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Polarität der Wirbelstrombremse
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Alokin
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Avatar von Alokin
Link zum Beitrag #714163 Verfasst am Samstag, 23. Mai 2009 22:52
Themenersteller
Relax
Ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken darüber, was Wirbelstrombremsen für einen Polarität besitzen.
Ist es so dass die Bremskraft am größten ist, wenn der Leiter sich senkrecht zu den Feldlinien bewegt?

Ich hab mal 4 Anordnungen gezeichnet, die ich mir Vorstellen könnte. (Das schwarze ist der Leiter S )
Welche hat die größte Bremskraft und macht Nr. 4 eig. gar keinen Sinn?



Ich sage schon mal Danke im Voraus S
bestdani
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Aufsteiger

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Avatar von bestdani
Link zum Beitrag #714220 Verfasst am Sonntag, 24. Mai 2009 11:53 Relax
Ich würde mal vermuten, dass Anordnung Nr. 2 die größte Wirkung bewirkt, da ein Wirbelstrom ja immerhin ein induzierter Strom seien müsste und für diesen ja eine Magnetfeldänderung verantwortlich ist. Da das Feld senkrecht zur Platte stehen sollte, scheidet Nr. 1 wohl schon mal aus, ebenso Nr. 4. Der Vorteil von Nr.2 gegenüber Nr.3 dürfte theoretisch sein, dass sich der Magnetfeldvektor 4 mal anstatt zwei mal ändert und da Uind ~ B' (Ableitung von Magnetfeldstärke) und diese sich bei Anordnung Nr. 2 extrem hoch seien müsste (schlagartiger "Richtungswechsel" des Vektors), dürfte somit meine These erläutert sein. Jetzt hätte ich gerne ein "Labor" um das auszuprobieren. Aber vielleich kennt ja jemand eine sichere Antwort.
Christian F.
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Aufsteiger Christian

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Avatar von Christian F.
Link zum Beitrag #714980 Verfasst am Dienstag, 26. Mai 2009 21:55 Relax
Ich würde auch Nr.2 vermuten.Leider bin ich kein Genie aber naja.
sdos
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Aufsteiger

Deutschland . BW
 
Link zum Beitrag #714989 Verfasst am Dienstag, 26. Mai 2009 22:40 Relax
Die Wirbelstrombremsen die ich bisher gesehen habe (Intamin) entsprechen eher Nr.3 da die Magneten einzeln (einer oben und einer unten) verbaut sind. Bei den Zügen der DB ist es NR.2 aber nur einseitig bei der die Magnete auf die Lauffläche der Schiene Gerichtet sind.
Küppi
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Redakteur Christian Küppers

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Avatar von Küppi
Link zum Beitrag #714990 Verfasst am Dienstag, 26. Mai 2009 22:48 Relax
Wenn ich das richtig verstanden habe, kann es nur Nr. 2 sein, da es hier beim Weiterfahren des Bremsschwerts immer wieder Magnetfeldänderungen gibt, wodurch die Wirbelströme erzeugt werden.
sdos
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Aufsteiger

Deutschland . BW
 
Link zum Beitrag #715001 Verfasst am Dienstag, 26. Mai 2009 23:54 Relax
Nach soeben durchgeführtem einfach versuch mit Neodym Magneten und einem Alu Kühlkörper ergaben bei mir keine für mich ersichtliche Steigerung der Bremswirkung bei Polaritätswechsel.
Christian F.
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Aufsteiger Christian

Deutschland . NW
 
Avatar von Christian F.
Link zum Beitrag #715019 Verfasst am Mittwoch, 27. Mai 2009 06:57 Relax
So ich glaube diese seite dürfte dir weiter helfen.
Hoffe ich zumindenst.

leifi.physik.uni-muenchen.de waltenhof.htm

GREZ: Funki
Küppi
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Redakteur Christian Küppers

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Avatar von Küppi
Link zum Beitrag #715039 Verfasst am Mittwoch, 27. Mai 2009 09:54 Relax
Demzufolge müsste es also ein Hufeisenmagnet bringen. Den Gedanken hatte ich auch erst, hab ihn aber aus irgendeinem Grund wieder verworfen ...
Christian F.
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Aufsteiger Christian

Deutschland . NW
 
Avatar von Christian F.
Link zum Beitrag #715050 Verfasst am Mittwoch, 27. Mai 2009 10:20 Relax
Also ich würde sagen Nr.2 endspricht dem beispiel auf der Seite.Is aber logisch wenn man sich kurz damit beschäftigt.
Küppi
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Redakteur Christian Küppers

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Avatar von Küppi
Link zum Beitrag #715059 Verfasst am Mittwoch, 27. Mai 2009 11:02 Relax
Dem Beispiel auf der von dir geposteten Seite entspricht gar keine Nummer. Am ehesten aber noch Nr. 3 ... S
Christian F.
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Aufsteiger Christian

Deutschland . NW
 
Avatar von Christian F.
Link zum Beitrag #715102 Verfasst am Mittwoch, 27. Mai 2009 13:04 Relax
Hast ja recht nummer drei. S
Alokin
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Aufsteiger

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Avatar von Alokin
Link zum Beitrag #715550 Verfasst am Freitag, 29. Mai 2009 14:49
1 mal bearbeitet, zuletzt am 29.05.2009 14:51
Themenersteller
Relax
Ok folgendes ist schon sicher:

Nr. 1 und 4 besitzen kaum Bremswirkung, da sich der Leiter parallel zu den Feldlinien bewegt.


