausgeschlossen: Im Grunde sind die Studios rund um einen künstlichen See angelegt, wobei sich im Eingangsbereich ein rechtwinkliges Netz von Studio-Straßen anschließt.
Am See und um den See herum.
Hier kann ich übrigens die "Beverly Hills Boulangerie" empfehlen: Wer sich für den Tag stärken will, bekommt hier ein nicht ganz billiges aber wirklich leckeres Frühstück. Mit einem Thunfisch-Sandwich Marke XXL und einem floridianischen Orangensaft im Magen ist man für den Tag bestens gerüstet. Es kann allerdings vorkommen, dass während des Frühstücks die Ghostbusters den Bürgersteig vor dem Lokal absperren, um einen 3D-Dunst einzufangen, oder Doc Brown aus "Zurück in die Zukunft" nach dem Datum ("30.01." - "No! Which Year? Which Year?") fragt – wobei letzteres mittlerweile unwahrscheinlicher geworden ist, da die entsprechende Attraktion geschlossen werden soll.
Am Ende der Eingangsstaße, der 57th Street, an dessen Kopf sich eine künstliche, aber auf Fotos verdammt echt wirkende, weil perspektivisch angelegte Manhattan-Kulisse befindet, liegt eine Attraktion, die bei mir den ersten "Wow!"-Effekt ausgelöst hat: "Twister - Ride it out!". Hier handelt es sich um einen High-End-Tornado-Simulator, der bei mir immer noch eine Gänsehaut auslöst. In einer Wartezone mit Original Requisiten und zwei Pre-Shows wird man per Videomonitor bereits auf die Story eingestimmt. Dabei zeigt sich die Kompetenz der Studios als Film-Park. Durch die Pre-Show führen die beiden Hauptdarsteller des Films: Helen Hunt und Bill Paxton. Und wenn letzterer in der ersten Pre-Show verkündet "My Name is Bill Paxton – Welcome to Twister", dann ist das schon verdammt cool. In der zweiten Pre-Show, die in einer Scheune stattfindet, die Bottroper-Warner-Bros-Movie-World-Honks längst zerlegt hätten, sorgen unsichtbare Windmaschinen dafür, dass man in der richtigen, leicht mulmigen Stimmung ist, wenn man in den Haupt-Raum der Attraktion weiter geht.
Hier ein Tipp: Die Attraktion ist um einiges intensiver, wenn man in der ersten Reihe steht, deswegen sollte man sich ganz weit rechts halten.
Die Show selbst simuliert die Autokino-Szene aus dem Film: Regen peitscht einem ins Gesicht (wer darauf nicht steht, sollte vielleicht doch in die zweite Reihe gehen), Kühe und Trucks fliegen durch die Luft, eine Tankstelle explodiert in einer riesigen Feuersäule und ganz am Schluss gibt es noch einen Knalleffekt. Den ich an dieser Stelle nicht verraten will.
Verlässt man die Attraktion durch den Merch-Shop, läuft man entlang der 5th Avenue direkt auf die nächste Top-Attraktion des Parks zu: "The Mummy", im Gebäude der damaligen "Kongfrontation". Ein Wort zu dieser Ex-Attraktion: Bei Kongfrontation erlebte man eine Seilbahnfahrt durch das nächtliche New York samt Attacke des jüngst von Peter Jackson in unangemessen epischer Breite (schon)wiederverfilmten Riesengorillas King Kong. Beeindruckend, allerdings (was man so hört) wohl recht fehleranfällig, daher auch geschlossen und durch die Mummy ersetzt. Ich hab den Credit und gut ist.
Zurück zu Mumie. Die Fassade des Museumsgebäudes, in der der Ride untergebracht ist, lässt nicht vermuten, welch eine feine Attraktion sich im Gebäude versteckt.
