"Wir schreiben das Jahr 1678, es ist Ostern. Kapitän Willem van der Decken fährt in einer stürmischen Nacht aus dem Hafen mit seinem Schiff, gegen alle Warnungen. "Ich werde segeln, Sturm oder nicht, Ostern oder nicht. Ich werde segeln und sei es bis zum jüngsten Tag!" Dies schreibt er in sein Logbuch und fordert sein Schicksal heraus. Er verstößt gegen die Regeln und bringt die Elemente gegen sich auf. Damit wird sein Schiff in ein mysteriöses, feuriges Geisterschiff verwandelt, das dazu verdammt ist, bis in alle Ewigkeit die sieben Weltmeere zu befahren - als "Der Fliegende Holländer"
So - oder so ähnlich - soll es laut der Sage im Goldenen Jahrhundert passiert sein.
Wie es im Jahre 2007 inszeniert wird, kann man ab nächstem Sonntag dem 1. April persönlich, in live und Farbe erleben. Wo? Das verzauberte de Efteling lässt grüßen...
Für alle glücklichen, die eine Karte für die heutige Sneak Preview ihr eigen nennen konnten, wurde die Begegnung mit dem Geisterschiff schon heute Realität.
Durch ein Preisauschreiben in der lokalen Zeitung bestand somit für mich und meinen Vater die Gelegenheit, schon vor dem normalen Fußvolk einmal die Sage hautnah zu erleben.
Um halb 12 am imposanten Eingang angelangt, wurden wir schon herzlich von in stilechten Kostümen aus dem 17. Jahrhundert (allesamt mit Perücke) gekleideten Mitarbeitern begrüßt. Schnell wurde mir als unerfahrener 'Sneak Previewler' klar, das da was Großes auf uns wartet. Also schnell unsere Tickets abgeholt und ab ging es durch die Eingangstore. Dort wurden wird dann in Kleingruppen von weiteren Mitarbeitern abgeholt, die uns den Weg durch den (zum Großteil abgesperrten) Park wiesen.
Nach einigen Minuten Fußmarsch am Vorplatz des 'Geiserschlosses' angekommen, wurden wir noch einmal herzlich begrüßt und man konnte sich die Vorfreude mit einem Schnaps, frisch gepressten Orangensaft, Cola, Wasser oder Erdbeermilchshake (? ich hab’s nicht probiert) versüßen. Natürlich machte ich mich ausgerüstet mit der Digicam erst einmal - wie eigentlich jeder zweite - auf, die Umgebung zu erkunden. Es war relativ voll, ich hatte mit weniger 'Testpersonen' gerechnet, aber wie gesagt, ich bin in dieser Sache auch ein Neuling.
Impressionen der Fassade
Der typische DVH Löwe mit Logo, der das ganze Areal ziert
Um 12.10 ertönten dann Glocken und zwei Personen traten hervor um uns an die Sage des fliegenden Holländers näher zu bringen. Für mich als absoluten 'Ich versteh euch doch nicht, ihr Holländer', kam es sehr gelegen, dass immer abwechselnd die Geschichte in Holländisch und Deutsch vorgetragen wurde. Anschließend trat noch ein Herr der Parkleitung hervor (nein ich weiß dummerweise nicht mehr wer es war ) und hielt noch mal eine kleine Willkommensrede (natürlich auch auf NL/D) und begrüßte auch speziell einige Mitwirkende. Erwähnt wurde auch, dass DVH das größte und teuerste Projekt, dass de Efteling jemals gebaut hat ist und rund 2000 Personen am Bau der Anlage beteilig waren. Er hat außerdem noch Wert darauf gelegt, die Einzigartigkeit dieser Attraktion hervorzuheben - Efteling will eben nicht nur höher, schneller und weiter.
Daraufhin klopften die 'obersten' des Parks an der Wohnungstüre von van der Decken an um einmal einen Blick in sein Doppelleben werfen zu können, und siehe da - es wurde doch tatsächlich aufgemacht.
