Bayern
Rauchverbot auch in Bierzelten
Die CSU will den geplanten Nichtraucherschutz in Bayern drastisch verschärfen. Im kommenden Jahr wird es wahrscheinlich das erste rauchfreie Oktoberfest geben.
Beste Laune im Bierzelt – auch ohne Zigaretten
Nach tagelanger Debatte kippte eine Mehrheit in der CSU-Landtagsfraktion am Mittwoch die geplanten Ausnahmeregelungen für Wirtshäuser und Bierzelte. Damit wird erstmals in seiner fast 200-jährigen Geschichte auch das Münchner Oktoberfest ab nächstem Jahr rauchfrei. Ausgelöst wurde die plötzliche Wende durch 40 CSU-Abgeordnete, die eine Aufweichung des Rauchverbots gefordert hatten. Daraufhin bildete sich in der Fraktion aber rasch die Mehrheitsmeinung, überhaupt keine Ausnahmen zuzulassen. Das Gesetz soll auch wie geplant zu 1. Januar in Kraft treten. Die nötigen Änderungen müssen nun im Schnellverfahren im Landtag behandelt werden.
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Die CSU-Fraktion ging überraschend sogar noch konsequenter zu Werk, als Schmid und auch Ministerpräsident Günther Beckstein geraten hatten. Beide plädierten nach Teilnehmerangaben zumindest bei den Bierzelten für Vorsicht.
„Ich habe auch mit Blick auf die Festkultur in Oberbayern gesagt, dass man sich das sehr sorgfältig überlegen soll“, meinte Beckstein anschließend. Die jetzige Regelung sei aber „eine durchaus vertretbare Angelegenheit“. Abgesehen von fünf Abgeordneten stimmten nach Angaben von Fraktionschef Schmid alle Anwesenden dafür, in Wirtshäusern keine Raucherräume zuzulassen. Eine klare Mehrheit von rund zwei Drittel stimmte anschließend auch für rauchfreie Bierzelte. „Es hat sich ausgeraucht“, sagte der ehemalige Justizminister Alfred Sauter bereits vor der Abstimmung am Rande der Sitzung.
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Nach dem ursprünglichen Gesetzentwurf hätten diese Ein-Raum-Wirtshäuser ihren Gästen das Rauchen verbieten müssen, große Gaststätten mit einem abgetrennten Raucherraum jedoch nicht. Mit seiner Forderung nach einer Aufweichung mobilisierte Stockinger jedoch auch die Anhänger eines strikten Raucherschutzes, die sich am Schluss klar durchsetzten. „Das war kein Sieg“, räumte Stockinger seine Niederlage ein. „Damit haben wir das strikteste Rauchverbot in ganz Deutschland.“
Also, ich persönlich denke, dass es gerade in München sicherlich keine Umsatzeinbußen deswegen geben wird; vor jedem Zelt warten ja eh genug Leute, die auf Einlass hoffen.
Aber wie wird das auf anderen bayerischen Festplätzen aussehen, insbesondere bei "kriselnden" Volksfesten, die genug zu kämpfen haben, klassisches Volksfest-Publikum zurückzulocken? Ich denke da beispielsweise gerade an Nürnberg, wo ein volles Bierzelt eher selten anzufinden ist; oder gerade das Rockhouse-Zelt - ein Besuch dort ohne Kippe ist für mich undenkbar! Ne, also bei solchen Aussichten werde ich komplett auf die Biergärten ausweichen, in die Zelte brauch´ich dann wirklich nicht mehr!
Dieser eklige Gestank in den Zelten ist ja auch nicht auszuhalten. Bin voll und ganz für das Rauchverbot. Wer rauchen will, kann ja draußen sitzen. Und dem Umsatz wird es meiner Meinung nach sicherlich nicht schaden.
So langsam wird diese Nichtraucherdiskussion echt eine Farce.
Und wie Brossa schon sagte. Als nächstes fühlt man sich dann durch die alkoholisierten Menschen belästigt, dann gibts nur noch alkoholfreies Bier im Zelt.
Erheiterte Grüße
Marco
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Alkohol schadet aber nur dem, der ihn trinkt. Im schädlichen Rauch sitzen alle, auch die Nichtraucher. Find die Entscheidung gut und hoffe, dieses Modell wird konsequent in ganz Deutschland umgesetzt.