Der unprätentiöse Eingangsbereich der Attraktion
Das merkt man aber, nachdem man seine Habseligkeiten in einem der Lockers weggesperrt hat, spätestens in der Queue-Line, die unspektakulär als "Set" mit Videoeinspielungen von Brendan Fraser und Original-Requisiten aus dem Film beginnt, dann aber in einer verwinkelten ägyptischen Ausgrabungsstätte mündet, die der bereits beeindruckenden Queue der Dueling Dragons auf Augenhöhe begegnet. Zumal die Warteschlange einige interaktive Elemente enthält: So befindet sich in einem Raum in der Mitte ein Sarkophag mit vier Hand-Symbolen. Legen vier Leute gleichzeitig Ihre Hand auf, ertönt ein sattes Grollen und das Licht in der gesamten Queue beginnt zu flackern. Über eine Treppe, die sich um eine 5 Meter hohe Statue windet gelangt man in die zweite Etage und verteilt sich auf eine der beiden Boarding-Bays. Hier macht die stilecht gekleidetete Crew einen fantastischen Job, denn sie ist nicht nur wahnsinnig flott bei der Sache, die "Opfer" auf die 4x4 Plätze großen Premier-Rides-Züge zu verteilen ("How many? Four? Line Six. How many?"), sondern macht Ihnen gleichzeitig klar, dass sie jetzt "verloren" seien.
Und dann geht es auch schon los:
LIM-Module ziehen den Zug aus der Station und es folgt die erste Szene, denn "Mummy" ist eine einmalige Mischung aus Achterbahn und Dark-Ride. Die Animatronic eines Studios-Mitarbeiter (samt Namensschildchen) fragt uns, ob wir wahnsinnig seien, da der Fluch, der auf der Anlage laste real und das hier alles eine Falle sei. Doch ehe er den Satz vollenden kann, springt Imothep, die im Film von Arnold Vosloo verkörperte fiese Mumie aus seinem Sarkophag und gebietet dem armen Castmember einhalt, weist die Fahrgäste darauf hin, dass er mit deren Seelen bis in alle Ewigkeiten herrschen werde. Die Qualität der Imothep-Animatronic ist einfach sagenhaft. Leider wohl auch sagenhaft fehleranfällig, denn ich hatte schon einige Fahrten ohne den schlechtgelaunten Hohepriester erlebt. Danach fährt der Zug in eine Schatzkammer, die die Reichtümer vor Augen führt, die den Fahrgästen blühen, wenn sie denn zu dienen bereit sind. Danach springen – sozusagen als zusätzlicher Anreiz – einige Mumien-Krieger unter Feuergarben in die Höhe und demonstrieren die mögliche Alternative. Durch ein sich schließendes Tor verlässt das Zug den Raum und nebenan erst einmal mit voller Geschwindigkeit vor eine Wand zu krachen, aus der dann tausende von kleinen Skarabäen krabbeln. Ieeeh! Danach geht es rückwärts durch ein kleines Tal auf eine Drehscheibe, in der Imothep als 180° Video-Animation nochmals die Ausweglosigkeit der Situation unterstreicht. Im Anschluss wird der Zug via
LIM einen Lifthill hinauf in das weit aufgerissene Maul des Hohepriesters geschossen und der erste Achterbahnpart durch die Dunkelheit vorbei an Mumienkriegern beginnt. Nicht sonderlich intensiv, aber harmonisch und von einem rasanten Soundtrack unterstützt. Danach fährt der Zug in die Endstation und ein weiblicher Ride-Op fordert die Fahrgäste auf, vorsichtig und zügig den Zug zu verlassen und wünscht noch einen schönen Tag in den [...] Doch weiter kommt sie nicht, denn mit einem Blitz und zersplitternden Glas macht Imothep kurzen Prozess. Die Decke fängt Feuer (sehr beeindruckend) und der Zug stürzt unter den Worten "Tod ist erst der Anfang" in eine mit gelben Rauch gefüllte Grube. Darauf folgt ein weiterer Coasterpart, der Wagen fährt in eine der (diesmal echten) Ausstiegstationen und Brendan Fraser verabschiedet die Fahrgäste in Form einer Video-Projektion. Danach gelangt man in den Merch-Shop und kann ein Ride-Photo erwerben.
Onride-Foto
Wer "Mummy" als Achterbahn sieht, wird enttäuscht sein. Wer den Ride als innovatives, rasantes Dark-Ride-Konzept sieht, wird sich hingegen für die Anlage begeistern können. Die Fahrt ist kurz, aber kurzweilig und die Effekte – insbesondere, wenn Feuer im Spiel ist – sind einfach nur der Hammer. Für Re-Rides interessant: Die Bahn hat eine Single-Rider-Line, die allerdings nicht immer geöffnet ist.
