"Die haben uns einfach hängen lassen", sagt Platzmeister Lothar Petzel vom Remscheider Schützenverein von 1816 Korporation. "Das habe ich noch nie erlebt." Große Schaustellerbetriebe, die einen eindeutigen Vertrag für die Remscheider Kirmes unterschrieben hatten, seien einfach nicht gekommen.
Remscheider Kirmes Sie hätten abgesagt oder sich gar nicht erst gemeldet. "Kein Personal" oder "Schaden an der Hydraulik", hieß es auf Nachfrage aus Remscheid. Einer habe gesagt, er sei in Frankreich.
Effekt: Es gibt kein Riesenrad, keinen "Breakdance", keinen "Simulator" und auch keinen "Stardust".
Für Erwachsene gibt es auf dem Remscheider Schützenplatz im Wesentlichen einen Autoscooter und die Dschungelbahn als Karussell; für Kinder gibt es einen Mini-Scooter, im Kreis fliegende Hubschrauber und ein Karussell, das sich im Kreis dreht.
Bungee-Springen und ein Aqua-Park, in dem mit Wasser gespritzt wird, sind wohl noch kurzfristig organisiert worden. Doch die sehr großen Lücken, die der Ausfall der Groß-Karussells reißt, können sie bei weitem nicht schließen.
"Die Schausteller, die hier sind, haben sich auch noch um Ersatz bemüht", erzählt Petzel. Da habe es auch geheißen, "wenn die Kirmes schon läuft, bauen wir nicht mehr auf". Petzel: "Schausteller sind auch abergläubisch."
Konnte man schon in den letzten Jahren bequem das Kirmesgelände mit dem eigenen Wagen anfahren, ist jetzt noch deutlich mehr Parkfläche frei. Stellenweise parken da auch Kirmes-Lastwagen mitten zwischen den Ständen.
Dabei wollten die Remscheider Schützen mit einem neuen Termin weit weg von der "Konkurrenz" durch Düsseldorf und einer Standzeit von zehn Tagen die Remscheider Kirmes als Alternative etablieren.
Petzel weiss, dass den Bürgern das Geld nicht mehr locker sitzt. Manche Schausteller-Betriebe hätten [code]aufgeben müssen, selbst bei den großen Kirmessen gebe es spürbare Umsatzrückgänge.
Kirmesbesucher beim Auftakt am Freitag fühlten sich allerdings zusätzlich irritiert und zeigten sich verärgert: Das im Programm des Schützenvereins für 22.45 Uhr angekündigte und plakatierte Höhenfeuerwerk fand auch nicht statt, war auch nicht öffentlich abgesagt worden.
Petzel sagte auf RGA-Nachfrage, dass das Feuerwerk am Freitag, 4. Juli, stattfinden werde.
@ Tim: Vielleicht ließ sich deshalb nichts mehr organisieren.
Im Ernst: Zunehmend ist zu beobachten, dass bei vielen Schaustellern der unterschriebene Vertrag nicht mehr mal das Papier wert ist.
Traurig – das Licht, dass das auf viele "weiße Schafe" wirft ist schlecht. Und unkollegial find ich das in gewissem Maße auch. Man kann gewisse Veranstaltungen auch absichtlich kaputt machen.
Hier was neues aus Remscheid. Man will nun das Konzept der Remscheider Schützenkirmes überdenken.
Patrick
Viel Schelte gab und gibt es bis heute für die Remscheider Schützen. Denn mit der Kirmes zum Schützenfest waren viele Besucher in diesem Jahr besonders unzufrieden. Zu wenige Fahrgeschäfte, zu wenige Buden und kaum echte Kirmesstimmung beklagen die Kritiker, die sich unter anderem in Leserbriefen an den RGA zu Wort meldeten.
Feuerwerk Am Ende der Kirmeswoche steht nun das gesamte Konzept infrage. In ihrer bisherigen Form, das zeichnete sich bei der traditionellen "After-Kirmes-Party" am Freitagabend im Restaurant Schützenhaus ab, wird es die Schützenkirmes vermutlich nicht mehr geben. Dennoch sehen sich die Schützen in vieler Hinsicht zu Unrecht an den Pranger gestellt.
