In Mondorf, Niederkassel, fand kürzlich die erste „Flüster-Kirmes“ statt. Kein Geschrei der Losbuden-Betreiber, keine überlaute Musik vom Autoscooter: Die Kirmes wurde ein voller Erfolg, denn die Besucher konnten sich in normaler Lautstärke unterhalten. Der Kirmes-Chef Florin hatte für 1.500 Euro einen Gutachter bestellt, um den Lautstärkepegel zu messen. Neun Schausteller wurden dabei vom Kontrolleur ermahnt.
Anlass zu der Kontrolle gaben die Bewohner, deren Haus inmitten der Kirmes steht. Sie fühlten sich von der Geräuschkulisse sehr belästigt. Vor dem Verwaltungsgericht entschieden die Richter: Die Kirmes ist zu laut. 2008 hatte man 89 Dezibel gemessen, das waren 34 Dezibel mehr als erlaubt. Das könnte vielleicht das Aus bedeuten.
Der Kirmes-Chef Florin und die Besucher gaben sich kompromissbereit. „Die Stadt empfahl uns, 70 Dezibel einzuhalten. Wir waren positiv überrascht. Mit 70 Dezibel kann man gut fahren. Es ist von den Besuchern und Anwohnern als wohltuend empfunden worden“, sagte Florin.
Einziges Problem: Es ist unmöglich, an den Besuchern Lautstärke-Änderungen vorzunehmen, wenn diese in der Achterbahn beispielsweise anfangen laut zu schreien. In wenigen Wochen ist ein Treffen mit den Anwohnern und dem Kirmes-Chef geplant, um nachzuhaken, ob alles in Ordnung gewesen ist, damit es auch nächstes Jahr wieder eine Flüster-Kirmes geben kann.
Ich finde das gut, 89 dB sind nämlich u. U. nicht ungefährlich für die Ohren. Solange die Reko, wie es der Einleitungssatz vielleicht vermuten lässt, nicht verboten wird, ist das in Ordnung. Ob 70 dB aber nicht ein wenig zu tief gesetzt sind, müsste man sich mal anhören. Jetzt frage ich mich aber, wie laut denn ein Breaker-Motor alleine schon ist.
Ein Breaker Motor ist leise das Getriebe macht palaber. Was mir leider bei meinem Ex Arbeitgeber Spangenberger negativ aufällt der hat ein neues Getriebe bekommen das erheblich leiser ist.
Dann werden wohl zukünftig die Lautsterke Angaben neben dem Anschlusswert in der Bewerbung stehen.
Loops&Tings, das ist definitiv nicht überflüssig!
Wenn ich über eine Veranstaltung gehe bin ich mit Freunden unterwegs. Mit eben diesen möchte ich mich auch unterhalten -was bei erhöhtem Lärmpegel irgendwann nicht mehr möglich ist! Dabei bin ich nicht zimperlich, aber es gibt genug Geschäfte, wo dann doch so sehr übertrieben wird, dass es keinen Spaß mehr macht, vor diesen Anlagen stehen zu bleiben. Leidtragender ist in diesem Fall dann zunächst der Schausteller selbst, da in sein Geschäft weniger Personen einsteigen -aber auch sein Umfeld mit Buden und/oder anderen Fahrgeschäften. Leider kommt es dabei dann oft auch noch zu unschönen Situationen, quasi eine Wettstreit der Musikanlagen. Wer lauter kann hat gewonnen. Sieht in der Realität nur leider anders aus.
Vom Prinzip her spricht also nichts gegen eine maximale Lautstärke. In Erlangen auf der Bergkirchweih ist dies übrigens schon seit geraumer Zeit in die Praxis umgesetzt. Auch hier gibt es ihn, den maximalen Pegel, wenn auch nur im Bereich der db und nicht bei den Promill. Die Veranstaltung läuft trotzdem, und zwar mehr als zufriedenstellend. Wenn es in Mondorf auch so geklappt hat und die Veranstaltung somit von Beschwerden seitens der Anwohner verschont wird, handelt es sich doch um eine eindeutige Win-Win-Situation -eine Flüsterkirmes ist nämlich allemal besser, als um 22 Uhr die Kassen schließen zu müssen...
Vor allem ist es kein regionales Phänomen - sprich Mondorf - sondern davon sind auch einige Grand-Plätze betroffen. Dort gehört es einfach dazu, das man aufeinander Rücksicht nimmt. Profitieren tun davon letztlich alle Beschicker.
Denn mal ehrlich, die Spieldauer der Volksfeste ist in der Regel eine andere als die regulären Arbeitszeiten der Menschen, die dort leben. Und ich wäre auch "pissed", wenn ich morgens um 5:00 Uhr aufstehen müsste aber die Musik von nebenan bis um 2:00 Uhr laut auftrumpfen würde.
Super Sache, wie ich finde. Teilweise gibt es wirklich Geschäfte, die einfach unerträglich laut sind. Übrigens auch nicht nur Fahrgeschäfte - ich habe auch schon Losbuden o.ä. gehört, die einfach unerträglich laut waren ...
Allerdings würde ich mit dem Zahlen-Jonglieren in Bezug auf den Lautstärke-Pegel vorsichtig sein. Denn hierbei kommt es immer darauf an, wo gemessen wird. Viele Behörden (meist macht das Ordnunsamt sowas) wissen manchmal selber nicht, wo man misst und wie man richtig misst.
Wenn in diesem besagten Haus (bei geöffnetem Fenster, mittig und in 1m Entfernung zum Fenster) tatsächlich ein Pegel von 89 dB herrschte, dann haben die Schausteller es schon ganz schön krachen lassen. Wenn dieser Pegel allerdings direkt auf/in/an einem der besagten Geschäfte gemessen wurde, handelt es sich um einen etwas höheren Pegel als bei mittlerem Straßenverkehr, was noch nicht als übermäßig laut zu bewerten ist.
Man merke also immer: Der Pegel ist nicht überall gleich! Er sinkt quadratisch zur Entfernung zur Quelle! Wichtig ist, wo man misst!
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