Hallo Onrider,
nachdem ich jetzt schon einige Zeit hier unten in Australien rumturne, kommt hier wie versprochen mein kleiner Bericht über die Warner Brothers Movie World, auch wenn er vielleicht leicht Superman lastig ist. Der Park liegt zwischen Brisbane und Surfers Paradise in unmittelbarer Nähe zur Goldcoast. Direkt nebenan befinden sich sowohl die Whitewater World, als auch Wet `n Wild, Dreamworld und die Sea World Parks. Alle Parks befinden sich quasi in einem Radius von vielleicht 30 Kilometern. Blöd nur, wenn man nur einen Tag fürs Coastern zur Verfügung hat und sich deshalb einen aussuchen muss.Aber nun gut.
Wir machten uns bei perfektem Parkwetter auf, die Movieworld zu erkunden. 26 Grad und strahlender Sonnenschein luden zum ausgiebigen Coastern ein. Und der Hauptgrund war sicherlich Intamins Accelerator Superman - Escape. Angekommen konnten wir sofort durchgehen, da wir bereits eine Eintrittskarte im Vorraus gekauft hatten. Der Eintritt kostet stolze 64 Dollar, die meiner Meinung nach etwas übertrieben sind, aber dazu später mehr...
Wir betraten das mächtige Eingangstor und hatten sofort ein Deja Vu. Alles erinnerte an die damalige Movie World in Bottrop. Getreu dem Motto: Kennst du einen, kennst du alle machte sich erst einmal Ernüchterung breit, da der gesamte Park fast identisch aufgebaut ist. Selbst die Wegführung ist gleich. Die Ernüchterung wich jedoch sofort der Vorfreude, denn im Hintergund sah man bereits den
Top Hat von Superman in der Sonne blitzen.
Der 40 Meter hohe
Top Hat lachte uns förmlich an und flüsterte mir zu: Fahr mich doch endlich! Hätte ich gewusst, was für Schikanen auf mich zu kommen, hätte ich es vielleicht besser gelassen
. Spaß bei Seite, das Ding sieht in der Sonne imho einfach nur Spitze aus. Ich finde Accelerator Coaster sollten immer einen
Top Hat haben (Sorry Rita und Konsorten).
Wir machten uns auf zum Eingang, von dem man einen schönen Überblick über den Track hatte. Es gibt keinerlei Fangnetze unter den Schienen und man kommt wirklich nah an den Track ran. Also auf zum Eingang, reinmarschiert und anstellen. NIX DA! Ein grimmig dreinblickender Security Typ verwehrte mir den Eintritt. Ich hatte den Fehler gemacht und ein Portmornee und ein Parkprospekt in der Hosentasche gehabt. Strengstens verboten. Strictly Safety Instructions. Ah ja. Armbanduhren sind ebenfalls gefährlich und dürfen nicht getragen werden. Wir mussten uns für einen Dollar, den man natürlich nicht wieder bekommt, ein Schließfach mieten und unsere Gegenstände da deponieren. Die Mietzeit gilt für eine Stunde. Weiß jemand, was danach passiert? Also neuer Versuch, rein da und WIEDER NIX! Ich hatte vergessen meinen Schlüssel aus der Hosentasche zu nehmen. Also das Spielchen von vorne, bis wir endlich passieren konnten. In die Queue gestellt und ca. 10 Minuten gewartet.
Während man wartet, wird man alle 2 Minuten mit den strikten Security Anweisungen genervt: Hazardous
G-Forces, extrem Acceleration, blubb. Die Spinnen die Australier
. Mal im Ernst: Sicherheit geht natürlich vor, aber muss es so extrem sein? Bei jedem Beladen marschierte ein Ride Op auf und ab und machte noch mal jeden aufmerksam, dass keinerlei Sachen in den Taschen erlaubt sind. Wir habens ja jetzt verstanden. Die Beladung erfolgt nach Reihe. Frontrow oder Lastrow fahren ist Zufall, aber wenn man liebt fragt, darf man warten, bis man Erster ist und sich die Reihe aussuchen.
Fein Platz genommen in den wirklich bequemen Sitzen und die Lapbars angelegt. Bekannte Taktik um Platz im Sitz zu schaffen und die gar nicht so nervenden Schulterbügel angelegt. Und ab geht er
WER SICH ÜBERRASCHEN LASSEN WILL, FOLGENDEN ABSATZ BITTE NICHT WEITERLESEN!