Schon in den vergangenen Jahren, sagt Hartmut Zechel, Vorsitzender des Remscheider Schützenvereins von 1816 Korporation, hätten die Schausteller immer weniger Besucher und auch weniger Einnahmen beklagt. Damit sei die Remscheider Schützenkirmes, die früher ein echter Magnet für die ganze Region war, für die Schausteller immer unattraktiver geworden.
Das entschuldige aber nicht das Fernbleiben so vieler Betreiber. Schließlich gibt es gültige Verträge. "Da haben uns einige Schausteller ganz schön im Regen stehen lassen", sagt Hartmut Zechel. Denn eigentlich hatte der Verein etwa 50 Betreiber auf den Schützenplatz holen wollen. Dass dann ausgerechnet einige der großen Fahrgeschäfte wie das Riesenrad oder der Breakdancer gar nicht erst angefahren wurden, habe die Schützen selbst hart getroffen.
Mit Kritik könne er umgehen, erklärt Zechel. "Aber wenn die Schausteller ausbleiben und ganz einfach nicht kommen, dann können wir doch nichts dafür", sagt der Schützen-Vorsitzende. Auf den Schützenplatz zwingen könnten sie die Schausteller nun einmal nicht.
Jetzt steht das ganze Kirmeskonzept auf dem Prüfstand. Denn die Verschiebung des Termins und die Verlängerung der Kirmes hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. "Bei den Planungen für die nächste Sommerkirmes fangen wir bei Null an", sagt Hartmut Zechel. Nicht ausgeschlossen sei, dass dabei wieder eine kleine Hofkirmes herauskomme.
Immerhin auf eine schöne Tradition mussten die Besucher der Schützenkirmes am Freitagabend nicht verzichten. Das große Höhenfeuerwerk zum Abschluss des Trubels regnete in der gewohnten Pracht vom Himmel über dem Schützenplatz.
Auch dabei aber zahlen die Schützen drauf. Wegen der vielen Absagen muss der Verein erstmals mehr als die Hälfte der Kosten selbst tragen. Eigentlich finanzieren das Feuerwerk die Schausteller
Die Alt-Remscheider Stadtteilpolitiker machen sich ernste Sorgen um die traditionelle Sommer-Schützenkirmes. Denn was da Ende Juni und Anfang Juli auf dem Schützenplatz geboten wurde, "war dem Ruf der Stadt nicht zuträglich", sagte der stellvertretende Bezirksvorsteher Otto Mähler (SPD).
Auf der Kirmes, die ohnehin nur ein gutes Drittel des Platzes füllte, klafften noch Lücken zwischen den Schaustellergeschäften. Die Stadt will dem Schützenverein jetzt Hilfe anbieten.
"Ich kann es denen nur anbieten. Wir wollen und können das Schützenfest nicht vereinnahmen", erklärte Stadtmarketing-Chef Andreas Meike in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid. Anfang September, kündigte Meike an, werde es ein Gespräch der Oberbürgermeisterin mit Vertretern des Schützenvereins geben.
Einen Vorwurf will der Marketing-Mann den Organisatoren der Kirmes nicht machen. Denn sie hätten laut Meike darunter gelitten, dass manche Schausteller "sehr unzuverlässig" seien. Die Schützen hatten beklagt, dass Schausteller trotz gültiger Verträge nicht aufgetaucht waren.
CDU-Bezirksvertreter Fritz Heuser bedauerte, wie die Kirmes vor allem im Fernsehen niedergemacht worden sei. Die Stadt sieht er allerdings weniger in der Pflicht. Schließlich habe die Kommune dem Schützenverein vor Jahren 60000 Mark gegeben, um den Schützenplatz zum Teil zu asphaltieren.
Nach Beatrice Schlieper (Grüne) sollte die Bezirksvertretung als Ganze darüber nachdenken, wie sie dem Schützenverein helfen könne. Die Vertreter des Remscheider Schützenvereins von 1816 Korporation hatten bereits angekündigt, dass sie das Kirmes-Konzept komplett überdenken wollen. Sie wollten nicht einmal ausschließen, dass dabei am Ende eine kleine Hofkirmes herauskommt.
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