Herzlich Willkommen zum zweiten Teil der unglaublichen Wien-Tour!
Nach dem wir innerhalb von wenigen Stunden die Counts durchgemacht hatten, mussten die restlichen Fahrgeschäfte dran glauben.
Eines Vorweg:
Man sollte hier nicht zu viel erwarten und sich auch keine gewöhnliche Kirmes vorstellen. Es ist schwer zu beschreiben, aber wenn man sich fallen lässt, dann spielt der Prater seinen besonderen Reiz, seinen besonderen Charme aus. 08/15 Kirmesrides zwischen großen Buden, merkwürdigen Bauten und technisch aufgepeppte Anlagen - so siehts aus!
Nun gut, fangen wir an mit der ersten Geisterbahn auf dem Weg: Europas längste und größte
Geisterbahn (laut Schausteller
Molzer) direkt neben dem Megablitz.
Die große Fassade fällt schon von weitem auf und wirkt recht steril. Keinerlei große Effekte, keine großartige Beleuchtung und auch keine lauten Soundeffekte... Nichts! Als ob dieses Gebäude schon seit Jahren dort schon steht. Naja, eigentlich tut es das schon seit 1948 bzw. 1985 in der jetzigen Form.
Tickets gekauft (ca 3€), ab in den Wagen, warten, warten, warten, angeschoben werden um auf Geschwindigkeit zu kommen und los gehts! Die Effekte sind kaum elektronisch gesteuert, meist durch irgendwelche Kontakte, Hebel oder sonstige mechanische Gerätschaften aktiviert worden und es ist, wie sollte es anders sein: Trash pur! Diese Bahn hat uns aber tatsächlich das eine oder andere mal tief geschockt, was vielleicht auch an der vollkommenen Dunkelheit in einigen Abschnitten liegen könnte. Einfach genial und IMHO ein Muss! Nicht wahr, Tim?!
Weiter geht es nun Richtung Volare, vorbei am Breaker (mit recht spärlicher Abendbeleuchtung), einem Take Off und dem Blumenrad (das kleinere Riesenrad), welches zuletzt neue Beleuchtung bekommen halt - allesamt LEDs natürlich. Direkt nach Volare folgen das Geister Schloss und die Wildalpen Bahn, welche in diesem Jahr neu eröffnete.
Das
Geister Schloss wirkt im Gegensatz zur Molzer Geisterbahn von Aussen recht klein, aber das soll ja nicht abschrecken! Diese, laut Website, älteste Geisterbahn im Prater ist im Inneren sehr schlicht gehalten, kann aber auch zwischendurch mit einigen netten Überraschungen aufweisen (z.B. Lasereffekte). Auch hier ist es wieder die total Finsternis, was den Anreiz zum Schaudern gibt. Klasse und begeistert!
Genauso begeistern tut die
Wildalpen Bahn (wuhu, geiles Deutsch!). Eine abc Spinning Raft Anlage mit Vertikal Lift, ja, gut, im Endeffekt ist das Wild&Wet, aber in toll. Allein die Aufmachung lässt die Fahrt besser wirken, auch wenn man hier nicht gerade nass wird. Eine optische Aufwertung für den sonst so tristen Prater und ein großer Spaß, wenn man weiß, wie man diese Anlage sporten kann. Mit schlechtverdauten Grüßen nach Düsseldorf!
Geht man nun am Prater Rad vobei, landet man an der Hochschaubahn und geht den Weg um den Prater herum, daher entschieden wir uns für den inneren Weg, an der Wildwasserbahn Donau Jump vorbei und kamen zum
Boomerang, wo auch der nächste Schocker warten sollte. "
Jack the Ripper" wurde schon von vielen hier im Forum als Tipp aufgetischt, so dass ich natürlich erst mal genervt habe, bis wir allesamt dort hineingegangen sind. Enttäuscht? Nein! Untehalten? Ja!
Man erwartet nichts und bekommt eine Menge. Viele große Szenen, verschiedene Räume (Grotte, Labor, Ballsaal, etc.) und ein grandioses Ende.
Spoiler:
Ich hätte mich allem gerechnet, aber nicht, dass sich im Untergeschoss eine Hexenschaukel verbirgt. Erinnerte mit dem Schachbrettboden sehr an Villa Volta und als bei mir die erste Übelkeitsattacke vorrüber war, hatte auch ich Spaß! Geile Sache! Auch der Aufzug und die obrig befindende Dorfszene ist verdammt toll gemacht.
