Berichte vom Phantasialand gibt es hier wie Sand am Meer. Da ich aber das PHL das erste Mal besuchte, wollte ich einfach mal die Meinung eines "Frischlings" kundtun.
Nachdem ich schon als Kind jedes Jahr mindestens einmal im Europa Park war und bis heute wohl an die 40 Besuche dort hinter mir habe, wurde es nun allmählich Zeit auch das Phantasialand in die Liste meiner besuchten Parks aufzunehmen. Eigentlich war über die Tage ein Skiurlaub geplant gewesen, der sich jedoch aufgrund Schneemangels in einen Spontanurlaub im PHL umwandelte. Glücklicherweise gab es gerade ein Angebot für Übernachtung + Frühstück + 2 Tage Park (2. Tag kostenlos) für 105 EUR pro Person. Gesagt getan und am 5. April war Anreise. Durch den EP waren unsere Erwartungen natürlich schon sehr hoch an die neue "Nr. 1" der deutschen Parks. (lt. Parkscout)
Nach 3 h Fahrt kamen wir dann um 10 Uhr am Hotel an und kamen nach Abschluss des eincheckens um 10,30 Uhr endlich in den Park.
Den genauen Ablauf kann ich hier nicht mehr wiedergeben und interessiert sicherlich auch keinen. Daher widme ich mich kurz den besuchten Attraktionen:
Feng Shui Palace
Hierbei wusste ich schon, dass es sich um ein Mad-House handelt, habe auch die Hintergrundgeschichte schon irgendwann mal gelesen, wurde aus der Pre-Show, sowie der eigentlichen Fahrt überhaupt nicht mehr schlau. Von der Größe dürfte es fast genauso groß wie im Gardaland gewesen sein. Auch den Fahrtablauf fand ich sehr interessant, da man erst langsam aufgeschaukelt wurde, bis sich der Raum endlich überschlug. Dies vermisse ich leider etwas im Europa Park. Allerdings gefällt mir Kassandra doch aufgrund der Stimmung und des genialen Soundtracks ein wenig besser.
Mystery Castle
Bei der Eröffnung des Free Fall Towers vor ca. 10 Jahren war ich das letzte Mal auf so einem Ding und fand es eigentlich nur grauenhaft. Ich zwinge mich eigentlich immer ein 2. Mal auf eine Attraktion, da der 2. Eindruck meist harmloser als der erste ist. Beim FFT war dies aber leider nicht so. Seitdem waren diese Türme für mich gestorben. Mit einem Pulsschlag im gesundheitsgefährdenden Bereich ging es dann auch in den Turm. Zum einen kamen dann noch Live-Erschrecker dazu, von denen ich seit dem Horror-Haus im Movie Park (IT) genug habe!
Nach einer kurzen Wartezeit ging es dann endlich in den Turm und man konnte Platz nehmen. Ich fand es schon fürchterlich da man nach oben hin nur noch schwarz sah. Dann weiss ich eigentlich kaum noch etwas. Ob das Licht beim Abschuss an war oder nicht, keine Ahnung. Oben weiß ich noch, dass man die Gondeln auf der anderen Seite sehen konnte. Aber ob beim darauffolgenden Fall das Licht noch an war? - alles gelöscht!
Trotz allem war es bei weitem nicht mehr so schlimm wie ich es vom Holiday Park in Erinnerung hatte. Im Gegenteil, es hatte sogar Spaß gemacht. Ich hätte nicht gedacht, wieviel Power so ein Gerät aufbringen kann. Gerade die
G-Kräfte beim Aufwärtsschuß haben mich schon überrascht. Vielleicht gebe ich dem FFT diesen Sommer nochmals eine Chance.
Beim Absturz kam es mir allerdings noch so vor, als ob die Gondeln zusätzlich nach unten gezogen werden. Kann dies sein, oder stammt dies ebenfalls aus einer adrenalingeschwängerten Überreaktion meines Gehirns?
