Da ich ja nun auch aus den USA zurückgekehrt bin, werde ich auch mal ein paar Berichte schreiben. Ich fange erstmal mit etwas kleinem an, nämlich der Kirmes einer Schule bei mir im Ort. Später kommen auch vielleicht noch Berichte aus dem Hersheypark, den Universal Studios in Florida sowie New York City und Washington, D.C. Aber erstmal zur Lancaster Catholic High Fair:
Wie ich schon sagte, wird diese kleine Kirmes von einer Privatschule in Lancaster veranstaltet, der Lancaster Catholic High School. Die nehmen wohl durch deren Schulgebühren soviel Geld ein, dass sie es sich leisten können.

Sie findet auf Schulgelände statt, zu Teilen im Footballstadion und zu Teilen auf der Wiese daneben. Dadurch sind Parkplätze, sowie auch Toiletten und andere Gebäude schon praktischerweise verfügbar.
Die Preise gestalten sich etwas anders als in Deutschland. Hier zahlt man nicht pro Fahrgeschäft, sondern es ist so ähnlich wie in Parks wie Blackpool Pleasure Beach. Man hat die Wahl, entweder kauft man sich Tickets und löst diese an den Fahrgeschäften ein (Riesenrad: 2 Tickets, Free Fall Tower: 4 Tickets, usw.), oder man kauft sich ein Wristband für $18. Wir haben sie netterweise eine Woche vorher an der Tankstelle für $10 bekommen. Doch egal ob man was fährt oder nicht, um überhaupt auf das Gelände zu kommen muss man einen Eintritt von $3 bezahlen.
Das Gelände ist dementsprechend komplett abgeriegelt und da es sich ja um eine Schule handelt, die das ganze veranstaltet, ist auch dementsprechend Alkohol und das Rauchen auf der gesamten Kirmes untersagt. Nicht, dass das die Jugendlichen hier weiter gestört hätte ... wofür gibt es Parkplätze?
Die Attraktionen kann man sich natürlich gar nicht vorstellen. Als erstes wirkt alles heruntergekommen, wenn man eigentlich nur deutsche Kirmesplätze gewohnt ist. Alles steht einfach auf einem Rasen, kaum Attraktionen haben Rückwände und alles sieht sehr rostig und desolat aus. Aber trotzdem gab es dort einige Rides, die mir richtig gut gefielen. Natürlich sind wir fast alles zwei- oder dreimal gefahren, Wristband sei dank.
An Fahrgeschäften gab es neben Rides, die auf den Bildern zu sehen sind, eine Art Heege Loopingkarussell, aber die Gondeln überschlugen sich automatisch (ungefähr 80x pro Fahrt), eine Geisterbahn, ein Funhouse, eine Schiffschaukel, ein Kettenkarussel, eine Mattenrutsche, einen Autoscooter sowie ein Gravitron, in dem man wirklich alles machen konnte. Es störte den Ride Op überhaupt nicht. Neben diversen Kinderfahrgeschäften hatten natürlich auch die US Army und die Marines einen Stand.
Das Essen war natürlich auch recht typisch für Amerika, mit Corn Dogs und Laugenbrezeln.
Unterschiedliche Schausteller gab es nicht, der ganze Kirmesplatz inkl. Essensstände und Mülleimer wurde von einem Schausteller unterhalten. Ich denke, der reist dann auch mit allem durch die USA - ein mobiler Freizeitpark sozusagen. Nur die aus Deutschland berühmt-berüchtigten Chipeinsammler waren in den USA noch schlimmer. Eine 50 jährige Mischung aus Weihnachtsmann und Drogendealer fragte sogar meine Freundin, ob er ihre Nummer haben könnte! Beschwerden haben da nichts genützt. Wir bekamen nur eine typisch amerikanisch-lockere Antwort zu hören: "He was just being funny." Aber natürlich ...
Überrascht war ich, als meine Freunde mir sagten, dass es auch ein Feuerwerk gibt. Bei so einer kleinen Kirmes würde man in Deutschland noch nichtmals einen Chinaböller loslassen, hier gab es aber ein schönes Höhenfeuerwerk dazu. Aber in den USA gibt es sowieso ständig und überall Feuerwerke. Warum auch nicht.
Jetzt aber erstmal Bilder.
Anfangs türmten sich noch die Gewitterwolken auf, aber wie ich es schon meiner Gastfamilie sagte, "es wird nicht regnen" und das tat es auch den ganzen Abend nicht. Blick über den Platz vom Eingang.
Ein komisches Kettenteetassenkarussell. Gibt es dieses Jahr auch neu im Hersheypark und ist wortwörtlich zum Kotzen.
Das Riesenrad. Sah schon ein wenig älter aus, aber es lief. Natürlich sass man zum Festplatz gerichtet, dementsprechend passten aber auch nur zwei Leute in eine Gondel. Bildete den Abschluss an der Südseite des Platzes.
Einen Blick nördlich.
Äh ... der Blick in die andere Richtung.
Wie ich schon sagte, alles wurde einfach auf Wiese gestellt.
Der Free Fall Tower. Ich hatte den Eindruck, dass man hier auch noch ein wenig nach unten geschossen wurde. Die Nähe zum Abschussort des Feuerwerkes störte die Mitarbeiter übrigens herzlich wenig, es wurde auch während des Knallens weitergefahren.
Diese Goldfischgewinnspiele sind wohl ziemlich beliebt dort drüben. Man wirft einen Tischtennisball auf 100 Goldfischgläser und versucht, zu treffen. Trifft man, gewinnt man einen Fisch und etwas Wasser in einer Plastiktüte.
Der Platz bei Nacht.
Wie gesagt, das Feuerwerk war recht gut und auch lang.
Bumm.
Als Fazit würde ich sagen, dass Kirmes in den USA doch wieder ganz anders ist. Natürlich war das hier nur eine kleinere und ich kann nichts über die großen State Fairs sagen, aber was mir von Freunden erzählt und was ich gelesen habe, sagt mir dass es auch dort nicht viel anders ist. Ach ja: Möglicherweise vorkommende Rechtschreib- und Grammatikfehler, sowie Sätze, die keinen Sinn ergeben, sind keine Absicht, sondern die Nebenwirkungen eines Austauschjahrs!
Grüße.
Max