Vor ein paar Tagen passierte das, was jeder Normalsterblich 16jährige Teenager zu vermeiden sucht: Ein Familienausflug zu alten Wanderkollegen...
Doch zum Glück leben nicht alle damaligen Mitwanderer meiner Eltern im hintersten Schwarzwald, nein, dem Schicksal sei Dank hatte sich eine alte 80jährige Dame nach Wien abgesetzt. Und DORT gibt es ja bekanntlich reichlich alternativ - Programm zum normalen gemeinsamen Abendessen (auch wenn das bisschen Essen, was ich zum Schluss noch abbekommen habe zugegebenermaßen ziemlich gut war
)
So machte ich mich also, Bruder zwangsweise im Gepäck, Sonntagmittag mit der topmodernen U2 in Richtung Wurstelprater auf.
Nach gefühlten 3000 Stufen endlich die U-Bahnstation hinter sich gelassen, baut sich vor mir auf einmal beeindruckend das bekannteste Wahrzeichen Wiens auf:
Das Riesenrad.
Also fix wie nix über die Straße und unter dem Eingangsportal hindurch auf den Riesenradvorplatz.
"Wenn man schon einmal hier ist, kann man auch das berühmteste Riesenrad der Welt mitnehmen", dachte ich mir wie wahrscheinlich Millionen Besucher vor mir auch und nahm die für einen Schwaben redlich schmerzenden 8,50 für eine Fahrt in dem großen Rund in Kauf.
Belohnt wurde ich dann allerdings mit einem erstklassigen Blick über die Millionenmetropole, und echt-nostalgischem Feeling
Nach einer langen Runde Riesenradspaß, zog mich vor allem etwas kleines, nerviges Richtung Dizzy Mouse. Zugegebenermaßen für mich die Erste dieses Typs, empfand ich aber trotzdem als nichts besonderes...
Direkt dahinter erspähte ich dann die Super8erbahn, welche von Außen eigentlich relativ spaßig aussieht.
Doch wie so oft trügt der Schein, das Monster verteilt mehr Schläge als Dr. Eisenfaust persönlich...
Seit letzten Sonntag kämpft diese Bahn also hartnäckig mit dem Superwirbel um Platz 1 in meiner "Nie-Wieder"-Hitliste, wobei diese bis jetzt auch bloß aus 2 Bahnen besteht
Da die Liliputbahn außer Betrieb war (--> Schade!) standen ich und mein Bruder erst einmal planlos in der Gegend herum, bis wir uns für Richtung "Laute Musik" entschieden.
Genauso wie diese hübsche Dame hier
hat der "Donausplash" schon bessere Zeiten gesehen, von daher war ich ganz froh, dass dieser außer Betrieb war...
An mehreren Casinos vorbei fanden wir uns jetzt vor der ultimativen Überkopfbeschleunigung "Extasy" wieder.
Da mir das ganze ein bisschen zu sehr nach "Überkopf" & "Beschleunigung" aussah, beließ ich es lieber beim Fotos schießen:
Direkt gegenüber, fuhr ich dann allerdings wieder das ziemlich hübsche Rafting-Dingens (Hab den genauen Namen vergessen)
Die Drehung darauf war ziemlich einseitig, was zu einem minutenlangen Drehwurm führte...
Täuscht aber nicht über die Tatsache hinweg, dass sich an dem Geschäft schöne Details wiederfinden lassen:
Geht man nun nach Rechts weiter, in Blickrichtung Volare, kommt man zwangsweise an dem exotisch anmutenden Geschäft "Tornado" vorbei. (Hab gerade leider kein Übersichts-Bild bei Tag, bei Nacht folgt noch...)
Für mich persönlich so ziemlich das genialste Überkopfgeschäft, dass ich fahren durfte: Eine nicht zu
G-Lastige Fahrt (Ich schätze mal durch die Stahlseile, an der die Gondel aufgehängt ist), unerwartete Drehungen und dadurch
Airtime Deluxe!
Für alle die, die sich die Fahrweise nicht vorstellen können:
Vom Aufbau her ähnelt es einem Capriolo, nur dass der Schwungarm durch Drahtseile und die Antriebsachse durch einen Kurbelwellenförmigen Blitz ersetzt ist. Dieser beginnt nun vertikal zu rotieren, so dass die daran aufgehängt Gondel nach vorne - und wieder hinten zu schwingen beginnt.