Wenn man schon einmal in der Ecke ist, lohnt sich ein kurzer Blick in die Delancey-Street, denn mehrfach täglich fahren hier Jake und Elwood mit Ihrem Blues-Mobil auf ...
Das Blues-Mobil fährt auf
... und geben die Blues Brothers Show zum Besten – natürlich live. Wirkt unspektakulär, ist aber ein riesiger Spaß und ein absolutes Must-Go!
Die Blues Borthers in Aktion
Singen können sie übrigens auch
Fuckin' ice cool.
Die Straße herunter gelangt man zum See und vorbei an einigen Restaurants in die San Francisco Area mit der Hauptattraktion "Earthquake - the big one".
Earthquake - the big one
In dieser wohl bekannsten Attraktion der Studios werden in einer mehrteiligen Pre-Show zunächst Special Effects erkärt und auch live mit Zuschauerinteraktion vorgeführt, bevor man dann in U-Bahn-Zügen in den Embarcadero in San Francisco fährt, um dort Opfer eines Erdbebens zu werden. Diese Attraktion hat es in sich: Auch hier ist viel Feuer im Spiel und spätestens, wenn ein Tanklastzug durch die Decke fällt, riesige Wassermengen die Station fluten und ein zweiter Zug die Fahrgäste rammt ist Gänsehaut garantiert. Must Go. Punkt.
Da glaubst Du, Du bist in San Francisco. Nur das Wetter ist besser.
Fast kann man die Seehunde hören
Der Bereich vom See aus gesehen
Etwas weiter den See entlang gelangt man in den Themenbereich Amity. Hier befindet sich neben einer Reihe von Spielbuden (die aber passen, da Amity einen Ferienort am Meer repräsentiert) eine weitere Top-Attraktion des Parks: Jaws! (Der weiße Hai). Dabei handelt es sich um eine Bootstour, die von Mitarbeitern mit Funkgerät und einer dicken Knarre durchgeführt wird, was gut ist, denn über ersteres erfahren wir von Sheriff Brody, dass der Angriff eines weißen Hais kurz bevor steht und zweitere ... nun ja, man kann sich denken, warum die nützlich ist. Wenn man mit dem Kutter durch ein verlassenes Bootshaus schippert läuft es einem kalt den Rücken herunter, obwohl (oder weil?) man weiß, dass der Hai urplötzlich angreifen wird. Kennt Ihr die Hai-Szene in der Hollywood-Tour im Phantasialand? Das hier hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun! Beim großen Finale gibt es dann auch wieder viel Bumm-Bumm, man wird ein bißchen nass und alles brennt. Must Go. (Hab ich das nicht schon einmal geschrieben?).
Am Ende des Sees befindet sich ein großes Amphitheater, in der die Fear Factor Live Show gezeigt wird, bei der Freiwillige aus dem Publikum nach Unterzeichnung einer Verzichtserklärung sich Skorpione aufs Gesicht legen lassen und literweise Glibber trinken müssen ohne zu Kotzen. Mahlzeit!
Direkt neben Fear Factor befindet sich der beste interaktive Dark-Rides, den ich kenne (die einzige Attraktion, die hier in meinen Augen auch nur einigermaßen nahe kommt, ist Tomb Blaster in Chessingtons World of Adventures): "Men in Black – Alien Attack".
Eingangbereich Men in Black
Und nochmal in der Totalen
Was daran so klasse ist? Zunächst einmal die unglaublich coolen Mitarbeiter in schwarzen Anzügen, mit schwarzen Sonnenbrillen. Dann die Queue-Line, die exakt aussieht wie das Innere der "Bridge and Tunnel Authority" aus dem Film.
Blip und Blop und oben Agent Zed, natürlich gespielt von Rip Torn
Ieeh! Wurmlinge!
