Leipzig - Nach dem Brand eines Nostalgie-Karussells auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt suchen Experten der Polizei nach der Ursache.
Christian Felber, Besitzer des Etagenkarussells, vermutet Brandstiftung als Ursache. Einen technischen Defekt schließe er aus, „weil ich weiß, dass an der Anlage der Strom abgestellt war“.
Der Münchner Schausteller ist noch immer fassungslos: „Ich habe seit zwei Tagen nichts mehr gegessen“, sagte er am Montag. Ein anderes Karussell der Familie soll nun den Platz auf dem Weihnachtsmarkt einnehmen. Nach Polizeiangaben beläuft sich der Schaden auf rund 400.000 Euro.
Was kann denn an einem solchen Karussell überhaupt so sehr brennen, dass das Karussell komplett niederfackeln kann? Also von einer Zigarettenkippe kann sowas doch nicht kommen?!?
Defekt in der elektrischen Anlage, der daraus entwickelnde Schwelbrand entzündet die Holzteile welche "furztrocken" sind, das Schmierfett erledigt den Rest.
Defekt in der elektrischen Anlage, der daraus entwickelnde Schwelbrand entzündet die Holzteile welche "furztrocken" sind, das Schmierfett erledigt den Rest.
Einen technischen Defekt schließe er aus, „weil ich weiß, dass an der Anlage der Strom abgestellt war“.
Kann es einen Defekt geben auch wenn der Strom abgestellt ist? Sorry, bin kein Techniker.....
Aber es war doch "angeblich" kein Saft auf der Elektronik. Oder kann da ein Kondensator einen Funkenschlag dieser Art ausgelöst haben? Naja, ich bin ja nur Endanwender was Fahrgeschäfte angeht also überlasse ich die weiteren Denkansätze einfach mal den Profis.
Theoretisch würde ein schadhaftes Kabel das unter Strom steht und in einer leicht entflammen liegt. Allerdings kenne ich ein altes Holz Karussell bei dem durch Brandstiftung die Plane abgebrannt ist aber dem Rest recht wenig passiert ist.
Mhh ich bin mir sicher, das mein obriger beitrag eigentlich länger war.
Schließlich sollte da noch ein "Wäre ein denkbares Szenario. Alternativ wäre bei Brandstiftung auch der Einsatz von Benzin und die berühmte "Weggeworfene Zigarette" ein denkbares Szenario um das *siehe oben in Brand zu stecken" dabei stehen.
Zum Thema Strom: Die Frage ist, wo der Strom abgestellt war, in der Kasse, so das der komplette "mittelbau" ohne strom war, oder ist die elektroverteilung inkl. Steuerelektrik auf dem Mittelbau? Dann liegt evtl. eine Stromführende Zuleitung zum Mittelbau, welche den "brand" ausgelöst haben könnte.
Es wäre aber auch möglich, das Nachmittags ein "Probebetrieb" stattgefunden hat, wofür das Geschäft unter "strom gesetzt" wurde, und dabei bereits ein Schwelbrand entstanden ist, welcher erst stunden später zum endgültigen Brand geführt hat.
Schaustellerfamilie will neues Karussell für Leipzig mieten
Leipzig. Die Schaustellerfamilie Felber ist auch einen Tag nach dem Brand an ihrem historischen Etagen-Karussell fassungslos. „Ich habe seit zwei Tagen nichts mehr gegessen“, sagte Betreiber Christian Felber. Dennoch blicken die Bayern schon wieder in die Zukunft. Die Münchner wollen nach dem Schockerlebnis aber nicht aufgeben: am Dienstag soll ein gemietetes Karussell aufgebaut werden, so Schaustellerkollege Georg Schweizer.
Dafür muss aber zunächst die Polizei ihre Ermittlungen am Tatort abschließen. Auch am Montag waren Spezialisten des Brandkommissariats und der Dekra vor Ort. Sie wollen am Abend die Spurensicherung beenden. Da dürfen die Schausteller mit den Aufräumarbeiten beginnen.