Winjas Fear/Force
Aus dem TV kannte ich den Bereich schon ein wenig und irgendwie ist der nicht so ganz meins. Mit dem Theming komme ich nicht so ganz klar. Soll das eine Geisterbahn sein, oder ein Land für Kinder? Irgendwie bekomme ich beim Anblick dieser Skulpturen ein komisches Gefühl. Vielleicht soll das auch so sein, ich weiß es nicht.
Die beiden Bahnen konnten auf jedenfall überzeugen, wobei uns Fear besser gefallen hat. Die Wartezeiten lagen beide Tage bei knapp 20-30 Minuten. Allerdings konnten wir 2 mal abkürzen. Einmal durch den Hotel-Fast-Pass und ein zweites Mal durch ein Schnellzugangsticket. Mehr dazu aber später.
Temple of the Nighthawk
"war mir zu häßlich, daher gibts kein Bild"
Da frage ich mich doch, warum man unbedingt einen englischen Namen für die Bahn braucht?
Vekoma-mäßig war ich bisher durch den Holiday-Park, sowie das Gardaland vorgeschädigt. Daher habe ich auch eine sehr unsanfte Fahrt erwartet. Allerdings wurde ich hier sehr überrascht. Die Fahrt an sich war sehr weich, könnte aber streckenweise etwas schneller sein. Spaß hat sie allemal gemacht. So würde ich sie mir auch für die Eurosat wünschen.
Colorado Adventure
Mein erster Vekome Mine-Train. Die Fahrt verlief ebenfalls sehr weich, machte vie Spaß und auch die Beschleunigungen wissen zu gefallen. Ok, über die Theminglücken in der Halle sehe ich mal hinweg. Auch durch die längere Fahrtdauer machts immer wieder Spaß damit zu fahren.
*sorry etwas überbelichtet*
River Quest
Hier wurde ich schon öfters, auch hier im Forum, vorgewarnt, dass diese Fahrt sehr nass werden kann. Es wurde nicht übertrieben. Glücklicherweise traf es mich aber nicht ganz so hart, wie manch Mitfahrer. Da ich aber bisher nur die „normalen“ Raftings kannte, fand ich das eine sehr gelungene Abwechslung. Allerdings frage ich mich ob die Bahn schon am Kapazitätsmaximum lief? Die Abfertigung war zumindest sehr langsam. Daher gab es hier auch die größten Wartezeiten von ca. 45-60 Minuten.
Am zweiten Tag wollten wir dann nochmals die Bahn fahren. Während dem Anstehen, sahen wir öfters einen Mechaniker mit einem Prüfgerät an dem Anlage werkeln. Dann kam es mal zu einem kleinen Stillstand bis es nach 5 min wieder weiter ging. Als wir kurz vor dem Einstieg waren, konnten wir als „Lückenfüller“ noch in ein Boot was uns dann zum Verhängnis wurde. Als wir oben im Lift ankamen setzte sich das Boot in Bewegung um nur kurz darauf abrupt anzuhalten. Mit Blick nach unten saßen wir da oben nun fest. Vor dem Strudel konnte man erkennen, dass ein Boot fest hing, oder durch eine
Blockbremse (?) festgehalten wurde. Das Boot vor uns schaffte noch den Splash und staute sich dann hinter diesem Boot.
Es kam eine Durchsage von wegen keine Panik, bitte sitzen bleiben o.ä. Da saßen wir nun ca. 10-15 Minuten teilweise im, teilweise außerhalb des Liftes bis plötzlich das Wasser abgeschaltet wurde.
Von oben konnte man nun auch erkennen, dass Personal am Rand stand und zu den Personen unten vor dem
Kreisel redete. Kurz darauf ging dann auch die Tür bei uns im Fahrstuhl auf und ein Mitarbeiter bat uns auszusteigen. Jedoch musste wir, die schon etwas ausserhalb des Lift waren (vielleicht 40 cm drüber) als erstes aussteigen, da durch den Gewichtsverlust es möglich wäre, dass das Boot abrutschen könnte.