Gleichzeitig dreht sich diese am maximalen Ausschwungspunkt immer um die eigene Achse, was eine ziemlich sanfte, aber wenn gewollt auch intensive Fahrt entstehen lässt.
Nicht nur ich hatte Spaß:
Lustige Geisterbahngestaltung:
Das nun der Straße entlang folgende "Volare" (lat. = Fliegen) absolvierte gerade erste Testfahrten, ich konnte von außen allerdings bis
jetzt noch nichts von der angeblichen Prügelmaschine erkennen.
Knut is everywhere!
Nach Volare gelangten wir auf einen relativ großen Platz mit einem 2. Riesenrad, einem Breaker, Top Spin, Tagada, und Rotor. Was auffiel war, dass überall die gleiche Musik synchron lief...Gleicher Betreiber? Oder kluge Absprache? --> Auf jeden Fall sehr angenehm!
Diesen Platz ließen wir aber links (okay, eigentlich rechts) liegen und gingen geradeaus, an dem unverschämt teurem Propeller (--> 8€, obwohl Tornado für 5€ auch bloß 4 Sitzplätze hat...) und dem Flipper vorbei Richtung
Boomerang &
S&S Freefall.
Der
Boomerang fuhr sich sehr angenehm, sicherlich auch wegen den gleichen tollen Zügen wie beim Doppellooping (SAT), den Rest auf dem Platz ließen wir aus...
Vorbei am opulenten Spectacolo Domino, über dessen Innenleben ich dank Parkscout zugegebenermaßen Bescheid wusste und in trotzdem links liegen ließ (--> das sollte mich noch ärgern)
liefen wir an einigen Kindergeschäften zur gut versteckten Hochschaubahn.
Nostalgie pur!
Wunderschönes Miniatur Diorama, Bremser und Holzschienen. Keine Spur des Zahnes der Zeit, die Vorstellung, wie spektakulär die
Anlage bei ihrer Eröffnung gewesen sein muss...Und heute eigentlich eine Kinderbahn ist... - Ich werd ganz sentimental
Trotzdem Klasse, und für DEN Preis bei DEN Instandhaltungskosten: Respekt =D
Alpenglühen mitten in Wien.
Am Ende des Wurstelpraters angelangt, folgten mein Bruder & Ich der Straße zurück Richtung Riesenrad an einem Funhouse vorbei zu einer
S&S - Schaukel.
Ziemliche Spaßige Angelegenheit, hätte ich mir allerdings intensiver vorgestellt, vorallem weil man nie lange mit maximal Amplitude fährt... (1-2 Schwünge)
Gegenüber findet man den Zug des Manitu, eine Kinder-Achterbahn (Kein Foto)
Ich sags nicht gerne, aber:
Des Countes wegen
Auf dem Platz stand auch das Circus Hoppala, am besten zu beschreiben als Ranger mit frei drehbaren, FuriosBaco ähnlichen Gondeln.
Links neben der Kinderachterbahn, steht ein thematisch schönes Karussell:
Auch das musste natürlich ausprobiert werden, so ging ich zum Tickets kaufen:
Als der Mann mich dort nach unseren Vornamen fragte (Wohnort erriet er anhand meines VFB-Schals) antwortete ich verdutzt:
"Sebastian & Tobias"
Als die Fahrt dann begann, wurde mir das mit den Namen klar,der Reko begrüßt jeden Fahrgast einzeln. So bei uns beiden: "Herzlich willkommen Sebastian & Matthias aus Stuttgart" Naja, fast
_
Trotzdem, auch während der Fahrt kamen dann so Sprüche wie: "Das hat nich tmal der Cannstatter Wasen"
Total coole Sache! Und die Fahrt an sich war auch ziemlich lustig...
Nun waren wir wieder am Anfangsplatz angelangt und liefen erneut eine Runde, da es auch langsam Dunkel wurde und der Prater sein wahren Flair zu entfalten begann...
