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Freizeitparks – Überraschungsgewinner der Krise
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Balmera
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Aufsteiger Boris

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Link zum Beitrag #739146 Verfasst am Sonntag, 09. August 2009 23:55
Themenersteller
Relax
welt.de Freizeit- und Erlebnisparks quer durch die Republik erwarten in diesem Jahr neue Spitzenwerte. Der Heidepark in Soltau, das Spieleland in Ravensburg oder der kleine Panorama-Park im Sauerland können sich vor Besuchern kaum retten. Sie profitieren vom Trend zum Urlaub in der Heimat.

Fremdbild
Quelle: welt.de Achterbahn_DW_Wirts_871275g.jpg
Blue-Fire-Achterbahn: Von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden

Blue Fire“ ist derzeit der ganze Stolz von Roland Mack. Die neue Super-Achterbahn schafft es von Null auf 100 Stundenkilometer in gerade mal 2,5 Sekunden, erzählt der Chef vom Europa-Park in Rust. Für das gewollt flaue Gefühl im Magen sorgen auf der gut einen Kilometer langen Strecke Europas höchster Looping, drei 360 Grad-Schrauben sowie ein so genannter Darkride, also eine Tunnelfahrt.

20 Millionen Euro hat Mack in die neue Attraktion investiert – für den Familienunternehmer mehr Nervenkitzel als die erste Fahrt mit dem neuen Gefährt. Trotzdem ist er froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Denn derzeit fahren die Deutschen auf Achterbahnen ab wie selten zuvor. „Wir spüren keine Krise“, sagt Mack. Der 59-Jährige rechnet sogar mit einem neuen Besucherrekord.

Damit ist er nicht allein. Gleich Dutzende von Freizeit- und Erlebnisparks quer durch die Republik erwarten in diesem Jahr neue Spitzenwerte. Der Heidepark in Soltau zum Beispiel, das Spieleland in Ravensburg oder auch der kleine Panorama-Park im Sauerland. Dessen Geschäftsführer Sven Trommershausen berichtet von bislang 70.000 Besuchern. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es bis Anfang August gerade 55.000. „Die Deutschen machen vermehrt Urlaub im eigenen Land. Das merken wir sofort“, sagt Trommershausen. Hinzu kommt noch Glück mit dem Wetter. „Das Wetter ist in diesem Jahr für Freizeitparks ideal: Es ist nicht zu heiß und nicht zu kalt. Das macht viel aus“, sagt der Sprecher vom Ravensburger Spieleland.

Den Eindruck der Parks bestätigt Ulrich Müller-Oltay für die gesamte Branche. „Das Jahr läuft ausgesprochen gut. Die Freizeitparks erleben eine Sonderkonjunktur und gehören zu den Gewinnern in der Krise“, sagt der Geschäftsführer vom Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU). 66 Parks- und Indoorattraktionen vertritt der VDFU, darunter mit Tripsdrill auch den mit 80 Jahren ältesten in Deutschland. Insgesamt gibt es bundesweit rund 200 solcher Spaßeinrichtungen. Spitzenreiter ist der 1975 gegründete Europa-Park mit zuletzt rund vier Millionen Gästen. Insgesamt gingen 2008 nach Angaben des VDFU fast 24 Millionen Menschen in die deutschen Freizeitparks. „In der Krise sind Freizeitparks sind für viele das kleine Stück vom Glück“, sagt Ulrich Reinhardt. Der Geschäftsführer der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. „2009 wird für die Branche ein richtig gutes Jahr“, meint Reinhardt. Dabei waren die Erwartungen zu Jahresbeginn bei vielen Parks noch anders, sagt Carolin Ruth, die Geschäftsführerin von TourismusMarketing Niedersachsen. Denn angesichts der Eintrittpreise von bis zu 34 Euro sind Freizeitparks in den Augen der Deutschen vergleichsweise teuer.

Allerdings sind die heimischen Verbraucher auch mit der Gegenleistung zufrieden. „84 Prozent sagen, dass der Eintritt sein Geld wert ist“, zitiert Ulrich Reinhardt eine aktuelle Studie seiner Stiftung. Besser schneiden nur Zoos und Musicals ab.

Viele nutzen mittlerweile auch gerne Kombinationsangebote, verbinden also den Aufenthalt im Freizeitpark mit Hotelübernachtungen. Die Herbergen im Serengeti-Park im niedersächsischen Hodenhagen zum Beispiel sind bislang um zehn Prozent besser ausgelastet als noch im Vorjahr, berichtet Geschäftsführer Fabrizio Sepe.

