Morgens kurz nach 7, der Himmel über Oberhausen Holten. Die Tour kann beginnen.
Zum traditionellen onride-Jahresabschlussevent zog es Youkay und mich erstmals in den Holiday Park um endlich mal die mehrfach zur besten Achterbahn gewählten Expedition Geforce fahren zu können. Stellvertretend für die Mülheimer Fraktion dabei im Gepäck Bullrich sowie der Ahriman der Hilden vertrat, ging es für und bei uns vier gegen halb acht los um sich erwartungsgemäß am Kölner Ring und noch ein Stück weiter über die unnötigen Dauerbaustellen empören zu können.
Halloween Warm Up bei Kilometer 252...
...und Nebeleffekten wohin das Auge reicht!
Doch trotz zahlreicher Stopp & Go´s sowie kompletten NoGo´s auf halber Strecke traf man fast pünktlich um 11 am noch sehr leeren Parkplatz ein. Doch die Freude währte nicht lange, als man den Kassenbereich erreichte und EGF auf der "Ausser-Betrieb"-Attraktionen- Tafel vernahm. Man war nach dem Saisoneröffnungsfauxpas also vorsichtig geworden. (Unbestätigten Gerüchten zu Folge soll Dirk L. übrigens die ganze Nacht mit dem Fön den Zug der Expedition Geforce abgegangen worden sein, um den Zug auf Betriebstemperatur für die onride-Meute zu bringen.) Zu Beginn ging es dann erstmal zum Freefalltower, dessen luxuriösen Wartebereich ich in so einem Park nicht erwartet hätte. Die Fahrt war außer der angenehmen Bremse nicht großartig der Rede wert, so daß man erstmal unbeeindruckt weiter durch den Park zog. Zwischenzeitlich sah man alle fünf Minuten einen Zug auf der EGF rollen, der außer vier Gewichten im ersten Wagen allerdings nicht viel mitgeführt hat.
Die Crew von links nach rechts: Monsieur, Frank, Benlem, Bullrich, Ahriman und Zandl.
Oder auch Hilden - Duisburg - Mülheim
Bullrich durfte sogar mit Maske fahren.
Dann gegen etwa 12 Uhr war es plötzlich so weit. Die zuständigen Herrschaften eröffneten den Wartebereich der EGF und wir begaben uns rechtzeitig dort hin, wo wir nach fast einer halben Stunde Wartezeit treu des Reglements zum First Ride die First Row geentert haben. So weit so gut. Man stand dort also erstmal und es ging minutenlang überhaupt nicht voran. Wäre die Abfertigung wenigstens nur halb so einschläfernd wie Günther Jauch, hätte man auch nach 20 Minuten seine Fahrt machen können. Unbegreiflich. Vor allem aber unlogisch, warum man jede Sitzreihe zweimal abgehen muss. Erst zum Gurt kontrollieren und danach erst für den nach der Gurtkontrolle sich schliessenden Bügel. Jedenfalls vergingen Minuten um Minuten und es kam das Gefühl auf, daß die Kaffeemaschine im Pausenraum an diesem Morgen defekt gewesen sein muss. Wie auch immer. Die Fahrt jedenfalls hat einiges wettgemacht, wo ich aber noch hinzufügen möchte, daß EGF einer der Bahnen ist, wo man überhaupt erstmal mehrere Fahrten absolviert haben muss, um diese Bahn überhaupt zu kapieren. Da muss man doch erstmal hinterblicken. Was soll das überhaupt? Was wollte uns der Konstrukteur dieser Bahn eigentlich mitteilen? EGF ist keine Bahn nach der man direkt eine klare Meinung hat. (Eben ein kleines Meisterwerk, dessen Begutachtung nicht sehr schnell getan ist.) Dazu kam dann noch dieser ewige Hype wo automatisch und viel schlimmer noch meist unwiderruflich die Erwartungshaltung übertrieben hoch war. Doch trotzdem wusste sie zu überzeugen. Auch im kalten Zustand. Vorne mit der besten Sicht und hinten mit dem durch den
First Drop und andere lustige Täler wild gezogenen Zug.
8.2 °. Und die Expedition rollt.
Schreien nur nach dem Anlegen des Gurtes und vorm runterziehen des Bügels gestattet.
Außerdem müssen vor der Fahrt abgelegt werden: Spiegelreflexkameras mit Weitwinkelobjekt.
Frank und Dirk L. rüsten sich gegen die Kälte während...
...ein paar Reihen dahinter Berufskritiker Benlem und Menne so ihre Bedenken haben.
