Nachdem ich vor ca. acht Jahren zum letzten mal im Phantasialand war, wurde es wieder Zeit für den nächsten Besuch - zumal in der Zwischenzeit auch einige neue Attraktionen dazu gekommen sind.
Am 21. Juli 2009 war es soweit und ich habe mich mit Björn im Park getroffen. Obwohl es kurz vor Parköffnung regnete, kam sehr rasch die Sonne heraus und sorgte dafür, dass der Park an diesem Tag sehr gut besucht war - was sich natürlich auch bei den Wartezeiten vor den Attraktionen auswirkte.
Besonders gespannt war ich auf Black Mamba und vor allem interessierte mich der Vergleich mit meiner bisherigen Top-Bahn Nemesis in Alton Towers.
Dank einem Quick Pass, der uns für 15 Euro vier Fahrten ohne Wartezeit ermöglichte, starteten wir zur ersten Fahrt gleich in der ersten Reihe und meine Eindrücke nach dieser ersten Fahrt: atemberaubend und geil. Man spürt die Kraft und die Schnelligkeit dieser Bahn und trotzdem bleibt sie "sanft", wenn sie in knappem Abstand an den Felsen vorbei und durch die Tunnel hindurch donnert. In der hinteren Reihe hatte ich den Eindruck, dass die Bahn noch schneller und heftiger fährt, aber der Fahrspass ist dank der freien Sicht in der ersten Reihe absolut top und ungeschlagen.
Diese Eindrücke sorgten dafür, dass ich Black Mamba an diesem Tag siebenmal gefahren bin. Nach der zweiten Fahrt hatte ich keinen Quick Pass mehr und die Wartezeiten lagen zwischen 45 Minuten und fast zwei Stunden - je nachdem, ob ich in der ersten oder in einer der anderen Reihen fahren wollte. Am späten Nachmittag wurde der separate Zugang für die erste Reihe geschlossen und man konnte aus dem normalen Zugang in die erste Reihe kommen. Weil das wahrscheinlich viele andere nicht bemerkt hatten, wurde die Wartezeit für eine Fahrt in der ersten Reihe mit insgesamt ca. einer Stunde erträglicher.
In der Warteschlange kam ich immer wieder ins Gespräch mit Leuten, die die Bahn zum ersten mal fuhren. Und jeder war nach der Fahrt begeistert ... naja, eigentlich fast jeder. Während meiner dritten Fahrt (eine der wenigen, die ich nicht in der ersten Reihe machte) hörte ich eine Frau ein paar Reihen vor mir nach dem Abbremsen ziemlich erregt rufen: "Ich will hier raus ... ehrlich, ich will hier nur noch raus."
Im Vergleich mit Nemesis musste sich jedoch Black Mamba in meinen Augen knapp geschlagen geben - vor allem auch wegen der Einbindung in die Landschaft, die bei Nemesis noch besser gelungen ist.
Noch eine weitere Attraktion hatte mich im Vorfeld meines Besuches schon in seinen Bann gezogen - Talocan, ein Suspended Top Spin. Im Vergleich zu anderen Top Spins sind hier die Beine frei baumelnd und man sitzt in zwei Reihen Rücken an Rücken. Vor allem die Thematisierung ist bei Talocan ein grossartiges Schauspiel, das auch die Zuschauer in seinen Bann zieht. Der zornige Azteken-Gott speit mit Feuer und Wasser, während die Gondel durch die Luft wirbelt. Verglichen mit herkömmlichen Top Spins wirkte Talocan auf mich anspruchsvoller und intensiver und es kann schon mal passieren, dass man während der Fahrt kurz die Orientierung verliert, was den Fahrspass jedoch für mich noch steigerte.
Dass ich Talocan dann doch nur einmal gefahren bin, lag an einer kurzen Betriebsunterbrechung am Nachmittag und daran, dass mich Black Mamba so in seinen Bann gezogen hat, dass ich sie immer wieder fahren musste.
Natürlich bin ich bei dieser Gelegenheit auch andere Attraktionen im Phantasialand gefahren. Colorado Adventure hat mich sehr positiv überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass eine Minen-Achterbahn so viel Spass machen kann. An Fahrspass, Fahrdauer und Schnelligkeit ist Colorado Adventure wohl die beste Bahn seiner Klasse.
Von Mystery Castle war ich etwas enttäuscht. Aufgrund des grossen Andrangs hat man sich dort wohl entschieden, den Bungee-Drop nicht nur mit voller Kapazität zu fahren - was ja auch in Ordnung ist. Nein, man hat leider auch nur ein Kurzprogramm laufen lassen und nach einmal hoch und runter war schon wieder alles vorbei.
Die beiden
Spinning Coaster Winja's-Fear und Winja's-Force bin ich gleich am Anfang des Tages gefahren. Verglichen mit transportablen
Spinning Coaster bieten diese beiden deutlich mehr Fahrspass. Getrübt war es etwas dadurch, dass man bei Winja's Fear und Force seine Tasche/Rucksack vor der Fahrt in einem Schliessfach deponieren und dafür einen Euro zahlen muss.
Eigentlich hatte ich auch noch beabsichtigt, River Quest zu fahren, aber dort betrugen die Wartezeiten zwei Stunden - und das war mir dann doch zu lange.
Wakobato fiel dann auch meiner Black Mamba-Sucht zum Opfer.
Es war ein sehr schöner Tag in einem schönen Park mit tollen Attraktionen. Insgesamt ist mir aufgefallen - aber das gilt für nahezu alle deutschen Freizeitparks - dass es immer mehr Jugendliche beiderlei Geschlechts im Schüler-Alter gibt, die sich in den Schlangen vor den Attraktionen ziemlich dreist vordrängeln. Vielleicht sollte man sich hier an den englischen Parks orientieren, die solch ein Vorgehen schon mal rigoros ahnden.
Mein 100. Count war Flug der Dämonen