"Neue" Parks sind bekanntlich immer etwas feines, und wenn dort auch noch eine Bahn steht, auf die man sich "tierisch" freut, dann macht der Besuch natürlich doppelt Spaß. Als bekennender Stealth-Addict fieberte ich somit meinem Besuch in Knott's Berry Farm (übrigens einem Park der Cedar Fair Gruppe) entgegen.
Knotts liegt ca. 15 Autominuten von Disneyland Anaheim entfernt und somit lies sich ein Besuch sehr leicht mit einer Stippvisite in der "Mutter alles Themenparks" verbinden. Direkt nach Labour Day waren beide Parks übrigens wie ausgestorben: Bei Knotts war an jeder Attraktion Walkthrough angesagt, bei Disney haben wir nie länger als 15 Minuten gewartet (mit Ausnahme der "Subs", doch dazu später mehr).
Der Eintritt ist für den relativ kleinen Park mit $49,95 verhältnismäßig großzügig bemessen, ADAC-Mitglieder bezahlen (AAA Show Your Card sei Dank) "nur" $39,15. Plus Tax.
Nach Absingen der Nationalhymne und Sicherheitskontrolle wurden wir um Punkt 10.00 Uhr vom freundlichen Personal in den Park gelassen. Überhaupt sind mir die Mitarbeiter sehr positiv aufgefallen: Immer freundlich, immer zu Späßen aufgelegt und vor allem: Viele! Ich habe die Vermutung, dass sich an diesem Tag mehr Mitarbeiter als Gäste im Park aufhielten.
Da der hintere Parkteil (mit Xcelerator) erst um 11.00 Uhr öffnete, ging es zunächst zur Neuheit "Sierra Sidewinder", einem
Mack Spinning Coaster. Kurz und knackig: das Ding ist Mist, es kombiniert ein gähnend langweiliges Layout (
Immelmann-Türme? Wozu das?) mit Zügen, die sich drehen wie eine Waschmaschine -- was während der Fahrt noch ganz lustig ist, wenn der Zug sich aber in der Schlussbremse immer noch dreht wie ein Brummkreisel, dann stimmt das Würg/Yippie-Verhältnis einfach nicht mehr. Immerhin positiv: die Bahn war mein erster Spinner mit einem (viergliedrigen) Zug. Counten. Danke. Nie wieder.
Schild des Sidewinders. Nett. Aber davon wird die Bahn auch nicht besser.
Sierra Sidewinder Track
Sierra Sidewinder in Aktion
Vierer-Zug auf Sierra Sidewinder
Danach ging es zum Silver Bullet, einem B&M-
Inverter mit 6 Inversionen. Vielleicht bin ich bislang einfach zu viele Bahnen dieses Typs gefahren, aber vom Hocker gerissen hat mich die Anlage nicht. Zu routiniert wird das Standard-Programm heruntergespult, zu einfallslos ist das Layout. Schön ist hingegen die Integration in das Wegesystem (man kann unter der Cobra-Roll herlaufen), und dass die Bahn teilweise über Wasser führt.
Silver-Bullet-Looping
Zug in der Helix
Just another B&M
Cobraroll
Nächste Bahn: Ghostrider – ein CCI-Woodie. Die Bahn ist ein wenig... ruppig. Macht aber Spaß. Jeodoch auch Kopfschmerzen. Einmal reichte mir.
Ghostrider vom Parkplatz aus gesehen.
Ghostrider
Ghostrider
Da es immer noch nicht 11.00 Uhr war (wie schon gesagt: Überall Walkthrough!) gaben wir uns noch den sehr bizarren Darkride (Calico Mine Ride). Dabei fährt man in einem Zug durch einen Bergbau, vorbei an mehr oder weniger nett gestalteten Szenen und der Zugführer gibt seinen Senf dazu. Wie gesagt: Bizarr.
Dann endlich: 11.00 Uhr. Zeit, das zu fahren, weswegen ich da war. Kurzes Stoßgebet an die
Intamin-Götter (bitte nicht kaputt gehen) und los ging es zum Xcelerator. Eine wirklich tolle Anlage: die Mutter aller Rocket-Coaster beschleunigt in 2,3 Sekunden auf 132 km/h, schickt die Passagiere über einen 62 Meter hohen Top-Hat und danach wieder senkrecht in die Tiefe. Im Anschluss durchfährt die Bahn sogar noch zwei Steilkurven, bevor es nach der knackigen Schlussbremse wieder zurück in die Station geht. Schön: die Bahn verfügt über keine Schulterbügel, sondern kommt mit Lapbars aus.