Verdammt groß, verdammt lang, verdammt gut! Auch ich mag dieses Haus weiterempfehlen!
Nicht so groß, dafür aber nicht weniger spektakulär ist
Spectacolo. Ein großes langes Gebäude, direkt hinter
Boomerang. Durch Sarah wusste ich schon, was mich erwarten würde: ein Freefall mit Kippeffekten und einer tollen Lasershow. Vor und nach der Fahrt gibt es einen sehr kleinen Funparcours, der aber nicht weiter zu erwähnen ist. Die Fahrt macht Spaß, aber beim Rundweg hätte ich mir mehr vorgestellt. Schade.
"Die Glocke *mwah* Da müsst ihr unbedingt drauf. Das ist total toll", sagte Sarah. "Was denn für eine Glocke?", antwortete der Stefan ganz verdutzt.
DIE Glocke im Prater, das Fahrgeschäft! Ja, direkt neben Circus Hoppala und gegenüber vom Zug des Manitu gab es dieses Jahr die Glocke, welche ab 2008 im Hansa Park zu bestaunen gilt. Man kann sich vom zuschauen kein Bild davon machen, wie die Fahrt wirklich abläuft. Man denkt sich: Jau! Dat dreht sisch, dat baumelt, dat is ohne Boden - is' wie Afterburner!
MÄÄÄÄP! Im After burnt es, aber ganz gewaltig, weil das Gerät eine Airtimeschleuder ist! Das Pendeln und das Drehen ist zu beginn noch recht harmlos, doch wenn die Glocke beim Schaukeln den höchsten Punkt erreicht, gibt der Motor des Fahrgastträgers Gas und man verliert den Verstand. Von 0 auf 100 in wenigen Sekunden, die Brust presst sich gegen den Bügel und man wird aus dem Sitz gerissen.
G E I L ! Nach wenigen Panikattacken ist die Fahrt aber leider auch schon vorbei und mein Kreislauf durfte sich erst mal direkt am Ausgang, besser gesagt auf dem Boden der Tatsachen (im wahrsten Sinne des Wortes), beruhigen. Das Fahrgefühl ist unbeschreiblich und deswegen rate ich jedem, der den Hansa Park besuchen wird: Fahren und urteilen!
Nach diesem Kick brauchten wir erst mal was neues...eeeeeeehm...besser gesagt was altes...also was neues altes...Abwechslung halt! Die
Alt-Wiener Grottenbahn ist eine sehr klassische Themenfahrt, rund um das Thema Märchen. Eine Art Schaufensterfahrt im Schneckentempo mit hunderten Lichterketten an der Decke. Trashig, kultig und, weil die Musik von der Front im ganzen Fahrgeschäft läuft, grottig! Zu den schönsten Klängen der deutsch-sprachigen Schlager also in die Welt der Märchen, für 1,50€ aber okay!
So langsam werden die Beine müde und der Kopf schwer. Der Tag ist gelaufen und wir sind fertig! Im Hotel, nah an Gasometer City, haben wir uns erst mal erholt, die Gegend angeschaut und abends sind wir eine weitere Runde über den Prater gegangen. Aufgelistet habe ich nur die Attraktionen, die wir auch gefahren sind. Zu den anderen Rides kann ich also nicht viel sagen. Was ich persönlich mal erwähnen mag ist das Fahrgeschäft Extasy, gegenüber der Wildalpenbahn, recht unauffällig und überdacht. Ich weiß nicht, welche Sorte Attraktion das ist, aber die Lichttechnik für dieses kleine Geschäft ist wirklich bombastisch. Laut schallernd aus den Lautsprechern mit Nebel, Strobo und Scannern wird die Fahrt untermalt. Die Fahrt schien mir etwas zu heftig, aber als Zuschauer hat man seinen Spaß.
Hier nun einige weitere Impressionen vom Prater-Tag und auch der Nacht:
Zum Preis-Leistungs-Verhältnis:
Das teuerste was wir im Prater hatten waren 4€ für eine Fahrt. Für das Praterrad bezahlt man gute 8€ und nimmt dafür 30-45min Wartezeit in Kauf. Hatten wir uns also erspart. Das Mittagessen mit knappen 10€ (Schnitzel, Pommes, Getränk) hat sehr gemundet und war keines Wegs überteuert. Aber die negativen Seiten dieser Tour kommen noch, denn im dirtten Teil kommt die Rückfahrt inkl. Hetzjagd und Skyline Park.
Stay tuned! und viel Spaß