Um sich für längere Aufenthalte zusätzlich interessant zu machen, haben etliche Parks ihre Angebote erweitert, etwa um Erlebnisgastronomie und Dinnershows oder Konzerte und Musicalvorführungen. Spitzenreiter ist auch in dieser Kategorie der Europa-Park in Rust. In vier Hotels bietet Deutschlands größter Vergnügungspark ein breites Entertainment-Angebot und insgesamt 3600 Betten. Hinzu kommen weitere 1400 Übernachtungsmöglichkeiten im Tipi-Dorf sowie auf dem eigenen Wohnwagenstellplatz. „Wenn die Menschen weniger Geld haben, verbringen sie lieber ein, zwei Urlaubstage bei uns, als in die Ferne zu reisen“, sagt Unternehmer Mack, der bereits über Zusatzangebote wie etwa einen Wasser-Park nachdenkt.

Durch die unerwartet hohen Besuchermassen steigt nun der Investitionsdruck auf die Parkbetreiber, damit die Leute auch 2010 wiederkommen. „Freizeitparks müssen sich regelmäßig neu erfinden, um attraktiv zu bleiben. Denn die Parks sind auf Wiederholungsbesucher angewiesen. Und die wollen immer etwas neues erleben“, sagt Verbandsvertreter Müller-Oltay. Zustimmung kommt von Branchenkenner Reinhardt. Er rät zum Erfolgsrezept „höher, schneller, weiter“. Parks sollten am besten mit Superlativen wuchern, um sich von der massig vorhandenen Konkurrenz abheben zu können, sagt Reinhardt. So wie zuletzt das Phantasialand in Brühl bei Köln mit der interaktiven Wasserlandschaft Wakobato. Für den Marktführer Europa-Park ist dabei von Vorteil, dass zum Familienunternehmen ein eigener Herstellerbetrieb für Fahrgeschäfte gehört: die Firma Mack Rides. Schon 1921 hatte sie die erste Achterbahn aus Holz gebaut.

Die deutschen Parks, die üblicherweise von Ostern bis zum Ende der Herbstferien Saison haben, befolgen den Rat zu ständig neuen Investitionen. Allein die VDFU-Mitglieder zum Beispiel haben 2008 einen dreistelligen Millionenbetrag ausgegeben, um sich attraktiver zu machen. Allerdings nicht nur mit Fahrgeschäften. Ebenso wichtig sind Shows, Tiergehege, Kulissen und die Gastronomie. Denn Zielgruppe sind praktisch alle: Familien mit Kindern ebenso wie Rentner und Jugendliche. Nur dann klingelt die Kasse.

Sein Europa-Park ist wie die Mehrzahl der Anbieter ein Familienunternehmen. Seit einigen Jahren allerdings mischt auch die vom Finanzinvestor Blackstone dominierte britische Gruppe Merlin Entertainment auf dem Markt mit. Zu den nach Disney mittlerweile zweitgrößten Vergnügungsparkanbieter gehören unter anderem 26 Sealife-Aquarien, die Legoland-Parks und die Tussauds-Group, zu der auch der Heide-Park gehört.

Große neue Parks dürften in den kommenden Jahren nicht mehr entstehen, meinen Branchenexperten. „Man kann nicht mehr klein anfangen. Die besten Plätze sind belegt, die Freizeitindustrie steckt nicht mehr in der Gründungsphase“, sagt Roland Mack, dessen Europa-Park verkehrsgünstig im Dreiländereck liegt und damit auch auf Besucher aus Frankreich und der Schweiz abzielt. Im laufenden Geschäftsjahr hofft er auf einen Umsatz von rund 270 Millionen Euro. Das wären 20 Millionen mehr als 2008.
Die jüngst eingeweihte neue Achterbahn am Nürburgring fürchten Mack und die anderen Parkbetreiber nicht. Das Fahrgeschäft soll die Rennstrecke zusammen mit einem Kasino, Hotels und einem Shoppingboulevard unabhängiger vom Motorsport machen. Das Land Rheinland-Pfalz hat rund 250 Millionen Euro investiert, findet aber selbst nach der Fertigstellung keinen Investor, der von dem Projekt überzeugt ist. Damit droht die neue Erlebniswelt zu einem Millionengrab zu werden. Der Rechnungshof von Rheinland-Pfalz ist bereits mit einer Prüfung beauftragt. Das dürfte nun bei manchem Regierungspolitiker in dem kleinen Bundesland für reichlich Nervenkitzel sorgen – auch ohne Achterbahn zu fahren.