Also angestellt und rein in den Spaß, denn wann hat man schon mal das Vergnügen exklusiv ein Teil einer Sage zu sein?
Die Erzähler
Kapitän Willem van der Decken's Haus und zugleich der Eingang zur Attraktion
Willst du auch Teil der Sage sein? Willst du wissen, wie es im Inneren der Anlage zu sich geht? Wenn
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JA ließ weiter, falls
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NEIN drücke jetzt schnell den 'Zurück' Button.
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Im Inneren angelangt wird man direkt mit einer düsteren Stimmung empfangen. Neben einem Gemälde von Kapitän Willem van der Decken, gelangt man unter anderem in die Bibliothek, wo sich ein Geheimgang hinter einem weiteren Gemälde auftut. Dieser wie ein Stollen gestalteter Gang hat eine düstere Atmosphäre, die zudem durch dann und wann auftretende Spezialeffekte, wie zum Beispiel Rauch, Rotes/Gelbes Licht (für Feuer) unter der Decke und düsteres Gerde des Kapitäns perfekt untermauert wird.
Herr van der Decken höchst persönlich (und blöd belichtet)
Seine Bibliothek...
...mit schönem Bild...
... und interessantem Geheimgang!
Vorbei an den Schätzen einiger Raubzüge gelangt man nun in diverse Räume, die stilecht alle mit den passenden Objekten und der perfekten Musik ausgestattet sind. So wird zum Beispiel in einer Schänke das sowieso auf dem Gelände des Fliegenden Holländers stark präsente Logo unter anderem auf jedem Bierkrug aufgegriffen, jedoch ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Die Schänke
Schon durch die Fenster dieser Räume lässt sich ein Blick auf den Hafen und der damit verbundenen Doppelladestation erhaschen, die auch bald aufgrund der immensen Kapazität der Bahn erreicht wird. Platz genommen in den sehr bequemen, riesigen Booten mit etwas anderer Sitzaufteilung wartet man nun gespannt auf den Antritt der Reise.
Impressionen aus dem Hafen...
...die leider unscharf sind! Aber leider habe ich kein anderes Bild.
De zitplaatsen
Los geht’s nun also, wir fahren raus auf die hohe See. Die erste Szene noch schön übersichtlich gehalten zeigt zwei Schiffe 'bei der Arbeit'. Eimer werden emporgezogen, Pakete wackeln über den Köpfen.
Bis hier hin kannte man ja schon mehr oder weniger den Ablauf der Fahrt, wie z.B. durch coastersandmore.de.
Die Spannung stieg als ins unermessliche, kommt doch jetzt der geheim gehaltenen Darkrideteil.
Ja, DARKride beschreibt es schon nahezu perfekt, zumindest die ersten 2 dritteln der Fahrt.
Durch die vorne im Boot angebracht Lampe werden schnell die sehr dichten Nebelschwaden in tiefschwarzer Nacht sichtbar. Und die bleiben auch erstmal ihre Zeit, Nebel verzieht halt nicht so schnell. Ok, es wird eine ungeheure Spannung aufgebaut, denn in diesem Teil der Fahrt wird es nicht nur dunkel und neblig, auch eine gewisse Kälte und Meeresrauschen tragen zu der Stimmung hinzu. Doch vor allem die unendlich scheinende Fahrt im Dunkeln lässt etwas Großes erwarten.
Doch meiner Meinung nach ist hier der Spannungsbogen einfach zu hoch, so dass die folgenden Teile einfach nicht mehr mithalten können.
Nach und nach hört man Wassergeplätscher, bis man sich urplötzlich in mitten von Wasserwänden wieder findet. Von vorne wird ein Schiff (anscheinend das Geisterschiff, mit dem man doch besser nicht in Berührung kommen sollte) auf die Wasserwand projeziert. Man fährt geradewegs darauf zu, um dann im letzten Moment doch noch trockenen Fußes davonzukommen.