Ein Satz ist mir aber noch nicht ganz klar:

leifi.physik.uni-muenchen.de
Befindet sich der Ring vollständig im Magnetfeld so wirkt auf ihn keine Kraft, da sich das Magnetfeld welches den Ring durchsetzt nicht ändert.


Ist damit die Eigenschaft einer Wirbelstrombremse gemeint, dass sie einen Leiter nicht bis zum Stillstand abbremsen kann, da mit sinkender Geschwindigkeit die Bremswirkung immer weiter abnimmt? Also in diesem Fall einfach im Magnetfeld steht. Sonst könnte ich mit nicht erklären, wie diese Bremse funktioniert, da sich das Magnetfeld ja nicht ändert und der Leiter sich die ganze Zeit vollständig im Magnetfeld befindet.
s.kko
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Einsteiger

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Avatar von s.kko
Link zum Beitrag #715551 Verfasst am Freitag, 29. Mai 2009 14:52 Relax
Für ein Elektron in der Scheibe ändert sich das Magnetfeld schon. Nur wenn der grüne Kasten die ganze Scheibe bedecken würde dann würde es nicht mehr funktionieren.
Kranich
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Aufsteiger Kai Lamers
Essen
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Avatar von Kranich
Link zum Beitrag #717674 Verfasst am Samstag, 06. Juni 2009 17:27
1 mal bearbeitet, zuletzt am 06.06.2009 17:28
Relax
also bei der Wirbelstrombremse wird der Effekt genutzt, dass im Leiter eine Induktionsspannung erzeugt wird, diese hat wiederrum einen Induktionsstrom zur Folge. Die Induktionsspannung wird entweder durch zeitliche Änderung des B-Feldes, bzw. durch Flächenänderung der vom Magnetfeld durchsetzten Fläche erzeugt.

Der Induktionsstrom wirkt nach der Lenz'schen Regel der Induktionsursache entgegen, also die Kraft auf den Stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld ist dem Geschwindigkeitsvektor des Leiters genau entgegengesetzt.

Bei konstantem B-Feld gilt also:

Ui=-n * B * (dA/dt), wenn der Leiter vollkommen im Magnetfeld eingetaucht ist, ist dA/dt (Flächenänderung pro Zeit) = 0, dementsprechend ist auch die Induktionsspannung 0, dadurch gibt es keinen Induktionsstrom und somit auch keine bremsende Kraft.

Das ist alles, was mit

Zitat Befindet sich der Ring vollständig im Magnetfeld so wirkt auf ihn keine Kraft, da sich das Magnetfeld welches den Ring durchsetzt nicht ändert.


gemeint ist.
bestdani
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Aufsteiger

Deutschland . BW
 
Avatar von bestdani
Link zum Beitrag #717697 Verfasst am Samstag, 06. Juni 2009 20:07
1 mal bearbeitet, zuletzt am 06.06.2009 20:08
Relax
Kranich Ui=-n * B * (dA/dt)

Das gilt afaik nur bei Leiterschleifen, die sich z. B. in einem Magnetfeld drehen und nicht bei Wirbelströmen.
Kranich
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Aufsteiger Kai Lamers
Essen
Deutschland . NW
 
Avatar von Kranich
Link zum Beitrag #717712 Verfasst am Samstag, 06. Juni 2009 21:42 Relax
nein, meines Wissens nicht nur, denn: Das ist das allgemeine Induktionsgesetz: Ui=-n*Phi, wobei Phi die magnetische Flussdichte ist und dem Skalarprodukt aus B und A entspricht. Gilt natürlich hier nur für homogene Magnetfelder. Bzw. ganz richtig: Ui=-n * dPhi/dt, wenn mann dann entsprechendes Phi einsetzt, ergibt sich: Ui=-n * d(A*B)/dt, einer der beiden Faktoren ist konstant und kann somit getrost vor den Diff-quotienten gezogen werden, somit erhält man:


Ui=-n * B * (dA/dt)

oder eben

Ui=-n * A * (dB/dt), dieses jedoch nocht, da es sich bei Wirbelstrombremsen um Dauermagnete handeln und diese entsprechend ein homogenes Magnetfeld besitzen.

Speziell für das Drehen einer Leiterschleife im Magnetfeld gilt:

Ui=w*B*A_o*sin(wt), da Ui=-n*dPhi/dt, n=1, da Leiterschleife,
Ui=-d(B*A(t))/dt = -BA_o*d(cos(wt))/dt (Ableitung von cos = -sin) = wBA_o*sin(wt), wobei A_o der maximalen Fläche der Leiterschleife entspricht.
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