Quelle: welt.de Freizeitparks-Ueberraschungsgewinner-der-Krise.html

Zitat der der kleine Panorama-Park im Sauerland können sich vor Besuchern kaum retten

Habe ich was verpasst?
Airtime - Vom Bauchgefühl her ein gutes Feeling
Desaster
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Onrider

Deutschland . NW
 
Avatar von Desaster
Link zum Beitrag #739225 Verfasst am Montag, 10. August 2009 11:10 Relax
Weiss nicht ob du was verpasst hast aber der Panorama Park ist nach wie vor, wenn auch in abgespeckter Version, geöffnet.
Alle Links zu meinen Erlebnisberichten findet ihr in meinem Profil.
Besucht mich auch bei Youtube:
Zwarbels Kirmes und Park Kanal
Techanxx
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Einsteiger Michael
Viersen
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Avatar von Techanxx
Link zum Beitrag #739261 Verfasst am Montag, 10. August 2009 13:16 Relax
Sehr schöner Bericht, nur für meinen Geschmack sehr "Europa Park" lastig. EP hier, EP dort...
Aber sonst sehr infomativ!
Gehören sie auch zu den 10% der Deutschen, die sich von den Sexgeräuschen ihres Nachbarn gestört fühlen ????
darkon
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Aufsteiger

Deutschland . HE
 
Link zum Beitrag #739275 Verfasst am Montag, 10. August 2009 14:06 Relax
Der EP ist nunmal der Besucherstärkste und auch größte Park Deutschlands und hat in vielen Punkten (Hotels, TV-Events etc.) Maßstäbe gesetzt.
bestdani
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Aufsteiger

Deutschland . BW
 
Avatar von bestdani
Link zum Beitrag #739277 Verfasst am Montag, 10. August 2009 14:25 Relax
Ich finde nur schade, dass fast nirgends von der Investition des Hansa-Park berichtet wird, was für den doch recht kleinen Park noch etwas riskanter gewesen sein dürfte, als für den EP.
GeorgeT
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Einsteiger

Deutschland . BW
 
Link zum Beitrag #739408 Verfasst am Montag, 10. August 2009 23:54 Relax
Ja, da hätte der Hansa-Park wirklich mit reinhehört. Aber speziell die Kontakte des EP zu den Medien dürften einen absoluten Sonderstatus haben...
darkon
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Aufsteiger

Deutschland . HE
 
Link zum Beitrag #739420 Verfasst am Dienstag, 11. August 2009 00:22 Relax
Äh in dem Artikel geht es nicht um Investitionen und wie riskant die sind (mal abgesehen davon, daß die Investion des EP in BlueFire und Island auch sehr riskant gewesen sein dürfte) sondern darum, daß Freizeitparks höhere Besucherzahlen haben. Und die sind beim HaPa nunmal doch eine ganze Hausnummer weit weg vom EP.
Bends
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Aufsteiger

Deutschland . NW
 
Avatar von Bends
Dabei!
Link zum Beitrag #739448 Verfasst am Dienstag, 11. August 2009 08:55 Relax
Und wenn um die höheren Besucherzahlen geht, sprich um die Steigerungsrate, kann der kleine Hansa Park vielleicht doch ganz gut mithalten. Bei der Gesamtbesucherzahl hat er natürlich das nachsehen...
Move your Car
phitzke
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Aufsteiger Philip Litzke

Deutschland . HE
 
Avatar von phitzke
Link zum Beitrag #742264 Verfasst am Montag, 24. August 2009 22:04 Relax
Anmerkung von heinecken: Themen zusammengelegt.
Hier ein Zeitungsartikel aus den Lübecker Nachrichten bei dem es hauptsächlich um den Hansa-Park und den Heidepark geht.

Lübecker Nachrichten Lübeck – Die Karussells der Freizeitparks laufen auch in Zeiten der Wirtschaftskrise rund. Parkplätze vor Spaßbädern, Zoos, Wild- und Tierparks sind Mangelware. „Die Krise ist bei uns nicht angekommen – ganz im Gegenteil: Wir profitieren von ihr“, sagt Andreas Leicht, geschäftsführender Gesellschafter des Hansaparks in Sierksdorf.

