Nach langer Zeit und als kleine Abwechslung zu den ganzen Englandtour-Berichten, hier mal wieder ein Tagesbericht von mir.
Da ich gestern und vorgestern durch glückliche Umstände ganz spontan mit einer Freundin in Paris war und wir den Donnerstag zur freien Verfügung hatten, zog es uns nach Marne-la-Vallée um den beiden Disneyparks einen kurzen aber intensiven Besuch abzustatten.
Um entspannt völlig im "Zauber Disneys" zu versinken und beide Parks in ihrer Gänze zu erleben, reicht ein Tag natürlich nicht aus - das haben wir aber auch nicht erwartet und dennoch viel mehr geschafft als vorher gedacht und einen absolut tollen Tag bei angenehmem Andrang und absolutem Kaiserwetter erlebt.
Für mich war es der erste Besuch in beiden Parks und obwohl mich vorher eigentlich kaum etwas am Pariser Disneyland Resort gereizt hat und ich einen Besuch dort immer wieder aufgeschoben habe, kann ich nun sagen, dass ich ganz bestimmt wiederkommen werde (insbesondere weil ich jetzt ja schon vor der Baustelle des "Tower of Terror" gestanden habe...
).
Begonnen hat der Tag mit einer entspannten und unkomplizierten Zugfahrt mit dem RER aus der Pariser City bis nach Marne-la-Vallée, wo wir um kurz vor 10Uhr ankamen. Dort schnell das Gepäck im Schließfach verstaut (4Euro/72h) und vorbei am Disney Village ab zu den Kassen der
Disney Studios.
Dort hieß es dann erst mal 15min warten bis die Kassen aufmachten und nach noch einmal ca. 15min Wartezeit (da nur zwei Kassenhäuschen geöffnet wurden) hielten wir endlich unsere Eintrittskarte in der Hand und konnten uns ins Vergnügen stürzen.
Schon etwas ärgerlich, wenn man extra pünktlich um 10Uhr am Park ist und dann die erste halbe Stunde vor den Kassen verbringt weil diese nicht pünktlich und dann auch nicht in ausreichender Zahl öffnen - da es sich hierbei jedoch mit Abstand um die längste Wartezeit des Tages handelte, konnten wir das später rückblickend ganz gut verschmerzen.
Also - ab in den Park!
Nachdem man die überdachte Mainstreet in Studio 1 durchschritten hat, läuft man direkt auf dieses "kleine Häuschen" zu, dass sicherlich bald dafür sorgen wird, dass sich die Disney Studios nichtmehr hinter dem Hauptpark nebenan verstecken müssen.
Sehr imposant das Ganze - auch durch die zentrale Lage im Park.
Unser erster Ride an diesem Tag sollte der "Rock'n'Roller Coaster" sein und aufgrund der nicht vorhandenen Wartezeiten folgte direkt noch eine zweite Fahrt.
Hat mir verdammt gut gefallen, sowohl von der Aufmachung als auch von der Fahrt selbst. Der Abschuss durch den blitzenden Tunnel in die nebelige und dunkle Halle rockt (durch den passenden Sound sogar im wahrsten Sinne des Wortes) gewaltig und kommt einem viel intensiver vor als beim nackten Bruder in Walibi World. Auch die restliche Fahrt ist durch das passende Drumherum natürlich weitaus interessanter als in Holland.
Da unsere Zeit ja etwas knapp bemessen war, war leider keine Zeit für die Stuntshow und es ging einmal um die Baustelle herum rüber zum "Animation Courtyard" wo es dann in einem Monat auch einiges neues zu entdecken gibt.
Das "Cars Rallye - Karussel" sieht schon komplett fertig aus und als wir dort vorbeikamen wurden wohl gerade einige Soundeffekte getestet.
Habe dort direkt noch einen kurzen Boxenstopp in der "Casa della Tires" beim guten Luigi eingelegt.
"Crush's Coaster" direkt gegenüber scheint aussen auch schon komplett fertig gestellt und es wurden zumindest vormittags einige Testfahrten durchgeführt so dass hin und wieder ein Schildkrötenpanzer über den kleinen Outdoor-Part rollte.
Nun ging es weiter zur "Studio Tram Tour: Behind the Magic", die mir dafür, dass es sich ja nicht um reale Filmstudios handelt, echt gut gefallen hat. Hier mussten wir ca. 10min warten bevor wir unseren Anhänger besteigen konnten.