Die Bilder möchte ich euch natürlich auch nicht vorenthalten, allerdings ohne Kommentare, da schon fast alles gesagt wurde (und ich schreibfaul bin)
:
Wo ist hier jetzt die Frau? *duck & renn*
So. Normalerweise wäre jetzt mein Bericht zu Ende. Unter normalen Umständen.
Als ich nämlich Nachts wach in meinem altmodischen Hotelbettchen lag, plagten mich
schwere Gedanken: Wie kann man eine Hauptattraktion wie Spectacolo Domino auslassen?
Und als ich erfuhr, dass am nächsten Tag sowieso gleich nochmal ein Bekanntenbesuch anstand, entschloss ich mich, dem Prater noch einmal einen Besuch abzustatten. Ich mein, wenn man schon mal hier ist
_
Also ging es wieder am altbekannten Eingangsbereich mit dem Wellenflieger vorbei,
Richtung hinterem Platzteil.
Da mein Weg direkt an Volare vorbeiführte, fuhr ich nochmals eine Runde (War am Vortag auch schon gefahren). Und im Gegensatz zum Vortag, an dem ich die Fahrt als gar nicht so ruppig & hart empfunden habe, holte ich mir diesmal ein paar blaue Flecken...Die
Innenplätze sind überhaupt nicht zu empfehlen! Man wird in seinem "Käfig" richtig hin - und - hergeschleudert...
Diesmal drehte ich auch eine Runde mit dem Breaker zu den Beats von den Black Eyed Peas (Den Remix krieg ich nicht mehr aus dem Kopf
_
)
Tolle Fahrt, lag vielleicht auch daran, dass die Crew des Breakers um die Wette sportete
So, jetzt aber weiter zum Spectacolo, schließlich war dieser der Hauptgrund meines Besuches.
Also, endlich mal humane 3€ gezahlt, eine Serpentine genommen und plötzlich in einem stockfinsteren Raum wiedergefunden. Als sich meine Augen langsam an Licht gewöhnt hatten, erkannte ich eine Sitzreihe mit 6 durch Schulterbügel gesicherte Sitze. Als der Kassenmann (--> Es war so wenig Andrang, er hat den Laden allein geschmissen) mich zu den Plätzen wies und die Bügel sich schlossen, fing es langsam zu kribbeln an. Die Türen schließen sich. Dunkelheit. Plötzlich startet Ohrenbetäubende Musik und die Bankreihe bewegt sich nach oben - oder war das bloß ein Effekt?!? Ich merke wie mein Gewicht immer mehr auf dem Schulterbügel lastet - Bin ich in einem Simulator gelandet?
Und plötzlich geht es ganz schnell. Passend zur Dramatischen Musik Stürzt die Bankreihe ab, es lässt sich leichte
Airtime erleben.
Und wieder gehts es nach oben, doch diesmal durchbricht ein Laserstrahl das Dunkel. Ich stürze in kleinen Hopsern direkt auf die Quelle des Lichts zu, bevor es aufwärts, und dann wieder aus maximaler Fallhöhe auf den Laser zugeht.
Maximal? - Denkste. Diesmal wird die Laserquelle immer kleiner die Musik dramatischer und wieder geht es nach unten. Doppelt so lang wie vorher. Noch einmal das ganze und die Bankreihe kippt langsam wieder in die Normalstellung.
Was war DAS?! Ich stelle mal die Behauptung auf, den besten Kinderfreefall der Welt gefahren zu sein...
Und jeder, wirklich jeder kommt hinterher lachend heraus. Was an der Tatsache liegen dürfte, dass von außen kaum ersichtlich ist, um was es sich innen handelt, und die meisten eine Lasershow erwarten....
Auf alle Fälle ein Klasse Geschäft, das zeigt, dass es nicht immer groß sein muss. Schade das dies so wenig frequentiert wird.
Danach hab ich noch eine schnelle Runde mit dem Megablitz gedreht (--> Klasse Bahn!) und ein paar Fotos gemacht, bevor es wieder Richtung Hotel, und damit lecker Schnitzel ging
Hier noch die restlichen Bilder:
Die 50ct haben sich gelohnt!
Danke fürs durchlesen, ich hoffe es weiß zu gefallen
Gruß DerWo
- Familienbesuche manchmal gar nicht so schlecht findet...