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Toboroule bei Porrentruy
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martinspies
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Leiter Martin Spies
Nackenheim
Deutschland . RP
 
Avatar von martinspies
Link zum Beitrag #755134 Verfasst am Mittwoch, 28. Oktober 2009 18:04
Themenersteller
Relax
Sonntag wollte ich dann endlich in die Schweiz zu einer kuriosen Rodelbahn fahren. Ab Basel brachte mich die S-Bahn in anderthalb Stunden nach Porrentruy. Ca 9 km vom Ort entfernt liegt in den Bergen nahe der Grenze zu Frankreich eine Rodelbahn. Im Vorfeld hatte ich schon mal im Internet geschaut, wie man da hoch kommt und hatte herausgefunden, dass es in der Gegend ausschließlich Rufbusse gibt. Also wollte ich schon aus dem Zug raus meinen Fahrtwunsch anmelden. Doch mit einem deutschen Handy konnte ich auf die Schweizer Servicenummer nicht anrufen. So musste ich dann in Porrentruy eine Telefonzelle aufsuchen und die kostenlose Rufnummer wählen. In meiner Naivität dachte ich ja, dass man hier neben dem Französisch auch etwas deutsch spricht. Aber die Schweizer dort sind schlimmer als die Franzosen selbst, sprechen ausschließlich französisch und bemühen sich natürlich nicht mal langsam oder deutlich zu sprechen. Und auf Nachfrage wird der Satz wortwörtlich und mindestens genauso schnell wiederholt... Trotzdem hat es geklappt und schon eine Dreiviertelstunde nach Zugankunft hatte mich dieses Wägelchen ans Ziel gebracht:
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Die Fahrt kostet 7 Franken plus 3 Franken Zuschlag (ist das, weil diese Station eine reine Freizeitstation ist und „nicht der Erschließung“ dient?)
Das Wetter war leider nicht so dolle hier oben...
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Würde ich nun noch wenige hundert Meter geradeaus laufen, wäre ich in Frankreich.

Ein SB-Lokal gibt es hier:
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Und natürlich der Grund für meinen Besuch:
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Bergstation der schienengeführten Rodelbahn:
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Die Strecke ist knapp 580 Meter lang, der Lift weiter 120m. Dabei werden 120 Höhenmeter überwunden und man wird einen rund 280m langen Lift wieder hinauf gezogen.
Eigentlich sollte an dem Tag der letzte Betriebstag der Saison sein. Wegen des schlechten Wetters hatte der Eigentümer sich aber entschlossen die Anlage schon winterfest zu machen.
Also konnte ich die Strecke nur zu Fuß abgehen:
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Der erste Jump:
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Und kurz darauf der zweite:
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Der dritte ist der höchste Jump und er führt in den kleinen Tunnel hinein:
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Kurzer Schlenker an den Rand der Skipiste:
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Teichüberfahrt:
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Und schon ist die Strecke zu Ende:
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Als Lift wird ein Kleinschlepplift genutzt, der in einer aus eniem Rohr gebastelten Führungsschiene läuft:
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Das Rücklaufende Seil wird von drei Rollen gehalten:
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Auf der rauen Fläche läuft eine Rolle mit Rücklaufsperre, zusätzlich sind noch in größeren Abständen Rücklaufsperren an der Schiene montiert:
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Antrieb des Umfunktionierten Kleinschlepplifts:
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Der Eigentümer war gerade dabei die Bobs ins Winterlager zu bringen. Dabei konnte ich dann auch ein paar Worte mit ihm wechseln (so gut das eben auf französisch ging...)
Die Rückenlehnen sind bereits abmontiert:
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Das Fahrwerk: Rechts die nachlaufende Rolle ist die Rücklaufsperre für den Lift:
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zwei gestapelte Fahrgestelle. Erkennbar sind die Laufrollen, Seitenführungsrollen und Upstopwheels. Das Gummi an dem Gewindebolzen ist die Auflage für die Sitzschale:
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Die Rodelbahn ist dieses Jahr volljährig geworden, es war ihre 18. Saison. Wie die Alpine-Coaster kann auch diese Anlage bei Feuchtigkeit betrieben werden. Allerdings ist bei Schlechtwetter häufig mangels Fahrgäste geschlossen.

Nebenan steht auch noch ein Skilift, der 1983 einen noch älteren Lift ersetzte:
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An der Bergstation befindet sich auch noch ein kleiner Spielplatz.
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Flexrider
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Aufsteiger

Schweiz . ZH
 
Link zum Beitrag #755183 Verfasst am Mittwoch, 28. Oktober 2009 21:08 Relax
Danke für den Bericht. Da ich auch schon Erfahrung mit französischen Schweizern gemacht habe, hab ich mich erst gar nicht um ein Ruftaxi bemüht, ich bin die Strecke einfach gelaufen. (Ja es war weit). Oft können Schweizer, die so einen Job mit Kundenkontakt haben, Deustch, Französisch und Italienisch, da hast du wohl pech gehabt.
Migi
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Aufsteiger Michael Schmocker
Bergisch Gladbach
Deutschland . NW
 
Avatar von Migi
Link zum Beitrag #755196 Verfasst am Mittwoch, 28. Oktober 2009 21:35 Relax
Das ist eben der Jura. Dort hat man alle eigensinnigen Schweizer verstaut S . Tipp von meiner Seite für sowas: Französisch ansprechen und sagen, dass man kein Französisch spricht, es aber versteht. Da wird dann oft auch langsam und verständlich gesprochen.

Interessant aber, dass du dich überhaupt in diese gottverlassene Gegend dort oben verirrt hast. Das es dort eine Rodelbahn gibt, habe ich bis grade eben noch gar nicht gewusst.
Bluetbadbullshitläärloufmagerquark.
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