Da hier ja mittlerweile immer mehr über dahingeklatschte Phantasialand-Berichte (gibt es davon nicht schon genug?) gemeckert wird, wollte ich mal etwas anderes, nicht ganz so häufiges beitragen. Klar werden meine Berichte nicht die Qualität von Toms haben, aber vielleicht interessiert den ein oder anderen ja doch mal die Meinung eines Menschen, der nicht schon 150 bahnen auf der gesamten Welt verteilt gefahren ist.
Also wir morgens am 02.04.2007 gegen 8.30Uhr in Port Richey, dem Standort unseres Ferienhauses, losgefahren sind, ging es südlich über die I-57 South nach Tampa und von dort aus über die I-4 East Richtung Orlando. Gegen 10.00Uhr kamen dann auch die unzähligen Disney-Ausfahrten, doch wir wollten ja etwas weiter ins SeaWorld. Also fuhren wir runter auf den Central Florida Pky und dann auf den SeaWorld Drive. Ich weiß nicht mehr, wo es anfing, doch die Zufahrtsstraße ist etwas eng und verstopft geraten. Also kamen wir erst um 10.45Uhr am Parkplatz an und waren gegen 11:00 Uhr nach gründlichster Taschenkontrolle (sollte man in Europa auch einführen) und Ticketkauf (Da wir uns nicht sicher waren, ob wir BuschGardens noch besuchen werden, haben wir 2 normale Tagestickets gekauft) im Park.
Kleiner Tipp am Rande: Es gibt derzeit das Angebot (dort gibt es so oder so immer und überall Angebote etc.), sowohl für BuschGardens Africa als auch für SeaWorld Orlando eine Jahreskarte für je 64,95 USD (+Sales Tax) zu erwerben, was einem Tagespreis entspricht. Eine Jahreskarte für beide Parks zusammen kostet 126,90 USD (+Sales Tax). Allgemein sind die Eintrittspreise dort drüben zwar teurer, aber aufgrund des großen Angebots auch absolut gerechtfertigt. Andere Kombitickets gibt es auch noch, einfach mal auf den Websites nachsehen (meist bei Vorbestellung für Out-of-state visitors günstiger).
EDIT: In vielen Supermärkten wie z.B. publix gibt es Tickets zu kaufen, was euch das Warten an der Ticketkasse abnimmt.
Eingangsbereich
Was macht man im Park? Richtig, Showplan schnappen und Showzeiten nachgucken. Um 12.15Uhr wollten wir uns Blue Horizons angucken. Die Zeit bis dahin verbrachten wir bei den Delphinen und Flamingos und ich auf Kraken.
Zu viele Krabben gegessen?
Delfine zum Anfassen 1
Delfine zum Anfassen in der Totalen
Ich habe bereits viel Positives von Kraken gehört, doch ich wurde überrascht. Die Queue ist zwar nur zweckmäßig, aber das macht bei einer Wartezeit von 10Minuten auch nichts, schließlich fuhr man im 3-Zug-Betrieb. Die Abfertigung ist zwar nicht der Hammer, störte mich aber auch nicht besonders, schließlich macht die Fahrt einiges her. Platz genommen irgendwo in der Mitte (ich glaube 5. Reihe) ging es also nach einer kleinen 190° Rechtskurve den Lifthill meines ersten B&M-Floorless mit Blick über den rechten Parkteil. Bzw. links auf den entstehenden Wasserpark „Aquatica“ hinauf. Nach einem B&M-typischen Pre-drop ging es über eine 90°-Rechtskurve den knapp 45m hohen Firstdrop hinunter. An sich nicht so besonders, dafür ist das, was danach kommt, allererste Sahne (zumindest für mich, da ich bisher nicht viel Vergleichbares gefahren bin). Mit etwa 100 Sachen einen
Loop zu durchfahren macht schon Spaß. Dann kam für mein ein neues Element, ein Dive-
Loop, welchen ich zwar klasse fand aber mir bei einem
Inverter besser vorstellen könnte (am besten noch auf dem Wasser). Die nächsten Inversionen (Zero-
G-Roll,
Cobra Roll,
Loop,
Corkscrew) machten auch ordentlich Spaß. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, lasst auch einfach überraschen, sofern ihr noch nicht gefahren seid. Fazit: Kraken ist ein super B&M-Floorless, den ich an sich missen möchte. Einfach butterweicher Spaß pur (da kann man auch den einen Schlag, den ich irgendwo gespürt habe, verzeihen).