Doch die nächste Überraschung wartet schon. Jetzt steht das Schiff vor einem und man wird etwas hochgefahren um dann mit einigen Regentropfen in ihm zu verschwinden. Es folgen ein kleiner Drop und direkt darauf der sehr steile und schnelle Lifthill. Zuerst wird man noch einige Sekunden festgehalten, links und rechts prasselt Wasser die Wände herunter und der ganze Lifthillturm erleuchtet in rotem Licht.
Dann geht es ratz fatz rauf auf den höchsten Punkt, wo noch einmal der Kapitän zu einem spricht um dann heraus auf den Coasterteil zu fahren. Dieser gestaltet sich, wie ja schon von den Bildern bekannt, eher nüchtern. Die Höhle am Anfang ist noch einmal mit Nebel gefüllt (als wenn man nicht schon genug davon drinnen hatte), der Rest der Fahrt ist ein fast schon gemütliches Auf und Ab mit Umschwung und
Blockbremse und anschließender Schussfahrt ins Wasser, die (hoffentlich nur) heute sehr trocken ausgefallen ist. Ehrlich gesagt ist man innen mehr nass geworden als außen.
Es folgt noch der Rückweg in die Station, von der es dann auch schnell wieder nach draußen, vorbei an einem heute nicht aktiven Fotostand nachgeht.
Die Abfahrt...
...
...in den Tunnel!
Und schnell wieder raus
Der Turn
Die letzte Kurve bevor...
...Splash!
Das Boot
Dort wurden wir dann wieder mit Getränken empfangen, außerdem gab es kostenlose Schweinshaxen, kleine Roggen- oder Mehrkornbrote sowie Milchbrötchen mit Käse und Salatblatt fürs Leiblich wohl und als Stärkung nach der 'anstrengenden Reise'.
Die zwei Erzähler vom Anfang ließen um 14 Uhr erneut die Glocken läuten und beendeten die Fahrten somit. Damit war das Treiben um den Holländer aber noch keineswegs vorbei, weiterhin stand jegliche Verpflegung noch bereit und wurde noch zu genüge nachgefüllt. Leider mussten wir relativ schnell wieder nach Hause. Also ging es nach noch einigen Fotos wieder ab durch den ansonsten leeren Park. Am Ausgang bekam
jeder Besucher noch einmal eine Eftelingtüte mit Parkheft, riesigem Geburtstagskalender in DVH Aufmache, diverse Prospekte, ein 'rote Beeren Milchgetränk', Pringels und noch Bonbons sowie einen DVH Ansteckbutton. Das alles natürlich völlig umsonst.
Letzte Impressionen vom DVH...
...
...und dem restlichen (leeren) Park
Fazit des Tages:
Das Event war super organisiert, der Park hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Der Grund, eine Promo-aktion an der auch diverse Medien teilnahmen, wurde voll und ganz vom Park in eine schöne Zeit umgesetzt. Die Attraktion wurde perfekt ins Licht gerückt, kann aber meiner Meinung nach leider nicht den Ansprüchen gerecht werden. Aufgrund des schon bekannten und eher nüchternen Coasterteils erhoffte ich mir einen bombastischen Darkrideteil. Dieser ist zwar sehr innovativ (also ich hatte so etwas in der Art noch nicht erlebt), aber das gewisse Etwas fehlt. Als Familienfahrt könnte er für schreckhafte Kinder auch schon wieder zu gruselig sein, spielt sich eigentlich doch alles in totaler Dunkelheit ab und wird mit spannungsgeladenen - aber eben leider falsch eingesetzten - Effekten unterstrichen.
Wenn man im Park ist, kann man ihn durchaus 'mal mitnehmen', wenn man aber nicht dazu kommt muss man keine großen Gewissensbisse haben, denn die Hammerattraktion hat man sicherlich nicht verpasst.
So das war’s von meiner Seite aus, ich entschuldige mich schon mal im Voraus für das ein oder andere nicht so gute Foto, die Anlage im Inneren ist sehr Dunkel gehalten und das Wetter wollte heute auch nicht so wirklich sein Bestes geben. Beschwerden über den Bericht selbst bitte an mich, aber ihr solltet wissen, dass es mein erster ist
Schönen Abend noch
mfg
almier