Das schönste ist, dass wirklich jeder Ride klasse thematisiert ist und irgendeine Art Pre-Show besitzt. So auch Superman. Bevor der eigentliche Launch beginnt, durchfährt man eine Metro Station, links und rechts klappern Schließfächer, Wasser schießt uns entgegen und ein Auto steht demoliert am Rand. Alles droht einzubrechen. Man durchfährt die Szenerie und stoppt apprupt. Alles droht einzustürzen. Superman klebt am Heck und redet uns zu: "There is only one way out of here. I will do this Job for you. I will accelerate you...Fast! In dem Moment startet der Launch und katapultiert uns in gut 2 Sekunden auf 100 Sachen ins Freie. Und fast 90 Grad rauf auf den
Top Hat.
Airtime gibt es im Ansatz in der Lastrow auf dem
Top Hat, sonst wird er eigentlich recht langsam überfahren. Macht aber nix, im nächsten Moment nimmt Supi wieder Fahrt auf und wir stürzen wieder gen Boden. Der Rest ist so ein wenig Desert Race, es folgt ein
Camelback mit -1
G, sprich ganz ordentlicher
Airtime, bevor man durch das Gebäude rauscht und aus dem Nebel raus dem Sonnenlicht entgegen. Netter Effekt.
Eine Kurve und ein weiterer
Camelback schließt sich an auf dem man nochmal aus dem Sitz gehoben wird.Rechtskurve und man wird langsam wieder gebremst. Was soll ich sagen? GEIL!
Die Bahn ist wirklich klasse: Toller Launch, netter
Top Hat und danach noch ein ansprechender Track. Superman ist jetzt nicht das Non Plus Ultra in Sachen Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Höhe, macht aber einfach richtig Laune. Und das Gesamtpaket stimmt definitiv. Durchschnittlich 5 Minuten Wartezeit luden zu ausgiebigen Wiederholungsfahrten ein.
Wir setzten unseren Rundgang fort und widmeten uns den Batman Attraktionen, die zum einen aus einem Simulator bestand, zum anderen aus einem
S&S Freefall mit Namen
Batwing.
Der Simulator ist nicht der Rede wert, nette Pre-Show und ein grottenschlechter Film. Da aber auch an dieser Attraktion durchgehen angesagt war, haben wir uns den Spaß gegönnt. Der
S&S ist schnell abgehandelt: Der schlechteste, den ich bislang gefahren bin. Es gibt Türme, die rocken, dieser gehört definitiv nicht dazu. Imho kam mir auch das Hochschießen relativ lasch vor, im Gegensatz zu manchen anderen. Von oben noch mal fallen lassen bis zur Mitte, das wars. Also definitiv Schrott in meinen Augen (bevor ihr mich schlagt, die Australier gehen voll darauf ab). Bin schon deutlich bessere gefahren, aber solange es vom Publikum angenommen wird, ist ja alles okay.
Wir gehen weiter entlang der Main Street und es erinnert wirklich alles an unsere damalige Movie World. Auf der rechten Seite befindet sich das Roxy 4D Kino. Das Ende der Mainstreet mündet in einer T-Kreuzung.
Links befindet sich die Ankündigung zu Lethal Weapon, ein
Vekoma SLC. Dieser hatte an unserem Besuch allerdings geschlossen. Man kam gar nicht in den Bereich rein, wo dieser Coaster stand. Na gut, just another SLC, aber gefahren wäre ich ihn schon gerne, zumindest der Count fehlt.
Geht man an der T-Kreuzung links, kommt man zum Scooby Doo Spooky Coaster. Und dieser ist für mich das eigentlich Highlight im Park. Da er komplett indoor ist, habe ich kaum Fotos davon.