1st Drop – Loop – Dive Loop
Lifthill
Lifthill 2
Pre-Drop
Und ab geht’s
Nochmal 1st Drop
Und weiter durch den Loop….
Dann war es auch fast soweit, der Einlass ins Whale & Dolphin Theatre begann. Wir waren gerade noch rechtzeitig da (fast 30min vor Beginn der Show) und fanden auf mittlerer Höhe im rechten Bereich des üppigen „Theaters“ 2 Plätze mit guter Sicht. Die Show begann und war klasse, viel möchte ich dazu nicht sagen. Einfach hinfliegen und angucken und begeistert sein. Die Papageien (?) passten auch ganz gut in das Konzept.
Vor der Show
Das Theater
Delfine
Das sind Zähne
*surf*
Mal zu dritt
Schlussbild
Danach drehte ich noch eine Runde auf Kraken (Wartezeit diesmal etwa 15-20 Minuten) und dann machten wir uns auf den Weg in Shamu Stadium um uns die Show „Believe“ anzusehen. Wenn man bisher nur deutsche Theater aus Freizeitparks kennt, ist das Shamu Stadium erstmal richtig beeindruckend. Hier achtete ich extra auf Sitzplätze weiter oben (warum seht ihr auf den Bildern). Leider bekamen wir dort nur noch welche weiter rechts und konnten daher wenig auf dem riesigen Videoscreen erkennen. Unten wurden Regencapes verkauft und ich glaube, jeder der dort keines gekauft hat, hat es bereut). Dann begann die Show mit einem Appell zur Erhaltung der Meere (ich bin übrigens der Meinung, dass die Becken riesig wirken, doch für die Tiere klein sind und dass das offene Meer einfach das beste Aquarium für diese Tiere ist, auch wenn SeaWorld schon viel Gutes für die Tiere macht). In welcher Reihenfolge was bei der Show kam, weis ich nicht, doch der Höhepunkt war sicherlich Shamu’s „Soak the audience“, daher auch die Regencapes. Ein kleiner Junge durfte einen der Orcas dann noch „füttern“ und nach gut 30 Minuten Top Entertainment war die Show auch vorbei. Fazit: Dagegen kann meiner Meinung nach jede Meerestier-Show in Deutschland einpacken.
Theater XXL
Videoscreen
Begegnung der dritten Art?
Das ist ein Orca.
Shamu, Shamu, Shamu!
Und noch ein Orca.
Erstmal genug Shows gesehen, wollte ich noch schnell Shamu Express counten, doch 30 Minuten für einen Kiddiecoaster in einem park, in den man nicht alle Tage kommt, war mir der Standard nicht wert. Also gingen wir auf der Suche nach etwas Essbarem in Richtung Eingang und landeten schließlich in einer Bakery. Die sind für den Hunger zwischendurch allemal besser als ein Hamburgerstand (zumindest bei Disney sehen die an den Imbiss“ständen“ aus wie McDonalds Überreste, daher habe ich lieber gleich verzichtet). Ich wollte einen Muffin und einen Shake, doch das war kein Muffin, sondern zumindest für europäische Verhältnisse ein ganzer Kuchen. Trotzdem hat’s geschmeckt.
Frisch gestärkte machten wir uns wieder auf den Weg in den hinteren Parkteil, in dem noch Journey to Atlantis auf mich wartete. Dank Single Rider Line musste ich anstatt der regulären 50 Minuten gerade mal 15 Minuten warten.
Ich hatte ziemlich genau null Ahnung, was mich da erwarten wird. Also pflanzte man mich in eines der Boote und ab ging’s in den „Darkride“-Part. Viel möchte ich nicht verraten, denn dann wäre die Spannung weg, die sich zumindest bei mir während der Fahrt ins Ungewisse aufgebaut hat. Irgendwann kam dann ein Lifthill und es ging bergauf und dann logischerweise wieder bergab, nämlich ins Freie. Wirklich nass wird man nicht. Also dümpelt man weiter Richtung Lifthill Nummer 2 über einen sinnlosen, etwa 50cm hohen Hügel mit danach 50cm Drop, bei dem das komplette Boot einmal geflutet wird. Danach geht es den besagten zweiten Lifthill hinauf, dem sich unter Anderem noch ein sehr plötzlich kommender Achterbahnteil anschließt.