Die Besucherzahlen liegen deutlich über dem ebenfalls schon starken Vorjahr: „Wir haben gut 20 Prozent mehr Gäste“, sagt der 47-Jährige. Ein Publikumsmagnet sei zweifelsohne die neue 13 Millionen Euro teure Achterbahn „Der Fluch von Nowgorod“. Allerdings sei das Fahrgeschäft nicht allein verantwortlich für den Andrang – schließlich verzeichne auch der Konkurrent in Soltau ein Plus von 15 Prozent.

„Die Gäste verbringen bei uns quasi einen Kurzurlaub“, sagt Leicht. Und wenn es schon nicht in die Ferne geht, darf der Ein-Tages-Trip zumindest ein wenig mehr kosten: „Die Menschen geben im Park spürbar mehr Geld in der Gastronomie oder für Mitbringsel aus“, so der Park-Chef. Eckart August, Inhaber des Eselparks in Nessendorf, teilt die Beobachtung: „Unsere Gastronomie floriert. Wir sind die heimlichen Gewinner der Krise.“ Klaus Langfeldt, Inhaber des Vogelparks Niendorf, pflichtet bei: „Die Besucher strömen zu uns. Wir haben ein Plus von 20 Prozent.“ Sehr zufrieden ist auch Robin Stork von der Ostsee-Therme Scharbeutz mit der positiven Entwicklung der Besucherzahlen: „Wir hoffen zudem auf einen starken Herbst, wenn viele in der eigenen Region Urlaub machen.“

Klaus-Michael Machens, Präsident des Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU) in Hannover, kann den Trend bestätigen. Von einer Sparwelle sei nichts zu spüren. „Begünstigt wird die Entwicklung noch durch das wechselhafte Wetter in diesem Jahr. Unsere Branche leidet immer besonders unter Regen- oder Hitzeperioden“, sagt der 62-Jährige.

Dr. Ulrich Reinhard von der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg teilt die Einschätzung: „In wirtschaftlich angespannten Zeiten suchen die Menschen das kleine Stück vom Glück gezielt in Zoos, Schwimmbädern und Freizeitparks und legen dafür auch weitere Wege zurück als in den vergangenen Jahren.“ Durchschnittlich 77 Minuten sitzen die Deutschen im Auto, um beispielsweise in Hansapark, Heidepark und Co. zu fahren – fast zehn Minuten mehr als noch vor fünf Jahren.

Der Freizeitforscher rechnet damit, dass die Branche ihre Umsätze und Besucherzahlen um bis zu fünf Prozent steigern kann. Im internationalen Vergleich seien deutsche Freizeit- und Erlebnisparks deutlich günstiger als die Konkurrenz. „Wichtig ist nur, dass die Betreiber verstärkt Angebote für die ältere Generation im Fokus haben – Oma und Opa reicht es nämlich nicht mehr, auf einer Bank zu sitzen und Kaffee zu trinken.“ Von Bastian Modrow

Quelle: Lübecker Nachrichten

Gruß Philip
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Teliuss
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Aufsteiger Liam Kreutschmann

Deutschland . NW
 
Avatar von Teliuss
Link zum Beitrag #742271 Verfasst am Montag, 24. August 2009 22:11 Relax
Warum tust du das nicht einfach hier rein?
Everyone is entitled to be stupid, but some abuse the privilege.
KaMa
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Einsteiger Kai Maschewski
Jever
Deutschland . NI
 
Link zum Beitrag #742332 Verfasst am Dienstag, 25. August 2009 11:09 Relax
Zitat Warum tust du das nicht einfach hier rein?


S Smilie :249: - Stef - 89498 Zugriffe
Es ist kein Blumenbeet zu schade dafür,
dass man nicht darauf ein Karussell für Kinder bauen könnte.
Papst Johannes XXIII
PhilDaBurli
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Aufsteiger Philipp
Wien
Österreich . W
 
Avatar von PhilDaBurli
Link zum Beitrag #742335 Verfasst am Dienstag, 25. August 2009 11:21 Relax
Die beiden Beiträge wurden hierher verschoben S Ist davor ein eigenes Thema gewesen, was aber hier reingehört gehabt hätte und darauf wurde der Verfasser aufmerksam gemacht.
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