Für diese Saison hatten wir (= meine Freundin und ich) uns im Vorfeld eine Jahreskarte für's Fort Fun bestellt, und zwar in erster Linie aufgrund der beiliegenden Coupons für einmaligen Eintritt in sämtliche Parks / Einrichtungen der Grevin - Gruppe.

Wir standen vor der Wahl, in den Avonturenpaark Hellendoorn (ebenfalls Grevin) oder eben ins Fort Fun zu fahren, und entschieden uns aufgrund der leicht geringeren Fahrtstrecke (zumindest von meiner Freundin aus - von mir Zuhause aus sind bei Parks in etwa gleich weit entfernt) für das Fort Fun.

Vom westlichen Ruhrgebiet aus bzw. Bergischen Land aus ist das Fort Fun gut in ca. 1,5 Stunden mit dem Auto zu erreichen; es liegt malerisch im Hochsauerlandkreis (neben Alton Towers und den Tivoli Gardens in Kopfenhagen der am Schönsten gelegene Freizeitpark, den ich bisher gesehen habe).

Für einen Samstag war der Park zu Beginn erstaunlich leer; am Eingang herrschte tote Hose, auch wenn durchaus einige Autos auf dem dem Eingang zugewandten Teil des Parkplatzes standen.

Später bildeten sich dann aber doch noch Warteschlangen, wenngleich ausschließlich am ,,Trapper Slider", dem Highlight des Parks (ca. 20 Min), und am ,,Wild Eagle" (Wartezeit unbekannt, da nicht mitgefahren - schätzungsweise aber 30 Min.).

Der Fort Fun - Besuch war die 2. Nutzung unserer Jahreskarte inkl. der beiliegenden Coupons; also der 2. Grevin - Park in 2009 nach Walibi World in NL.
So hat sich nun zumindest die Jahreskarte bezahlt gemacht (auch bei nur 2 Parkbesuchen) bzw. bereits eine kleine Ersparnis eingebracht; der Avonturenpark Hellendoorn und der Bellewaerde Park werden sich wohl aber noch hinzugesellen (u.U. auch Walibi Belgium und Parc Asterix).

Obgleich das Fort Fun und Walibi World der gleichen Gruppe angehören, wirkt das Fort Fun liebevoller gestaltet und besser gepflegt.
Zwar ist Walibi World nicht dreckig / vergammelt; wo sich aber in Walibi World großere, vertrocknete Rasenflächen befinden, stehen im Fort Fun bunte Blumen.
Auch sind im Fort Fun die Rides - im Gegensatz zu Walibi World - nicht augenscheinlich unterbesetzt; überall finden sich Ride-Ops in ausreichender Zahl.
Diese sind sogar sehr freundlich, wenngleich ein Wenig seltsam (der Ride-Op an der Traktorenfahrt war nett, hat aber die Fahrgäste leicht abgedreht angestarrt; der Ride-Op an ,,Trapper Slider" hat jedem Kind den gleichen Witz erzählt, den aber keines wirklich verstanden hat ).

Das Fort Fun bietet kein herausragendes Highlight (im Falle vom Phantasialand wäre dies z.B. ,,Black Mamba") und keinen wirklichen Thrill, dafür aber ist der Park wirklich nett, gut gepflegt, hübsch gelegen und wartet auf mit einer ausgewogenen Mischung an spaßigen Rides.

Bei unserem Besuch waren übrigens viele Kinder im Park; gefühlt mehr Kinder als in anderen Parks. Ich denke, dass gerade Kinder- und Jugendgruppen, die in Reisebussen anreisen, eine sehr wichtige Zielgruppe darstellen, so abgelegen der Park ist - ich war selbst erstaunt (obwohl ich die Lage zuvor bei Google maps abgecheckt hatte), wie viele Dörfer man von der Autobahn aus noch durchfahren muss, um den Park zu erreichen.
Dennoch finden jährlich 400.000 Besucher den Weg ins Fort Fun.

Noch etwas Positives über das Fort Fun: Ich habe noch nie so gut und ,,preiswert" in einem Freizeitpark gegessen! Für € 5,90 gibt's ein ,,Big Burger - Menü" mit wirklich rel. großem und sogar schmackhaftem Burger, einer leckeren, aber relativ kleinen Portion Pommes Frites und einen kleinen Softdrink.
Preislich liegt die Gastronomie im Fort Fun also nur geringfügig über dem Preisniveau von McDonald's, und es schmeckt sogar (was in anderen Parks nicht immer der Fall ist!)! Wenn ich da an den Efteling denke... € 5-7 für ein miniaturistisches Stück Pizza...