"Die Auswertung der Hinweise dauert aber noch einige Tage", sagte Polizeisprecherin Anke Fittkau gegenüber LVZ-Online. Die Experten hätten Kabel, Stecken und Schaltpläne mitgenommen. Ihre Kollegen ermittelten in alle Richtungen, sowohl Brandstiftung als auch ein technischer Defekt seien nach wie vor denkbar.
Karusselleigner Christian Felber hat seine eigene Version: er glaubt, dass Unbekannte gezündelt haben. "An der Anlage war der Strom abgestellt war“, sagt er. Für Hinweise hat die Familie inzwischen eine vierstellige Belohnung ausgesetzt. "Das Karussell ist 21 Jahre alt, einige Teile sogar über 100 Jahre und von unersetzbarem Wert", so Felber.
Jetzt stehe der Betrieb vor dem Nichts. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen der Polizei rund 400.000 Euro. Der Unternehmer besitzt mehrere Fahrgeschäfte. Das jetzt zerstörte Karussell war 17 Jahre lang jede Saison eine für Kinder und Erwachsene gleichermaßen beliebte Attraktion auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt.
Die Betroffenheit der Standnachbarn ist deshalb groß. Corinna Kindler, die selbst einen Stand neben dem Karussell betreibt, ist geschockt. "Da ist eine Existenz krachen gegangen", "und so ein schönes, altes Karussell kann einem niemand wieder ersetzen." Die Marktfrau will Familie Felber unbedingt helfen: "Es sollte eine Spendenaktion geben." Gerade die Kollegen untereinander sollten einander helfen, denn schließlich hätte es auch ihren Stand treffen können.
Auch viele Leipziger sind beim Anblick des Stahlgerippes betroffen. "Seitdem ich denken kann, kenne ich das Märchenparadies mit dem legendären Karussell auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt", so Daniela Petzold. Sie ist traurig, denn sie wollte dieses Jahr zum ersten Mal ihren elf Monate alten Sohn mit dem Karussell fahren lassen.
Glück hatte der Eigentümer eines Kinderkarussells, das nur wenige Meter vom Unglücksort entfernt steht. "Durch den Funkenflug wurde die Abdeckung beschädigt", sagte Gisela Spaeing, stellvertretende Leiterin des Marktamtes. Das Fahrgeschäft blieb aber unversehrt.
Das Etagenkarussell am Salzgäßchen stand am frühen Sonntagmorgen in Flammen. Das Feuer war gegen 2.39 Uhr von einem Anwohner gemeldet worden. Die Leipziger Feuerwehr rückte sofort mit einem Löschzug aus, konnte jedoch nicht mehr verhindern, dass das Karussell vollständig niederbrannte.
Nach dem Brand des historischen Karussells auf dem Weihnachtsmarkt hat die Kripo noch keinen Hinweis auf einen Brandanschlag gefunden. Besitzer Christian Felber kündigte unterdessen über tausend Euro Kopfgeld zur Ergreifung möglicher Täter an. Viele Leipziger wollen kurzfristig helfen.
„Eine Katastrophe", sagt Marktamtsleiter Herbert Unglaub, der die Vorfreude auf den Weihnachtsmarkt getrübt sieht. Immerhin sei das Nostalgie-Karussell seit 17 Jahren ein Renner bei Familien mit Kindern gewesen. „Ich habe mit vielen gesprochen, denen die Tränen in den Augen standen." Damit Kinder in der City während der Adventszeit dennoch Karussell fahren können, werde nun Ersatz beschafft. „Sobald die Kripo ihre Ermittlungen abgeschlossen hat, beräumen wir die Fläche. Notfalls auch nachts." Ob das neue Karussell noch bis zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes heute um 17 Uhr steht, war gestern aber fraglich. „Ein Doppelstock-Karussell ist auf die Schnelle nicht zu beschaffen. Die sind alle auf anderen Weihnachtsmärkten ausgebucht", so Unglaub. Die Münchner Schaustellerfamilie wird daher ein kleineres Gefährt aufstellen. „Damit sie wenigstens Einnahmen hat."