Das Beste ist jedoch der Ride an sich, bei dem man in drehbaren, zweireihigen Sechssitzern mit einer Lasetwumme bewaffnet im Rahmen eines Agenten-Trainings auf Alien-Ziele ballern muss. Das Ganze läuft auf zwei Tracks parallel, was nicht nur die Kapazität steigern, sondern auch für einen Gegner sorgt, gegen den der gesamte Wagen antritt. Während der Fahrt stellt sich heraus, dass im gegnerischen Wagen tatsächlich Aliens sitzen, so dass man durch einen gezielten Schuss auf die Spitze des anderen Wagens diesen in heftige Drehung versetzen kann. Am Ende des Rides erfolgt dann eine Bewertung durch Agent Zed und Agent J (natürlich gespielt von Rip Torn und Will Smith) und – weil man gut, aber natürlich nicht gut genug abgeschnitten hat – die unausweichliche Blitzdingsung. Ab da heißt dann der Ride auch nicht mehr Men in Black - Alien Attack, sondern "The Universe and you" und selbstverständlich gibt es gar keine Aliens. Must Go schon alleine wegen dem hohen Niveau an Authentizität, den fantastischen Szenen und dem genialen Soundtrack von Danny Elfman. Ein Tipp für Re-Rides: Die Attraktion hat einen Single-Rider-Eingang, bei dem man allerdings die bombastische Queue verpasst.
Direkt neben Men in Black befand sich der Imax-Simulator "Back to the future". Obwohl dieser auf der Universal-Homepage noch zu finden ist, soll er in Kürze geschlossen werden, was auch gut ist, denn der Ride ist eine elende Rappelkiste. Kurz und (nicht) gut: Imax-Simulator, "Zurück in die Zukunft"-Film, DeLoreans als Chaisen.
Hier in der Ecke befindet sich auch eines der Schmuckstücke des Parks, das gerne übersehen wird: E.T. Adventure. Ein irrsinnig süßer, sehr gut gemachter Dark-Ride. Nach der Pre-Show mit Steven Spielberg bekommt man zunächst Pässe mit seinem Vornamen ausgestellt – welchen Sinn das hat, dazu später – danach windet sich die Queue durch einen nächtlichen Wald (prima gemacht!). Den eigentlichen Ride erlebt man stilecht auf oben aufgehängten Fahrrädern (Zitat Mr. Spielberg aus der Pre-Show "Don't worry – you don't have to pedal"). Zunächst liefert man sich im Wald eine Verfolgungsjagd mit bösen Regierungsagenten, bis dann E.T. den Radconvoy fliegen lässt (sehr schön gemacht: Der Flug über das nächtliche Los Angeles) und durch einen Riss im Raum-/Zeitkontinuum auf den Heimatplaneten von E.T. landet, um diesen zu retten, was natürlich auch gelingt. Zuckersüße, lustige, bunte Aliens singen und tanzen um einen herum und am Ende verabschiedet sich E.T. von den Fahrgästen: "Goodbye Tom, Volker, Dirk ...". Dafür also der Pass.
In der Ecke befindet sich auch Woody Woodpecker's KidZone mit Woody Woodpecker's Nuthouse Coaster (
Vekoma, nur was für Coasterschlampen) und einem unglaublich nassen Wasserspielplatz.
Der Kiddie-Bereich
Wer stilecht futtern will, kann dies in Mel's Drive-In tun. Hier gibt es Burger im trendigen Sixties-Ambiente.
Mel's Drive-In
Themeing bei Mel's
Hollywood Avenue
Ein paar Meter weiter und wieder Richtung Ausgang befindet sich Terminator 2: 3D.
Terminator 2: 3D
Diese Attraktion ein 3D-Kino zu nennen, würde dem Ganzen nicht gerecht werden. Es ist eine Mischung aus Live-Action, Animatronics und einem 3D-Film, der auf drei Imax Leinwänden gezeigt wird. Der 12 Minuten lange Film wurde von James Cameron gedreht und gespielt von Arnold Schwazenegger als der Terminator T-800, Linda Hamilton als Sarah Connor, Edward Furlong als John Connor und Robert Patrick als der T-1000. Okay, ich schreib's nochmal: Must Go!
Das war's noch nicht, wir haben aber noch zwei Kinos in der Nähe, ist ja schließlich ein Filmpark. Jimmy Neutron's Nicktoon Blast ist ein 2D-Film mit Bewegungs-Simulatoren, der eigentlich Durchschnitt ist, es aber durch einen Riesen-Schenkelklopfer-Gag am Ende rausreißt. Selbst ansehen, lohnt sich.