WER SICH ÜBERRASCHEN LASSEN WILL, BITTE WIEDER DEN NÄCHSTEN ABSCHNITT NICHT WEITERLESEN
Um ein Fazit vorwegzunehmen: Die beste Wilde Maus, die ich jemals gefahren bin. Hat man in den bequemen Sitzen Platz genommen, geht die Fahrt los, vorbei an dunklen Gemäuern und gespickt mit allerlei Sachen aus der Geisterbahn. Man taucht unter schwingenden Sicheln drunterher und Dämonen kommen auf einen zu. Diese "Pre-Fahrt" ist schon mit kleinen Drops gespickt und weckt die Vorfreude auf die eigentliche Fahrt. Man stoppt, Scooby Doo gibt einem noch kurze Instructions und man wird per Aufzug in die Höhe gezogen. Die eigentliche Fahrt beginnt. Man verlässt den Aufzug mit einem überraschenden Rückwärtsdrop, richtig gut gemacht, und man findet sich in einer großen dunklen Halle wieder, die von Laserlicht beleuchtet und von Punk Musik beschallt wird. Es folgt eine Drehung vorwärts, ehe man den Standard Mausparcours in kompletter Dunkelheit absolviert. Nach ca. 1 Minute landet man in der Schlussbremse. Aber Schluss ist noch nicht: Wir stoppen und Scooby beglückwunscht uns zu unserer erfolgreichen Mission. Es folgt noch mal son ein Minidrop durch die Dungeons, bevor man wieder in die Station fährt.
Einfach nur richtig gut gemacht, auch wenn die eigentliche Fahrt nicht mehr sonderlich thematisiert ist, das Vor- und Nachgeplänkel machen aus der Bahn definitiv was Besonderes!
Wir gehen den Weg weiter und kommen in den Wilden Westen.
Der Bereich ist konsequent thematisiert und wirkt wie aus einem Guss. Ich kann nur sagen: Beide Daumen nach oben!
Wir kommen zur Hauptattraktion in diesem Bereich, den Wild West Falls.
Dabei handelt es sich um eine schön thematisierte Wasserbahn mit 2 Drops und einem ordentlichen Nässegrad. Aber wir wissen ja, in Australien gilt: Safety First!
Hat man einmal in den Booten Platz genommen und den Bügel angezogen, geht die Fahrt los vorbei an Felsen und durch eine Westernstadt.
Der erste Drop erfolgt rückwärts, wobei man nicht direkt ins Wasser schießt sondern eher noch eine Art
Bunnyhop rückwärts durchfährt, ehe man ins Wasser eintaucht. Der zweite, große Drop soaked einen so richtig, volles Boot vorausgesetzt. Aber wie gesagt: Safety First...
Während der Fahrt wird man aus Lautsprechern mit Sicherheitsanweisungen zugebombt und der Hammer kam zum Schluss: Wir näherten uns dem Final Drop, Arme nach oben, Splash und richtig nass geworden. Einfach ne klasse Fahrt. Als wir uns das Onride Foto anschauen wollten, meine die Perle tatsächlich, das hat sie gelöscht, weil es "strictly forbidden" ist die Arme aus dem Boot zu halten. Irgendwo hört es dann aber auf! Komischerweise interessierte das keinen anderen, naja was solles.
Wir gingen zurück und kamen an der Police Acadamy Stunt Show vorbei. Die ist richtig lustig und war auch gut besucht, vorallem da ein "Officer" ständig Leute aus dem Publikum verarschte.
Wir gehen in den hinteren Bereich des Parks und kommen zum nächsten Coaster, einem
Vekoma Rollerskater.
Standard Ausführung, ganz nett thematisiert, ruckelt gar nicht sooo extrem. Coaster Count und gut.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich ein Loony Toones Wasserride, der ziemlich ähnlich dem unserer damaligen Movie World ist, einschließlich einer finalen Wasserrutsche (Drop kann man das nicht nennen). Es folgen noch ein paar Kiddy Rides und wir hatten den Park durch.
Um den Bogen wieder zu schließen, meiner Meinung nach wird für das Geld viel zu wenig geboten. Klar, das Preisniveau hier unten ist ein anderes und die vorhandenen Rides machen Laune, aber für 64 Dollar ist das schon etwas dürftig, zumal Flatrides fast gänzlich fehlen.
Nichtsdestotrotz hat der Tag Spaß gemacht, was nicht nur an Supi und Scooby Doo lag, sondern auch am phantastischen Wetter und der Tatsacher, dass der Park dermaßen leer war, dass durchgehen angesagt war.
Beim nächsten Mal Australien ist der Rest an der Reihe, Dreamworld und Konsorten. Falls Interesse besteht, schreib ich vielleicht mal einen ausführlichen Bericht über die Ostküstentour.
Bis dahin sag ich: Good Bye Australien. Wir kommen wieder, ganz sicher!
Gruß Nordisc