Viele Einwohner sind vom Brand betroffen. Dazu gehören auch die Gästeführer der Firma Treffpunkt Leipzig. „Beim Spaziergang habe ich das schwarze, verkohlte Gestell gesehen und war schockiert. Schließlich hängen am Nostalgie-Gefährt auch Kindheitserinnerungen dran", sagte Sonja Pfeifer-Suppee, eine der beiden Firmenchefinnen. „Da war mir klar: Wir müssen helfen." Das Unternehmen bietet unter anderem Rundgänge mit den Nachtwächtern an, die gerade in der Vorweihnachtszeit sehr beliebt sind. Deshalb werde bis Jahresende bei jedem öffentlichen Rundgang, die immer freitags und sonnabends ab 20 Uhr stattfinden, pro Gast ein Euro gespendet. Pfeifer-Suppee hofft, dass andere Messestädter und Firmen nachziehen. Deshalb hat sie spontan bei der Sparkasse Leipzig ein Spendenkonto eingerichtet, auf das ab Freitag oder spätestens Montag Spenden für die Schaustellerfamilie eingezahlt werden können (Konto: 1100264023, BLZ 860 555 92). „Wenn jeder Leipziger nur einen Euro gibt, wäre den Betreibern schon geholfen", schlug auch LVZ-Leserin Dorit Siebach vor. „Mir tut das entsetzlich leid, ich kenne das Karussell seit so vielen Jahren!" Betroffen zeigte sich auch Belantis-Geschäftsführer Nikolaus Job. „Wir haben noch ein historisches Pferdchen-Karussell und eine Kindereisenbahn", bot er an. „Wir könnten das innerhalb von zwei Tagen aufstellen."Die Polizei wollte jedenfalls bis gestern Abend ihre Untersuchungen vor Ort abgeschlossen haben und die verkohlten Trümmer bis heute zur Beräumung freigeben. Seit Sonntagmorgen hatten Kripo-Experten und externe Gutachter in den Überresten des zum Teil über 100 Jahre alten Karussells nach Beweismitteln gesucht. Unmittelbare Zeugen für den Ausbruch des Feuers gebe es nicht, so Polizeisprecher Uwe Voigt. Deshalb suchen die Ermittler akribisch nach Indizien. „Es wurden elektrische Leitungen und Schaltpläne sichergestellt. Und wir haben uns die Ergebnisse der letzten TÜV-Untersuchung aushändigen lassen." Der Brandort sei sehr komplex, die Spurenlage im Unterschied zu geschlossenen Räumen schwierig. Mögliche Beweismittel sollen jetzt im Kriminaltechnischen Institut untersucht werden. Mit einem Ergebnis sei aber erst in einigen Tagen zu rechnen, erklärte Voigt. Bis dahin sei nichts auszuschließen - weder ein Defekt noch ein Anschlag.
Mit einem großen Besucheransturm ist am Dienstagabend der Leipziger Weihnachtsmarkt eröffnet worden. Bis zum 22. Dezember laden rund 250 Buden zum Bummeln und Kaufen ein. Der Leipziger Weihnachtsmarkt zählt zu den größten und schönsten Märkten in Deutschland. Er ist über zehn Standorte in der gesamten Innenstadt verteilt.
Eröffnung vom Brand des Karussells überschattet
Thematisch reicht das Angebot vom Mittelalter bis zu einem finnischen Dorf. Begleitet wird der Markt von einem großen kulturellen Angebot und einer Modellbahnausstellung. Die Tradition des Leipziger Weihnachtsmarktes reicht bis in das 15. Jahrhundert zurück.
Überschattet wurde die Eröffnung vom Brand eines historischen Karussells. Dieses war am Sonntag abgebrannt. Der Münchner Besitzer hat inzwischen ein anderes Kinderkarussell aufgebaut. Das Karussell war bei den Besuchern des Marktes sehr beliebt.
Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung
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