Jimmy Neutron
Shrek 4-D ist ein 4-D Kino mit einem Shrek-Film. Eigentlich das Übliche, allerdings sehr gut gemacht und mit einer sehenswerten Pre-Show in einer Folterkammer, bei der mir allerdings die "lustigen" Auspeitsch-Witzchen ein wenig sauer aufstoßen.
Wer noch Zeit hat, kann sich auch noch die Universal Horror Make-Up Show, Beetlejuice's Graveyard Revue und Animal Actors On Location ansehen – allesamt gut gemachte Shows mit verschiedenen Schwerpunkten.
Fazit: Weltweit kenne ich keinen Park, der so viele Must-Gos zu bieten hat, wie die Universal Studios. Und vor allem Attraktionen, die in ihrer Art vollkommen einmalig sind. Neben viel Licht gibt es aber auch Schatten: Die Universal Studios sind bei weitem nicht so detailverliebt, wie Disney, wenngleich der Themeing-Level weit über europäischem Standard liegt. Bitter finde ich die Tatsache, dass die Studios damals ein Pendant zu Disney's Fastpass hatten: der Universal Express wurde allerdings vollständig durch sein kostenpflichtiges Pendant, den Universal Express PLUS abgelöst. Auch nimmt Universal die Pflege der Attraktionen nicht so akribisch ernst, wie z.B. Disney: Bei der Mummy ist gerne schon mal der eine oder andere Effekt außer Betrieb. Auch die Integration von Feuereffekten fordert ihren Tribut: Jaws ist beispielsweise öfters einmal geschlossen. Darüber hinaus sind die Öffnungszeiten im Vergleich zu Disney ziemlich knapp bemessen: Um 18:00 Uhr ist meistens Sense und die Ride-Ops schließen schon mal gerne einen Ride eine halbe Stunde früher, um die Queue "abzuarbeiten". Das alles sind aber Effekte, die den meisten erst beim dritten oder vierten Besuch auffallen. Erstbesuchern dürften in den Studios mehrfach die Augen vor Staunen fast aus dem Kopf fallen. Ebenfalls positiv ist die Tatsache, dass man den Tag im angrenzenden Universal City Walk stilvoll ausklingen lassen kann. Hier ist es empfehlenswert, bereits im Park einen Tisch in einem Restaurant zu reservieren, denn sonst sind Wartezeiten über eine Stunde eher die Regel, denn die Ausnahme. Letzteres ist übrigens kein so großes Problem, wie es scheint: Alle Restaurants geben elektronische Pager aus, die vibrieren und blinken, sobald ein Tisch frei ist. In der Zeit kann man sich währenddessen dem Shopping hingeben. Neben dem Italiener Pastamoré und dem obligatorischen Hard Rock Cafe sei an dieser Stelle Jimmy Buffet's Margaritaville empfohlen: Hier bricht alle paar Minuten ein Vulkan aus. Wer im City Walk einen heben oder das Tanzbein schwingen möchte: In den Discotheken und Bars ist Einlass erst ab 21. Jahren. Also den Reisepass nicht vergessen. Wenn wir schon bei Tipps sind: Die Kellner erwarten 15%-20% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld (tip/gratiuity), davon leben sie, denn sie erhalten in der Regel keinen Lohn vom Restaurant.
Es empfiehlt sich, ein Mehrtages-Ticket zu kaufen (am besten das Orlando Flexticket, das auch Seaworld, Wet'n'Wild und in der 5-Park-Variande Busch Gardens enthält), denn die Universal Studios lassen sich prima mit den
Islands of Adventure kombinieren. Die Nähe der Parks sollte aber nicht täuschen: Von Eingang zu Eingang läuft man gute 10 Minuten, von den Dragons zu Men in Black ist man locker eine halbe Stunde unterwegs. Es lohnt sich auf jeden Fall, früh morgens anzukommen: da der Amerikaner an sich eher Spätaufsteher ist und die meisten amerikanischen Besucher die Zeitverschiebung in die andere Richtung plagt ist es in der ersten goldenen Stunde im Park eher leer. Man sollte hier aber genug Zeit für den Weg vom Parkhaus zum Park einplanen: Incl. Kartenkauf kann man hier ein Stündchen einkalkulieren.