Splash
Noch lächeln sie
Schön grün ist’s im SeaWorld
Schön genässt wollten wir uns noch die Manatees und kalifornischen Seelöwen ansehen. Was ein Manatee fragte ich mich bis dahin auch. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie im Wasser vor sich hervegetierende kartoffelsackähnliche Lebewesen. Man kann sich das Becken auch von unten ansehen, da sieht man dann einen schwebenden Kartoffelsack von unten. Trotzdem finde ich diese Art von „Lebewesen“ sehr interessant.
Für den, der wissen möchte, was Manatees denn genau sind, zitiere ich hier mal Wikipedia:
Die Rundschwanzseekühe (Trichechidae), abgeleitet von der englischen Bezeichnung auch Manatis genannt, sind eine Familie aquatisch lebender Säugetiere. Zusammen mit den Gabelschwanzseekühen oder Dugongs (Dungongidae) bilden sie die Ordnung der Seekühe (Sirenia). Die Familie umfasst drei Arten, die alle in einer Gattung, Trichechus, eingeordnet werden: den Karibik-Manati (T. manatus), den Amazonas-Manati (T. inunguis) und den Afrikanischen Manati (T. senegalensis).
Quelle:
de.wikipedia.org Rundschwanzseekühe
Manatis zum Ersten
Manatis zum Zweiten.
Seelöwe 1
Seelöwe 2
Seelöwe 3
Das war es dann auch schon für den heutigen Tag, also machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz um ein Hotel zu suchen und finden. Später wollten wir eventuell noch einmal zu „Mistify“, einem täglich um 22 Uhr auf dem See stattfindenden Feuerwerks-Lasershow-Waterscreen Spektakel wiederkommen, aber dazu gibt es ja Stempel.
Fazit: SeaWorld ist ein wirklich erstklassiger Freizeit- und Entertainmentpark, den man sich bei einem Floridatrip nicht entgehen lassen sollte. Auch wenn es den Tieren im offenen Meer sicher besser ginge, setzt SeaWorld sich für deren Existenz ein und möchte daraus nicht nur Profit schlagen. Auf jeden Fall einen besuch und das Eintrittsgeld wert. Klar kommen Coaster-Enthusiasten im 1,5h entfernten BuschGardens oder in Universal’s Island of Adventure mehr auf ihre Kosten, da SeaWorld an richtigen Achterbahnen „nur“ Kraken zu bieten hat, wobei Journey to Atlantis garantiert mehr Spaß macht als Poseidon o.Ä., wobei dieser Vergleich ja auch sehr gewagt ist.
Da wir am nächsten Tag Walt Disney World Resorts Epcot besuchen wollten, dachten wir uns, dass ein Walt Disney World Resort Hotel wohl die beste Möglichkeit sei. Ist es auch, wenn man denn vorher bucht, was bei uns allerdings nicht möglich war, da der Termin kurzfristig entscheiden wurde. Also schnell rüber zu Disney und in das riesige Straßennetz gelangt (Und was ist wirklich idiotensicher). Intelligenterweise fuhren wir nach Epcot (weil wir da ja ein Hotel wollten) und landeten schlussendlich auf dessen Parkplatz, doch der nette Mann lies uns durchfahren und sagte uns, dass wir für ein freies Hotel Richtung Animal Kingdom fahren sollen. Das machten wir auch und landeten wiederum im Animal Kingdom Lodge. Die Lobby ist wirklich beeindruckend, doch leider gab es kein Zimmer mehr. Also wieder raus. Bevor wir jetzt weiterhin ein Hotel suchen, dachten wir, dass es eh billiger sei, noch mal nach hause zu fahren und am nächsten Morgen wieder zurückzufahren. Gesagt getan, gegen 21:00 Uhr waren wir total kaputt wieder in unserem Ferienhaus in Port Richey.
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