Ich denke, jetzt zur Einführung werden erst mal alle meckern und motzen. Wenn das Rauchverbot dann mal ein oder zwei Jahre besteht, ist es selbstverständlich und keiner denkt sich was dabei, die Kippe vor dem Zelt zu lassen.
Letztenendes ist es doch eine enorme Verbesserung: die Luft in den Zelten wird besser, man kommt nicht mehr eklig stinkend nach Hause nur weil man n paar Bier trinken wollte und gesünder isses noch dazu!
Mich hat fast der Schlag getroffen, als es heute Abend im Rundschau-Magazin im bayerischen Fernsehen hieß, dass der Maßpreis auf bis zu 15 € klettern könnte. Auch hier steht das nochmal so ähnlich:
(...)Die markigen Sprüche einiger Wiesn-Wirte, die sogar schon einen Preis von 15 Euro pro Maß angedroht hatten, um etwaige finanzielle Ausfälle aufzufangen (...)
Ich meine, so extrem teuer kann das bestimmt nicht kommen, da gäb´s ja einen Bürgerkrieg in Bayern. Aber einige Interviews im Fernsehen und Radio heute im Lauf des Tages haben schon die Argumentationsstrategie von Verantwortlichen durchblicken lassen - nämlich dass Preiserhöhungen aufgrund der neu einzustellenden Kontroll-Dienste und des Umsatz-Rückgangs sicher "nötig wären".
Das wird meiner Ansicht nach gleich mißbraucht, um nächstes Jahr ordentlich an der Preis-Schraube zu drehen. Und die Vergangenheit hat leider Gottes schon häufiger gezeigt, wenn in München die Bier- und Fresspreise steigen, dann ziehen viele andere Feste in Restdeutschland mit.
Mal ganz ehrlich: Das Oktoberfest ist nur 1x im Jahr. Wer unbedingt in eines der Zelt muss (ich verzichte gerne darauf: zu voll, zu laut, zu teuer), hat also 11 Monate Zeit, darauf zu sparen. Natürlich sind die Preise eigentlich Abzocke, aber hey, es gibt sehr viele Dinge, die wirtschaftlich betrachtet überteuert sind. Niemand muss das zahlen, komischerweise gibt es aber immer noch genügend Leute, die es tun.
Ich find das persönlich sehr übertrieben mit dem Rauchverbot in Bierzelten . Klar für die Nichtraucher ist das ein herzliches Willkommen .
Das die Maß dann 15 € kosten soll ist ja dann klar. Hab im bericht gelesen das die Festwirten müssen ja die Raucherpolizei bezahlen weil bei mehrer 1000 Menschen halten sich viele nicht dran , seh ich z.b bei Clubs
Wer auf Rauchfreien Bierzelt wünscht soll auch bluten. Sorry wenn ich so direkt bin aber so ist das nunmal
Der erste wirklich sinnvolle Lösungsansatz in Deutschland.
Ausnahmen: keine; das bedeutet Planungssicherheit für alle.
Nur komisch, daß ich ernsthafte Zweifel an der Umsetzung habe. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß sich gerade in Bayern die Lobbyisten nicht durchsetzten werden.
Kulturell betrachtet hat man doch eher das Gefühl, daß der Begriff Parteispendenaffäre genauso urbayrisch ist wie Weissbier oder die Wiesn.
Diese ganze Nikotindiskussion wird ja auch nur in Deutschland so vorsintflutlich dilletantisch geführt.
In keinem anderen Land auf dieser Erde gab es einen derartigen Humbug. Gesundheitlich, kulturell und gesellschaftlich gesehen ist das ein Armutszeugnis. Was mich am meisten verwundert, ist, daß sich die Wenigsten darüber aufregen, daß sich die Politiker so wenig um die körperliche Unversehrtheit Ihrer Wählerschaft kümmern.
Drei Tabakkonzerne gegen Millionen Wählerstimmen: das begreif ich nicht.
Creative sportsmanship. In other words, one has to rig the game. nausi in Neu England
Irgendwie kann ich mir ein Rauchverbot auf der Wiesn nicht so ganz vorstellen, da ja das Rauchen von Pfeifen a la Alm- Öhi auch irgendwie Tradition in Bayern ist.
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