Durch das Treppenhaus ging es dann hinter den Kulissen wieder nach unten. Zwar wurde uns versprochen, dass unten ein Mitarbeiter zu uns kommen würde, was dem jedoch leider nicht so war. Wir pilgerten also zum Ausgang von RQ und bekamen erst mal zu hören, dass die Attraktion auf unbestimmte Zeit ausfällt. Fall sie jedoch wieder läuft, könnten wir direkt durch den Ausgang wieder einsteigen. Als Kompromiss, bekamen wir jedoch ein Schnellzugangsticket, was uns den Schnelleintritt zu einer anderen Attraktion (ausgenommen Black Mamba) gewährte.
Leider gabs natürlich auch Leute im Boot, die daraus gleich Profit schlagen wollten und der Ruf nach der Bildzeitung und 500 EUR, wenn man ein Bild hinschickt wurde laut. Da ich allerdings von der Zeitung herzlich wenig halte und auch aus eine Lapalie keine Schlagzeilen wie „In Todesangst hingen sie über dem Abrund“- Bild fragt: Wie sicher sind unsere Freizeitparks überhaupt?“ lesen wollte haben wir das selbstverständlich unterlassen. Ob noch was kommt, kann ich leider nicht versprechen. Sowas wäre in meinen Augen zumindest Rufmord für den Park, was schließlich nicht sein muss.
*in der Ruhe liegt die Kraft*
Black Mamba
Da ich noch kaum auslandserfahren bin was Achterbahnen betrifft, war dies mein erster B&M
Inverter. Bisher kannte ich nur den Blue Tornado aus dem Gardaland, sowie den Eurostar. Da denkt man eben, es geht nicht besser. Bis man nach Brühl fährt. Mit einem Wort: WOW!
Was das Phantasialand mit dem kompletten Bereich gebaut hat ist einfach nur gigantisch. Lobeshymnen gab hier auch schon zuhauf, daher werde ich nicht weiter darauf eingehen. Ich denke, es kommt rüber wie ich darüber denke!
Was die Fahrt angeht, so war klar: First Ride – First Row! Überraschend war die schnelle Abfertigung der Bahn. Wir standen meist ab dem Haus neben dem letzen Überschlag an. Von da ab ging es eigentlich immer sehr schnell vorwärts. (Ausgenommen 1. Reihe). Von der 1. Fahrt blieb dann auch nicht mehr viel in Erinnerung. Nur eine butterweiche Fahrt, jede Menge positiver
G-Kräfte und ein einmaliges Erlebnis. Es folgten am ersten Tag noch 3 weitere Fahrten, da wir schließlich die anderen Attraktionen auch noch durchmachen wollten. Am 2. Tag hatte ich dann ein etwas lockereres Schuhwerk an. Hier spürte ich das erste mal richtig wie einem das Blut in die Füße gestaucht wurde! Im Gegenteil zu Silver Star, kam hier jedoch nie Langeweile nach mehrmaligem fahren auf. Die Bahn weiß einfach zu überzeugen.
Selbstverständlich sind wir auch die anderen Bahnen (Wildwasser/Themenfahrten) gefahren, was hier jedoch den Rahmen sprengen würde. (Vorrausgesetzt es liest überhaupt jemand bis hier hin). Die Themenfahrten konnten aber nicht immer ganz mit meinem "Heimatpark" mithalten. Eine interessante Fahrt für zwischendurch waren sie aber auf jedenfall.
Sehr schade fand ich allerdings die Tatsache, dass die Bahnen teilweise erst um 10 Uhr eröffneten. Da frage ich mich, wozu ich als Parkbesucher bereits um 8.30 Uhr im Park soll? Die Wildwasserbahnen waren zwar ab 9.30 Uhr in Betrieb, bei 6 Grad Außentemperatur am morgen gibts aber schöneres als sich im Schuß eine Erkältung einzufangen. Somit mußten wir bis 10 Uhr die Zeit totschlagen bis der Park endlich seinen Betrieb aufnahm.