Die Fahrt musste erstmal verdaut werden und so wurden zum weiteren Zeitvertreib erstmal die Wasserbahn Teufelsfässer, ein ASR-Breaker (sehr interessante Linksdreh-Sportbarkeit) sowie der Lighthouse-Tower gefahren. Speziell bei der letzten Gerätschaft konnte man die Fahrt nicht richtig genießen, da man mit eisigen um die Ohren zischenden gefühlten 2° anderweitig beschäftigt war. Trotzdem eine geniale Geschichte, so ein Star Flyer. Die zweite Achterbahn des Tages war eine alte
Vekoma Corkscrew. (Meine erste übrigens.) Hatte einige Schläge, für eine Bahn dieses Alters allerdings völlig OK. Dafür eine schöne Human Wald-Thematisierung. Typisch hier auch wieder die manuell zu öffnenden Bügel.
Ein pfälzisches Sprichwort besagt: Hier ruht mein Weib, Gott sei´s gedankt. Solang sie lebte, war nur Zank.
Ebenfalls anwesend im Park war die Al Borland Gedächtnis Stiftung.
Dirk L. beim Vorlesen der von den (Achtung: komplizierter Satzbau) Gezogenen gezogenen Last Ride Fahrer.
(Na, wer hat’s hinterblickt? )
Die Ruhrpottfraktion plus Küppi.
Zum Mittag traf man sich dann im Restaurant Pfalzgraf, wo Dirk L. nach dem Mittagessen die Namen der EGF-Last Rider verlauten ließ. Auch wir hatten das Glück unter den gezogenen zu sein, konnten die Option allerdings leider nicht wahrnehmen, da wir bereits aus privaten Gründen früher nachhause mussten. Nachdem Essen ging es mit der kompletten Crew dann erst einmal in die Burg Falkenstein, einen
Mack Dark Ride mit naheliegenderweise guten Live Erschreckern und danach in eine Lasershow (mit Feuer und Wassereffekten) die ganz gut, aber keineswegs besonders war.
Warum haben manche Leute die kuriose Eigenschaft in lecker gebankten Kurven ihren Kopf gegenzubanken?
Man trinkt doch beim Bier auch die Krone mit.
Thorsten und ein potentieller symphatischer Onrider wie er zu onride passt. (Hoffe die Kundenakquise hat sich gelohnt).
Kann man wohl sagen. Was nicht so sau geil sind, sind T-Shirts mit Bügeltransferfoliencharme als Merchandise.
Weiter im Kontext machte man sich mit dem Donnerfluss vertraut, der mir passend zum Wetter eine komplett nasse Hose bescherte, was schon nicht mehr feierlich war. (Erst abends im Auto wurde diese trocken, dennoch keine Erkältung davon getragen). Ich bin noch nie irgendwo so dermaßen nass geworden. Einer der wenigen Raftings, wo der Name noch Programm ist und das trotz eher kurzer Fahrtdauer. Gruselig. Abends wurde es dann noch mal richtig bewegend. Als es anfing zu dämmern, kam man noch zu einigen Fahrten auf EGF zusammen, von der man vom Lift aus einen wundervollen Blick auf den mit (Natur)-Nebelbänken umschlossenen Park sowie die komplette EGF werfen konnte, welche sich zu diesem Zeitpunkt stimmungsvoll in trauter Eintracht mit den mitfahrenden Renegades wog. Überhaupt ein einzigartiges Ambiente an diesem Abend was sich da unter der EGF abspielte, unterstrichen durch einen DJ und feierlicher Beleuchtung. Schön wars!
Die Ruhe vor dem Sturm der ERT.
Stimmungsvolle Halloween Atmosphäre am Abend.
Nun mal zur Wertung: Pluspunkte bekommt der Park für das günstige Abstellen seines Vehikels, für das leckere Essen im Pfalzgraf und für die liebevoll gestaltete Halloween Deko. Minuspunkte für die miserable Onride-Foto Qualität bei den Teufelsfässern (12x12 Pixel auf 4 cm), für die extrem kurze Breakerfahrt trotz wenig Publikum am Morgen und für die einschläfernde Abfertigung im EGF Einzugbetrieb. (Nachmittags im Zweizugbetrieb ging es dann plötzlich schneller mit der Abfertigung an sich. Wer soll das verstehen?)
Fazit: EGF kann so einiges! Wird allerdings vermutlich vorerst der letzte Besuch im Haßloch bleiben! Dennoch ein wundervoller Ausklang unserer persönlichen Parksaison! (Auf gehts in die Toverland-Wintersaison
)