Im April sind wir für 3 Wochen durch Japan gereist und haben dabei auch ein paar Freizeitparks besucht. Erste Station war das Nagashima Spaland, einer der größten Freizeitparks in Japan. Dieser befindet sich in der Nähe der Millionenstadt Nagoya und ist einfach per Bahn und Bus zu erreichen, sofern man nicht am Bahnhof Nagashima aussteigt. Der Park ist gut gepflegt, kommt ohne große Thematisierung aus und hat auch einige Achterbahn-Raritäten zu bieten. So kann man in Nagashima gleich mit zwei Achterbahnen von Schwarzkopf fahren und auch einen der seltenen Utratwister von Togo findet man hier. Hauptattraktion ist aber Steel Dragon 2000, diese Achterbahn von Morgan hat einige statistischen Superlative zu bieten; die längste Achterbahn der Welt; die höchste Achterbahn mit einem Lifthill; die höchste Achterbahn Japans. Manche bezeichnen den Drachen aber „nur“ als die schnellste und höchste Familienachterbahn der Welt. Wie auch immer, es steht fest dass die Bahn hoch und schnell ist. Die Bahn hat ein simples „out and back Layout“. Nach der rund 90-sekündigen Lifthillauffahrt mit Blick aufs Meer (und Industrieanlagen) erfolgt die knapp 90 m hohe Abfahrt und die Bahn erreicht ihre Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Nach einem
Camelback mit guter
Airtime erfolgt über eine langgezogene Kurvenfahrt in Form einer Acht der Richtungswechsel zurück zur Station. Der zweite Teil der Strecke besteht ausschließlich aus Bunny Humps, wovon auch ein paar durch Tunnel führen, und ein gutes Maß an
Airtime garantieren.
Fazit: Eine durchaus imposant hohe und schnelle Fahrt mit guter
Airtime bei angenehmer Laufruhe.
Kurios: Pünktlich um 13:30 Uhr musste der Drache eine halbstündige Mittagspause einlegen und knapp eine Stunde vor Parkschluss wurde der zweite Zug herausgeholt, was selber aber schon alleine eine viertel Stunde gedauert hat.
Mit dem Shuttle
Loop und dem
Looping Star findet man gleich 2 Achterbahnen von Schwarzkopf hier vor. Beide Bahnen wurden von schönen Kirschblüten eingerahmt, kommen auch in Japan ohne Schulterbügel aus, waren Top gepflegt und konnten voll überzeugen. Was will man mehr?
Eine weitere Rarität in Nagashima ist der Ultra Twister von Togo. Auf die Fahrt war ich sehr gespannt und dann sogar positiv überrascht. Nach dem Einsteigen in die wuchtigen Wagen rollt man ein paar Meter rückwärts, um dann nach hinten abgekippt zu werden und den senkrechten Lifthill zu erklimmen. Es folgen die fast senkrechte Abfahrt und der
Camelback bevor es in die erste
Heartline Roll geht. Danach stoppt der Zug am Ende der ersten Etage und über ein Kippelement gelangt man zurück ins Erdgeschoss, um die zwei weiteren Heartline Rolls rückwärts zu durchfahren. Bis auf die etwas unangenehmen Bügel war ich doch ganz zufrieden mit der Fahrt, ich hatte es mir schmerzvoller vorgestellt, die Abfolge der Fahrelemente war aber voll in Ordnung.
Mit White Cyclone gibt es im Nagashima Spaland auch eine Holzachterbahn, welche über eine beachtliche Streckenlänge und daher recht lange Fahrtzeit von über zweieinhalb Minuten verfügt. Langgezogenen Helices und mehrer Ab- und Auffahrten wechseln sich bei der Bahn ab und ist gibt auch immer wieder ein paar Streckenabschnitte, die vorher nicht gut einsehbar sind. Leichte
Airtime gibt es nur an ein paar wenigen Stellen und auch die Laufruhe ist nicht immer die beste, was mich persönlich aber nicht so sehr stört. Mir haben die Fahrten mit White Cyclone gefallen, ist aber sicher keine Bahn die das breite Publikum anspricht.
Diese Grazie war nicht so sehr begeistert von White Cyclone. Sie hatte diverse Schleifen in ihre Extensions eingearbeitet, von denen sie einige während der Fahrt verloren hat. Überhaupt stand sie voll auf Schleifen. Schleifen am Strumpf und im Haar, Schleifen auf der Vorderseite vom Fummel sowie eine Handtasche in Schleifenform (leider nicht zu erkennen).
Das Nagashima Spaland besitzt auch eine doppelte Maus-Anlage von
Mack. Bei unserem Besuch war aber nur die rechte Anlage offen. Mir ist auch nur die Unterhaltung mit Anne vor der Fahrt in Erinnerung geblieben:
Anne: Ist das eine besondere Maus?
Ich: Nein, das ist eine 08/15-Maus in doppelter Ausfertigung.
Anne: Ah ja, also eine 08/30-Maus.
Eine weitere Bahn die bereits mehrer Jahrzehnte auf dem Buckel hat ist dieser
Corkscrew von Arrow. Dafür fährt er sich noch ganz annehmbar.
Der Jet Coaster hat eine ganz nette Streckenführung, quasi „Sakura: The Ride“. Die meiste Zeit fährt man über, unter und zwischen den zahlreichen Kirschblüten her. Ansonsten eine ordentliche Familienachterbahn die niemanden weh tut und man so zwischendurch gerne mitnimmt.
Und auch eine Marienkäferbahn darf in Nagashima nicht fehlen.
Als Europäer braucht man sich hier übrigens keine Sorgen wegen Verständigungsschwierigkeiten beim Essen kaufen zu machen. Bei den Restaurants gibt es Ticketmaschinen, wo die Speisen auch auf Englisch ausgezeichnet sind!!! Man kauft einen Coupon und gibt diesen bei der Essensausgabe ab, einfacher geht es (in Japan) nicht.
Zum Schluss gibt es noch ein paar Bilder von den Flatrides, für die meisten hatten wir aber keine Zeit, wir haben uns auf die Achterbahnen konzentriert.
Huss-Plaketen gibt es in Japan auch, diese war aber die einzige die ich gesehen habe, habe aber auch nicht danach gesucht.
Erwähnenswert ist auch noch diese Japanerin, die wie viele ihrer Landsfrauen viel zu große Schuhe getragen hat und sich kaum auf den Beinen halten konnte.