Bin vorgestern heil wieder von einem dreitägigen Wientrip zurückgekommen, der leider vor allem an unserem zweiten Tag doch sehr verregnet war. Deshalb war es dann doch ein glücklicher Umstand, direkt am ersten Tag in den Prater zu gehen, auch wenn das Wetter auch da schon recht durchwachsen war. Was ich mir für meinen nächsten Besuch dort auch merken sollte ist, erst spät am Nachmittag oder gegen Abend hinzukommen, da um die Mittagszeit doch noch fast alle Geschäfte geschlossen sind und erst im Laufe des Nachmittags nach und nach öffnen. Daher konnte ich auch nicht mit allem fahren, das ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Insgesamt habe ich auch nur recht wenige, der doch sehr zahlreichen Attraktionen ausgetestet. Darunter auch keine der Geisterbahnen oder Themenfahrten. Daher werde ich dazu auch nicht viel schreiben.
Beginne ich meinen Bericht gleich beim wirklich sehr schön gestalteten Eingangsbereich. Rechts hiervon begegnet einem direkt das weltberühmte Wiener Riesenrad, das wie ich finde zu den schönsten Risenrädern gehört, die es überhaupt gibt.
Direkt links vom Eingang steht ein alter Bekannter von deutschen Festplätzen. Der Wellenflug Luftikus, der bis vor ein paar Jahren noch unter Keller aus Speyer gereist ist. Nach wie vor einer der schönsten Wellenflüge überhaupt. Im Prater scheint aber auf die Möglichkeit einer Rückwärtsfahrt verzichtet zu werden. Habe ihn jedenfalls immer nur vorwärts fahren sehen.
In direkter Nähe zum Eingang findet man auch die ersten beiden Achterbahnen im Prater, die hier beim Riesenrad direkt hintereinander aufgebaut sind. Die Dizzy Mouse eine Spinning-Maus von Reverchon und dahinter die Super-8er-Bahn.
Die Dizzy Mouse war meine erste Spinning Mouse und muss sagen, der Coastertyp gefällt. Die Gondel bekommt in den Mauskurven schon ordentlichen Schwung für die Drehung. Ich hoffe mal, dass mir der baugleiche Crazy Coaster früher oder später mal auf einer Kirmes begegnet.
Die Super-8er-Bahn ist eine Bahn, die mich ehrlich sehr positiv überrascht hat. Bin ohne viele Erwartungen eingestiegen und habe erst einmal festgestellt, dass die Sitze wohl eher für kleine Menschen ausgelegt sind. Also bin ich davon ausgegangen, dass ich mich wohl in einer etwas großgeratenen Kinderachterbahn befinde. Weit gefehlt. Diese Bahn ist schlicht und einfach mit das Beste, was im Prater steht, zumindest das Beste, was ich an diesem Tag testen konnte. Die Bahn hat richtig Tempo drauf und auf den Hügeln gibt es auch eine überraschend große Portion
Airtime. Diese Bahn ist eine richtige Spaßmaschine und sollte man auf keinen Fall links liegen lassen, wenn man im Prater ist.
Neben der Super-8-Bahn steht noch die Wildwasserbahn Donau Jump, die den ganzen Tag geschlossen hatte und wirklich keinen sehr gepflegten Eindruck macht. Einen Schönheitspreis wird diese Bahn sicherlich nicht gewinnen. Geht man dann zwischen Donau Jump und der Rückseite des Blue Planet durch, erreicht man irgendwann eine weitere der bekanntesten Attraktionen im Prater, die Hochschaubahn, die ich sehr gerne gefahren wäre und bei der ich es ganz stark bedauere, dass sie für eine Begehung geschlossen war und nicht gefahren ist. Leider habe ich von der "alten Dame" auch keine Bilder gemacht.