Der größte Kritikpunkt den wir allerdings hatten lag nicht am Park selbst, sondern am Publikum. Irgendwo habe ich schon mal gelesen, dass es hieß, dass der EP das beste Publikum habe. Dies kann ich nach meinem Besuch leider nur bestätigen. Selbst im Holiday Park ist mir das Publikum noch nie so negativ aufgefallen wie im PHL. Da wurde gepöbelt, gerotzt, geschubst, Fäkalausdrücke durch die Q geworfen oder lauthals zu Songs aus dem Handy mitgeschrieen. (Nicht gesungen!) An den Gesichtern und Bemerkungen der Mitwartenden konnte man gut sehen, dass es nicht nur uns so ging. Bei Black Mamba wurden wir fast noch Zeuge einer Schlägerei. Ich möchte nicht, dass mich hier jemand falsch versteht. Selbstverständlich war dies nicht das ganze Publikum und gegen eine ausgelassene Stimmung habe ich als letzter irgendwas einzuwenden, allerdings war dieses wirklich außerhalb jeglicher Rücksichtnahme auf Nebenstehende. Es fiel uns wirklich am Ende auf, wenn wir mal zur Abwechslung ein „ruhiges Stück Q“ erlebt haben. Ich schätze mal dass ich nun den hier öfters gebräuchlichen Namen „HONK“ bestens verstanden habe.
Vielen Dank möchte ich auch nochmals an die User hier im Forum richten. Zu meiner Anfrage über den Parkbesuch kamen wirklich viele hilfreiche Antworten. Gerade der Tipp mit dem Churros Stand zehrte dann doch an unserem Geldbeutel.
*lecker*
Da fällt mir noch ein, dass das Preis-Leistungsverhältnis was das Essen angeht, wirklich noch im humanen Bereich liegt. Ich war wirklich erfreut mal wieder bezahlbare Preise an den Ständen zu sehen.
Als Fazit kann ich nur sagen, dass der Park wirklich das Potential hat ganz oben mitzumischen. Allerdings wird er es aufgrund der bisherigen Größe wohl sehr schwer haben. Auch durch meine vielen Besuche im EP war ich bisher schon sehr verwöhnt und muss leider eingestehen, dass dieser in Sachen Gestaltung/Atmosphäre die Nase nach meiner Meinung noch vorne hat. Black Mamba ist nun mal nur ein kleiner Bereich, der nicht den kompletten Park ganz mit hochreißt. Zu ständigen Pilgerfahrten nach Brühl wirds somit nicht reichen, aber der jährliche Besuch muss ab sofort drinnen sein.
Gebissene Grüße
Jochen
Und wen es noch interessiert hier ein paar Bilder vom Hotel Ling Bao:
Wir hatten die mittlere Kategorie „Konfuzius“ mit Blick zur Autobahn gebucht.
Dank Lärmschutzfenster hat man aber sowieso kaum was von draußen mitbekommen.
Die Einrichtung war wirklich sehr schön gemacht und es strahlte überall vollkommene Ruhe aus. Nicht zuletzt durch die leisen asiatischen Klänge überall im Hotel.
Zum Abendessen haben wir uns für das Restaurant Bamboo mit dem Buffet entschieden. Die Vorspeisen waren wirklich sehr gut, das Hauptgericht Standard China-Restarant, was jetzt aber nicht negativ bewertet werden sollte! Es gab stets sehr leckeres Essen und das soviel man wollte. Allerdings war ich von dem Vorspeisen-Buffet schon so angetan, dass ich bis zum Schluss mich dort durchessen hätte können. Bei einem Besuch in dem Restaurant kann man eigentlich nichts falsch machen, vorallem wenn sich danach solch ein Ausblick bietet...
So, genug geschrieben. Jetzt ist wirklich Schluß. Hoffe Euch hat der Bericht gefallen.