Auch toll: Normalerweise hasse ich Shows. Wenn ich nur an die komische Stuntshow im Movie Park Germany denke...
Aber ,,Tatonka" im Fort Fun, eine Open - Air - Show, an der man zwangsläufig vorbeiläuft, ist doch tatsächlich gut bzw. sehenswert!
Es macht schon Spaß, den Stuntmen bei ihren waghalsigen Sprüngen aus bis zu 25 m Höhe in ein 3 m tiefes Becken zuzuschauen, wobei sie / das Becken teilweise ,,brennen".
Die Storyline kann man sich zwar schenken (mag aber ganz spannend sein für kleine Besucher), aber die Sprünge sind wirklich sehenswert!
Die Stuntmen haben in Freizeitparks keine leichten Jobs; ich habe Respekt vor Ihrer Leistung, gerade in Hinblick auf das Publikum, dass nicht immer jubelt / mitgeht und die sicherlich nicht allzu gute Bezahlung.

Bis auf ,,Dark Raver" (komme wohl langsam in ein Alter - 25 -, in dem ich mir solche Teile nicht mehr antue) und ,,Wild Eagle" (ist mir zu wenig Achterbahn / Fahrgeschäft und zu viel ,,Gondelbahn", um meine Höhenangst zu überwinden, außerdem wäre ich wohl zu groß zum Mitfahren gewesen) haben wir so weit alle Rides ,,mitgenommen", was auch problemlos möglich war, da es bis auf 2 Einschränkungen nirgends Wartezeiten gab.

Negativ: Die Gondelbahn auf den Stüppel - dem Hausberg des Fort Fun (um 750 m über n.N.) - und der dortige Aussichtsturm mitsamt der Gastronomie waren geschlossen.
Auch ist die Monorail außer Betrieb (laut Schild soll wohl für 2010 ein neues Transportsystem errichtet werden); man muss also zu Fuß vom höhergelegenen in den tiefergelegenen Parkbereich gelangen (was bergab kein Problem darstellt; zurück merkt man aber, wie bergig das Fort Fun gelegen ist!).
Für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen ist der tiefer gelegene Parkteil mit Wirbelwind & Co. so de facto oder nicht oder nur mit sehr großer Anstrengung erreichbar.

Auch etwas ärgerlich sind die anderen Fahrer auf ,,Trapper Slider" - die Bahn ist ABSOLUT genial (und unglaublich ,,hoch" / lang! Ich war selbst überrascht über die Höhe des ,,Lifthills"!), aber es gibt zu viele Sonntagsfahrer, die den Spaß massiv ausbremsen.
Es ist unglaublich, wieviel Speed die Bobs / Schlitten entwickeln, wenn man sie lässt; fast wie ein Rausch (bis dann der Opa mit Kleinkind vor einem auftaucht und gefühlte 2 km/h gen Tal bremst).

Was mich interessieren würde: Können die Schlitten auf ,,Trapper Slider" entgleisen / ,,abreißen" bei zu hohen Belastungen (also z.B., wenn man gar nicht bremst / rel. viel wiegt)?

So oder so: ,,Trapper Slider" ist das Park Highlight. Überhaupt bietet der Park in Hinblick auf seine Mittel echt viel und bemüht sich, selbst unspektakuläre Attraktionen attraktiv zu gestalten, wie z.B. den Dark Raver (und ich dachte immer, solche Fahrgeschäfte gäbe es nur in Roller Coaster Tycoon - die Musik aus dem Inneren ist jedenfalls zu abgefahren!).

















Das ,,Crazy Warehouse" ist eines der besten Funhäuser, dass ich je erlebt habe - genial! Ein Spaßgarant!


Das ,,Mystery Warehouse" ist ein Dark Ride; eine Geisterbahn. Relativ kurz, aber ganz in Ordnung.


Typische Western-Deko, wie man sie an vielen Stellen im Fort Fun erblickt (der Name ist halt Programm).

























Die Schiffschaukel im Fort Fun ist zwar nichts Besonderes, bietet aber durchaus Spaß und eine angenehme Fahrt. Zwar nicht ganz so gut wie die größer-dimensionierte Schiffschaukel im Efteling, aber in den jeweils letzten Reihen durchaus dennoch überzeugend.