Das Londoner Straßen-Set sowie der Catastrophe Canyon sind echt gut gemacht und die Filmrequisiten teilweise echt sehenswert.
Etwas merkwürdig fand ich den Part in dem man durch die Kostümschneiderei fährt.
Frei nach dem Motto "Wir haben doch keine Zeit!" ging es nun schon auch wieder Richtung Ausgang.
Noch schnell einen Burger im Schnellrestaurant im Studio 1 verdrückt und schon war unser Kurzbesuch in den Disney Studios zuende.
Fazit: Wenn man keine Zeit für bzw. kein Interesse an Shows hat, dann hat der Park momentan tatsächlich noch nicht sonderlich viel zu bieten. Das ändert sich jedoch in Kürze und das was momentan schon dort zu finden ist, hat auf jeden Fall Qualität.
Meiner Meinung nach hat der Park verdammt viel Potential und vermittelt die Filmstudio-Atmosphäre ziemlich gut.
Ich werde definitiv wiederkommen und dann bringe ich auch mehr Zeit mit.
Doch weiter im Text:
Kaum aus den Studios raus, steht man auch schon vor dem "herrlich kitschig schönen" Disneyland Hotel in dessen Erdgeschoss sich der Eingang zum
Disneyland Park befindet.
Da wir ja morgens schon ein "One Day/Two Parks-Ticket" gekauft hatten, konnten wir diesmal ohne Wartezeit direkt in den Park und waren erst mal leicht erschrocken über den doch recht großen Betrieb auf der vor uns liegenden Mainstreet.
Jedoch verteilten sich die Besucher ziemlich gut im Park und voll wirkte es auch nur an den zentralen Punkten. Ausserdem waren größtenteils Familien mit kleinen Kindern im Park wodurch die Wartezeiten eher bei den gemütlicheren Attraktionen etwas höher waren. So war auch das Fantasyland der Bereich, in dem es sich am ehesten etwas knubbelte.
Merke: Kinderwagen können verdammt gefährlich sein und werden gerne als "Platz-Frei-Räumer" von den genervten Monstern missbraucht, die hinten an den Kinderwagen dran hängen.
Wir bogen von der Central Plaza aus jedoch zuerst rechts ab in Richtung Discoveryland wo schon "Space Mountain: Mission 2" auf uns wartete.
Wir konnten direkt bis zur Treppe in die Station durchgehen und nach ca. 2min saßen wir auch schon im Zug.
Von aussen macht die Bahn ganz schön was her und die Nebeleffekte bei jedem Abschuss sehen einfach super aus.
Die Fahrt selbst fand ich okay, wenn auch teilweise wirklich ganz schön "schlagfertig" (besonders bei einer späteren Fahrt in der letzten Reihe gab es ganz schön heiße Ohren und blaue Schultern).
Ich weiß nicht, wie die Bahn im Urzustand thematisiert war, aber verglichen mit dem "Rock'n'Roller Coaster" ist die Halle doch recht frei von Lichteffekten - gerade dadurch hatte ich jedoch öfters das geniale Gefühl nicht zu wissen wo oben und wo unten ist.
Als Gesamterlebnis ist die Bahn ne feine Sache, die Schläge schmälern den Fahrspaß jedoch leider schon ganz schön.
Nun ging es erst mal rüber ins Adventureland, den Themenbereich, der mir persönlich am besten gefallen hat.
Es ist zwar irgendwie alles ein komischer Mix aus Orient, Karibik, Afrika und südamerikanischem Dschungel, in den einzelnen Bereichen um die Attraktionen wirkt jedoch alles sehr stimmig und gerade bei schönem Wetter fühlt man sich sofort wie im Urlaub.
Natürlich wollte ich mir nun auch mal den Ride (bzw. einen der vielen Rides...) angucken aus dem Phantasialand, Europapark und Co. früher ihre Ideen geklaut haben und somit ging's zu "Pirates of the Caribbean".
Hier mussten wir ca. 25min warten, da dies erstens eine sehr beliebte Attraktion bei der Kinderwagenfraktion war und zweitens nur auf halber Kapazität gefahren wurde (es wurde jeweils nur das hintere Boot beladen, das vordere fuhr immer leer).
Die Fahrt hat mir gut gefallen, wenn auch einige Szenen etwas farblos wirkten - die Größe hat dann vieles wieder gut gemacht.