Gehe ich wieder zurück zum Eingangsbereich und biege statt nach rechts links ab. Hier steht man nach kurzem Fußweg vor einem Gebäude, in dem eine Fahrattraktion namens Extasy seine Runden dreht. Auch eines der Fahrgeschäfte, die ich eigentlich unbedingt fahren wollte im Prater. Hier war sogar recht früh geöffnet, doch leider bekam ich hier gesagt, dass man für eine Einzelperson ganz bestimmt keine Fahrt machen würde und das in einem derart unfreundlichen Ton, dass ich auch gar nicht mehr damit fahren wollte.
Direkt gegenüber vom Extasy steht eine Attraktion, die man denke ich auch zu den Haupattraktionen des Praters zählen kann, die Wildalpenbahn. Hier drängt sich ja dann der ergleich auf zum deutschen Kirmes-Äquivalent dieser Bahn - Wild'n'Wet von Löwenthal. Die Wildalpenbahn ist ein gutes Stück größer und höher und insgesamt schöner gestaltet. Doch fahrtechnisch muss ich sagen, dass mir die transportable Version doch besser gefällt. Die Fahrt erscheint mir bei WIld'n'Wet ein wenig schneller zu sein und die Drehung des Bootes ist nicht ganz so extrem wie bei dieser Bahn. In der ersten Kurve erhält das Boot hier einen Schwung, dass es sich beginnt mit sehr hoher Geschwindigkeit zu drehen und das hört auch nicht auf bis zur Wasserung. So bekommt man auch während der Fahrt nicht viel von der schönen Gestaltung mit. Aber eine gute Bahn ist es trotz allem und ist mit einem Fahrpreis von 3,50 sogar etwas günstiger als die Bahn von Löwenthal auf den meisten Plätzen.
Direkt neben der Wildalpenbahn steht die Fahrattraktion Tornado, die zwar sehr reizvoll aussieht, deren Fahrpreis mir dann letztendlich aber zu hoch war, um mal eine Fahrt zu wagen. In dieser Reihe folgt daneben die Achterbahn Volare - ein
Flying Coaster von Zamperla. Ich war vorab gewarnt worden vor diesem Achterbahntyp, sollte die Fahrt doch recht intensiv im negativen Sinne sein und für einige unangenehme Schläge in der Schädelgegend sorgen. Ganz so schrecklich unerträglich schlimm fand ich die Fahrt dann doch nicht, aber besonders ist sie auch nicht, eher unnötig, trotz der reizvollen Fahrposition. Ich hoffe doch irgendwann mal einen
Flying Coaster von
B&M austesten zu können und hoffe, dass hier dann wirklich eher das Gefühl des Fliegens geboten wird und nicht das Gefühl in einem Käfig liegend durchgerüttelt zu werden. (Ich weiß, ein Vergleich zwischen Zamperla und
B&M ist sowieso schon wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen)
Neben der Bahn steht das Blumenrad.
In dieser Ecke des Praters befinden sich auch gleich drei Fahrattraktionen von Huss. Zum einen der Break Dance, der wie ich finde eine recht schöne Gestaltung hat, aber mir bei einem Fahrpreis von 3€ doch zu teuer ist, vor allem da hier laut einem Schild erst ab 20 Uhr volles Tempo gefahren wird.
Im Bereich hinter Breaker und Blumenrad befindet sich der Flipper, der leider die ganze Zeit geschlossen war, aber über eine wirklich sehr schön gestaltete Rückwand verfügt, wie ich finde.
Ebenfalls in der Nähe des Breakers befindet sich der Top Spin, der seit diesem Jahr neu im Prater ist. Die Gestaltung hiervon gefällt mir auch wirklich sehr gut. Außerdem machten die gebotetenen Fahrten einen tollen Eindruck. Es wird lange, mit vielen Überschlägen und auch guter Reko gefahren. Eingestiegen bin ich aber nicht, da mir dieses Jahr in den letzten Kirmessaisonwochen eh noch genügende Top Spins begegnen werden und ich einfach nicht der große Fan dieser Fahrgeschäfte bin.