Top-Hat
90° senkrecht abwärts
Das macht wohl Spaß
Die Anlage in der Übersicht
Blick über den Launch-Track auf den Top-Hat
Launch. Knallt.
Eine der schönsten Stellen der Bahn
Overbanked Turn
Tophat
Eingang
Themeing
Wirklich, wirklich fein!
Schön gethemtes Restaurant
Und weil es so schön war: Jippiiee!
Hey! Ho! Let's go!
Beim Xceletator drängt sich natürlich der Vergleich mit Stealth auf. Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, einer der beiden Bahnen den Vorzug zu geben: Für den Xcelerator spricht natürlich das "freiere" Sitzdesign, dafür punktet das englische Pendant damit, dass die Bahn quasi um den Vorplatz herum geführt wird. Der Xcelerator – das ist leider ein derber Minuspunkt – ist optisch nicht wirklich in gutem Zustand: die Lapbars sind stak abgenutzt, der Track könnte einen neuen Paintjob vertragen und insgesamt wirkt die Bahn ein wenig heruntergekommen. Dass es sich lohnen kann, auch "alte" Schätzchen aufzupolieren hat erst kürzlich Busch Gardens unter Beweis gestellt, vielleicht besinnt sich Cedar Fair auch in Knotts eines Besseren und greift zu Pinsel und Farbeimer. Das würde den Park wirklich aufwerten, denn von der Gestaltung her ist er sehr nett und stimmig... die überwiegende Gestaltung als alte Westernstadt hat mir sehr gut gefallen.
Doch zurück zum Xcelerator: Nach fünf Rides hatte ich mein Limit für den Tag so ziemlich voll (die Hitze macht einem leider immer ein wenig zu schaffen und die Schlussbremse ist nicht ohne). Perilious Plunge lief noch nicht und auf den
Boomerang hatten weder ich, noch mein schon recht gebeutelter Magen Lust, so gab es noch ein abschließende Fahrt auf dem Schwarzkopf-Shuttle "Montezumas Revenge". Donnerwetter. Der Anton kann es aber immer noch! Toller Launch, intensive Fahrt. Für sein Alter ein Top-Ride.
Boomerang (vorwärts)
Boomerang (rückwärts)
Schwarzkopf!
Perilous Plunge
Was gibt es sonst noch in Knott's Beeren-Farm? Einen S&S Dreier-Droptower, eine ganze Menge von Flat- und vor allem Kiddie-Rides, den
Zierer-Tivolie "Jaguar!" und den Bradley-Kiddie-Coaster "Timberline Twister". Es gibt eine Park-Eisenbahn, sowie die obligatorische Kombination Rafting und Log-Flume. Haben wir ebenfalls ausgelassen, da wir noch ins Disneyland wollten und sind dann zur Strafe auf Splash Mountain bis auf die Unterwäsche nass geworden. Ja, das geht.
Fazit: Schöner Park. Klein und fein! Mit dem Xcelerator hat er ein wirkliches Schmuckstück. Nettes Personal und ein schönes Add-On, wenn man ohnehin Disneyland besuchen will. Hat mir persönlich besser gefallen als Six Flags Magic Mountain, vielleicht deswegen, weil mir letzterer "dank" defektem X gänzlich höhepunktslos in Erinnerung geblieben ist (vielleicht lag es aber auch daran, dass mich bei meinem Besuch eine übereifrige Elissa Alvey durch einen menschenleeren Park binnen 1 1/2 Stunden zu CC+13 geprügelt hat. Dafür bin ich wohl mittlerweile zu alt).
Peanuts-Themeing
Willkommen in der Geisterstatdt
Das schöne Western-Themeing...
... ist sicherlich ein Highlight ...
... von Knott's Berry Farm
Der bizarre Calico Mine Ride
S&S Turm
Die Parkeisenbahn
Snoopie ist ubiquitär
Noch mehr Peanuts 
multimueller
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