Nun ging es kurz ins nebenan liegende Fantasyland - irgendwie nicht so meins. Zu kitschig, zu bunt, zu viele kleine Kinder im Prinzessinnen-Outfit und vor allem zuuuuu viele genervte Eltern.
"It's a small world" hätte mich ja schon mal interessiert, einfach um mitreden zu können (
) und um einmal die schreckliche, sich im Gehörgang festfressende Musik zu hören - meine Begleitung war aber nicht zu überreden.
So wurde dann kurz "Casey Jr." mitgenommen (wenn man schon mal da ist, muss man einfach counten - man ist ja schließlich Onrider!) und somit zumindest eine kleine Runde um den Aussenbereich von "It's a small world" gedreht.
Nach einem kleinen Snack sind wir wieder zurück ins Adventureland zu "Indiana Jones and the Temple of Peril" um uns den zweiten "Satz heiße Ohren" des Tages abzuholen.
Die Bahn sieht nett aus, der
Looping ist ziemlich intensiv, dafür sind die Schläge in den Kurven echt nicht schön und das Layout ziemlich einfallslos. Bin jedenfalls froh, dass ich die Bahn nie rückwärts fahren musste.
Trotz sehr kurzer Wartezeit, ist es bei der einen Fahrt geblieben, da es dann doch mehr Spaß gemacht hat sich die Bahn noch ein wenig von aussen anzusehen.
Nach einem kurzen Fußmarsch befanden wir uns nun im Frontierland direkt vor dem Eingang von "Big Thunder Mountain".
Hier hieß es auch ein wenig warten (ca. 20min), bevor wir in unserem Minenzug Platz nehmen konnten.
Nach "Rock'n'Roller Coaster" für mich die zweitbeste Bahn an diesem Tag.
Perfekt durchthematisierte, lange, rasante und angenehme Fahrt. Besonders die letzte, nicht enden wollende Abfahrt in den dunklen Tunnel Richtung Station fand ich genial. Gefällt mir viel besser als "Colorado Adventure", was natürlich auch daran liegen kann, dass ich "C.A." schon zig mal gefahren bin.
Vorbei an der Station der Raddampfer führte uns unser Weg nun zu "Phantom Manor".
Sehr schöne Geisterbahn mit ungewohnt großen Szenen.
Wurden leider zusammen mit einer englischen Schulklasse in den Aufzug "gesperrt", was die Atmosphäre etwas kaputt gemacht hat, nachdem wir diesen dann verlassen hatten und in unserer Gondel saßen fühlten wir uns jedoch direkt in eine andere Welt versetzt.
In dem Punkt hat mich Disney generell begeistert: Die verstehen echt was davon einen in andere Welten zu versetzen und innerhalb kürzester Zeit eine verdammt dichte Atmosphäre zu kreieren.
Auch hier konnte man wieder sehr oft sehen, wo andere Parks sich so ihre Inspirationen holen bzw. geholt haben bevor das Geld für eine eigene fähige Kreativabteilung da war.
Da sich der Nachmittag nun langsam dem Ende zuneigte, ging es noch einmal rüber ins Discoveryland um noch ein Ründchen ins All geschossen zu werden bevor sich meine Begleitung dann noch auf dem Mainstreet dem Kaufrausch hingab (mir reichen Fotos als Souvenir, aber alle bei denen das nicht so ist, können sich hier in diversen Shops zu Tode shoppen).
Mit einem letzten Blick auf das Schloss (welches viel größer ist, als ich vorher gedacht hatte) verließen wir den Park und machten uns auf den Weg zur Bahnstation, wo unser Koffer und der Zug zum Flughafen schon auf uns warteten.
Fazit: Auch wenn ich vorher skeptisch war ob Disneyland Paris überhaupt etwas für mich ist, da es normalerweise der Thrillfaktor ist, der mich in Freizeitparks zieht, muss ich jetzt sagen, dass mir der Park verdammt gut gefallen hat.
Auch die Attraktionen die schon mehrere Jahre auf dem Buckel haben (und das haben ja fast alle) wirken wie neu und werden gut gepflegt.
Man fühlt sich mit Betreten des Parks sofort "eingelullt" in die schöne heile Disney Welt und der Park ist einfach verdammt schön und vor allem auch erstaunlich grün.
Ich habe natürlich bei weitem nicht alle Attraktionen ausprobieren können und erstrecht nicht jeden Winkel des Parks gesehen, aber so bleibt auch mehr zu entdecken für den nächsten Besuch.
Vielen Dank fürs Lesen,
Jens