Im Hintergrund des Bildes sieht man schon zwei weitere Attraktionen des Praters. Deshalb mache ich nun den Sprung ans andere Ende des Parks zu einer der beiden, nämlich dem Star Flyer. Am Boden finde ich hier die Gestaltung eher weniger gelungen. Wirkt er doch ziemlich dahingeklatscht, aber die Fahrt weiß wie bei allen anderen Geschäften dieses Typs zu überzeugen. Leider vermisse ich im Fahrprogramm aber eine langsame Aussichtsrunde über den Dächern der Stadt, die die Fahrt wirklich noch um ein gutes Stück weiter aufwerten würde. Aber trotzdem: Star Flyer sind eine tolle Sache und ich steige auch weiterhin immer wieder gerne ein, wenn mir einer begegnet. Hier hatte man übrigens auch kein Problem damit, mit mir als einzigem Fahrgast eine Fahrt durchzuführen.
Schräg gegenüber des Star Flyers steht ein weiteres unumstrittenes Highlight des Praters. Die Achterbahn Megablitz aus dem Hause
Vekoma, das ja eigentlich eher für unsanfte Achterbahnfahrten bekannt ist. Aber bei beiden Achterbahnen des Herstellers, die sich im Park befinden, trifft dies in keinster Weise zu. Der Megablitz besitzt wirklich äußerst ruhige Fahreigenschaften und macht wirklich Spaß zu fahren. Harmlos ist die Bahn aber nicht, verteilt sie in den Kurven doch hohe
G-Kräfte und kann sicher bei sommerlich heißem Wetter richtig ordentlich mit der
G-Keule zuschlagen. Außerdem fanden sich hier an diesem Tag auch die freundlichsten Mitarbeiter, die auch gerne mal ihre Autoreparatur, die in der Garage neben der Bahn durchgeführt wurde, unterbrachen, um mich mit der Bahn fahren zu lassen.
Mache ich nun einen Sprung in die Mitte des Parks, wo zwei weitere Highlights direkt nebeneinander stehen. Der Space Shot und der
Boomerang. Ersteren habe ich ausgelassen, auch wenn die Fahrt nicht übel und recht lange aussah. Den
Boomerang bin ich aber gefahren, denn wo sonst hat man die Gelegenheit, eine derartige Bahn ohne Schulterbügel zu fahren. Und genau das macht diesen
Boomerang auch so genial. Die Bewegungsfreiheit wertet die Fahrt ungemein auf. Außerdem besteht so auch keine Gefahr mehr, unliebsame Bekanntschaft mit Schulterbügeln zu machen.
Gegenüber von
Boomerang und Space Shot befindet sich noch Jack the Ripper, das mir wärmstens ans Herz gelegt wurde zu betreten, aber leider war auch dieses fast die ganze Zeit geschlossen und ich konnte später auch nicht meine Begleitung überzeugen, mit mir reinzugehen.
Einige Attraktionen des Praters, die ich gerne ausgetestet hätte waren leider geschlossen.
Außerdem wird im Prater auch wieder gebaut. Zum einen scheinen die längst fälligen Renovierungsarbeiten am Toboggan endlich durchgeführt zu werden.
Und der für dieses Jahr neue Rotor wird auseinandergebaut, zumindest die Verkleidung wurde vollständig demontiert. Ich denke nicht, dass der Rotor den Prater nach nur einer Saison schon wieder verlassen wird. Hier wird, vermute ich, wohl eine neue Verkleidung oder Kulisse im nächsten Jahr präsentiert.
Zum Abschluss des Berichtes folgen noch einige weitere Bilder aus dem Prater. Wir haben dort einen wirklich schönen Nachmittag verbracht, der leider ein paar Enttäuschungen parat hatte, da eben nicht alles geöffnet war. Aber ich konnte doch dort einiges fahren und austesten und werde trotz, dass der Prater zwar die eine oder andere wirklich unschöne Ecke hat, sehr gerne wieder dorthin zurückkommen und das dann Nachmittags oder Abends, so dass sich dort dann auch das volle Flair des Praters erleben lässt.
Mehrfache Ausrufezeichen sind ein sicheres Zeichen für einen kranken Geist!!!