Der ,,Wirbelwind" ist zwar ein Achterbahn-Oldie, aber dennoch ganz passabel / fahrbar (wenngleich kein Spaßgarant - aber OK!) - im vorderen Teil der Züge konnte ich sogar mit meinen 2 m Körpergröße ganz gut sitzen (wir sind zuerst hinten eingestiegen, ich habe mich dann aber noch kurz vor der Abfahrt nach vorne - zu einem jungen Teenager, der verkrampt versucht hat, cool zu wirken und mich vor der ,,heftigen" Fahrt, bei der ich dann die ganze Zeit relaxt mein Kinn gekratzt habe, gewarnt hat - gesetzt.
Die Fahrt ist zwar ruckelig, aber es gibt weit schlimmere Bahnen. Und die 2 Inversionen sind schon ganz lustig. Thrill gibt's auch: Aufgrund des zweifelhaften Lichtraumprofils (Kopf einziehen!) und dem wirklich antiquiert-wirkenden Bügelsystem.



Auf der Marienkäferbahn (die, wie Wirbelwind, pro Fahrt 2 Runden über den Track dreht) hatte ich dann wirklich Angst, meinen Kopf zu verlieren.
Tatsächlich bin ich sogar zusammen mit meiner Freundin in einem Wagen gefahren - will nicht wissen, wie doof das ausgesehen hat.
Zu Recht fragte mich der Ride - Op, ob ich denn überhaupt schon groß genug sei für eine mitfahrt...



Meine Freundin hat sichtlich Spaß auf der Traktorfahrt. Diese ist übrigens sehr hübsch gestaltet / gut gepflegt und macht wirklich Spaß; man fühlt sich wirklich wie ein Farmer, wenn man einen der ,,Traktoren" besteigt - toll! Ganze Ecke besser als die Oldtimerfahrt im Efteling.

dr_john_becker

Was mich interessieren würde: Können die Schlitten auf ,,Trapper Slider" entgleisen / ,,abreißen" bei zu hohen Belastungen (also z.B., wenn man gar nicht bremst / rel. viel wiegt)?

Nein, die Dinger heissen nicht umsonst Alpin COASTER. Sie sind fest mit der Schiene verbunden. Und gar nicht bremsen ist nich, da die Dinger ne Fliehkraftbremse haben die die Schlitten auf einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit halten...

Dass sie fest mit der Schiene verbunden sind, weiß ich ja... Aber der Bob / Schlitten (,,Zug") hat bei relativ hoher Geschwindigkeit im oberen Bereich in den Kurven wirklich seltsame Geräusche gemacht. Aber gut, dann muss ich ja beim nächsten Mal gar nicht bremsen. War halt verunsichert durch die Schilder am Track (,,Bitte bremsen!").

Das sind die Schleifer die dann unter dem Track greifen damit der Bob eben nicht rausfällt. Zusätzlich bremsen die sehr arg. Mit andern Worten wurdest du jedesmal gebremst wenn du dieses Geräusch gehört hast...
Trapper Slider is ok, aber ich kenne zig bessere Alpin Coaster...

Welche denn, z.B.?

Netter Bericht, der durchaus nachvollziehbar ist. An welcher Stelle musst du denn den Kopf einziehen beim Wirbelwind? Ich bin ja nun auch nicht der kleinste, kann mich aber an etwas derartiges nicht mehr erinnern.

Fast alle hier unten in den Alpen. Ganz vorne wäre es bei mir der Alpsee Coaster...

Edit: Superwirbel kann ich mit ausgestreckten Händen problemlos fahren, und ich bin 1,96m...

Da würde mir bei der Körpergröße eher die Marienkäferbahn Angst machen.

Ich muss zugeben, lieber immer auf Nummer sicher zu gehen und oftmals schon präventiv den Kopf einzuziehen... Irgendwo durchfährt Wirbelwind eine Kurve, wo ein Träger - gefühlt, zumindest - schon relativ nah kommt.
Mag sein, dass da in Wirklichkeit noch mehr als ausreichend Luft vorhanden ist, aber bei den rel. hohen Geschwindigkeiten lässt sich das für mich auch nicht so hundertprozentig einschätzen.

Die Marienkäferbahn halte ich aber definitiv für relativ gefährlich für große Leute (aufgrund eines Trägers und des Baumbewuchses)!

Der Alpsee - Alpine - Coaster übrigens sieht wirklich genial aus - hätte gut Lust auf eine Fahrt ( jetzt sofort ).